Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:1174 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich

Hier folgt nun der die Fortsetzung meiner Hoch und Runter Radeltour durch Korsika aus dem Jahr 2015. Nachdem ich damals hauptsächlich den Norden umfahren habe und durch die Mitte wieder zurück bin, habe ich mir nun diesmal eher den Süden vorgenommen und mir viel Zeit für das Landesinnere gelassen. Insgesamt stehen mir 15 Radeltage zur Verfügung und so konnte ich munter drauf los planen. Größtenteils abseits der Hauptrouten, wobei sich diese nicht immer vermeiden lassen. Außer man kennt an den Höhenmetern gar keine Schmerzgrenze und man nimmt 50 km fahren in Kauf, um 20 km weiter zu kommen. Nach meiner Begeisterung 2015 für die Insel, sollte sich das Ganze noch ein wenig steigern dieses Jahr. Anfang Juni, dachte ich, ist die perfekte Reisezeit mit circa 25 Grad. Allerdings war es dieses Jahr ein Irrtum. In der Regel waren es immer über dreißig Grad. Teilweise in den Anstiegen auch mal 35 Grad im Schatten oder auch mal 41 Grad in der Sonne. Das war schon recht grenzwertig zum Fahren und machte sich vor Allem im Wasserkonsum bemerkbar. Jeden Tag liefen so um die 5 bis 7 Liter durch. Die 50er Sonnencreme hielt perfekt und ich hatte keinen Sonnenbrand. Bis auf einen Schauer am 3. Tag, war ausschließlich Sonne.

Gesamtkilometer: 1174 km
Gesamthöhenmeter: 21470 hm

Anreise wieder mit Auto. Eigentlich wollte ich den Flieger von Memmingen nehmen. Dieser war leider wegen Pfingsten so gut wie ausgebucht. Die Restplätze waren nur noch unverschämt teuer(knapp 600€). So blieb das Auto wieder übrig.

Kosten der An/Abreise: 60 € Maut Italien, 88 € Fähre (Moby diesmal), 108 € 15 Tage bewacht im Hafen parken, Brenner und Österreich Maut gespart.

Hier der Reisebericht Teil 1 aus dem Jahr 2015.

Tag 1:
Anreise und weiter von Bastia nach Pinetu
Länge: 22,3 km
Fahrzeit: 1.09 Stunden
Höhenmeter: 150 m
Route: https://www.komoot.de/tour/17513491

Nachdem ich bereits donnerstags gemütlich gen Süden gefahren bin und vor Florenz auf einem Autobahnparkplatz geschlafen hatte, ging es freitags noch das restliche Stück weiter gen Livorno. Dort angekommen, hatte ich noch jede Menge Zeit und so machte ich noch eine kleine 20 km Runde durch Livorno. 14 Uhr ging es dann mit Moby Lines pünktlich nach Korsika. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und Wärme was will man mehr. Kurz nach 18 Uhr liefen wir dann Bastia ein, dem Start der Tour. Zum Testen hatte ich diesmal mein Handy mit entsprechender Offlinenavigation von Komoot eingerichtet. Ein unschlagbarer Vorteil gleich zum Anfang. Die Südverbindung ist nämlich für Radler gesperrt und das Handy leitete mich zuverlässig durch die Altstadt durch kleine Gässchen. Perfekt.



Der erste Blick gen Süden von Bastia aus.



Blick zurück auf Bastia. Rechts unten die für Radfahrer verbotene Straße.

Dann irgendwann geht es in Richtung Furiani doch wieder entlang der Hauptstraße. Wann immer möglich versucht einen Kommot daneben auf verkehrsärmeren Straßen zu leiten. Bald darauf folgt aber der Abzweig nach links in die Lagune L’Etang de Biguglia.



Lagune L’Etang de Biguglia

Ab jetzt geht es gemütlich und mit wesentlich weniger Verkehr entlang der Lagune. Leider hat man so gut wie nie Aussicht auf diese, da Sträucher, Schilf etc. einem die Sicht versperren. So komme ich nach 22 km in Pinetu am Campingplatz an


Tag 2:
Von Pinetu nach Prunete
Länge: 100 km
Fahrzeit: 6.49 Stunden
Höhenmeter: 1670 m
Route: https://www.komoot.de/tour/17514135 und https://www.komoot.de/tour/17514116 Strecke 2 geteilt.

