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#1522023 - 23.02.23 17:20
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: StephanBehrendt]
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ja, das gibt's. Ist leider teuer. Das sind Zuladungen zu Speditionstransporten.
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#1522025 - 23.02.23 17:39
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: iassu]
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Es gibt in Europa Bahngesellschaften deren Verbreitung identisch ist mit den Staaten, also nationale Bahngesellschaften. Das ist historisch so und könnte auch anders sein - wie etwa in England bis weit ins 20. Jahrhundert und jetzt wieder. Dass die Kooperation zwischen den "nationalen" Bahngesellschaften nicht immer optimal ist liegt daran, dass es getrennte Unternehmen sind, nicht unbedingt daran, dass diese eben national organisiert sind. Jeder kümmert sich halt um seine lokale Kundschaft und um die Wünsche der Eigentümer, das sind hier eben die Staaten.
Ein Haufen regionaler aber übernationaler Bahngesellschaften würde sich bestimmt ähnlich verhalten.
Radplätze in Zügen und davon immer mehr in Europa und auch über Grenzen hinweg gibt es nur, weil das politisch gewollt ist. Es lohnt nicht und es gibt auch nur wenige Kunden die das wollen / brauchen.
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#1522028 - 23.02.23 18:14
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: rinkorando]
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Radplätze in Zügen und davon immer mehr in Europa und auch über Grenzen hinweg gibt es nur, weil das politisch gewollt ist. Es lohnt nicht und es gibt auch nur wenige Kunden die das wollen / brauchen.
Wo kein Angebot, kann man die Nachfrage auch nicht erkennen. Und wenn das Angebot knapp und schlecht ist, steigt der Kundenfrust und auch dies drückt dann die Nachfrage. Siehe dieser Faden und wie über das Angebot gesprochen wird. Generell unterschreibe ich dir das aber nicht so. Wenn das Angebot da ist, wird es zumindest im Sommer meist auch sehr intensiv genutzt, siehe z.B. Bahnen im/zur Ostsee oder entlang berühmter Flussradwege. Ich bin sicher ein solches Angebot würde auch grenzüberschreitend genutzt werden, wenn entprechende große Kapazität und niederschwellige Buchbarkeit gegeben wären (Frühjahrsrennradtraining in der Toskana, Bikepacking in den Alpen oder Vogesen, ...)
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#1522029 - 23.02.23 18:38
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: rinkorando]
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Historisch in den Anfängen waren es private Gesellschaften, die Bahnen bauten. So fuhr man von Minden nach Mülheim, lief über die Schwimmbrücke zum Kölner Dom und fuhr dann weiter. Erst nach Übernahme der Inselbahnen durch die Staaten entstand ein Netz, bei dem die Militärs großen Einfluss hatten und grenzüberschreitende Verbindungen eher ablehnten. Militär- und Gütertransport hatten Vorrang.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1522031 - 23.02.23 18:56
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: derSammy]
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Generell unterschreibe ich dir das aber nicht so. Wenn das Angebot da ist, wird es zumindest im Sommer meist auch sehr intensiv genutzt, siehe z.B. Bahnen im/zur Ostsee oder entlang berühmter Flussradwege.
Ich bin sicher ein solches Angebot würde auch grenzüberschreitend genutzt werden, wenn entprechende große Kapazität und niederschwellige Buchbarkeit gegeben wären (Frühjahrsrennradtraining in der Toskana, Bikepacking in den Alpen oder Vogesen, ...)
Wenn die Nachfrage da wäre, dann könnte doch ein Privatanbieter wie Flixtrain an seine Züge an bestimmten Tagen und/oder auf bestimmten Strecken einen Gepäckwagen anhängen.
