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#67531 - 28.12.03 16:10
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Irgendwann stehe ich vollkommen leer in den Strassenschluchten und frage mich was ich eigentlich hier mache.
Horrido Peter, ist es das, was Dich derzeitig beschäftigt? Hat Dir der Gegenwind eine ungeklärte Sinnfrage entgegengeweht? Wenn dem so sein sollte (was nur Du selbst wissen oder erahnen kannst!), dann wäre die "Augen zu und durch"-Strategie wahrscheinlich die am wenigsten geeignete; der "Wind" würde wohl nur noch heftiger zu blasen anfangen. Deinem Bericht entnehme ich, dass Du fast unablässig beschäftigt bist: sei es die Besichtigung diverser Kirchen, ganz profanes Klamotten-waschen, Schach-spielen, Unterkunft suchen, und, und, und,... Dazu der Druck, den Lieben zuhause irgendwie gerecht werden zu sollen/wollen. Läufst Du gerade Gefahr, Deinen Emotions-Akku zu überladen? Bewältigungsarbeit - auch emotionale Bewältigungsarbeit - braucht Zeit und Energie! Nimmt Dir die Erwartungsfülle, die Du an Dich selbst und an Deine Reise stellst, im Augenblich womöglich den Blick für angemessene Selbstfürsorglichkeit? Ich weiss, dass Ratschläge letztlich auch immer eine Art Schläge sind, und dass ich besser darauf verzichte, Dir Ratschläge zu erteilen. Nur soviel: wäre ich Du, würde ich mich nebst Fahrrad in den Zug oder Bus setzten, das nächste attraktive Etappenziel ansteuern und dort bei viel Müßiggang darauf warten, dass mich meine Seele wieder einholt. Oder - weniger pathetisch gesagt: "Alles mal in Ruhe sacken lassen!" Aus dem verregneten Kohlenpott grüßt Georg
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#67545 - 28.12.03 18:57
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hi Peter, ich denke das Loch ist normal. Du bist ja wie ein Wahnsinniger unterwegs gewesen, hast die Kilometer nur so weggeschrubbt.... Also entweder Pause oder mal ein anderes Verkehrsmitttel, das sehe ich wie meine Vorgänger. Auch sollte man ggf. nicht zwanghaft an (s)einer Route festhalten, der Weg ist doch das Ziel, oder?
Jan
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#67678 - 29.12.03 19:44
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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TALCA II
Nachdem ihr mir alle Absolution erteilt habt, gings wie folgt weiter: Von Talca aus faehrt ein Zug bis nach Temucu, das habe ich mir vor der Reise notiert. Ich steuere den Bahnhof an und studiere den Fahrplan. Es gibt eine Tagesverbindung ab 12:05 und eine Nachtverbindung ab 1:05. Schade, das Hotelzimmer ist schon gebucht, sonst haette ich vielleicht die Nachtverbindung klar gemacht. Ich erkundige mich, ob es ein Problem mit dem Fahrrad gibt. No Senor, no Problemo.
Im Hotel bin ich am Gruebeln. Soll ich, soll ich nicht? Ich werde die Entscheidung dem Wind ueberlassen. Zuckeln Morgens die Palmen auf der Plaza auch nur ein bischen rum, wird der Zug genommen. Ich esse im Hotel und der Maitre persoenlich laedt mich auf ein Glas Wein ein. Auf Kosten des Hauses! Im Nebensaal findete eine Weinprobe statt. Vor und hinter Talca wird Wein angebaut, der in die ganze Welt importiert wird und entsprechenden Ruf hat. Ich muss ablehnen. Vino y Bicicleta este no compatibel. Ich hoere Stimmen: Seht was aus ihm geworden ist! Das ist kein Leben mehr, was er da fuehrt.
Morgens schiebe ich die Gardinen beiseite und gucke. Sie zuckeln. Aber auf dem Weg zum Bahnhof geht es wieder los:
SOLDAT! Was tust Du da? Sir, ich fahre zum Bahnhof und nehme den Zug, Sir! Soldat einen Teufel wirst Du tun! Du schwingst Deinen Hintern auf den Sattel und kehrst zurueck auf Deine Route. DAS IST EIN BEFEHL! Sir, ich bin muede. Ich denke ich werde es nicht schaffen, bei diesem Wind. Soldat, es ist nicht Deine Aufgabe zu denken. Du sollst Dein Rad tretten, sonst nichst.
Aber ich verweigere den Befehl. Am Bahnhof wird nun doch ein bischen Theater gemacht, wegen dem Rad. Es wird rumtelephoniert und ich muss 10 Minuten auf eine Antwort warten. Was dann die Freude erhoeht, als ich hoere, das ich doch fahren darf. Im Zug bin ich am gruebeln. Dann wird es mir klar. Ich habe meinen Stolz besiegt. Das ist doch auch etwas wert, oder? Meistens hat man eh zuviel davon. Ein kleines Grinsen schleicht sich in mein Gesicht.
Die Fahrt dauert 6:30 Stunden, bringt mich knapp 500 km nach Sueden und kostete 9000 Pesos. Beim betrachten der Landschaft ueberlege ich mir, das so einiges falsch gelaufen ist, die letzten zwei Wochen. In Temuco schecke ich nochmal mein Rad auf dem Bahnhof. Ich musste sogar das Vorderrad abmontieren. Ein Hotel ist rasch gefunden und ich steuere den Supermarkt an. Hier kaufe ich mal wieder richtig ein: Trockenobst, drei Tafeln Schokade, Nuesse, Nudel, zwei kleine Tuetensuppen, Saft, Yoghort und ich goenne mir mal wieder eine Flaesch Bier. Ansonsten lass ich Temuco mal Temuco sein und ruhe mich ein wenig aus.
VILLARICA
Die 80 km bis Villarica sind rasch zurueckgelegt. Ich steuere das Torre La Suizza an. Von der Heberge und den Gruendern hatte ich schon gehoert, aber mit dem zugehoerigen Link (http://www.torresuiza.com/german/) hast Du, Sascha, es mir nochmal so richtig schmackhaft gemacht.
Hier ein kleiner Auszug aus deren Homepage: La Torre Suiza ist eine Herberge für den preisbewussten Rucksackreisenden und Radler. Unser gemütliches Holzchalêt mit Blick auf den aktiven Vulkan Villarrica hat eine tolle Atmosphäre. Aber sei gewarnt, die meisten Leute bleiben viel länger bei uns als geplant, manche wollen gar nicht mehr fortgehen. Villarrica ist der ideale Ausganspunkt um den Vulkan zu besteigen und die Gegend zu erkunden. Wir sind auch bei den Radfahrern sehr bekannt, da wir selber um die halbe Welt geradelt sind.
Ansonsten gibt es in Villarica angenehm wenig zu sehen :-))) Aber gleich drei Supermaerkte habe ich entdeckt und es gibt hier jede Menge fliegende Haendler, die Obst aus eigenem Anbau verkaufen. Ich weiss auch was ich gleich mache: Ich werde mir jede Menge von diesem Obst kaufen und heute Abend gibt es eine Riesen Schuessel Obstsalat. Mit vielem Himbeeren drin, die ich besonders mag. In der Herberge habe ich auch einen Reiseradler aus Giessen getroffen, der sich vielleicht einladen laesst. Wir haben auch schon ein paar Worte gewechselt und ich muss sagen, das es sehr angenehm ist, sich mal wieder "normal" unterhalten zu koennen.
