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#1443319 - 03.09.20 14:17 Re: Österreichradrundfahrt 2020 [Re: oktopus]
oktopus
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Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

TEIL 2:


Tag 9: Bruck an der Großglocknerstraße bis Heiligenblut
Mein Wecker läutete um 5:30 Uhr, um 6:30 saß ich bereits beim Bäcker im Ort und frühstückte. Um 7 war ich unterwegs Richtung Ferleiten. Ja, ich wollte noch einmal über den Großglockner fahren. Ich startete so früh, um auf der Großglockner Hochalpenstraße Bedingungen wie auf der Südosttangente in Wien zu vermeiden. Ganz gelang es mir nicht. Autos, Motorräder, ab und zu ein Fahrrad. Alles tummelte sich bereits um 8 Uhr auf der Panoramastraße.

5 Grad zeigte mein Thermometer beim Wegfahren an. Die Landschaft war ein wenig wolkenverhangen. Aber in Ferleiten überwog nur noch die Sonne.





An der Mautstelle verstaute ich meine Jacke wieder in der Packtasche. Beim Radeln wird einem ohnehin warm. Diesmal hatte ich Begleitung von zwei Deutschen. Der eine fuhr in etwa mein Tempo, der andere fiel bald zurück. Ich war den Glockner bereits im Juni gefahren und schaffte es bis zum Parkplatz Fuscher Törl ohne Absteigen. Diesmal musste ich in der Hexenküche einen Zwischenstopp einlegen. Ich hatte Gepäck für 2 1/2 Wochen dabei, ein anderes Rad als im Juni, eine nicht ganz so gute Übersetzung, vielleicht irritierten mich auch die vielen Autos. Nach einem kurzen Stopp fuhr ich den Rest bis zum Parkplatz Fuscher Törl problemlos rauf.







Zur Edelweißspitze fuhr ich ebenfalls. Die Stichstraße zur Edelweißspitze ist bis zu 14 % steil, besteht aus Kopfsteinpflaster, und man macht auf 1,8 km immerhin 170 Höhenmeter. Sie ist der höchste Abschnitt der Großglocknerhochalpenstraße und gleichzeitig die höchste befestigte Straße Österreichs überhaupt. War heute ganz Europa hier unterwegs? Chaos auf den Parkplätzen, Chaos auf der schmalen Kopfsteinpflasterstraße. Mittagspause machte ich in der Edelweißhütte. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die Berge, sieht den Großglockner und noch weitere Berge, die mehr als 3000m hoch sind.













Auf der Passhöhe Fuscher Törl schaute ich mir diesmal die Gedenkstätte für die verunglückten Bauarbeiter beim Bau der Großglockner Hochalpenstraße genauer an. Im Inneren der Gedenkstätte sind die Namen auf einer Tafel eingraviert.







Weiter ging’s wieder an der Fuscher Lacke vorbei,







rauf auf‘s Hochtor, dem zweiten Pass an der Großglockner Hochalpenstraße,





und runter auf die Kärntner Seite. Herrlich! Meine Felgen wurden brennheiß! Meine Bremsbacken wohl auch. Die beiden Deutschen verabschiedeten sich bei der Abzweigung zur Kauser-Franz-Josefs-Höhe. Sie fuhren rauf, ich ließ die Franz-Josefs-Höhe diesmal aus und fuhr auf direktem Weg nach Heiligenblut.





Die heutige Etappe war sehr anspruchsvoll und anstrengend, aber die Krönung meiner Tour :-) Es ist einfach ein Erlebnis, in den Bergen mit dem Rad zu fahren, das Gebirge zum Greifen nahe zu sehen. Nur die vielen Autos und Motorräder störten ein wenig.
Heiligenblut erreichte ich um 17 Uhr und suchte gleich meine Pension auf.

Gesamtstrecke 53,44 km
Temperatur in der Früh 5 °C, am Berg um die 13 °C, in Heiligenblut bei meiner Ankunft 17 °C
sonnig, perfektes Bergwetter
Summe aller Steigungen: 2.137 m


Tag 10: Heiligenblut bis Döbriach
Heute hatte ich wieder ein gemütliches spätes Frühstück (8 Uhr). Es hatte 11 ° C, die Sonne schien und der Großglockner war gut zu sehen.



Um 8:30 Uhr saß ich auf meinem Rad. Raus aus dem Ski-/Fahrradstadel und die 17 %-ige Auffahrt zur B107, der Großglockner-Bundesstraße (wie sie ab Heiligenblut heißt), hinauf. Aber von da an ging’s bergab. Und wie! Kehren, Kurven, und ich fuhr rasant talwärts.
In Winklern änderte ich spontan meinen ursprünglichen Plan, das Mölltal entlang bis zum Millstättersee zu fahren. Stattdessen fuhr ich den Iselsberg hinauf, um wenigsten einen Pass des Tages im Programm zu haben.



