Natürlich. Einmal Flug verpasst, weil die Flugzeit vorgezogen wurde, Mail hatte mich nicht mehr erreicht. Mit viel Gnade kostenlosen Ersatzflug bekommen, ungefähr 24 Stunden Zeitverlust. Einmal Fluglotsenstreik in Frankreich, Zeitverlust ca. 24 h. Bilanzen sollen ausgeglichen sein: Ich kam auch in einen Bahnstreik in Frankreich, Zeitverlust ebenfalls rund ein Tag inkl. Anradeln bei Nacht zum geplanten Startort. Saldo also immer noch zugunsten der Bahn.

Die größeren Bahnan- und abreisen hatten vielfach auch Verspätung, meistens handelte es sich um 1 Stunde, der nächstfolgende Anschlusszug wurde notwendig. Aus Paris waren es wohl mal knapp zwei Stunden, ich habe dann aber den Tag umgebaut und ein Teiletappe mit Badesee eingebaut, sodass es in Summe mehr als ein halber Tag später war, aber eben nicht zwingend, sondern gut gestaltete Verzugszeit. Alles, was über DB etwa von Italien oder Österreich zu spät war, wurde übrigens entschädigt, soweit ich es auch beantragt hatte.

Bei Fliegern ist ein Stunde Verspätung nicht regresspflichtig, es müssen mindestens 3 Stunden sein. Auch ein interessantes Detail. Den größten zeitlichen Verreißer ohne die besonderen Umstände schaffte übrigens auch der Flieger: Der Flug von Frankfurt nach Figari/Korsika verpätete sich um 3-4 Stunden gemäß meiner Reiseberichtsaufzeichnung. Trotzdem habe ich im Reisebericht am meisten über die Bahn geschimpft. Offenbar ist man manchmal einfach ungerecht.

Weiteres Detail für Milkchmädchenrechnung: Flüge finden selten jeden Tag statt, man muss also oft Ferientage zuhause verfallen lassen, weil man nicht punktgenau fliegen kann. Die Bahn bietet fast immer Möglichkeiten, am Wunschtag auch zu fahren. Ähnlich sieht es bei Tageszeiten aus. Flüge sind gerne mal ungünstig mitten am Tag platziert und aus 2 Stunden Flug wird ein nahezu ganzer Reisetag ohne Radeln. Mit der Bahn hat man oft sogar mehrere Tageszeiten als Option, um die beste Lösung zu finden.