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#1416887 - 24.02.20 12:25
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Toxxi]
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as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer. Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. […] Ich meine mich zu erinnern, hin und wieder ähnliches geschrieben zu haben. Als ich noch mit dem Rad pendelte, war der entscheidende Faktor für die Geschwindigkeit, dass es Radstreifen an der von mir genutzten Haupteinfallsstraße gab. Dort fuhr ich schlicht am Stau vorbei. Diese Geschwindigkeit könnte ich auf alternativen Radrouten durch ruhigere STraßen nie erreichen, weil dort viel mehr Kreuzungen zu beachten sind.
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#1416888 - 24.02.20 12:28
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Behördenrad]
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Das hat weder was mit Populismus noch mit einfach zu tun. Wenn man die Autofahrer beobachtet, vor allem diejenigen die Strecken kleiner 5 km mit dem Auto fahren fällt folgendes auf:
wann immer Vernunft mit Faulheit und Bequemlichkeit konkurriert, verliert die Vernunft. Man muss also das unerwünschte Verhalten nur genügend unangenehm machen, dann wird es vermieden.. Das heisst, das Autofahren innerhalb der Kommunen unangenehm und Teuer machen.
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Geändert von Deul (24.02.20 12:34) |
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#1416889 - 24.02.20 12:31
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Behördenrad]
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Wenn ich weniger Autoverkehr in den Städten möchte, muss ich ihn so unangenehm machen, dass der gemeine Autofahrer den Wagen stehen lässt.
Also nicht gleichberechtigt, sondern der MIV muss benachteiligt werden. Genau das meine ich mit.... [- der (populistische) Schrei nach vermeintlich einfachen Lösungen ...... Aber wie soll der Radverkehr gefördert werden, ohne den MIV zu benachteiligen? Ich habe keine Idee, wie das gehen soll und noch nichts überzeugendes gehört.
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#1416892 - 24.02.20 12:34
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Nicht jeder kann mit dem Rad fahren, auch weil er gesundheitlich eingeschränkt ist.
Das hat nicht immer mit Faulheit und Bequemlichkeit zu tun. Und was Du schreibst, allen Faulheit und Bequemlichkeit zu unterstellen ist reiner Populismus.
Ich wünsche Dir allzeit Gesundheit und dass Du lange Rad fahren kannst. Mein Vater konnte es nicht mehr und wir mussten teilweise Strecken bis 500 Meter oder weniger mit dem Auto fahren um ihn zum Arzt, Krankengymnastik, Fußpflege etc. bringen zu können.
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#1416894 - 24.02.20 12:38
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Wenn nur die die gesundheitlich ein geschränkt sind mit dem Auto fahren würden hätten wir das Problem nicht. Der Grosse stinkfaule Rest ist das Problem. Um den geht es, wenn man z. B. 80% der Parkplätze als Behindertenparkplätze ausweist und die Fehlnutzung hoch und konsequent sanktioniert würde es passen.
Den stinkfaulen Rest beschreibe ich eher so, dass man mit dem Auto ins Fitnesscenter zum Spinnig fährt. Brötchenholen etc dito.
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#1416895 - 24.02.20 12:43
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Und wie willst Du kontrollieren ob nicht jemand vorübergehend gesundheitlich eingeschränkt ist ohne gleich einen Behindertenausweis zu haben.
Meine Mutter z.B. hat momentan starke Knieprobleme, kommt kaum die Treppe runter, und ich habe ihr gesagt ab jetzt nimmt sie nur noch das Auto um Besorgungen zu machen um sich zu schonen. Ist die nun auch der stinkefaule Rest und muss sich von Dir beleidigt fühlen?
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#1416896 - 24.02.20 12:44
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Zu dem von mir beschriebenen Vorgehen gehört auch temporärer Ausweis. Sonst funktioniert es nicht. damit muss ich es nicht kontrollieren, diesen Ausweis könnte es bei der Kommune auf ärztliche Bescheinigung geben.
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Geändert von Deul (24.02.20 12:45) |
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#1416897 - 24.02.20 12:45
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Zu dem von mir beschriebenen Vorgehen gehört auch temporärer Ausweis. Sonst funktioniert es nicht. Wie toll, was für ein bürokratisches Monster. Schon mal einen Behindertenausweis ausstellen lassen. Weißt du was das für ein bürokratischer Akt ist. Wer soll das denn in den Kommunen bearbeiten, die jetzt schon chronisch unterbesetzt sind?