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#1522035 - 23.02.23 19:19
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Felix-Ente]
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Wenn die Nachfrage da wäre, dann könnte doch ein Privatanbieter wie Flixtrain an seine Züge an bestimmten Tagen und/oder auf bestimmten Strecken einen Gepäckwagen anhängen. Wenn es denn so einfach wäre. Wo kommt der Wagen mit der geforderten Geschwindigkeit her, der sonst dumm rumsteht? Wer zahlt den notwendigen Ladeschaffner? Selbstverlad ist vermutlich nicht. Wir machten sowas früher in Sonderzügen vom ADFC und hatten zwei Personen je Gebäckwagen. Selbst die Radabteile im ICE fahren häufig heiße Luft. Die Halbgebäckwagen der wenigen Ösi-ECs Link halte ich für erstrebenswert: sie sind vermutlich für 200 km/h zugelassen und sie befinden in der Mitte des Zuges zwischen 1. und zweiter Klasse. Man muss also nicht wie im ICE 4 durch 12 Wagen laugen, wenn man 1. Klasse gebucht hat. Aber auch hier braucht es einen Ladeschaffner.
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------------------------ Grüsse Stephan |
Geändert von StephanBehrendt (23.02.23 19:30) |
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#1522038 - 23.02.23 19:39
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: StephanBehrendt]
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Vor 40 Jahren unter Mehdorn ging es sogar im Nahverkehr gar nicht. Hallo Stephan, also vor 40 Jahren gab es noch keinen Herrn Mehdorn, zumindest nicht als Bahnchef . Da ich aber seit Ende der siebziger Jahre Radtouristik betreibe, kann ich dir sagen, dass es bis in die neunziger Jahre nicht möglich war, das Rad im Zug über die Grenze mitzunehmen. Man stieg im letzten Bahnhof vor der Grenze aus und radelte über selbige. Das galt zumindest für das Land, das für Normalsterbliche nur 2 Nachbarländer hatte Die Strecke Decin-Dresden konnte dann schon fast mit geschlossenen Augen fahren Gruß Stefan
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Alle reden vom Wetter, wir radeln oder wandern los.
(frei nach einem DB-Werbespruch der siebziger Jahre) |
Geändert von Stefan aus B (23.02.23 19:40) Änderungsgrund: Buchstaben ergänzt |
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#1522040 - 23.02.23 19:54
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Stefan aus B]
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In den 70-ern habe ich mein Rad als Reisegepäck von Leipzig nach Budapest aufgegeben. Das ging eigentlich problemlos. Ich hatte mit ein-zwei Wochen gerechnet und wäre jeden zweiten Tag dann zum Bahnhof Keleti gegangen, um nachzufragen.
Aber bei meiner Fahrt mit dem Nachtzug habe ich dann durch Zufall bemerkt, dass mein Rad im Gepäckwagen steht. Die Abfertigung beim Budapester Zoll dauerte noch mal eine gute halbe Stunde. Aber dann konnte ich direkt vom Bahnhof zum Internat radeln. Koffer auf den Gepäckträger und mit zwei Hosengürteln festgezurrt und dann schwankend über die Hauptverkehrsachse von Budapest. Damals gabe es noch keine Radwege in Budapest, wozu auch, es gab ja auch keine Radfahrer (besser gesagt, fast keine)
Aber mit Fahrradkarte ging es damals natürlich nicht, wenn ich micht recht erinnere nicht einmal innerhalb der DDR.
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#1522042 - 23.02.23 20:18
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: martinbp]
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Hallo Martin,
Radmitnahme in der DDR auf Fahrradkarte war kein Problem, man musste sich nur im Kursbuch Züge raussuchen, die nicht mit oG gekennzeichnet waren.
Gruß Stefan
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(frei nach einem DB-Werbespruch der siebziger Jahre) | |
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#1522043 - 23.02.23 20:46
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Felix-Ente]
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Privatanbieter wie Flixtrain haben meines Wissens ganz arg unter den Trassenkosten zu leiden. Formal mögen da DB Netz und die Zugbetreiber als Konzern getrennt sein, so ganz einfach läuft das aber wohl doch nicht ab, wenn man nicht zum DB-Konzern gehört.