Auf geht es heute zum ersten großen Tourtag. Noch lasse ich mir am Morgen Zeit, etwas was sich mit Dauer der Tour ändern werde. Für circa 30 km südwärts vorankommen, habe ich heute 100 km Tour durch die Berge geplant.

Gleich hinter dem ersten Campinplatz geht es mit der ersten römischen Ausgrabungsstätte direkt neben der Kathedrale La Canonica los.





römische Siedlung ab circa 100 v. Chr.

Weiter geht es in Richtung N193 die durchs Golo Tal in Richtung Corte führt. Am Morgen ist hier noch halbwegs wenig Verkehr.



Die ersten Ausblicke sind vielversprechend. Nach 8,5 km bei Rontondo verlasse ich nachdem ich nochmal mit Getränke aufgefüllt habe die Hauptstraße, überquere den Golo und schlängle mich ab jetzt auf kleinen Sträßchen hochwärts durchs korsische Hinterland.



Blick in Richtung Canaja.



Kirche in Campile



Ausblick in Richtung Vescovato, links im Bild das Golo Tal.



Blick zurück auf wunderschöne Bergdörfer



Kirche am Wegesrand

Mitten an einer Kreuzung im nirgendwo steht eine sehr interessante Kirche. AM Eingang wird an Pasquale de Paoli, dem korsischen Freiheitskämpfer, erinnert. Leider steht von der Kirche nichts im Reiseführer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pasquale_Paoli


Gedenktafel, bitte um Übersetzung









Innerhalb der Kirche wird der Platz für Gräber genutzt.



Weiter geht es zum Berg mit der weißen Wolke.

Eigentlich bin ich seitdem ich von der Hauptstraße abgebogen bin fast alleine unterwegs. Über kleine Sträßchen geht es durchs Bergland, hier meistens durch halbwegs Schatten spendende Kastanienwälder. Aber auch Olivenbäume, Korkeichen und einiges anderes ist dabei. Auf jeden Fall sollte ich jetzt das erste Mal richtig ins Schwitzen kommen und es ging mit 10 % nach oben.



Kein Problem das Fahrrad mitten auf der Straße stehen zu lassen.



Irgendwann komme ich dann oben an. Die letzten 2 km zum Col de Prato spar ich mir. Schließlich ist die Aussicht von hier auch nicht zu verachten und wenn alles gut geht komme ich ja in 2 Wochen genau auf der anderen Seite vorbei.



Abfahrt unterhalb des Col des Prato



Kurze Zeit später stand ich schon wieder vor einer interessanten Klosterruine. Ein ehemaliges Franziskaner Kloster am Ort Piedicroce. Hier ein paar Infos dazu

http://www.gedenkorte-europa.eu/content/list/422/





Hinter dem Ort geht es, nachdem ich meine Trinkvorräte aufgefüllt habe, weiter wieder nach oben in Richtung Col d’Arcarota mit 819 m.



Am Wegesrand liegt wie immer in Korsika allerhand Nutzvieh



Es folgen klasse Aussichten auf die Berge Korsikas.



Halbwegs geradlinig am Berg entlang geht es raus in Richtung Meer. Teilweise benötigt man um 1 km vorwärts zum kommen 5 km am Berg entlang. Wunderbar braten in der Sonne. Schatten gibt es leider nicht mehr.



Man sieht ewig weit wo die Straße hin geht.



Ausblick auf den Stausee bei Chiatra.



Blick zurück in die Castagniccia, eine der einsamsten Regionen in Korsika. Wunderschön und sehr intensiv zum Radeln.



Blick auf die andere Seite des Berges, bevor es abwärts auf eine rasante Abfahrt in Richtung Meer geht. Über Cervione geht es noch knapp 6 km bis zu einem wunderschön, direkt am Meer gelegenen Campingplatz nach Prunete. Zelt aufbauen und dann geht es ab ins Meer zum ersten Bad. Fazit zum ersten richtigen Radeltag. Korsika hat es in sich: Einsam, gemütliche und herausfordernde Anstiege, traumhafte Ausblicke und sich ständig ändernde Landschaften. Was will man mehr.