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Geändert von Thomas1976 (24.02.20 12:47) |
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#1416898 - 24.02.20 12:46
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Würde aber funktionieren.
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#1416900 - 24.02.20 12:48
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Und wegen jeder Grippe dann einen Antrag stellen? Unrealistisch!
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#1416901 - 24.02.20 12:48
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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#1416902 - 24.02.20 12:50
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Ja klar, womöglich noch im Starkregen bei 3°C
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#1416903 - 24.02.20 12:52
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Dann kann man ja auch nen Antrag stellen. Einen Tod muss man sterben.
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#1416904 - 24.02.20 12:53
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Und wer soll das so kurzfristig bearbeiten und wer soll das bezahlen?
So einen Quatsch wird es bei keiner Bundesregierung geben, wetten?
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Geändert von Thomas1976 (24.02.20 12:54) |
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#1416905 - 24.02.20 12:55
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Bei unserem Wehretat sollte geld über seine. Falls nicht daraus nehmen.
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#1416907 - 24.02.20 13:05
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Und wer soll das so kurzfristig bearbeiten und wer soll das bezahlen?
So einen Quatsch wird es bei keiner Bundesregierung geben, wetten? Ein kurzfristiger Behindertenausweis kann ja einfacher gewährt werden. Wer dann andauernd einen neuen braucht, wird halt ab und zu genauer beäugt werden. Der Behindertenausweis meiner Tochter war kein überbordender Aufwand. Davon abgesehen: In sehr vielen Fällen kann auch einmal ein Taxi eine sehr praktikable Lösung sein. Lg! georg
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#1416916 - 24.02.20 15:07
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: irg]
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Davon abgesehen: In sehr vielen Fällen kann auch einmal ein Taxi eine sehr praktikable Lösung sein.
Ich glaube sowieso, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht Rad fahren können auch nicht Auto fahren kann. Das meine ich jetzt nicht irgendwie zynisch, sondern ganz ernst. Ok, bei orthopädischen Problemen und körperlicher Schwäche mag Auto fahren noch eine Weile länger als Rad fahren funktionieren, aber wer z.B. kognitive Einschränkungen hat sollte m.E. auch tunlichst überdenken, ob er ein Auto noch sicher bewegen kann. Auto fahren ist eine komplexe Tätigkeit und nicht wenige, die in der Gegend rumfahren, sind dazu objektiv nicht (mehr) in der Lage. Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr ggf. in Verbindung mit Taxis.
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#1416917 - 24.02.20 15:14
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Deul]
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Würde aber funktionieren. Ne funzt nicht. Die Bearbeitung eines Antrags dauerte hier im Rhein-Kreis-Neuss zwei Monate. Der Widerspruch bis zur Genehmigung "aG" nochmals 2 Monate. Das Ausstellen des Parkausweises war kostenlos und dauerte 10 Minuten.
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + | |
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#1416918 - 24.02.20 15:32
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Martina]
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Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt. Die kurze Überlegung nach dem Tod meines Vaters das Auto abzuschaffen, hat sich dann schnell erledigt, nachdem der einzige Bus der an unserer Straße hält 2x nicht gekommen ist und somit der erste Augenarzttermin flöten gegangen ist. Ich durfte mir dann für einen anderen Arzttermin kurzfristig frei nehmen, als meine Mutter nach einer Hüft OP nicht Auto fahren konnte. Fazit, in einer ostwestfälischen Stadt mit 25.000 Einwohner haste keine Chance in die nächstgrößere Stadt (25km entfernt) zu Fachärzten mit ÖPNV zu fahren. Und selbst mit E-Rad möchte meine Mutter das nicht mehr alleine. Alle Verkehrsprojekte pro Fahrrad sind contra alte Menschen.
