Liebes Forum,
an meinem Rennrad – ich denke das trifft letztlich auf alle Räder zu – habe ich an einem ziemlich neuen Reifen ein relativ großes Loch entdeckt. Das Steinchen das darin war, habe ich schon entfernt. Gibt es irgendeine Möglichkeit, das zu "flicken"? Autoreifen werden ja auch geflickt…
Beste Grüße,
RH 65

Habe ich genäht. Würde ich aber nur "on tour" machen, v.a. am Vorderreifen.

So groß ist das Loch nun auch wieder nicht… und ich bin "zum Glück" nicht auf Tour

Bei "Mantel flicken" dachte ich zunächst, du suchst einen Sattler, der dir die Regen-/Winterkleidung in Ordnung bringt.

Bei Fahrradreifen hängt es von der Art des Schadens ab. Es gibt Flicken, die man von innen in den Reifen kleben kann. Alles was ich kenne, ist aber eher für dickere Reifen gedacht, nix Rennradklasse.
Wenn es sich wirklich nur um einen Durchstich handelt, kannst du das Loch mit Sekundenkleber verschließen. Oder einen anderen Leim ausprobieren.
Problematisch ist aber, wenn zu viele der Kevlarfäden der Karkasse durchtrennt sind. Das ist eigentlich nicht reparabel und wird immer eine komische Beule werfen. Bei Rennradreifen habe ich auch Reifenflicken von innen probiert, da drückt es den Flicken ins und durch das Loch...

Pkw-Reifen sind ja viel großer, gröber. Da kann man mit einer Kürschnernadel versuchen sowas zu flicken. Am Fahrrad würde ich das nur als Notreparatur angehen, insbesondere wenn man auf Reise ist und sonst nicht weiter käme oder so. Daheim heißt es wohl meist einfach: Entsorgen, neu kaufen.

Wie gesagt, das ist eigentlich nur eine Notreparatur

Bei diesen Mantelflicken die es zu kaufen gibt steht es auch so in der Beschreibung

Wenn der Reifen keine Beulen wirft: Irgendwas reinschmieren (Pattex, Sekundenkleber, Seamsealer) und einfach weiter fahren.

Sorry, ich hatte vergessen das Bild mitzuschicken. Beulen wirft er nicht und Sekundenkleber ist genau die Antwort die ich hören wollte Ich wollte nur frühzeitig reagieren, damit nicht noch mehr kaputt geht.

Wenn du nicht on tour bist, warum keinen kaufen? Kostet zwar etwas, aber nix is für die Ewigkeit.

Das ist doch kein Loch ... . Bei meinen Mänteln sind nach ein paar Tausend Kilometern Radreise viele kleine Einschnitte zu finden, die alle kein Problem darstellen. Aufgerissen sind mir Mäntel höchsten an der Seite. Ein Rennradreifen hat natürlich kein Profil, aber ich würde mir dennoch keine Sorgen machen, dass an dieser Stelle der Mantel z. B. einreißt. Unschön wäre nur, wenn das eine schlauchlose Variante wäre. Von der Außenseite kann man meinem Gefühl nach wenig machen, da der Kontakt mit der Fahrbahn eingebrachtes Material schnell wieder herausreißen dürfte. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten (s. Link weiter unten) - wie tauglich die dann sind, kann ich nicht sagen. Um zu verhindern, dass sich ein Steinchen durcharbeitet, würde ich von der Innenseite einen Flicken aufkleben. Es gibt spezielle Flicken für Mäntel, aber einer für Schläuche könnte auch genügen. Ist es ein "tubeless" Modell, so gibt es HIER Anleitungen.

Für ein Reiserad würde ich persönlich aber sowieso nur eine Variante mit Schlauch wählen.

Normalerweise verschieben wir Beiträge, die nicht mit Reiserädern zu tun haben, in "Dies & Das". Ich belassen den Beitrag aber, da er ja eine Frage behandelt, die auch für Mäntel von Reiserädern von Interesse ist.

Hatte das vor x Jahren mal am Campingbus. Beim (wesentlich steiferen) Autoreifen wird das Loch auf einen definierten Durchmesser aufgebohrt und von der Innenseite ein exakt passender Stopfen mit einem großen Kragen eingesetzt und verklebt bzw. kaltvulkanisiert. Geht aber wohl auch nur an bestimmten Stellen und bei eher kleinen Löchern. Beim Fahrradreifen, der größeren Verformungen durch die zwangläufig entstehenden Walkbewegungen ausgesetzt sein dürfte, hätte ich kein großes Vertrauen, dass die Materialverklebung dauerhaft hält. Aber das Risiko ist auch nicht so groß, dass man nun dringend vom Versuch abraten muss…

Bernd

Naja, aber hier scheint die Karkasse ja noch völlig intakt. Da würde ich ganz sicher nix Aufbohren!