Und dann kommt hinzu, dass es finanziell ein ziemlich großer Hub ist, entsprechendes Wagenmaterial bereitzustellen. Da geht es nicht um Lebenszyklen wie bei Kraftfahrzeugen, wir reden da schnell von nem halben Jahrhundert, wie das Wagenmaterial unterwegs sein soll.
Im Übrigen könnte es auch sinnvoll sein die Tourismusverbände an der Finanzierung zu beteiligen. Radtouristen lassen ja durchaus Geld in einer Urlaubsregion, aber dazu müssen sie dort auch erst mal hin kommen. Ohne Erschließung auch kein Tourismus...
Die von Stephan angesprochene transportierte "heiße Luft" ist allerdings gar nicht so das Problem. Das ist ja einer der Vorteile des Zuges, dass das Transportvolumen nicht sooo ins Gewicht fällt. Klar, die Bahnsteiglänge ist irgendwo schon limitierend und umso höher die Auslastung, umso besser natürlich der Umsatz. Aber rentabel kann man Züge auch mit deutlich weniger als Vollauslastung betreiben.
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Geändert von derSammy (23.02.23 20:50) |
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#1522045 - 23.02.23 21:46
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: derSammy]
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Grad die genannten Ziele sind mit Rad gut buchbar: Die Toskana ab München mit der ÖBB und prima Radplätzen bis Bologna, die Vogesen bis Offenburg oder Basel und dann weiter mit Lokalzug und die Alpen einfach mit der SBB, die haben fast immer Radplätze in den Zügen.
Es gibt auch Leute die das machen, ich zum Beispiel. Ist prima.
Für viele Rennradler geht Frühjahrstraining aber anders: Flieger nach Mallorca.
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#1522046 - 23.02.23 21:53
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: rinkorando]
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Wobei gerade in Mallorca viele grosse Hotels davon leben, dass sie ihren Gästen hochwertige Räder vermieten.
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------------------------ Grüsse Stephan |
Geändert von StephanBehrendt (23.02.23 21:53) |
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#1522049 - 24.02.23 03:28
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: aighes]
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Das impliziert allerdings wieder die Grundvoraussetzung, daß sich sowohl Personen- als auch Fahrradtransport wirtschaftlich lohnen muß. Wenn man das zuende denkt, bedeutet es, daß sich Menschsein lohnen muß. Hingegen sehe ich etwas grundsätzlich Berechtigtes darin, anzunehmen, daß Menschsein uA beinhaltet, von A nach B befördert zu werden. Das bedarf keiner wirtschaftlichen Rechtfertigung.
Genauso sehe ich eine Grundberechtigung darin, daß einem geholfen wird, wenn man in gesundheitlichen Problemen steckt. Und daß es ein Grundrecht auf Bildung und Erziehung gibt. Alles Punkte, die sich nicht zuerst rechnen müssen.
Diese drei Gebiete in den Bereich des Wirtschaftlichen überführt zu haben, ist in meinen Augen letztendlich eine konsequent zuende gedachte Wahnidee des Materialismus, der keinen Wert des Lebens an sich sehen kann.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1522050 - 24.02.23 05:44
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Stefan aus B]
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Da ich aber seit Ende der siebziger Jahre Radtouristik betreibe, kann ich dir sagen, dass es bis in die neunziger Jahre nicht möglich war, das Rad im Zug über die Grenze mitzunehmen. Das war dann spezifisch für die Grenzen, welche du überschritten hast. Wir sind 1979 mit der Bahn und Fahrrädern von Frankreich über Italien und Jugoslawien nach Griechenland und zurück gereist, mit Umsteigen in Venedig. Auf der Hinreise haben wir die Räder am Stadtbahnhof abgegeben und am Zielbahnhof wieder in Empfang genommen. Auf der Rückfahrt mussten wir in Thessaloniki beim Zwischenhalt zum Gepäckschalter, wo unsere Räder waren, und eine Zolldeklaration machen. Das war alles.
