Für Patagonien benötigst Du ein Zelt, dass bei Sturm sicher und stabil steht. Dein vorhandenes Gestänge ist bereits geschädigt. Es hat keinen Sinn, einfach noch einige Ersatzhülsen einzupacken. Ein Gestängebruch bei Sturm kann auch zum Totalverlust des Zeltes führen, da das Zelt schlagartig reisst. Wenn also bereits ein Bruch vorliegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch weitere Hülsen oder Stangen bereits vorgeschädigt sind. Ohne großen Aufwand ist eine zuverlässige Materialprüfung unmöglich. Trotzdem kannst Du prüfen: Sind einzelne Gestängesegmente dauerhaft verbogen (abgesehen von den ab Werk vorgebogenen Segmenten)? Sind irgendwo feinste Risse erkennbar? Eventuell das Teil in Farblösung (Wasser mit Druckertinte) tauchen und abwischen. Mit Glück sind Risse als dunkle Linie sichtbar. Auch knisternde Geräusche beim Aufbau/Biegen der Stangen könnten ein Hinweis sein. Hier im Forum waren viele Klagen über unerklärliche Gestängebrüche in den letzten Jahren zu lesen. Vermutete Ursache: Material- und Verarbeitungsfehler der Vorlieferanten.
Ich würde mir für diese Reise - wenn kein Garantieumtausch möglich ist - ein neues und möglichst zuverlässiges Gestänge kaufen. Die Firma Hilleberg hat für extreme Wetter sogar empfohlen, doppeltes Gestänge in die Kanäle einzuführen - falls das bei Deinem Zelt überhaupt funktioniert. Statisch am besten ist es, die Standard-Abspannung zu verbessern.
In Kurzform: lange Leinen, flach abspannen, im unteren Drittel der Bögen abspannen, direkt am Gestänge, V-förmig doppelt zu beiden Seiten abspannen, damit der Bogen seitlich weniger ausweichen kann, Gestängebögen unten unbedingt fixieren. Täglich nachspannen. Also reichlich Zeltleine kaufen.