Kleiner Hinweis: Waagrechte Ausfallenden erfordern (eigentlich) Oma Duck's "Kettenspanner" (die aber korrekterweise Kettensteller heißen müßten, da die Kette wegen der Polygon-Kettenräder auf einen bestimmten Durchhang eingestellt werden, jedenfalls bei Einfach Kettentrieben). Ich wiederhole, die sinnvollste Weise die Kettenzug-Kräfte/Brems-Zugkräfte auf zu fangen, ist ein vertikales Ausdallende (Stichwort Formschluß !). Das Rausfallen der HR-Achse nach unten kann dann mit wesentlich geringeren Vorspann-Kräften (z.B. mit dem üblichen M5-Schnellspanner oder Aluminium-Muttern (M10x1), Stichwort Reibschluß) geleistet werden.
Man muß nicht immer auf den vielfach käuflichen Murks der etablierten Hersteller abheben, nur um seine eigene Position nicht überdenken zu müssen.
Und diese lange Stütze der Rohloff-Nabe, die mit 2 Schrauben an dem Ausleger der Nabe befestigt wird, ist konstruktiv nicht das Gelbe vom Ei, denn normalerweise sieht man da eine Pendel-Stütze (Anfang und Ende mit Gelenk) vor mit dem Vorteil einer rein axialen Belastung in der Stütze. Die durch diese Pendelstütze auf die Anschlußlasche übertragene Kraft erzeugt für die Kettenstrebe dann wesentlich kleinere Biegemomente als diese originäre Hersteller-Lösung.
Ein Chainglider hat etwas Leistungsverlust, der liegt in absoluten Zahlen bei ca. 0.8 [W]. *) Er läßt sich ohne Weiteres mit einem verschiebbaren Ausfallende kombinieren. Bei richtigem Anbau gibt es keine (hörbaren) Geräusche. Die Vorteile liegen auf der Hand. Merkwürdigerweise werden die häufig nicht erwähnt (von Personen, die es eigentlich besser wissen könnten (müßten)), wohl aber werden eingebildete (kaum wahrnehmbare !) Nachteile überhöht (Geräusche, Leistungs-Verlust u.a.) kolportiert. Neben dem Schutz der Kette (Verschleiß-Minderung !) gibt es auch den Schutz der Kleidung. Da ist ein Chainglider noch besser als ein Zahnriemen ! Die Kette kann bei einiger Pflege 25 000 [km] halten (Ich liege derzeit mit einer Kette bei 20 000 [km], mit Extra-Polation auf 25 000 [km], mein blaues Trekkingrad !).
Eine Einstellung einer Standard-Position kann z.B. mit einer Markierung (Strich mit Schlag-Werkzeug o.ä. ?) gekennzeichnet werden. Bei der häufigsten nicht vermeidbaren Panne unterwegs (Reifenpanne) muß ein verschiebbares Ausfallende gar nicht angelangt werden, das Lösen der Achsbefestigung im vertikalen Schlitz geschieht, Werkzeug-los per Schnellspanner oder mit SW-15-Schlüssel. In der eigenen Werkstatt oder sonst zu Haus ist das mittige Einstellen des Laufrades zwischen den Kettenstreben unproblematisch. Auch in diesem Fall können Ösenschraiben komfortabel sein. Wer da Schwierigkeiten hat, sollte gar nicht am Fahrrad schrauben.
Ein SW-15-Schlüssel kann auch eine Aluminiummutter betätigen. Wahnsinnig große Andrehmomente von 40 [Nm] sind gar nicht notwendig. Der SW 15-er Schlüssel für die Mutter bleibt im Schnellspanner-Fall auch zu Haus.
Ich habe zu diesem Thema Einiges probiert:
Bild 1,2) : Normale M10x1 Schraubachse mit Schnellspannern
![](https://fstatic1.mtb-news.de/v3/25/2555/2555628-5u5rue7ouijd-qrretrekrad2-medium.jpg)
![](https://fstatic1.mtb-news.de/v3/25/2555/2555629-on82qpp47bs6-qrlitrekrad1-medium.jpg)
Bild 3,4) : Oma Duck's Kettensteller am Faltrad mit schrägem Schlitz
![](https://fstatic1.mtb-news.de/v3/26/2674/2674427-edaff3k5w7fx-ketstelre2-medium.jpg)
![](https://fstatic1.mtb-news.de/v3/25/2555/2555634-1b7t1p4u0bab-axfixshimsra1-medium.jpg)
Die Schutzblechstrebe ist inzwischen weiter hinten auf der Abstützung für den Gepäckträger angeschlossen. Der Grund für diesen Einsatz waren 50 [mm] breite Reifen (statt 40 [mm]), die Reifen-Freiheit gegenüber der Kettenstrebe sind da nur jeweils 5 [mm].
Zwischen-zeitlich gab es zur Erprobung auch mal einen Chainglider an dem 406-er Faltrad mit I-Motion-9-Einfach Nabenschaltung. Inzwischen 2x9 (54/32 Kettenblätter). Meine müden (alten) Gebeine brauchten eine kleinere Entfaltung (ca. 1.50 [m] für 20 % Steigung, de facto sind es 1.53 [m])
Bild 5) : 406-er Faltrad mit Chainglider
[img]https://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/1/5/6/4/0/0/_/medium/F-Star3REV4a.jpg?0[/img]
Die Länge der Kettenstreben des 406-er Falters ist mit ca. 360 [mm] etwas kurz, deshalb paßt der Winkel der vorderen und hinteren Teile des Chaingliders nicht optimal zusammen.
Die angebauten Scheibenbremsen haben Verschiebeschlitze: Es gab damit keine Probleme. Die hinteren Beläge habe ich gerade erstmals gewechselt:
KM-Stand: 11 000
*) Getriebenaben mit Wirkungsgraden unter 90 % halte ich für nicht optimal konstruiert, da nutzt auch keine Platzierung im Teuro-Markt-Segment oder ein Kult-Status. Leider gibt es nicht von allen Naben entsprechende Untersuchungen über die Wirkungsgrade. Komisch, selbst bei Automobilen werden der Verbrauch, die Höchstgeschwindigkeit und Abgaswerte u.a. angegeben !
Mit freundlichen Grüßen
EmilEmil