Ich habe mich fuer drei Naechte einquartiert, danach wird es, abseits der Panam Richtung Puerto Montt weitergehen. Dann werde ich auf kleineren Strassen, entlang der Seen fahren und hoffe, das Beat, der Herbergsvater, mir noch ein paar Tipps zu der Route geben kann. Ausserdem mache ich dann mal langsamer, ungefaehr so wie R. Scharing, unser radelnder Ex-Minister.
Gruss, Peter
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#67707 - 29.12.03 23:09
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Herrlich! Du hast den Spaß an der Reise und gleichzeitig noch eine Menge Humor wiedergefunden! Das Zitat aus Deinen Gedanken ist einfach köstlich! Darf ich es als Zitat von Dir in meinen Reisebericht einbauen? Ich tippe gerade den zweiten Teil und momentan hänge ich vor den Tagen fest, wo ich kaum noch radgefahren bin. Nun gut, das Ganze hatte bei mir weniger mit Stolz als mit netten Mitreisendinnen (schreibt man das so?) zu tun, aber irgendwie muss ich mich ja auch rechtfertigen, den Bus genommen zu haben... Grüß' mir die beiden Herbergseltern dort unten. Irgendwann stehe ich bestimmt auch mal bei denen vor der Tür. Grüsse Sasa
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#67740 - 30.12.03 13:28
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Klar, bau das Zitat ruhig ein! Ich gehe gleich noch in den Ort, und versuche besseres Kartenmaterial fuer die Gegend suedlich von hier, bis Puerto Montt zu bekommen. Beat meint, man kann auch Turistelfuehrer kaufen, die nur die Karten enthalten. Nachmittags, wenn sich die Wolken so langsam verziehen, werde ich einen Trip zum Vulkan unternehmen. Gestern Abend hatte man von hier aus einen herrlichen Ausblick dorthin. Aber ich denke mal, mit ein wenig Radfahren (ohne Gepaeck ) komme ich noch naeher hin. Gruss, Peter
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#67741 - 30.12.03 13:30
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Habe den Text schon bei mir eingebaut! Genieß den Ausflug und fall nicht vom Rad! Nach so langer Zeit mal wieder ohne Gepäck fahren ist doch sicher ganz ungewohnt. Grüsse Sasa
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#67821 - 31.12.03 16:40
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hallo Peter, Ein gesundes neues Jahr! Die Erfüllung all Deiner Wünsche - Deiner Ziele Vergiss bitte nicht das Wichtige! Es gibt Menschen, die stolz auf Dich sind, die Dich brauchen, Dir vertrauen. Die mit Dir bangen, mit Dir hoffen, an Dich denken! - In jeder Situation, in jeder Lage - WERF bitte dies nich einfach weg. Alles Gute! Erfolg. Alles Liebe! Die Erfüllung all Deiner Wünsche!
Lass bitte aber lieben Menschen an Deinem Glück teilhaben. Das ist wirklich Sport!
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#67914 - 01.01.04 21:52
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hallo Leute,
Gestern war mal der erste Tag auf der Reise, wo ich ausgeruht habe. Am Abend gab es dann eine schoene Sylvesterfeier. Das Hotel Torre de la Suiza war sehr International besetzt. Es waren Koepfe aus Frankreich, Italien, USA, Japan, Deutschland und Schweiz (mach Sachen) anwesend. Hi Gernot, ich konnte sogar meinen MD-Player an deren Stereoanlage anschliessen und wir haben Joy Divison und Siglo XX gehoert :-) Der Italiener wurde seinem Ruf so richtig gerecht. Erst hat er Pasta gekocht (einen Riesentopf voll) und dann hat er eines der Maedels abgeschleppt ... Ja ja, so sind sie halt. Ich habe mir von ihm ein paar Tips fuer die naechste Radtour geben lassen. Bevor das jetzt missverstanden wird, erwaehne ich hiermit ausdruecklich, das es sich um Tips bezueglich bereisenswerter Gebiete in Italien handelt. Das Hotel hat uebrigens 55.000 US-Dollar gekostet, vor 6 Jahren. Viel Startkapital braucht man also nicht, um sich in Chile eine Existenz aufzubauen. Ich habe Claudia gefragt, warum es hier in den Staedten und Ortschaften so viele Polizisten gibt. Wegen der Zigeuner und angeblich, weil auch viele Chilenen klauen wuerden. Aber seit so viele Polizisten da waeren, wuerde auch weniger geklaut werden. Die sehen uebrigens recht finster aus, aber wenn man sie nach einem Hotel fragt, bekommt man immer eine hoefliche Antwort. Ansonstem gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe mir gestern am Nacken einen ordentlichen Sonnenbrand gefangen. Es ist hier immer noch sehr warm, mein Thermometer misst noch deutlich ueber 30 Grad. Ich gebe mir allerdings nicht die Muehe konkret im Schatten zu messen, sondern das ist der Hoechstwert, der waehrend der Fahrt gemessen wurde. Erstaunlicherweise ist der Wind hier etwas schwaecher, obwohl er weiter im Sueden zunehmen sollte. Die Strecke von Villarica nach Ranganpulli war sehr schoen. Zunaechst ging es ueber eine geteerte Nebenstrasse nach Lincan Ray. Die restlichen 30 km bin ich dann ueber eine Schotterpiste hier her gefahren. Natuerlich ist es etwas ganz anderes ueber eine Schotterpiste zu fahren, als ueber Asphalt. Aber mein NORWID-SKAGERRAK hat sich gefreut, mal so richtig durchgeruettelt zu werden. So eine Fahrt geht dann auch schon fast mehr in die Arme als in die Beine. Ganz uebel sind aber die Chilenen, die einem in ihren Autos entgegen kommen. Man muss dann jedesmal tief einatmen, die Luft anhalten und warten bis sich der Staub verzogen hat. Es fahren hier wirklich nicht viele Fahrraeder rum und ich kann deshalb nicht verstehen, warum man nicht mal kurz vom Gas gehen kann. Bei denen, die das Gaspedal am teifsten durchdruecken, bekommt man richtig Lust, so einen Kerl mal in einen Windkanal zu stecken und einen Sack Zement hinterher zu kippen. Aber meist dauert es ja nur eine halbe Minute, danach habe ich wieder Sicht auf die schoene Landschaft.