Man kann ganz im Sinne von Intarsien überlegen, ob man da irgendein Gummischnipsel mit Vulkanisiermittel von außen her einkleben will. Kann man aber auch lassen und einfach weiter fahren.

Habe ich auch mal probiert, der ist zu hart und spröde das es das ständig durch gewalke länger mitmacht

Ein Campingbus~Reifen ist doch ein anderes Kaliber als ein Rennradreifen, und wahrscheinlich auch etwas teurer, so dass sich eine solche Reparatur auch lohnt.
Sicher, wenn man irgendwo feeernab von jeder Möglichkeit ist und irgendwie noch weiter muss, hat ein solches Experiment schon Sinn.
Oder sind die Reifen absolute Mangelware?

Da würde ich gar nichts machen.

Auf jeden Fall würde ich keinen Sekundenkleber reinschmieren. Da wäre mir die Gefahr viel zu groß, dass der beim Aushärten einen spitzen Keil bildet (so wie der Stein der drin war). Der arbeitet sich beim Fahren dann immer weiter rein und macht die Karkasse so richtig kaputt.

Wenn das Loch wirklich ein Problem ist, dann hilft m.E. nur ein neuer Reifen.

Gruß
Thoralf

Ich seh das auch nicht so wild. Ist es ein durchgehendes Loch entweder mit Mantel/Reifenflicken von innen behandeln (der blaue Flicken von TipTop) oder mit einer Tubeless Wurst stopfen. Die sind ja genau für sowas gemacht und sollten auch bei "normalen" Reifen funktionieren. Tubeless-Reifen sind ja nur meist an den Seiten noch dichter gewebt damit keine Luft entweicht.
Ich bin auch schon mit einer Anzahl von größeren und mehreren Löchern zig Kilometer weit gefahren, dein Reifen sieht ja aus wie neu

Nicht groß anders funktionieren die Tubeless-Reparatursets, und die halten einwandfrei.

Um ein paar Fragen zu beantworten, ja die Reifen sind fast neu (2-3 Monate) und deshalb will ich nicht gleich einen wegschmeißen. Und ich hab's hier im Forum gepostet weil sie im Rennradforum alle sofort neukaufen geschrieben hätten

Am Trekkingrad (Marathon Mondial) hätte ich auch nichts gemacht, weil der ist deutlich dicker und hat auch stärkeren Pannenschutz.

Ich hatte jetzt schon den Sekundenkleber drin bevor ich gelesen habe, dass der nach Aushärtung gefährlich werden könnte

Werde berichten wenn's schief geht und mir für alle Fälle mal einen Mantelflicken zulegen (das war glaube ich wonach ich gesucht habe)

Ich hab das mit dem Sekundenkleber selbst schon probiert und auch als Tipp aus diesem Forum. So scharfkantig härtet Sekundenkleber nicht aus. Aber wie gesagt, da ist jedes Mittel recht. Geht im Kern darum an der Stelle nur keine Scherbe aufzusammeln, die dann wirklich an den Kevlarfäden rumschneiden würde.

Ich habe in ein solches Loch schon UHU reingeschmiert, nur zur Beruhigung, dass ich nicht ausrechnet an dieser Stelle ein Steinchen oder eine Scherbe aufsammele. Funktioniert. Wenn sich der Kleber nach etlichen KM auflöst, wird neu geschmiert.

Gut auf den Punkt gebracht.

Solange die Fäden in der Karkasse nicht angeschnippelt sind, geht wirklich nur darum, das Loch irgendwie zu füllen, damit sich nicht wieder irgendwelche Fremdkörper (Steinchen, Scherben, etc.) in den Schnitt drücken.



Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.

Sekundenkleber, Epoxy-basiert (UHU irgendwas) war so spröde, dass die „Füllung“ (bin kein Zahnarzt) eher rausgesplittert und -gefallen ist, als sich weiter reinzudrücken.

Hängt aber wahrscheinlich von den Reifen, gefahrenem Luftdruck, etc ab.

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Schwalbe Marathon Supreme TL ready.

YMMV …

So lange der Reifen keine Beule bekommt, weil zu viele Fäden der Karkasse zerstört sind, kannst du weiter fahren.

Ich vulkanisiere bei etwas größeren Löchern dieser Art innen einen Flicken auf, den normalen für die Schläuche. Kleine lasse ich einfach. Das Risiko, dass du an der selben Stelle eine scharfkantige Scherbe noch einmal einfängst, ist sehr, sehr klein. Wären wir in meiner Familie immer der Maxime Wegwerfen gefolgt, hätten wir den Reifenherstellern viel unnötige Freude bereitet.

lg!
georg