Rücksicht heißt für mich, das Erreichen des Ziels steht im Vordergrund.
Wenn das vorher ausgemacht ist, ist es ok. Dann darf sich jemand, der sich nicht sicher ist, ob er das Ziel erreicht eigentlich von vorneherein keiner Gruppe anschließen.
Es liegt für mich in der Natur der Sache, dass der Schwächste sich dabei quält, er hat halt kaum Pausenzeiten.
Das funktioniert aber genau *nicht*. Du kannst zwar durchaus erwarten, dass sich Schwächere anstrengen, aber nicht ausgerechnet ihnen erwarten, dass sie die Tour ohne Erholungszeit durchstehen, während sich alle anderen beim Warten erholen können. Mann muss m.E. entweder auch dem Schwächsten Pausen zugestehen oder wenn das unzumutbar erscheint, weil die Wartezeiten zu lang werden die Gruppe von vorneherein teilen.
Ich war auch schon der Schwächste. Das ist natürlich ärgerlich, aber dagegen hilft Training. Es ist auch nicht jeder Tag wie der andere. Merke ich einmal, dass ich die Bremse bin, dann klinke ich mich aus, weil sich das einfach so gehört.
Das sehe ich zumindest in festen Gruppen, die häufiger etwas miteinander unternehmen anders. Bzw. ich sehe einen Unterschied, zwischen Leuten, die immer die Bremse sind, weil sie das Niveau nicht haben oder auch solchen, die neu auftau<hen und erwarten, dass sich eine etablierte Gruppe plötzlich nach ihnen richtet und solchen, die mal einen schlechten Tag erwischt haben. Letztere haben es durchaus verdient, dass man mal Rücksicht auf sie nimmt. Insbesondere dann, wenn man sich gerade mitten in der Pampa befindet und ein Rücktransport nicht einfach organisierbar ist. Dann gebietet es m.E. auch die Fairness, sie z.B. bis zum nächsten Bahnhof oder einer sonstigen geschickten Ausstiegsstelle mitzuziehen.
Wenn man sich anders verhält und jeden, der nicht dranbleibt, wegschickt, kann es nämlich wirklich dazu kommen, was einer der Vorschreiber beschrieben hat: die Gruppe löst sich langsam aber sicher auf.
Martina