Bis dann mal, Peter
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#67915 - 01.01.04 22:05
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Ganz uebel sind aber die Chilenen, die einem in ihren Autos entgegen kommen. Man muss dann jedesmal tief einatmen, die Luft anhalten und warten bis sich der Staub verzogen hat. Es fahren hier wirklich nicht viele Fahrraeder rum und ich kann deshalb nicht verstehen, warum man nicht mal kurz vom Gas gehen kann. Hallo Peter, wegen entgegen kommenden Radfahrern bremst hier in Deutschland doch auch niemand ab. Einzige Ausnahme sind Traktoren auf engen Wirtschaftswegen. Bis Du bei einer Geschwindigkeit von >50 km/h aus dem Staunen über so einen exotischen Radfahrer raus bist, ist es auch schon zu spät zum Bremsen
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#68246 - 04.01.04 16:44
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hätte ich doch glatt vergessen! Hier noch ein paar Fotos von Peter vom 31.12. Grüsse Sasa
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#68278 - 04.01.04 21:05
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Schöne Eindrücke, um den Himmel beneide ich den Peter schon.... Aber in 5 Wochen habe ich ihn auch Jan
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#68608 - 07.01.04 15:05
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Der naechste Bericht:
Auf dem Weg von Panguipulli nach Futrono bin ich wieder doppelt so weit gefahren, wie urspruenglich geplannt. Dann kannst Du in Puerto Montt einen Tag laenger Pause machen, ging es mir den ganzen Tag durch den Kopf. Aber inzwischen habe ich mir neue Variante ueberlegt, wie ich von Puerto Montt aus gegen Sueden komme. Klar ist mal, das ich in den 22 Tagen ab Puerto Aisen die restlichen rund 1800 km nicht mit dem Fahrrad bis Ushuaia komme. Nicht unter den Bedingungen die dort herrschen. Ausserdem bin ich nicht mehr ganz so frisch, wie am Anfang der Reise. Dafuer weiss ich mitlerweile besser Bescheid. Nicht einmal die Reiseberichte hartgesottener Tourer, die an solchen Fahrradmarathons wie Paris-Brest-Paris (900 km in weniger als 96 Stunden) teilnehmen und gegen den Wind in Patagonien angekaempft haben, haben mich vor der Reise aus der Ruhe bringen lassen. Zwar habe ich mir einen kleinen Fundus an Alternaiven notiert, aber die stammen alle noch aus einer Zeit, als ich es noch nicht besser wusste. Ich musste nochmal ueber die schlimme Panamericana fahren. Abschnittsweise ist es wirklich grausam. Kein Mensch schreibt ueber so etwas, wenn er durch Chile faehrt. Sie stellen nicht nur 2 Meter hohe Maschendrahtzaeune links und rechts der Panamericana auf, hin und wieder gibt es auch einen auf dem Mittelstreifen. Es fehlt nur noch der Zaun ueber dem Kopf und die Illusion vom fahren im Kaefig waere perfekt. Der Rest der Strecke, auf den kleinen Strassen, war aber sehr schoen. Es gibt hier viele Kirschbaeume, saftige Wiesen und kleine Gehoefte. Manchmal denke ich, es ist hier wie in der Eifel oder im Bergischen Land.
Die naechsten Tage bin ich dann aber jeweils weniger weit gefahren. Zunaechst wollte ich den Ort Lago Ranco, suedlich des gleichnahmigen Sees ansteuern. Aber nachdem ich zweimal gefragt habe und man mich beides mal in die falsche Richtung geschickt hat, habe ich es aufgegeben. Ich muss da ja auch nicht zwingend hin. Dann eben nochmal ein kleines Stueck ueber die Panamericana, dachte ich mir und dann nach Osorno. Einmal wurde ich von dem Fahrer eines Pickups angesprochen, ob ich nicht mich und mein Rad hinten aufladen will. Ich muss wohl ein schlechtes Bild abgegeben haben, als ich mit meinem Fahrrad ueber die Schotterpiste gehumpelt bin. Aber diesmal war mein Stolz staerker. Die Frauen fahren hier uebrigens wesentlich ruecksichtsvoller und ich ersticke nicht gleich in einer Staubwolke, wenn sie an mir vorbeifahren.
Auf der Weiterfahrt habe ich dann kurz nach Mittag von der Strasse aus einen Bauernhof gesehen. Sah zunaechst aus wie ein Restaurant, was sich dann aber als optische Taeuschung herhausstellte. Trotzdem hat man mich reingewunken und mir Kaesebrot und Tee angeboten und mich gefragt, ob ich uebernachten will. Kurz habe ich ueberlegt, aber eine Nacht auf einem Bauernhof hatte ich bisher noch nicht in meinem Programm. Die Leute waren sehr nett. Man hat mir sogar meine vom Wind zerfetzte Landkarte mit Tesafilm geflickt. Das hat mich gleich an das alte IDMS-Subschema an der Buerowand erinnert... Hier habe ich mich besonders geaergert, das mein Spanisch nicht besser ist. Die Leute sind schon sehr interessiert an einem. Mein kleines Woerterbuch hat nur bedingt weitergeholfen. Die Frau des Bauern hat es durchgeblaettert und mir die obligatorischen Fragen gestellt, die ich schon in den Posadas im Norden gehoert habe: Ob ich verheiratet bin? (Sehr wichtig hier) Was ich beruflich mache? (Unter einem Programador kann man sich hier wenig vorstellen) Wie alt ich bin? Wie ich Chile finde? Wie lange ich schon unteregs bin? Ob ich Sport treibe und welchen? Und nach dem woher und wohin wurde wieder gefragt.
Auf dem Bauernhof gibt es allerlei Viehzeug. Kuehe, Schafe, Gaense und Huehner. Hund und Katze leben in friedlicher Eintracht nebeneinander her. Sogar ein Ferkel schnueffelte Nachmittags mit seiner Schnautze an meinen Fuessen rum, als ich mich mit meiner Matte im Garten breit gemacht habe. Dabei hatte ich doch Gestern erst die Socken gewechselt! Bei den ganzen Tieren kann man sich natuerlich leicht vorstellen, das die Nacht nicht so ganz ruhig war. Am Abend haben die Maenner dann ein Spiel gespielt. Ziemlich aehnlich dem franzoesichen Botcher. Das Ziel wurde aber nicht durch eine kleine rote Kugel vorgegeben, sondern es ging darum, zwei ca. handtellergrosse, gusseiserne Scheiben nacheinander in ein 1 qm grosses Lehmquadrat zu schmeissen. Natuerlich von einem hinreichend grossem Abstand aus. Das Lehmquadrat wurde mit einer Schnur in zwei Abschnitte unterteilt. Je nachdem, ob die Scheibe vor oder hinter der Schnur landete, gab es einen oder zwei Punkte.
Am Tag darauf bin ich dann nach Osorno gefahen. Hier bin ich Mittags angekommen. Da es in dieser Gegend sehr viele Haeuser und Lokalitaeten mit deutschen Namen gibt habe ich mal den Club Aleman angetestet. Ein deutscher Verein, mit angeschlossenem Restaurant. Zu Essen gab es Schweinebraten, Kartoffeln und Rotkohl. Der Rotkohl war allerdings kalt. Im Hintergrund lief die ganze Zeit Heino. Jetzt weiss ich, das der Enzian blau blueht, die Schwalben weiss und die Jugendzeit schoen ist. Auch andere tiefgruendige Lebensweisheiten, von denen ich bisher nicht einmal was ahnte, wurden mir kundgetan. Toll! Der Club besteht uebrigens schon seit 140 Jahren...