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#1522051 - 24.02.23 06:15
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Axurit]
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Am Startbahnhof natürlich. Und die Räder kamen auf der Hinreise einen Tag nach uns an. Auf der Rückreise mussten wir sie am Vortag abgeben, damit sie am nächsten Tag schon in der Gepäckabfertigung in Thessaloniki waren, wenn wir dort unseren Zwischenstopp hatten. Aber insgesamt war es einfach und bequem und das ist bis heute meine Messlatte für die Fahrradmitnahme auf Fernreisen.
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#1522053 - 24.02.23 06:54
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: derSammy]
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Privatanbieter wie Flixtrain haben meines Wissens ganz arg unter den Trassenkosten zu leiden. Trasse kosten sind doch nicht verwerflich. Davon sind neben Flixtrain auch die zahlreichen anderen Anbieter von Schienverkehrsleistungen betroffen. Ob es nun Züge der zu Transdev oder Keolis gehörenden Unternehmen sind, die werden durchaus vergleichbare Trassenkosten wie Flixtrain zu tragen haben. Das dürfte auch für die entsprechenden Nutzungen des deutschen Bahnnetzes beispielsweise durch die ÖBB und die SBB zutreffen.
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#1522054 - 24.02.23 06:57
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: aighes]
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Diese Argumwntation enthält in meinen Augen zwei Schwächen.
Zum einen die Sache mit "Angebot, Nachfrage und Preis". Das passt halt nur, wenn alle Marktteilnehmer das Angebot kennen und der Preis die real anfallenden Kosten widerspiegelt. Im konkreten Fall gibt es erstens das Problem, dass potentielle Radreisende erst mal vom Angebot wissen müssen. Und zum zweiten die Buchung entsprechend leicht/flexibel sein muss. Der Aufwand überhaupt erst an eine Radreservierung ran zu kommen steht nicht auf dem Ticketpreis. Aber wenn ich mal meinen Stundensatz gegenrechne, wenn ich 2h Aufwand hab ans (Rad-)ticket zu kommen, dann sieht die Kalkulation schnell ganz anders aus.
Und das mit der Raumbedarfsrechnung krankt halt auch daran, dass das Rad ein Gepäckstück eines Reisenden ist. Ohne dieses, würde er in 95% der Fälle die Reise auf besagte Art und Weise überhaupt nicht tun, das Rad selbst fährt ja nicht allein. Also wenn, dann musst du Rad+Reisenden als Paket sehen, was entweder mitfährt oder eben nicht. Kosten fallen der Bahn ja nicht nur für den Platzbedarf an, das hab ich ja versucht auszuführen. Die transportierte "heiße Luft" kostet fast nix. Was im wahrsten Sinne des Wortes ins Gewicht fällt, ist die Masse von Fahrgast und Gepäck, was beschleunigt, gehoben und abgegremst werden muss. Da dürften die Winterjacken im Winterhalbjahr z.B. locker die Masse von einigen Rädern im Sommer kompensieren. Mit ähnlichen Überlegungen kannst du schnell ausrechnen, dass es wesentlich teurer ist übergewichtige Personen zu transportieren, oder dass mit 20kg Flugkoffer ein Aufschlag von 20% zum Ticketpreis fällig sein sollten.
Das ist halt ein wesentlicher Punkt bei der Bahn, dass die reine Zurverfügungstellung von Transportvolumen gar kein so großer Betriebskostenfaktor ist und anders als z.B. im Luftverkehr es gar nicht so sehr auf stete 90-100% Auslastung ankommt. Im Umkehrschluss bietet die Bahn halt als Kundenmehrwert zeitliche Flexibilität. Ich kann in der Regel stündlich oder zweistündlich fahren, nicht einmalig am Tag, zu einer Uhrzeit die ich hinnehmen muss. Das musst du vom Preis her als Mischkalkulation betrachten.