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#1416921 - 24.02.20 15:54
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt. Die kurze Überlegung nach dem Tod meines Vaters das Auto abzuschaffen, hat sich dann schnell erledigt, nachdem der einzige Bus der an unserer Straße hält 2x nicht gekommen ist und somit der erste Augenarzttermin flöten gegangen ist. Ich durfte mir dann für einen anderen Arzttermin kurzfristig frei nehmen, als meine Mutter nach einer Hüft OP nicht Auto fahren konnte. Fazit, in einer ostwestfälischen Stadt mit 25.000 Einwohner haste keine Chance in die nächstgrößere Stadt (25km entfernt) zu Fachärzten mit ÖPNV zu fahren. Und selbst mit E-Rad möchte meine Mutter das nicht mehr alleine. Alle Verkehrsprojekte pro Fahrrad sind contra alte Menschen. Alles verständlich - nur wie Du davon auf diese Schlussfolgerung kommst, kann ich absolut nicht verstehen. Zumindest ist sie viel zu pauschal - wenn nicht sogar pauschal Unsinn. Nenn mir ein Verkehrsprojekt pro Fahrrad, das gegen alte Menschen ist. In Deiner Argumentation sind eher Verkehrsprojekte gegen das Auto gegen alten Menschen - und selbst das ist viel zu allgemein. Und zu negativ. Wenn es in einem Ort - okay, wahrscheinlich sind es eine ganze Menge Orte - nicht funktioniert, dann heißt das doch nicht, dass das grundsätzlich nicht geht. Warum sollte es nicht auch ÖV-Innovationen geben, die auch für alte Menschen auf dem flachen Land funktionieren?
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#1416923 - 24.02.20 16:07
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt. das mag in vielen kleineren Städten oder gar Dörfern so sein. Aber man sollte nicht vergessen, dass ein zumindest halbwegs ordentlicher ÖPNV einiges Geld erfordert und wahrscheinlich erwähnenswerte Anteiile von den Kommunen bzw. deren Zweckverbände aufgebracht werden müssen. Wenn dann noch die tatsächlich vorliegende Nutzung privater PKW's in Betracht gezogen wird, fällt häufig die Entscheidung zum Nachteil des ÖPNV aus. Seit einiger Zeit fahre ich häufiger zum Wandern in das Deutsch-Niederländische Grenzgebiet zwischen Emmerich und Arnheim. Dort wird u.a. eine Fahrplanmäßige Verbindung zwischen Emmerich und s'Heerenberg unterhalten. Die Auslastung ist an vielen Tagen so gering, dass lediglich ein Großraumtaxi eingesetzt wird. Und selbst in diesem relativ kleinen Fahrzeug bin ich häufig der einzige Fahrgast. Aus welchem Topf dieses Angebot finanziert wird ist mir nicht bekannt. Möglicherweise sind es Euregio-Gelder zur Förderung der grenzüberschreitenden Kontakte. In anderen Orten oder auf anderen Strecken gibt's häufig Bürgerbusse und/oder Anrufsammeltaxen. Das geht zwar irgendwie, wenn man die mit solchen Lösungen verbundenen Zwänge und/oder Engpässe akzeptiert und sich entsprechend vorausplanend verhält. Aber an diesen Beispielen wird für mich deutlich, dass an vielen Orten der ÖPNV recht lückenhaft ist. Da sind Erfahrungsberichte aus großstädtischen Ballungsgebieten wenig hilfreich. Wir werden daher noch auf längere Sicht mit einem recht hohen Anteil des MIV und speziell der rein privaten PKW-Nutzung leben müssen. Um so wichtiger erscheint mir, dass auch in dieser vermutlich noch recht langen Übergangszeit praktikable Lösungen zur Unfallvermeidung auf dem Straßennetz gefunden werden. Dabei sollte man eine ordentlich geplante Separierung des Fahrradverkehr vom Autoverkehr nicht grundsätzlich ablehnen.
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"If you want something done, do it yourself." | |
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#1416924 - 24.02.20 16:10
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Holger]
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Es bringt nichts, wenn man den Radverkehr verstärkt ausbaut, aber die weitere Infrastruktur sowie den ÖPNV komplett vernachlässigt.
Das Fahrrad ist nicht das Allheilmittel um den Autoverkehr aus den Innenstädten zu reduzieren, es wird aber gerne, auch von den Grünen immer gerne prognostiziert.
Wie schon geschrieben, ich will nicht immer mich mit dem Fahrrad auch in der Innenstadt bewegen und ältere menschen können es gar nicht.