Am naechsten Morgen bin ich weiter Richtung Puerto Montt gefahren. Ich habe aber den Umweg genommen und den Lago Llanquihue oestlich umfahren. Die Landschaft um den See herum ist sehr schoen. Leider hatte ich auf der Fahrt etwas Pech mit dem Wetter. Hin und wieder gab es einen kleinen Schauer. Eigentlich die erste Regenfahrt auf meiner Tour. Nachmittags bin ich dann in dem Ort las Cascadas gelandet, einem dieser typischen "Hundeorte" in Chile. Es ist wirklich abstossend. Hier in Chile scheint es keine Behoerde zu geben, die sich fuer die wilden, freilaufenden, krankheitsuebertragenden Hunde interessiert. Und die Chilenen haben sich an die Vicher, die so ueberfluessig sind wie ein Kropf ein Hals wohl schon laengst gewoehnt. Manche halten sich sogar gleich ein halbes Duzend Hunde. Irgendwie habe ich es nicht gleich registriert, dass dies in dem Hospadje in dem ich mich einquartiert habe, auch so war. Zwei von den Vichern wurden an der kurzen Kette gehalten, die anderen vergnuegten sich hier und dort. Dazu kommen noch die Horden von Klaeffern, die durch die Strassen ziehen. Wenn man in so einem Ort landet, hat man gute Aussichten darauf, keine ruhige Nacht zu haben. Trotz Ohrenstoepsel. Kurz vor Mitternacht hatte ich die Nase voll, vom Geheul und geklaeffe. Warum soll ich die ganze Nacht im Bett liegen und mich aergern? Ich bin dann auf mein Rad gestiegen und habe eine Nachtschicht eingelegt. Die ersten 20 km ging es durch einen Wald, am See vorbei ueber eine Schotterpiste. Es war sehr dunkel und der Schein der Lampe (Cateye EL-300 G) reichte nicht weit. Einmal musste ich eine Vollbremsung machen, weil der Weg in voller Breite unterspuelt war, was ich aber erst im letzten Moment gesehen habe. Ausserdem habe ich gemerkt, das ich auch eine westentlich ruhigere Nacht haette haben koennen. Auf der Weiterfahrt lagen am Ufer zahlreiche dieser kleinen Cabanas (Holzhietten) von denen ich mir eine haette mieten koennen. Hier und da stand auch mal ein einzelnes Hotel rum.
Frueh Morgens bin ich dann in Puerto Montt angekommen. Noch nicht einmal der Mac Donalds hatte geoeffnet. Um halb neun konnte ich mich dann aber im gegenueberliegenden Cafe "Dresden" etwas aufwaermen. Die Nacht war naehmlich etwas frisch, Morgens hatte es nur noch 11 Grad. Mein Hotelzimmer konnte ich erst um 11:30 beziehen. Ich habe mich dann erst mal ein paar Stunden aufs Ohr gelegt. Das hat meinen Rythmus (ein schwieriges Wort, hoffentlich kommt der Lehrkoerper nicht wieder) weniger durcheinander gebracht, als ich zunaechst gedacht hatte. Heute, einen Tag spaeter, gehts mir wieder deutlich besser. Am Abend war ich dann noch bei Navimag, am Hafen. Ich werde nun mit dem Schiff gleich runter bis Puerto Natales fahren. Sehr wahrscheinlich bleibt so noch genuegend Zeit, den Nationalpark Torres del Paines zu besichtigen, was sonst, ob meines sportlichen Ehrgeizes, nicht moeglich gewesen waere. Und ich muss mir weniger Sorgen machen, rechtzeitig in Ushuaia zu sein. Abends bin ich dann noch in einem Restaurant am Hafen gewesen. Es gab eine riesen Schuessel mit einem wilden Gemisch aus verschiedenen Meeresfruechten und Fleischsorten. Das beste aber war das Bier: Erdinger Weissbier! Da fuehlt man sich fast, als waere man zu Hause. Ja, vielleicht wird dieses Restaurant mein kleines Mekka werden, fuer die naechsten beiden Tage..
Das Schiff faehrt erst naechsten Montag ab. Da ich nicht eine ganze Woche hier rumhaengen moechte, habe ich von Freitag bis Sonntag eine dreitaegige Tour nach Chaiten gebucht, einem Ort der 150 (?) km suedlich von Puerto Montt an der Careterra Austral liegt. Laut Programm gibt es einiges unterwegs zu besichtigen, ich bin mal gespannt... Das Hotel ist uebrigens super. Liegt direkt am Platz, vom Zimmer aus habe ich einen schoenen Blick auf die Bucht. Die Fenster sind absolut dicht, kein Laerm dringt da durch. Und sogar eine Saune hat es hier. Mal schauen, was ich heute noch so mache. Muss mal zur Post und gucken, ob mein Packet angekommen ist. Und zum Friseur muesste ich eigentlich auch mal. Habe wieder eine schlimme Matte auf dem Kopf. Schlecht fuer die Fahrten im Regen.
Bis Bald, Peter
PS: Tatsaechlich gibt es jemand in meinem erweiterten Bekanntenkreis, der nichts besseres zu tun hat, als mich auf meine Rechtschreibfehler aufmerksam zu machen...
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#68641 - 07.01.04 18:14
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Hallo Sascha, Danke fuer den Service! Wie gefallen Dir denn die Bilder?
Ausserdem, habe ich vergessen zu fragen: Weiss jemand von euch, ob man im Nationalpark "Torres del Paine" ueberhaupt radeln darf?? Geruechteweise soll man durefen, aber vielleicht weiss es ja jemand mit Sicherheit, weil er selbst schon einmal dort gefahren ist?
Gruss, Peter
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#69133 - 12.01.04 14:15
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Chaiten
Bevor ich am Freitag mit dem Katamaran der Gesellschaft Aysen Express nach Chaiten aufgebrochen bin, habe ich in Puerto Montt noch einige Kleinigkeiten organisiert. Zunaechst war ich auf der Post und habe mein Paket abgeholt. Mein Rad hat jetzt wieder zwei neue Reifen drauf und wegen der ganzen Muesliriegel muss ich mich nun nicht mehr Sorgen, in Feuerland zu verhungern :-) Danach war ich beim Friseur und habe mir wieder den praktischen Kurzhaarschnitt verpassen lassen. Im Hotel gibt es zwar einen Foen, aber unterwegs, wenn es regnet, ist das mit den kurzen Haaren schon sehr praktisch. Am Mittwoch bin ich dann mit dem Fahrrad noch ueber die Careterra Austral gefahren. Zumindestens anfahren, wollte ich diese unter Reiseradlern so bekannte Strasse. Und ich wollte mir einen Eindruck verschaffen, ob die Motorradfahrer im Torre de la Suizza recht hatten, mit ihrer Behauptung, dort koenne man hervorragend radeln. Also: Traut nie denen, die 4 bis 5 mal so breite Reifen benutzen! Streckenweise ist die Careterra Austral wirklich hervorragend zu befahren, aber es gibt immer wieder mal Abschnitte von mehren Kilometern, wo man mit dem Rad schwer zu kaempfen hat. Dieser Eindruck hat sich auch um Chaiten herum bestaetigt, wo ich per Minibuss immerhin nochmal 60 km auf der Careterra nordwaerts gefahren bin. Die Careterra ist oft gewoelbt und mit groesseren Steinen uebersaet. Abschnittsweise gibt es auch einfach losen Kies. Faehrt man dann mit dem Rad nicht genau mittig auf der Strasse, wird man immer wieder vom Gewicht der Packtaschen in den Graben gezogen. Dann muss man viel mit dem Koerper arbeiten, um dagegen zu halten. Bei der Radtour von Puerto Montt aus hatte ich mich wieder ueber die Autofahrer geaergert. Ich erwarte ja nicht, das sie Schrittempo fahren, oder gar zum Stillstand kommen. Aber an deren Fahrweise kann ich sehen, dass es ihnen Spass macht, mich einzustauben. Heute war ein entgegenkommender (!) Busfahrer sogar stolz auf sich, als er mich in den Strassengraben abgedraengt hat. Ich habe deutlich seine lachende Fratze gesehen und auch sein neben ihm stehender Kollegen war dann sehr gut gelaunt. Er hat mit dem Finger auf mich gezeigt, und stiess seinem Kumpel scherzhaft in die Seite. Mann, was hast Du da fuer ein tolles Fahrmanoever hingelegt! Wie weit muss es mit einem gekommen sein, wenn man an so etwas seinen Spass hat? Was geht solchen Leuten nur durch den Kopf? Ohne das ich selbst dort war (habe es im Torre de la Suizza von Alexander erzaehlt bekommen), habe ich gehoert, das es in Cuba besser sein soll. Dort bremsen die Leute ab, wenn sie Dich sehen.