Das Rad verschmutzt auch kein Klo und nutzt keinen Polstersitz ab. Auch im Radabteil muss man saubermachen, ich unterstelle aber mal, dass das etwas leichter ist als im Sitzbereich unter den Sitzen und Tischen. Und der Aufwand für die Ticketbereitstellung, -kontrolle und Servicedinge wie WLAN, Bistro, Fahrplananzeige, Bahnhofsunterhalt, Müllentsorgung, ... fällt für Räder auch kaum zusätzlich an.
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Geändert von derSammy (24.02.23 07:04) |
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#1522055 - 24.02.23 07:10
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: rinkorando]
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Für viele Rennradler geht Frühjahrstraining aber anders: Flieger nach Mallorca.
nach meiner langjährigen Beobachtung fahren sehr viele Rennradler so um Ostern herum auch gerne in die Emilia-Romagna. Ein sehr großer Anteil reist dazu mit Reisebussen an. Ich selbst habe derartige Frühjahrsreisen oft mit kleinen Radtouren ab/bis Mailand, Verona, Bologna, Venedig oder Florenz verbunden. Alle diese Start- bzw. Endpunkte waren für mich stets recht bequem per Bahn zu erreichen. Bei Bedarf hätte ich auch beispielsweise ab Bologna problemlos in meine jeweiligen Standquartiere an der Adriaküste per Bahn fahren können. Man muß das halt "nur wollen", statt nach Erklärungen zu suchen, warum es nicht oder nur unter vermeintlich unzumutbare Bedingungen geht.
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#1522060 - 24.02.23 07:41
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: aighes]
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. . . ohne dass er es aus politischen Gründen alibimäßig muss. Ob's nur "alibimäßig" geht, mag vielleicht so scheinen, aber ist das auch so? Letztlich muss aus irgendeinem Topf der anfallende Aufwand finanziert werden. Die tatsächlich anfallenden Unterdeckungen werden doch bekanntlich aus allgemeinen Steuermitteln finanziert. Wir konnten das doch in den letzten Monaten bei der Diskussion um die Finanzierung des "Deutschlandtickets" sehr deutlich beobachten. Letztlich erbringen die einzelnen Dienstleister unseres öffentlichen Verkehrssystems im Grundsatz nur die Dinge, die irgendwer bestellt und bezahlt werden. Das ist doch reichlich unabhängig davon, wie die ausführenden Unternehmen organisiert sind, ob privatwirtschaftlich oder in öffentlicher Trägerschaft. Anfallende Kosten müssen irgendwie gedeckt werden. Ja, wenn's um Steuergelder geht, sind das politische Entscheidungen.
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#1522061 - 24.02.23 07:43
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: hopi]
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Ein sehr großer Anteil reist dazu mit Reisebussen an. Habe ich früher auch gemacht, als man noch KURZFRISTIG buchen konnte. Dann hatte ich diesen Zug entdeckt: 09:34 München-Rimini 17:33 (fährt 25. Mai bis 9. Sep 2023) ohne Umsteigen!
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#1522065 - 24.02.23 07:58
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Margit]
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Schöne Verbindung. Auch der Rückweg um 10:34 Uhr ist angenehm.
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#1522067 - 24.02.23 08:06
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Margit]
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Ein sehr großer Anteil reist dazu mit Reisebussen an. Habe ich früher auch gemacht, als man noch KURZFRISTIG buchen konnte. Dann hatte ich diesen Zug entdeckt: 09:34 München-Rimini 17:33 (fährt 25. Mai bis 9. Sep 2023) ohne Umsteigen! und wie wir im DB-Navigator sehen können, wird diese Verbindung von der gerne pauschal gescholtenen Deutschen Bahn. (DB) betrieben.
