Saisonende war auf meiner Norwegen-September-Reise bereits am 20.08. Die touristischen Angebote hatten danach vielfach geschlossen oder nur am Wochenende geöffnet. Campingplätze waren häufig geschlossen. In einigen Fällen auch, wenn der Platz laut Campingverzeichnis offen sein sollte. Manchmal auch, obwohl das "open"-Schild noch auf der Straße stand. Auf einigen Plätzen schien man sich nur noch ungern um Sauberkeit und Service zu kümmern. "Werfen Sie das Geld in die Box" - der Zettel war mehrfach alles, was vom Betreiber zu sehen war.
Sehr positive Ausnahmen gab es auch. In jeder Beziehung auch im September Top-Campingplätze waren: Rjukan, Geilo, Preikestolen (steht momentan zum Verkauf).

Wichtig ist, sich unterwegs rechtzeitig mit ausreichend Proviant einzudecken, da nicht sicher ist, ob das Geschäft im nächsten grösseren Ort geöffnet hat. Die Supermärkte standen meist irgendwo in autofreundlicher Gegend. Preise sehr hoch. Nahrungsangebot nicht gerade gesund. Merkwürdigerweise war unterwegs beim Imbiss an der Strasse kein Heissgetränk zu bekommen. "Haben wir nur in der Saison" lautete häufig die Antwort auf meine Frage nach Kaffee oder Tee, gefolgt vom Fingerzeig auf eisgekühlte Cola (bei 10°C und Regen). Sehr positiv dagegen die Erfahrungen mit einer Tankstellenkette, wo auch der Radfahrer einen kostenlosen und heissen Kaffee bekommt.

Das Wetter war leider meist sehr nass. Temperatur nachts bis nahe Null. Tags frisch, aber noch angenehm. Bei Sonne sehr, sehr schön - leider selten und kurz.

Den Verkehr empfand ich in Südnorwegen zum Teil als sehr unangenehm. Weniger wegen der geringen Verkehrsdichte, aber wegen einiger rücksichtsloser Schnellfahrer und Überholer mit Minimalabstand. Randstreifen gab es bei den neuen Strassen kaum noch - nur Leitplanken in knappem Abstand. Tunneldurchfahrten habe ich nur gestartet, wenn hinter mir kein Fahrzeug zu hören war. Normalerweise fahren die Einheimischen mit hohem Tempo in den Tunnel und fahren dann - trotz Tunnelbeleuchtung - einige Sekunden im Blindflug. Richtig stressig empfand ich die Kilometer auf E-Strassen in Südnorwegen, wo es keine Alternativstrecke gab.