Am Freitag bin ich dann mit dem Katamaran nach Chaiten gefahren. Mein Fahrrad und das meiste Gepaeck habe ich in der Hotelgarage gelassen. Ich habe in Puerto Montt eine gefuehrte Tour ueber drei Tage gekauft um mir einen weiteren Eindruck von der Careterra Austral und der Landschaft um Chaiten herum, zu verschaffen.
Chaiten sieht auf der Landkarte so bedeutungsvoll aus. Aber in Wirklichkeit ist es nur ein kleines Nest. Meiner Meinung nach hat es gerade mal ca. 3 Tausend Einwohner. Es gibt eine Menge Hospadjes und Cabanas fuer die Touristen, die ihre Touren in die naehre Umbebung starten wollen. Und auch das Verhaeltniss von Supermaerkten zu Einwohnern ist wieder unverhaeltnissmaessig hoch. Fast in jeder Strasse gibt es einen Supermarkt, in manchen gar zwei. Es sind hier aber nur kleine Holzhaeuser und das Warenangebot ist meist nur auf das noetigste oder unglaublichen Kitsch beschraenkt.
Von meiner gefuehrten Tour war ich schon ein wenig entauescht. Es lag gar nicht mal an der Landschaft, die war schon beeindruckend. Aber eine Tour-Organisation war schlicht nicht vorhanden. Es gab sogar gezielte Desinformationen. Angeblich sollte der Aysen-Katermaran erst um 10 Uhr in Puerto Montt ablegen. Wie gut, dass ich fast immer einer der ersten bin. Ich war um 9:05 am Pier und der Katermaran musste glatt nochmal anlegen, damit ich an Bord konnte. An Bord wusste ich zunaechst nicht wie es weiter ging. In Chaiten stand ich dann erst einmal 10 Minuten dumm rum bis sich dann das Feld der Passagiere gelichtet hatte und ich dann von einer Frau angesprochen wurde. Am ersten Tag ging es zunaechst mit dem Jeep zu einem Termalbad. Ich hatte keine Badehose dabei und haette nicht gedacht, dass das hier so ein Problem ist. In Bolivien konnte ich einfach nackisch in die Therme hueppen, aber hier sind die angeblich heissbluetigen Suedamerikaner doch ziemlich verklempt. Man hat mir dann noch eine Shorts organisiert. In dem Jeep sassen noch ein paar andere Leute, die dann in der Therme geblieben sind. Weil es auf dem Programm stand, hat mich der Fahrer dann zum Laga Yelcho gefahren. Aber ich habe so richtig gemerkt, dass er eigentlich ueberhaupt keine Lust dazu hatte. Staendig hat er erwaehnt, wie fertig er doch sei. Dazu hat er herzhaft gegaehnt. Schliesslich fragte er gar, ob ich nicht fahren wolle. Hin und wieder hat er mal den Strassenrand angesteuert und ein kleines Nickerchen gemacht. Vielleicht auch ein Opfer der Hunde hier??
Am zweiten Tag wurde ich dann zum "Bussterminal" von Chaiten gefahren. Das kurze Stueck haette man auch zu Fuss gehen koennen. Aber egal. Er macht die Tour heute nicht (gar nicht schade drum) hat er mir gesagt, sondern sein Amigo. Der war aber auch nicht mehr motiviert. Mit einigen anderen Leuten sass ich in so einem Minibuss (so in der Art VW-Buss) und wir wurden dann zum Pumalin-Nationalpark kutschiert. Aber das war es dann auch schon. Hin und wieder tapperte ich schliesslich alleine im Regenwald herum. An diversen Abzweigungen wollte der Guide einfach nicht mehr weiter und bedeutete uns / mir (das Feld lichtete sich teilweise, weil die anderen auch keine Lust mehr hatten) weiterzugehen. Er machte dann die typische Geste, das es ein paar hundert Meter weiter etwas tolles zu fotographieren gaebe. Als ob dies das wichtigste waere. Ich kann ehrlich nicht verstehen, wie man als Tourguide so unverantwortlich kann. Fuer alle die es genau wissen wollen: Sein dasein in die Obhut eines solchen Menschen zu legen, ist wesentlich gefaehrlicher, als alleine mit dem Rad herum zu fahren. Mal vorausgesetzt, man hat sich ueber die Strecke vorher genau informiert. Der Urwald an sich war aber schon interessant, auch wenn ich mich teilweise sehr unsicher gefuehlt habe. Ich habe zwei beeindruckende Wasserfaelle gesehen, tausende Jahre alte Baeume, die teilweise so dicke Staemme hatten, dass es 8 Leute braucht, um drum herum zu fassen.
Am dritten Tag wurde ich dann nochmal wenige hundert Meter per Auto zu einem Aussichtspunkt gefahren, von dem aus man einen guten Ueberblick ueber Chaiten hatte. Wieder einige hundert Meter weiter, gab es einen weiteren Wasserfall zu sehen. Mein Bedarf an Wasserfaellen ist nun fuer die naechsten 10 Jahre gedeckt :-) Dann hiess es Fin de Excursion und den Rest des Tages (der Katameran fuhr erst um 19:30 wieder ab) habe ich damit verbracht im Internetcafe zu sitzen und Schach zu spielen.
Sonntag Abend bin ich um 23:00 Uhr wieder im Hotel gewesen. Schnell noch einen Blick in die Garage geworfen - Fahrrad und Gepaeck, alles noch da! Nun habe ich mein Rad schon zum Hafen gebracht. Da steht es nun im Office und wartet auf mich. Um 14:00 Uhr ist Boarding-Time. Ich bin ja schon gespannt, wie die 4 Tage auf dem Schiff werden. Wahrscheinlich bekomme ich einen Schiffskoller. Dann werde ich mich richtig daruf freuen, die restlichen drei Wochen radeln zu koennen :-) Hier in Puerto Montt habe ich mir noch eine Karte vom Torres del Paine-Park gekauft. Ich bin also gut geruestet.
