Dafür gibt es 2 Gründe: Entweder die gefahrenen Strecken bewegen sich im Minimum-Bereich oder die betreffenden Fahrer haben die Lagersitze des Lenkungssatzes noch nie kontrolliert.
Bei meinem Trekkingrad (I" Typ) habe ich das z.B. im Herbst letzten Jahres aus Fürsorge gemacht (Laufstrecke 20 000 [km]; Baujahr 2002): Das hatte unten ein Nadellager (Zylinderrollen-Lager) auf einem Kegel-Mantel und oben den üblichen Kugelring (Schrägkugellager) mit eingepreßten Lagerschalen aus Stahl (Werks-Ausstattung). Die zu erwartenden (?) "Rattermarken" (vgl. Sheldon Brown "https://sheldonbrown.com/headsets.html", Stichworte und Bild "Indexed Steering" ("Brinelling")) gab es auch, aber in angepaßter Form: Statt in Form von eingedrückten, etwa Kreis-förmigen Näpfen (Wie bei einer Härteprüfung, daher "Brinelling") gab es entsprechend der Nadel-Geometrie längliche Marken (Macken).
Das ist ein Hinweis darauf, daß für die Auslegung (Dimensionierung) der Lagerung keine Fahrstrecke von 20 000 [km] zugrunde gelegt wurde. Weder Rost, Dreck, mangelnde Schmierung oder Fahrweise hatten bei mir die Lager negativ beeinflußt. Problem dabei: Diese "Näpfe" werden ständig tiefer "geklopft" und der Benutzer kann diesen schleichenden "Verfall" gar nicht wahrnehmen. Die Lenkung wird schwergängiger. Übrigens: Eine schwergängige Lenkung kann auf längeren Strecken (> 10 [km] ?) zur Erschöpfung der Arm-Muskulatur führen.
Diesen Lenkungssatz habe ich nun durch einen mit gekapselten Kartuschen-Lagern ersetzt. Das sind Schrägkugellager mit Kugelhalter und zugehörigen Laufbahnen (Dünnblech-Innenring und -Außenring), die mit Übergangspassung in die Aufnahme-Schalen (~ ehemalige Lagerschalen jetzt ohne Stahl-Laufbahn) eingelegt werden. Ein solcher Lenkungssatz läuft leichter und genauer als der Vorgänger. Er ist aber ca. 3-mal so teuer wie die einfacheren Vorgänger und ist, da viel Aluminium vorhanden, etwas leichter.
Zu der geäußerten Ansicht, daß es sich bei der unteren Lagerung des Gabelschaftes um "Kegelrollenlager" handelt, habe ich meine Zweifel, da diese Lagerart in der Herstellung wesentlich teurer ist. Machbar ist das schon, ein Beispiel dafür habe ich noch nicht gefunden. Der Eisdielenposer hält sich auch zurück, da so ein Lager nicht unmittelbar ins Auge fällt. Der Ersatz eines Kartuschen-Lagers kostet etwa 3-4 €.
MfG EmilEmil