Es braucht ganz, ganz viele Lösungsansätze und die sehe ich nicht.
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#1416926 - 24.02.20 16:15
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Moderator
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Es bringt nichts, wenn man den Radverkehr verstärkt ausbaut, aber die weitere Infrastruktur sowie den ÖPNV komplett vernachlässigt.[…] DAs ist eine andere Aussage als dass RAdverkehrsförderung contra alte Menschen ist. Es ist nicht pro alte Menschen, das kann man sagen, aber es ist doch nicht Contra. Und die Grünen "prognostizieren" das Fahrrad doch längst nicht als Allheilmittel, dafür hätte ich gerne mal einen Link. Alles, was ich von den Grünen verkehrspolitisch lese, macht sich für eine Stärkung des sogenannten Umweltverbunds laut, also Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV.
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#1416932 - 24.02.20 16:36
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Holger]
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Diese Schlussfolgerung halte ich auch für wenigstens sehr unglücklich. Ein Verkehrsprojekt "pro Fahrrad" wird aber in fast jedem Fall ein Verkehrsprojekt gegen das Auto sein. Sei es, dass man dem Auto den Platz zum Fahren oder zum Parken streitig macht oder eben beides. Nun sind Verkehrsprojekte gegen das Auto absolut geboten, das sieht man ja schon beim Blick ausm Fenster.
Verkehrspolitik kann aber bspw. auf die in den letzten Jahren gewaltige Bevölkerungswanderung vom Land in die Stadt kaum noch reagieren. Ein Versagen mache ich hier in Leipzig nur bedingt aus. So gab es große Verbesserungen beim S-Bahn Verkehr. Bei Auto-, Straßenbahn-, Bus- und Radverkehr ist man auf einem ansatzweise erträglichen Niveau geblieben, das leider mit der Menge an Verkehrsteilnehmern hoffnungslos überfordert wird und damit eben nicht mehr "ansatzweise erträglich" ist.
Und jetzt stellt sich die Frage, was man tun kann und der größte Ansatzpunkt ist nun mal das Auto, weil es mit Abstand den größten Platz- und Ressourcenverbrauch aufweist. Die hier oftmals beschriebenen Beispiele von Autofahrern, die zum Fitnessstudio fahren oder zum Bäcker, die gibt es tatsächlich. Inzwischen würden wir uns mit einer Verdrängung des Autos wirtschaftlich ins Knie schießen, weil wir die Gesellschaft jahrzentelang auf das Auto ausgerichtet haben und davon abhängig sind. Wer sich mit seiner Arbeit in diese Abhängigkeit begeben hat oder begeben wurde, der wird die Klauen ausfahren und sich mit allem, was er hat, dagegen zur Wehr setzen. Und ich sehe das auch als vollkommen gerechtfertigt an. Wenn wir wieder Platz in der Stadt haben wollen, müssen wir uns damit abfinden, zuerst die Alternativen gestalten zu müssen und dann dem Autofahrer am Zeug flicken können. Für den Anfang sehe ich eine Verlagerung der Kosten des Autos an die Zapfsäule als sinnvoll an. Denn das Auto ist heute schon schweineteuer, die Kosten sind nur ganz prakisch versteckt, was selbst hier im Forum noch nicht jeder verstanden hat. Damit wäre der Vorwurf der Abzocke entkräftet. Man könnte das bestimmt irgendwie verkaufen. Eine Co2 - Steuer oder eine anders genannte, ist in meinen Augen schlichte Abzocke. Denn inwiefern die Alternativen zum Auto dadurch verbessern werden, wird tunlichst verschwiegen. Eine Wiederbelebung der Provinz wäre vielleicht auch eine Idee.
meint der Peter
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Geändert von Peter Lpz (24.02.20 16:43) |
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#1416940 - 24.02.20 17:21
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Nicht jeder kann und will radeln. Bei Starkregen, Glatteis, Schnee habe ich selbst in der Stadt keine Lust zu radeln , so wie letzten Mittwoch. Richtig. Und nicht jeder kann radfahren. Um die Autos aus der Innenstadt zu "verbannen" sollte man nicht nur ideologisch auf den Radverkehr setzen... macht das jemand? ... sondern auf viele, viele, viele weitere Bausteine. Einige reichen. Glaub mir. Klingt so aber natürlich dramatischer...