Bis bald, schoene Gruesse, warme Fuesse, Peter
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#69734 - 15.01.04 17:52
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Puerto Natales Montag Morgen bin ich um 9:00 Uhr frueh zum Pier der Navimag-Gesellschaft gefahren. Boarding-Time war aber erst um 14:30. Mein Fahrrad konnte ich im Buero der Navimag-Gesellschaft abstellen. Anschliessend bin ich noch ein wenig durch Puerto Montt geschlendert. Das Boarding-Procedure verlief eigentlich recht problemlos. Lediglich um mein Fahrrad machte ich mir ein wenig Sorgen. Schliesslich habe ich mein Fahrrad gegen einen Autoanhaenger gelehnt, auf dem zwei Motorraeder abgestellt waren. Mein Fahrrad habe ich dann am Auspuffrohr des Motorrades und einem Reifen mit meinem Spanngummis verankert. Die Fahrt hat 275 USD gekostet, plus ein paar zerquetschte, fuer das Rad. Das Schiff (Bild P1150101) ist 120 Meter lang, 21 Meter breit und hat neben den beiden unteren Frachtdecks, drei Decks fuer die Passagiere, die Crew, das Restaurant, die Bar und die Schlafkabinen. Die Schlafkabinen befinden sich im mittleren Deck, einige noch im zweitobersten. Mein Bett befand sich zusammen mit 21 anderen Betten in einem grossen Schlafraum. Jeweils 4 Betten (jetzt fangen die Mathematiker an, zu rechen. Richtig! Zwei bleiben ueber) waren zu einer Einheit zusammengefasst und wurden von den anderen Einheiten durch eine Sperrholzwand abgetrennt. Schlaf habe ich in den drei Naechten nicht viel bekommen, wie man sich vielleicht vorstelen kann. Erstaunlicherweise habe ich keine Schnarchnsase gehoert, aber die beiden Schiffsmotoren droehnten unablaessig vor sich hin. Das Restaurant und die Schiffsbruecke befanden sich am zweitobersten Deck, ganz oben gab es die Bar und das Sonnendeck. Dort wurden alle Passagiere nach dem einchecken zunaechst in die Sicherheitsmassnahmen eingewiesen. Fuer den Notfall... Viel Wert hat man darauf gelegt, das jeder seine Schwimmweste anlegen kann. Na ja, das Schiff von letzter Woche (Bild P1150099) zum Beispiel, hat es nicht geschafft. Und auf einige Benimmregel hat man Wert gelegt. Man solle auf den Decks nicht laufen (wegen der Naesse), keinen Muell in den Ozean schmeissen und sich keinen Alkoholexessen hingeben. Aber bereits eine halbe Stunde spaeter, noch am fruehen Abend, wurde bereits die Happy Hour ausgerufen. Da das Schiff erst kurz nach 16:00 Uhr abgelegt hat, war der erste Tag an Board recht kurz. Ich hing allerdings Nachts bis 2:00 Uhr in der Bar herum. Sie hatten dort 3 Spieltische, 2 davon mit Schach. Gegner gabs genug, hoho. Irgendwann war ich dann aber Muede genug fuer den Schlafsaal. Na ja, einige Stunden muss ich wohl doch geschlafen haben. Denn naechsten Tag fuhr das Schiff zunaechst weiter durch die engen Kanaele Richtung Sueden. Den Kurs des Schiffes konnte man, wann immer man wollte, auf diversen Monitoren verfolgen, die im Schiff aufgestellt waren (Bild P1150100). Es wurde deutlich darauf hingewiesen, dass man, erlauben es die Umstaende, am Nachmittag das Schiff in die offene See fahren werde. Fuer mich und andere hoerte es sich so an, als werde ein wenig mehr dramatisiert, als Notwendig. Das Schiff lag schliesslich die ganze Zeit absolut ruhig im Wasser. Aber auf dem offenen Meer schaukelte es dann ganz ordentlich. Erst machte ich mir Sorgen um mich selbst, dann um mein Rad. Ich war nicht der einzige an Board, der Seekrank wurde, einige haben sich sogar uebergeben muessen. Haette ich noch einige Stunden laenger in der stickigen Bar gesessen, dann waere mir dies auch passiert. Aber bei einem der Schifffahrt kundigen Nordfriesen, habe ich mir einige Tipps abgeholt. An der frischen Luft, den Blick auf den Horizont gerichtet, ging es mir dann auch wieder deutlich besser. Der Ausblick auf den Horizont wurde allerdings durch das Wetter getruebt, Himmel und Ozean gingen in einem einzigen Grauton ineinander ueber. Wegen meiner Seekrankheit hatte ich schon ernsthaft erwogendas Abendessen ausfallen zu lassen. Aber der nordfriesische Seemann meinte, Grundnahrungsmittel koenne ich schon zu mir nehmen. Also habe ich das Gemuese, den Saft und den Nachtisch stehen lassen und es bei Weissbrot mit Spagetthi belassen. Dannach war ich noch oefter an der frischen Luft. Schaetzungsweise 10 bis 15 Grad lagen zwischen den Amplituden des sich hebenden und senkenden Schiffbugs. Der nordfrisische Seemann meinte, dies sei gar nichts. Es hat aber schon gereicht, um in der Dunkelheit einen interessanten Effekt zu erzeugen, als das Licht eines fernen Schiffes, am Horizont auf und ab tanzte. Um mein Farrad habe ich mir dieser Stunden grosse Sorgen gemacht. Am fruehen Morgen des dritten Tages sind wir dann wieder in die Kanaele eingetaucht. Ein gespenstische Atmosphaere eigentlich - waere man nicht von so vielen Leuten umgeben. Manchmal keine 100 Meter vom Ufer entfernt fuhr das Schiff deben den steil aufragenden Felsen vorbei. Die Wolken hingen sehr tief, die Sonne hat sich waehrend der gesamten Schiffsfahrt nur sehr selten blicken lassen. Zum Beispiel bei Puerto Eden (P1150098), einem unglaublich verlassenen Nest, das viele hundert Kilometer abseits jeglicher Zivilisation liegt, wurden die schneebedeckten Haenge ein wenig angestrahlt. Gut fuer die Atmospaehre an Deck - schlecht fuer die Fotos. Ich habe dann doch mal einen kurzen Blick auf mein Fahrrad geworfen, obwohl uns der Zugang zu den Frachtrauemen untersagt wurde. Aber es stand noch friedlich an seinem Platz. Kurz hinter Puerto Eden konnten wir dann sogar kleine Eisschollen im Wasser treiben sehen. Sie waren aber wirklich sehr klein, vielleicht 1 qm. Aber trotzdem erstaunlich, hier ist Sommer und auf die Nordhalbkugel umgerechnet, liegt Puerto Eden gerade mal auf der Hoehe von Norddeutschland. Das Essen an Board ist ganz ok. Man kann es von der Qualitaet durchaus mit unserer angeblich unglaublich guten Kantine vergleichen. Im Gegensatz zum Fruehstueck in den Hospadjes, in denen es neben dem Brot ausschliesslich Marmelade und Kaffee (oder Tee) gab, gab es an Board immerhin noch einen Strefen Kaese und Wurst, sowie Ruehrei. Mittags gab es vorneweg stets eine Suppe und hinterher Nachtisch. Abends gab es ebenfalls warme Kueche. Der dritte Abend war auch deutlich der geselligste. Alle hatten sich in den vergangenen beiden Tagen ihre Leute gesucht, mit denen sie ihre Schwaetzchen an Board gehalten haben. Ich sass dann Abends mit einem Italiener (Marleen, mach Dir keine Sorgen in einer solchen Situation) und drei Frauen aus Kanada, Thailand und Neuseeland zusammen an einem Tisch. Wir haben Karten gespielt und der Verlierer der Runde musste von draussen durch das Fenster irgendwelche Faxen machen. Einmal musste sogar ein Wels immitiert werden. Na, wer denkt sich den so ein Punishment aus?! Heute Morgen, um 6:00 wurden wir dann von der Boardsprechanlage aus dem Schlaf gerissen. Das Schiff wuerde in einigen Minuten durch den engsten Engpass auf der gesamten Fahrt fahren (restlichen beiden Bilder). Es war wirklich beeindruckend. Gerade mal 8 Meter Wasser (laut Boarddurchsage) waren auf beiden Seiten des Schiffes zum Ufer vorhanden. Im fruehen Morgenlicht war die Landschaft besonders beeindruckend. Es hat sich dann auch nicht mehr gelohnt, sich schlafen zu legen. Das Schiff ist ueberpuenktlich in Puerto Natales angekommen (8:00 Uhr statt 10:00 Uhr) und musste sogar noch mit dem andocken warten, damit alle fruehstuecken konnten. Nun bin ich schon ein wenig in dieser sehr abseits gelegenen Kleinstadt herumgelaufen. Morgen gehts dann weiter, diesmal Richtung Norden. Zum Nationalpark Torres del Paine. In ca. Tagen bin ich dann wieder in Puerto Natales. Schoene Gruesse, warme Fuesse, Peter
