Hallo Mille
Die letzte 2 Jahren haben wir intensiv unsere Radurlaube nach Deutschland verlegt, vorwiegend in den Mittel- und Süddeutschen Raum. Einer der Hauptgründe: die vielmals erlebte Gastfreundlichkeit! Ich beginne nun nicht, all die eindrücklichen Begegnungen aufzuzählen, die wir auf unseren mehreren 2 - 3-wöchigen Touren erlebten. Und eines ist sicher: Wir kommen wieder! Die Antwort auf deine Frage würde bei mir also lauten: In Mittel- und Süddeutschland!
Nun frage ich mich natürlich, weshalb ich als 'Nachbarländler' und Nicht-Euromitglied trotzdem so positive Erfahrungen gemacht habe. Liegt es daran, dass wir bei uns in der Schweiz oft noch weniger oder kaum Gastfreundlichkeit erfahren? Erlebt man im eigenen Land naturgemäss weniger Gastfreundschaft? Ich wünsche dir auch in deinem Lande noch viele erfreuliche und erinnerungswürdige Begegnungen.

Bekanntschaften machen eine Radreise erst zum Genuss.

1.) Freiburg-La Coruna. Wir (mein Radfahrspezie Martin und ich) hatten in La Poza de la Sal Pause gemacht und wollten gerade wieder losfahren, als wir von einem Mann und seiner Tochter gefragt wurden, ob wir nicht zum Essen bleiben wollen.

2.) Auf der Passabfahrt vom Gr. St. Bernhardt nach Aosta (andere Tour) ist Martin gestürzt. Der erste Autofahrer hat einen Krankenwagen informiert. Der Zweite, der hielt war Arzt und hat sich um Martin gekümmert.

3.) Alpentour Frankreich. Ich habe während meiner Tour immer wieder unterwegs ein kurz vor der Rente stehendes Paar getroffen, das mit dem Jeep unterwegs war. Unsere Route hat sich über längere Zeit gedeckt und wir waren sogar gleich schnell. Eine Nacht haben wir zusammen am Col de la Finestre campiert. Die beiden haben mich zum Essen eingalden (sehr leckeres Essen (warm) und lecker Wein).

Auf der gleichen Tour bin ich am Col du Mont Cenis in ein Gewitter geraten. Oben stand ein Campingbus und ich habe mich spontan selbst eingeladen. Das italienische Pärchen wollte mich gar nicht mehr gehen lassen. Sie haben mich zu leckerem Kaffee und Keksen eingeladen.

4.) In den Nockalm Bergen hatte ich mal einen Gabelbruch auf der Abfahrt erlitten. Eine vorbeikommende Familie aus dem Schwäbischen hat mich sofort aufgelesen und mich in ein KKH gebracht. Sie haben sich wirklich sehr rührend um mich gekümmert und mein Rad samt Gepäck aufbewahrt, bis ich es wieder abholen konnte.

5.) Am Ende unserer Dolomitentour haben Martin und ich auf einem Campingplatz residiert. Da es Hunde und Katzen geregnet hatte, fragte uns ein holländisches Pärchen, ob wir nicht in deren Campingbus kommen wollen. Naja und dort haben wir dann den tollsten Absturz erlebt.

Das waren meine bisherigen Highlights.

freundliche Grüße sacht der
Daniel

waehrend meiner tour durch suedamerika kommt so einiges zusammen. eigentlich fast taeglich...

In Chile zwischen Mallin Grande und Chile Chico wartete ein nettes oesterreichisches paerchen, das mich zuvor ueberholt hatte, am ende einer happigen steigung bei einsetzendem regen und lud mich in ihr wohnmobil zu kaffe und kuchen ein. dadurch verpasste ich etwas wasser und viel wind. vielen dank Fritz und Ilse!

als ich in Villavicencio (arg) den parkwaechter um zelterlaubnis fragte, meinte er, ich duerfe schon hier bei 0 grad zelten, aber ich koenne auch ein leerstehendes bett im geheizten haus benuetzen. auch wuerde er mich nicht zwingen, eine warme dusche zu nehmen oder mit ihm zu essen, aber falls ich wollte, duerfte ich das gern machen. gracias Roberto

nur zwei beispiele vieler toller begegnungen.
saludos de argentina
montezuma

Eine hab ich noch:
Auf einem Zeltplatz auf Aland luden meine Feundin und ich gerade zwei Angeln aus dem Auto, als auch schon Johann, der ca. 25-jährige Sohn des Zeltplatzbesitzers ankam. Als er rauskriegte, dass wir zwar gerne mal angeln wollten, aber beide kein bisschen Ahnung davon haben, saßen wir kurz darauf schon mit ihm im Motorboot und wurden zu den besten Fischplätzen gebracht. Er brachte uns bei, wie man Fische fängt, fachgerecht umbringt, ausnimmt, räuchert, grillt, usw. Den Abend verbrachten wir mit seiner Familie bei frisch geräucherten Barschen und deutschem Wein.
Am nächsten Tag musste Johann dann aufs Festland. Sein lapidarer Kommentar: Ihr wisst ja, wo mein Boot liegt...
Ciao
Christoph