Der Anstieg war harmlos. Der Iselsberg ist von der anderen Seite anspruchsvoller! Die Abfahrt Richtung Lienz war steil, hatte einige Kehren und Kurven, und ich verlor mehr als 550 Höhenmeter. Herrlich! Richtig toll runterzufahren! Für’s nächste Mal vielleicht eine Herausforderung. :-)





Kurz vor Lienz bog ich in die B 100, die Drautalbundesstraße ein. Lang hielt ich es nicht aus auf der Bundesstraße. Die vielen Autos und LKWs, die knapp an mir vorbeirauschten, bewogen mich dazu, den Drautalradweg zu suchen. Eine sehr gute Entscheidung. Ich war mitten in der Natur und genoss die Fahrt.







Auf dem Drautalradweg blieb ich schließlich bis Sachsenburg. Danach fuhr ich auf verschiedenen Landstraßen, bis ich ein Taferl "Millstättersee Radweg" entdeckte. Den Millstättersee fuhr ich das Nordufer entlang bis Döbriach, meinem Etappenziel.



Mein Quartier mitten im Ort erreichte ich um 18 Uhr 20.

Gesamtstrecke 120,01 km
Temperatur in der Früh 11 °C, tagsüber bis zu 26 °C
sonnig
Summe aller Steigungen: 942 m


Tag 11: Döbriach bis Wolfsberg
Um 7 Uhr früh packte ich alles zusammen und suchte den Bäcker der Region. Ich fand ihn auch und frühstückte dort. Nach dem Frühstück zog ich meine Jacke an. 10 °C waren mir trotz strahlendem Sonnenschein zu frisch für kurze Ärmeln. Einmal um die Ecke, raus aus Döbriach und ... bergauf? Ziemlich bergauf? Steil bergauf? Und immer steiler? Bis 13 % Steigungsgrad? Wer hat denn über Nacht einen Berg neben den Millstättersee gelegt? Das war doch gar nicht ausgemacht? Nach dem Anstieg war mir nicht mehr kalt und die Jacke konnte ich verstauen.

Nach diesem morgendlichen Anstieg peilte ich wieder die Drau an und fuhr auf dem Drautalradweg weiter Richtung Osten.





In Villach entdeckte ich Radwegschilder mit der Bezeichnung "Alpe Adria Radweg". Das wäre auch ein Radweg, der mich interessieren würde!

In Velden erreichte ich den Wörthersee. Zumindest theoretisch. Ich suchte ihn, fand aber nur das Casino von Velden.





Mein Mittagessen war sehr dürftig, allerdings mit sehr schönem Blick auf den See.





Leider bekam ich vom Wörthersee meistens nicht viel zu sehen. Der Radweg ist meistens nicht nah genug am Wasser, manchmal sogar am gegenüber liegenden Gehsteig. Ich war eher enttäuscht. Durch Klagenfurt kam ich fast ausschließlich auf Radwegen gut durch, ohne mich zu verfahren. Nach Klagenfurt fuhr ich auf der B 70 weiter. Der Radweg hätte für mich zu viele Kilometer bedeutet. Meine Etappe war so schon lang genug.

Einen weiteren kurzen Anstieg bescherte mir der Völkermarkter Stausee. Ich sah ihn leider nur von der Ferne. Kurz vor Wolfsberg ging es über den Griffner Berg. Ein Übungsberg für die morgige Etappe. Für den nächsten Tag stand die Pack auf dem Programm.

Mein Self Check in - Hotel in Wolfsberg direkt an der Packer Straße erreichte ich um 18 Uhr 50. Mein Frühstück für den nächsten Tag organisierte ich mir schon am Abend. Ich nahm mir vor, im Zimmer zu frühstücken, um zeitig losfahren zu können.

Gesamtstrecke 131,42 km
Temperatur in der Früh 10 °C, tagsüber bis zu 28 °C
sonnig
Summe aller Steigungen: 1.100 m


Tag 12: Wolfsberg bis Graz
Ich frühstückte im Zimmer. Den Kaffee von gestern wärmte ich mir auf dem Herd auf. Und so konnte ich richtig früh starten. Um 7 Uhr 30 fuhr ich los. Mein Hotel war direkt an der B 70, die bis Graz Packer Straße heißt.

Anfangs war die Straße noch stark von Autos und LKWs befahren. Das ließ aber allmählich nach. Es gibt in der Nähe eine Autobahn. Und nur im Umkreis von Wolfsberg, wo viele Firmen und Fabriken angesiedelt sind, fahren viele auf der Bundesstraße. Ein paar km nach Wolfsberg war ich bereits fast alleine auf der Packer Straße, die moderat bergauf ging. In Twimberg begann der eigentliche Anstieg. So gefürchtet hatte ich mich vor dem Packsattel. Und dann war er völlig harmlos. 17 km ab Twimberg für ca. 600 Höhenmeter (ab Wolfsberg sind es ca. 770 Höhenmeter) bei einem Steigungsgrad von bis zu 9 %. Aber die Pack ist richtig schön! Ich fuhr teilweise einen Bach entlang, meistens durch Wald oder eine Wiese, sah Kühe, ab und zu fuhr ich durch ein Dorf. Die Straße war kurvenreich mit ein paar Kehren. Alles schattig bei angenehmen Temperaturen. Einfach super!