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#69789 - 15.01.04 22:29
Re: ALPHA ON TOUR
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Jaja... ich weiß schon... Jetzt ist wieder mein Zug: hier Grüsse Sasa
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#70976 - 24.01.04 02:03
Re: ALPHA ON TOUR
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Patagonien
5 Tage habe ich mir fuer den Torres del Paine Nationalpark Zeit genommen. Jeweils 2 Tage An- und Rueckfahrt und ein Tag fuer die Wanderung zu den Torres. Die Anfahrt war schon heftig, obwohl es nur ca. 140 Kilometer Strecke waren. Davon aber 120 Kilometer Piste. Und ab Kilometer 60 machte die Strasse dann einen 90 Grad Knick nach links. Schon zuvor kam der Wind von vorne, aber ich kam noch voran. Die schoene Landschaft hat mich auch vom Kampf gegen den Wind etwas abgelenkt. Besonders haben mir die verschiedenen Farbtoene der Wiesen gefallen. Gelb, Rot und natuerlich gruen waren die Farben, die am meisten vertreten waren. Hin und wieder gab es auch Wiesen, die uebersaet waren, mit weissen Magariten. Vom weiten sah dies so aus, als laege Schnee auf der Wiese. Am Wegsrand lagen hin und wieder Hospadjes mit angeschlossenem Restaurant, die auf meiner ENTEL-Trekking-Karte gar nicht eingetragen sind. Mein Tagesziel war, mindestens bis Correo Castillo zu kommen. Das ging, wie gesagt, ja auch ganz gut. Aber als die Strasse dann nach links abbog, ging gar nichts mehr. Null Chance. Ich habe noch zwei Radler aus Deutschland getroffen (woher sonst schon :-), die es ebenfalls versucht hatten. Die hatten Glueck: Haben ihr Gefaehrt einfach in einen Bus geladen... Fuer mich waere da wohl auch noch Platz gewesen. Aber ich war in dem Moment einfach nicht so spontan... Aber gut, dass es hier 2 Unterkuenfte gab. Spaeter habe ich mir dann noch den "Gefallen" getan, die paar Hundert Meter zurueck zum "Ort" zu gehen. Der Wind blies teilweise so heftig, dass ich Sorgen hatte, den Boden unter den Fuessen zu verlieren. Es besteht kein Zweifel - ich befinde mich hier in der stuermichsten Ecke der Welt. Der Wind ist hier uebrigens wirklich DAS Thema Nummer eins - vor allem unter den Reiseradlern. Am naechsten Abend hat man mir dann erzaehlt, das der Wind so heftig war, das das Schiff, was ueber den Lago Grey zum gleichnahmigen Gletscher faehrt, zwei Tage lang nicht fahren konnte. Und er hat einem Autofahrer die Tuere heraus gerissen. Auf dem Bild P1230111 koennt ihr sehen, was der Wind mit dem Stahl anrichten kann :-) Am naechsten Tag habe ich dann mit zittrigen Beinen den Torres-Park erreicht. Fragt mich nicht wie... Teuer ist es hier uebrigens. Der Eintritt in den Park kostet 8000 (also gut 11 Euro) Pesos. Fuer ein Zimmer im Hospadje habe ich 14.000 (20 Euro) Pesos bezahlt. An und fuer sich nicht viel Geld fuer eine Unterkunft ... aber die Leistung dafuer! Du bekommst ein Bett. Und den Zugang zum Labor. Mehr aber auch nicht. Keine Bettwaesche, kein Kopfkissen. Das Zimmer musst Du Dir mit bis zu 5 weiteren Nasen teilen. Ich hatte das Vergnuegen, dass in der ersten Nacht 2 von den 3 weiteren Nasen, Schnarchnasen waren. Am naechsten Morgen bin ich los gewandert, zum den Torres. Auf der Karte ist die Wanderzeit mit ueber 8 Stunden ausgewiesen. Na, man kann es auch in 6 Stunden schaffen :-) Auf dem Weg habe ich noch 2 Schweitzer wieder getroffen, die auch auf dem Navimag-Boot gewesen sind. Wir hatten uns eine ganze Weile unterhalten, aber sie waren mir zu langsam. Haben mich um meine gute Kondition beneidet. Dabei hatte ich mich gar nicht so fit gefuehlt... Es hat aber gereicht, um ausnahmslos alle abzuhaengen :-))) Als ich dann die Torres erreicht habe, war der Himmel wolkenverhangen. Aber keine 10 Minuten spaeter, sind die Wolken poe a poe weggezogen und die Torres praesentierten sich vor einem strahlenden Blau. Eine gute Stunde bin ich da oben geblieben. Der hoechste Turm ist uebrigens Brutto 2850 Meter hoch, Netto immerhin noch so 1600 Meter. Eigentlich wollto ich noch zum Grey-Gletscher. Aber das haette mich 2 weitere Tage gekostet. Und in Puerto Natales hat man mir gesteckt, das der Grey-Gletscher im Vergleich zum Perito-Morreno-Gletscher Kindergeburstag ist. Ausserdem habe ich den Tipp bekommen, den Perito-Morreno-Gletscher in einer Tagestour zu besichtigen. Gruebbel, Gruebbel ... das hoert sich nicht schlecht an. Dieser Gletscher ist DAS Naturspektakel in Suedamerika ueberhaupt. Fuer viele Argentinier ein richtiger Wallfahrtsort. Unbedingt sehenswert, das war es, zusammengefasst, was die Leute, die ihn gesehen hatten, ueber ihn gesagt haben. Nach meiner Rueckkehr vom Torres del Paine Park hatte ich noch so gerade Zeit, die Tour fuer den folgenden Tag klar zu machen.
Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebniss. Die riesige Einwand, die direkt in den Lago Argentino muendet und in vielen verschiedenen Blautoenen leuchtet, kalbte mal hier, mal dort. Eigentlich wollte ich mal so einen Gletscherabbruch filmen, aber es ging immer viel zu schnell. Bevor ich die Kamera auf die Abbruchstelle richten konnte, war das Eis mit einem Knall auch schon im Wasser und schob eine Bugwelle vor sich her. So schaetzungsweise 150 Meter konnte ich an den Gletscher heran. Und ungefaehr 5 bis 7 Kilometer Eis waren hinter der Wand zu sehen. Der Aufwand, dieses Ereigniss zu erleben, war allerdings recht hoch. Von den umgerechnet 50 Euro plus 7 Euro Eintritt in den Nationalpark mal ganz zu schweigen. Gut 700 Kilometer Bussfahrt, ueber die Haelfte davon auf Schotterpiste. Es ging Morgens um 7:00 Uhr los, Abends um 22:00 Uhr war ich wieder in Porto Natales. 2 1/2 Stunden Aufenthalt gab es beim Gletscher. Und eine weitere gute Stunde Aufenthalt in Calafate, einer argentinischen Stadt, die sich zum Ausgangspunkt vieler hundert Backpacker etabliert hat.