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#1416946 - 24.02.20 18:32
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Behördenrad]
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Themenersteller
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Heißt in der Konsequenz aber, dass dies ein Prozess über Jahrzehnte ist. Und darauf wollen die Hardliner-Radverkehrsförderer aber nicht warten. Ich würde mich nicht als Hardliner bezeichnen, aber wie viele Tote braucht es denn noch, bis Maßnahmen ergriffen werden? Ich denke, wir haben die Argumente auf unserer Seite, es darf nur nicht die heilige Kuh Auto geschlachtet werden. Aber wird sie das denn überhaupt? Es wird weiterhin Autos geben, das ist doch klar. Vielfach geht es nicht ohne Autos. Und das streitet doch auch niemand ab. Aber muss jeder Mensch mit seinem SUV für jeden kleinen Weg mit dem Auto fahren und darf überall kostenfreie Parkplätze auch mitten in der Großstadt erwarten? Wo wäre der große Verlust bei den Autofahrern, wenn auf der Kantstraße (wo der obige Unfall passierte) eine der drei Fahrspuren nur für den Radverkehr zur Verfügung gestellt würde? Eine "Fahrspur" dient derzeit nur zum Parken von Autos, für die momentan keine weitere Verwendung besteht in einer Straße und in einer Stadt, die, wie ich finde, recht gut vom ÖPNV erschlossen ist. Wir sind hier mitten in Berlin! Und ich verspreche dir: Wenn es eine separate Fahrspur nur für Radfahrer geben würde, würden die Zahl der Radfahrer sofort nach oben schnellen, denn sonderlich attraktiv zum Fahren ist die Straße derzeit nicht. Sie möchten es "jetzt - spätestens aber morgen". In 20 - 30 Jahren, wenn die vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine... Hilf mir bitte auf die Sprünge: Welche "vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine"? Und bei diesen vielen "vielen" erwarte ich aber jetzt auch eine einige Seiten lange Liste. Irgendwie klingt das gerade für mich auch wie "kompromisslose Maximalforderungen". Also werden z. T. kompromisslos Maximalforderungen gestellt Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Autofahrer jede Forderung gleich eine kompromisslose Maximalforderung ist. Aber man muss etwas fordern, wenn man etwas will und für gewöhnlich werden Forderungen in einem Kompromissfindungsverfahren auch wieder zusammengeschnitten, von daher wäre es auch nicht unbedingt klug direkt nur mit einer Minimalforderung anzutreten. Eine kompromisslose Maximalforderung wäre vielleicht gewesen, die ganze Kantstr. dicht für den Autoverkehr zu machen. Diese Forderung habe ich aber noch nicht vernommen. ...mit denen man sich dann als ernst zu nehmender Gesprächspartner gleich disqualifiziert..... Macht man das? Ich finde gerade, das die Arbeit, die der Volksentscheid Fahrrad bzw. Changing Cities gemacht hat, sehr vieles disqualifiziert, was immer und immer wieder als Gegenargument auf den Tisch gebracht wird. Ein Beispiel: Ähnliche Situation am Tempelhofer Damm wie an der Kantstr.: 3 Fahrspuren und eine soll für den Radverkehr reserviert werden, also die Parkspur müsste weichen. Sofort kommt z.B. das Argument, das der Einzelhandel dann keine Kunden mehr bekommt, wenn die nicht mit dem Auto direkt vorfahren können. Nun haben sich die bösen "Hardliner" aus Berlin einen Tag an den Tempelhofer Damm gestellt und dort den Autoverkehr beobachtet und auch alle parkenden Autos registriert. Fast alle parkenden Autos parkten dort den ganzen Tag über. Wollte ein Kunde mit dem Auto zu einem Laden fahren, hat er keinen Parkplatz gefunden. Dank der Autos! Die Kunden kamen also gar nicht mit dem Auto an einer stark befahrenden Autostraße zum Einkaufen, sondern mit dem ÖPNV, mit dem Rad, zu Fuß.... Das ganze wurde ausgewertet und den Einzelhändlern vor Ort präsentiert. Danach war eigentlich kein Händler mehr für die Parkspur, sondern für eine Radspur, weil man so eher Kunden bekommt. Die meisten Nichtautofahrer nehmen am T.Damm doch lieber die U-Bahnund kommen erst gar nicht in den "Sichtbereich" des Ladens, mit dem Fahrrad wäre das anders...