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#1522073 - 24.02.23 09:04
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: iassu]
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Warum bieten Bahnen gratis… … Toiletten, obwohl sie durch Platzbedarf und Reinigung Kosten verursachen? (Vgl. Bahnhöfe) … Mitfahrmöglichkeit für Kinder oder Begleitpersonen Gehbehinderter, obwohl sie durch Platzbelegung Kosten verursachen? … Vergünstigungen für Gruppenreisen, obwohl der Verzicht auf pro-Kopf-Preise Kosten verursacht? … Speisewägen, obwohl sie durch systemisch verdoppelten Sitzplatzbedarf Kosten verursachen? … Schlafwägen, obwohl sie, nicht 24/7 verwendbar, Kosten verursachen? … Start- und Zielbahnhöfe in Innenstädten, obwohl Kosten für time-slots an povinziellen Bahnsteigen günstiger wären. (Vgl. Frankfurt-Hahn oder Düsseldorf-Weeze) … das Versprechen eines Fahrplans, obwohl nicht ausreichend ausgelastete Fahrten Kosten verursachen?
Es gibt also einige Aspekte, die sich einer simplifizierten Logik des €/m2 entziehen, die aber nicht als nice-to-have, sondern als conditio-sine-qua-non interpretiert werden, um dem Transportangebot Marktfähigkeit zu verleihen.
Die Exklusion des Transports von Rollatoren, Rollstühlen, Kinderwägen, Sportausrüstungen (Schlitten, Fahrräder o.dgl.) ist nicht sinvoll aus der Eigenlogik des Schienenverkehrs begründbar, sondern beruht auf einem Geschäftsmodell, das nicht zum Ziele hat, legitime Transportbedürfnisse einer diversen und inklusiven Gesellschaft abzubilden.
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#1522086 - 24.02.23 11:21
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Muskatreibe]
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Sehr gut auf den Punkt gebracht.
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#1522090 - 24.02.23 11:51
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: StephanBehrendt]
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Radmitnahme war tatsächlich nicht so einfach. Aber noch 1989 konnte man sein Fahrrad am Bahnhof aufgeben und nach wenigen Tagen am Zielbahnhof, z.B. in Den Helder (Niederlande), auch wieder abholen. Ein Jahr später war das dann leider Geschichte. Hallo Karin, gab es diese Radaufgabe an allen Bahnhöfen oder musste man teils weit anreisen? Ich habe Räder von München und von Freising aus nach Frankreich aufgegeben. Dort allerdings war dann noch eine Busanreise zum Abholen nötig, aber das war eher, weil die französische Bahn auch zu jener Zeit schon nicht bis ans Meer ging. Das Versenden von Haustür zu Haustür ist etwas unhandlich, wenn das Ziel eine Ferienwohnung ist, in der wir natürlich dann erst waren, wenn wir selber unseren Rädern hinterhergereist sind. Aber ich schreibe sowieso vom letzten Jahrhundert, das gibt es heute ja wie auch die Gepächbeförderung von Bahnhof zu Bahnhof nicht mehr.
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------------ Radlergrüße, Karin | |
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#1522097 - 24.02.23 14:12
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: iassu]
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Genau! Radtransport ist Menschrecht...!
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#1522098 - 24.02.23 14:17
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: hopi]
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So ist es. [zitat=sciphot] Man muß das halt "nur wollen", statt nach Erklärungen zu suchen, warum es nicht oder nur unter vermeintlich unzumutbare Bedingungen geht.
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#1522099 - 24.02.23 14:22
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: KUHmax]
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Es gibt Speditionen oder DHL. In DE ist das sehr einfach und günstig mit Hermes möglich. Von Tür zu Tür.
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#1522100 - 24.02.23 14:26
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Muskatreibe]
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Rollatoren, Rollstühlen, Kinderwägen sind für die inklusive Gesellschaft nötig, aber Sportgeräte? Gans sicher? Schlitten? Surfbretter? Heissluftballons ?
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