Muss ich denn alles fünfzehn mal schreiben. Geh auf die Seiten dieses (und anderer) Hersteller und guck Dir an, was man liefert. Solange es in Leipzig die Universalmesse gab, hatte ich das, was die Industrie in dieser Hinsicht verkaufen wollte, jedes Jahr brühwarm vor der Nase und der Kamera. »Waggons« waren nie dabei. Ist es eigentlich so schwer, einfach zu akzeptieren, dass eingerissene Ausdrücke Unwörter sind? Dass Deine Oma kein funktelefon hatte, hat nichts damit zu tun, dass die Entstehung beider Begriffe auf gleich Weise passiert ist. Man wollte mit seinerzeit scheinfranzösischen, heute scheinenglichen Ausdrücken zeigen, dass man irgendwie auf der Höhe der Zeit und möglichst noch ein bisschen weiter wäre.
Und klappere nicht die anderen Hersteller ab, auch Ammendorf (ehemals Lindner & Co.), Niesky, Bautzen, Talbot, Dessau, Düwag, Goša, Duro Dakovic, Rade-Koncar, Ganz, SGP, Linke-Hoffmann, Linke-Hoffmann-Busch, Steinfurth, PAFAWAG, Arbel und wie sie alle heißen oder hießen machen und machten es nicht anders. Einmal eingeführte Markennamen wechselt man nicht ohne Not. Such mal besser bei Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen nach »Waggon«. Viel wird nicht dabei rauskommen. Richtig auffällig ist, dass »-waggon« in Zusammensetzungen kaum vorkommt. Suchhilfe: Trieb-, Steuer-, Mittel-, Motor-, Zwischen-, End-, Personen-, Reisezug-, Güter-, Flach-, Container(trag)-, Taschen-, Kessel-, Mannschafts-, Speise-, Schlaf- (Spezialität der WUMAG), Liege-, Salon-, Gepäck-, Autotransport-, Materialkurs- und sicherlich noch massenhaft mehr.
Wo aber der Ausdruck »Waggon« mal auftauchte, bei den Gondeln des Riesenrades im Wiener Prater.
@Pfälzer, bei den Kojen in den Liege- und Schlafwagen dürfte »fest eingebaut« das Entscheidende sein.
Falk, SchwLAbt (nun sollte es aber reichen)