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#1416948 - 24.02.20 18:35
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Themenersteller
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Ein sehr interessantes Interview mit Martin Aarts über Städte für Menschen: Klick
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#1416950 - 24.02.20 19:07
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Dieter Schütt]
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... Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Das ist ein gute Idee. Dafür müsste der Radverkehr aber auch gleichberechtigt sein. Nicht nur in der Straßenverkehrsordnung, sondern vor allen Dingen in den Köpfen der Menschen (nicht nur der Autofahrer). So lange Radfahrer aber auf übelste und schmalste Radwege abgeschoben werden (jeder Autofahrer würde die Kommune verklagen, müsste er so eine Schlagloch- und Wurzelaufbruchpiste... mit dem Auto befahren), an Kreisverkehren auf Radwegen gelenkt werden, die an jeder Ein- und Ausmündung Vorfahrt gewähren müssen, in der Fahrschule nicht mindestens ein Stunde lang Radfahren mal als Thema behandelt wird und so selbst Führerscheinneulige keine Ahnung von den Rechten und Pflichten der Radfahrer und von der StVO haben.... solange wird das Fahrrad wohl eher als Spielzeug, Zeitvertreib... angesehen, denn als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer. Und das wird noch länger so bleiben.
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#1416955 - 24.02.20 19:44
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: BaB]
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Ein Beispiel: Ähnliche Situation am Tempelhofer Damm wie an der Kantstr.: 3 Fahrspuren und eine soll für den Radverkehr reserviert werden, also die Parkspur müsste weichen. Sofort kommt z.B. das Argument, das der Einzelhandel dann keine Kunden mehr bekommt, wenn die nicht mit dem Auto direkt vorfahren können. Nun haben sich die bösen "Hardliner" aus Berlin einen Tag an den Tempelhofer Damm gestellt und dort den Autoverkehr beobachtet und auch alle parkenden Autos registriert. Fast alle parkenden Autos parkten dort den ganzen Tag über. Wollte ein Kunde mit dem Auto zu einem Laden fahren, hat er keinen Parkplatz gefunden. Dank der Autos! Die Kunden kamen also gar nicht mit dem Auto an einer stark befahrenden Autostraße zum Einkaufen, sondern mit dem ÖPNV, mit dem Rad, zu Fuß.... Das ganze wurde ausgewertet und den Einzelhändlern vor Ort präsentiert. Danach war eigentlich kein Händler mehr für die Parkspur, sondern für eine Radspur, weil man so eher Kunden bekommt. Die meisten Nichtautofahrer nehmen am T.Damm doch lieber die U-Bahnund kommen erst gar nicht in den "Sichtbereich" des Ladens, mit dem Fahrrad wäre das anders... Großartig Hast Du dazu eventuell eine ausführliche Quelle? Gibt es da was online? Das interessiert mich sehr! Danke und beste Grüße von Tom
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Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence. | |
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#1416972 - 24.02.20 21:40
Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
[Re: Thomas1976]
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Das Fahrrad ist nicht das Allheilmittel um den Autoverkehr aus den Innenstädten zu reduzieren, es wird aber gerne, auch von den Grünen immer gerne prognostiziert.
Wie schon geschrieben, ich will nicht immer mich mit dem Fahrrad auch in der Innenstadt bewegen und ältere menschen können es gar nicht. Ich sehe weder die Bequemen noch die Angeber noch die Alten und Kranken als Hauptgruppe der Autofahrenden. Ich sehe diejenigen als Hauptgruppe, die in Verbindung mit ihrer Berufsausübung unterwegs sind. Seien das Pendler, Selbständige oder sonstige Dienstleistende. Will man die aus dem Auto holen, muß man Gewalt anwenden, um ihre Berufsausübung zu unterbinden. Willkommen in der Diktatur und im Wirtschaftselend. Da hast du schon recht, es braucht ganz andere Lösungen als ein paar mehr Schikanen und als ein paar mehr Leckerli für den Radverkehr.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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