Fotografieren konnte ich während der Fahrt. Der Sattel selbst zog sich über 5 km. Ich war bereits höher, bevor ich die Tafel mit der Passhöhe erreichte. In der Nähe der Tafel ist die Landesgrenze zwischen Kärnten und der Steiermark. Und danach ging’s bergab. Und wie! Bis Köflach.



Ich blieb auch nach Köflach mehr oder weniger auf der B 70, ab und zu fand ich einen Radweg in der Nähe. Graz erreichte ich um 16 Uhr.


Gesamtstrecke 96,19 km
Temperatur in der Früh 13 °C, tagsüber bis zu 29 °C
sonnig
Summe aller Steigungen: 1.082 m


Tag 13: PAUSE in Graz


Tag 14: Graz bis Semmering
Ursprünglich wollte ich über Mönichkirchen und somit über den Wechsel nach Wien fahren. Ich entschied mich aber spontan um und suchte mir ein Zimmer am Semmering. Rückfahrt über den Semmering und die Adlitzgräben. :-) Ich frühstückte zeitig in der Früh und fuhr kurz nach 8 Uhr los. Rechts - links - rechts - links - rechts (oder so ähnlich) zum Ufer der Mur, um dem Murtalradweg zu folgen.



Nach ca. 2 Stunden Fahrt begann es leicht zu regnen, so dass ich mein Gepäck und mich selbst regendicht machen musste. Eine halbe Stunde lang hielt der leichte Regen an, danach kam wieder die Sonne hervor. SEHR erfreulich, da der Wetterbericht ursprünglich Regen für den ganzen Tag gemeldet hatte. Ein kurzer Kaffee-Stopp bei Sonnenschein bei einem Radlstadl in Pernegg kam mir sehr gelegen.



Das ist übrigens NICHT mein Fahrrad!



Auf dem Murtalradweg blieb ich bis Bruck an der Mur.



Ab Bruck fuhr ich im wesentlichen auf der Bundesstraße weiter und wich nur gelegentlich auf den nahegelegenen Radweg aus (anfangs war es der Mürztalradweg, später der Semmeringradweg). Leider verdichteten sich die Wolken am Nachmittag wieder, und es schüttete zeitweise so heftig, dass ich Schutz suchte.

Regenguss

Ungefähr 1 1/2 Stunden lang fuhr ich im mehr oder weniger starken Regen. Danach kam auf einmal wieder die Sonne hervor. Wie im April! Bei Sonnenschein erreichte ich die Passhöhe vom Semmering. Mein Hotel war etwas oberhalb der Passhöhe mit einem traumhaften Blick Richtung Adlitzgräben mit der Semmeringbahn und der Polleroswand!



Gesamtstrecke 119,91 km
Temperatur in der Früh 12 °C, tagsüber bis zu 24 °C
von sonnig über bewölkt bis Regenschauer war alles dabei
Summe aller Steigungen: 1.201 m


Tag 15: Semmering bis Wien
Um 7 Uhr saß ich schon beim Frühstück. Trotzdem kam ich erst kurz nach 8 Uhr weg. Ich trödelte. :-) Ich fuhr runter zur Passhöhe und dann die Hochstraße rauf am Hotel Panhans vorbei in die Adlitzgräben. Ich mag diese Strecke einfach.













Ab Gloggnitz fuhr ich die Schwarza entlang, ab Haderswörth folgte ich dem Thermenradweg - zuerst die Leitha entlang und ab Wiener Neustadt den Wiener Neustädter Kanal entlang. Der Thermenradweg ist Teil des EuroVelo 9, der über ca. 1900 km von Danzig (Polen) an der Ostsee nach Pula (Kroatien) an der Adria führt. Der Thermenradweg verläuft von Wien bis Bad Radkersburg.





Diesmal hatte ich Glück. KEIN Regen! Allerdings frischte der Wind immer mehr auf, je näher ich Wien kam. Die Sonne bekam ich so gut wie gar nicht zu sehen.

Wien erreichte ich am frühen Nachmittag, meine Wohnung um ca. 16 Uhr.

Gesamtstrecke 111,02 km
Temperatur in der Früh 9 °C, tagsüber bis zu 26 °C
bewölkt, auffrischender Wind
Summe aller Steigungen: 392 m


Eine ganz tolle Tour! Eventuell könnte ich sie noch erweitern um Vorarlberg - die Silvretta Hochalpenstraße hat in meiner Tour gefehlt.

Gaby
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)

Geändert von oktopus (03.09.20 14:21)
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Österreichradrundfahrt 2020 oktopus 03.09.20 13:25
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