Den Tag darauf bin ich knapp 150 Kilometer von Puerto Natales nach Villa Tehuelches gefahren. Ich hatte im wesentlichen viel Glueck mit dem Wind. Der Wind ist wirklich heftig. Es gibt auch keine Hauptwindrichtung hier. Denn ganzen Tag bin ich von Nord nach Sued gefahren. Zwar nicht wirklich immer auf einer Linie, weil die Strasse machte mal einen Knick nach links, mal einen nach rechts, aber die Hauptfahrtrichtung war eben Nord-Sued. Bei der Ausfahrt von Puerto Natales musste ich etwas kaempfen (eben wegen dem Wind), danach hatte ich ihn endlich: RUECKENWIND. Und was fuer welchen :-))) Mit teilweise 40 bis 50 km/h bin ich ueber die Strasse geflogen. Und ich musste mich gar nicht mal viel anstrengen. Die Packtaschen, die bei Gegenwind wie ein Bremsfalschschirm wirken, konnten diesmal gar nicht gross genug sein. Da habe ich mir ausnahmsweise mal die Kopfhoerer aufgesetzt, um das ganze musikalisch zu hinterlegen. Ab so ca. km 100 hat der Wind dann gedreht. Erst kam er von schraeg hinten, dann von der Seite und schliesslich von vorne :-( Ich war schon hin und her am ueberlegen, on ich es bis zu diesem Kaff hier ueberhaupt schaffe. Noch 15 Kilometer. Da gibt es sowieso kein Zimmer. Was willst Du denn da ueberhaupt? Und so weiter. Als ich nach daran war, Feierabend zu machen, kamen mir drei andere Radreisende entgegen. Wir haben nur kurz gesprochen, ich war einfach zu fertig fuer ein umfangreiches Gespraech. Nein, 15 Kilometer sind es nicht bis Villa Tehuelches, sondern hoechstens 10. Die drei sind in Ushuaia gestartet, meinem Zielort. Sie haben eineinhalb Jahre Zeit und wollen vielleicht bis Alaska fahren. Neid! Ja, ihr fragt euch jetzt, was ist es schon fuer ein Unterschied, 10 Kilometer oder 15 Kilometer? Aber der eifrige Mathematiker wird sich diese Frage leicht beantworten koennen, wenn er weiss, das der Tacho nur noch 3,8 bis 5,7 km/h gezeigt hat. Je nach Staerke der Windboe. Jetzt, wo ich so etwas erlebt habe, wird mir klar, wie albern die Frage nach den insgesamt zurueckgelegten Kilometern ist. Wenn ich zurueck komme, wird es wahrscheinlich diese Frage sein, die fuer euch am wichtigsten ist. Wieviel Kilometer bist Du denn insgesamt gefahren? Wie unwichtig, wenn man nicht die Bedingungen kennt. Und ich bin mir ganz sicher: Auch wenn ich hier schreibe, dass es heftig ist. Wie es wirklich ist, das weiss keiner. Ich kann es mir vorstellen. Nein, vorstellen und wissen, das sind zwei verschiedene Ligen. Deshalb will ich diese Frage auch nicht hoeren wenn ich wieder zu Hause bin. Nur soviel: Es werden deutlich mehr Kilometer werden als bei meiner Tour Portugal - Koeln, weniger als ich mir vorgenommen habe, aber genug um meinen sportlichen Ehrgeiz fuer den Rest meines Lebens zu befriedigen. Und wer beleidigt ist, das er auf die alles entscheidede Frage keine Antwort bekommt, der soll sich aufs Rad setzen. Mit 25 Kilo bepackt. Wenn es in Koeln einen dieser seltenen, ausgewachsenen Fruehjahrstuerme gibt. Gegen den Wind fahren. Sieben, acht, neun Stunden lang. Dann frage ich ihn, Abends: Nun mein Sohn, wieviel Kilometer bist Du heute gefahren?
Villa Tehuelches ist das allerletzte Kaff. Aber immerhin, ich habe ein Zimmer gefunden :-) Ist aber kein offizelles Hospadje oder gar Hotel. Musste mich mal wieder durchfragen. War eine Unterkunft mit Familienanschluss. Abends sass ich mit der Senora, zwei erwachsenen Soehnen und zwei Kindern am Esstisch. Das kleine Maedel hat mich die ganze Zeit ueber angestarrt. Na ja, lass sie starren. Ich habe gefragt ob es hier viele Radfahrer gibt. Aber die Antwort kannte ich ja schon. Mucho Mucho. 8 Radler hat sie gar einmal beherbert. Ich habe mich gewundert, wie sie es geschafft hat, die alle unterzubringen. Die Unterkunft war recht preiswert. Und das Abendessen war das billigste was ich bisher in Chile hatte. 2000 Pesos (kanpp 3 Euro) fuer die Suppe (sehr lecker) und das Hauptgericht. Das Hauptgericht war mit Abstand das uebelste was ich bisher auf dem Teller hatte. Aber was macht man, wenn da mit der Familie an einem Tisch sitzt? Gute Mine zum boesem Spiel und aufessen. Irgendwelche Streifen abgezogener Haut von einem unbekannten Vieh (vielleicht Hund?!) hatte ich auf dem Teller. Auf der einen Seite unglaublich schwabelig, fettig, auf der anderen Seite ledrig, mit der Struktur von Gruenkohl. Die Streifen waren roetlich bis weiss. Dazu gab es einen Brei, der im Wesentlichen aus Kortoffeln und mehren Gemuesesorten bestand. Der Brei alleine haette mir eigentlich gereicht. In einem Kiosk des Ortes hatte ich mir noch eine Flasche Bier gekauft. Nach dem Abendessen habe ich lange ueberlegt, ob ich die noch hinterherkippen soll...
Heute waren es dann noch mal ziemlich genau 100 km. Um 13 Uhr habe ich dann Punta Arenas erreicht. Habe mich fuer zwei Tage in einem sehr schoenen Hotel einquartiert. Mit uniformierten vor der Tuer :-) Eigentlich ist das gar nicht gut fuer mich. Es ist, als wuerde man an der Lorelei radeln. Ich muss aufpassen, das ich nicht in der Badewanne ertrinke :-) Ich hatte dann noch Zeit, eine kleine Tour zu einer Pinguin-Kolonie zu unternehmen, die um 16:00 Uhr losging. Die Vicher waren sehr putzig. Es gibt ja verschiedene Pinguin-Rassen. Diese hier sind die Magellan-Pinguine. Sie kommen aus Brasilien und schwimmen im September hier hin. Ca. 20.000 Pinguine leben hier in dieser Kolonie. Sie bauen sich Erdloecher, in denen die Weibchen ihre Eier (meist 2, nie mehr) ablegen. Aus dem Meer holen sie sich ihre Nahrung. Pro Tag jagen sie zwischen 2,5 bis zu 14 (oder waren es 15) Stundnen. Sie tauchen bis zu knapp 80 Meter tief und bleiben dabei bis zu 160 Sekunden unter der Wasseroberflaeche.
Und ich gehe jetzt ins Bett. Leute was bin ich stoned. Habe ein wenig Schafdefizit. Morgen bleibe ich hier in Punta Arenas. Die Stadt ist sehr schoen.
Gute Nacht, Peter
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#71056 - 24.01.04 22:47
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Sooo, mein Sohn... Wieviele Kilometer bist Du denn heute gefahren? Nimm's nicht so schwer. Ich habe meine südamerikanischen Kilometer auch nicht zusammengezählt; das Ergebnis wäre viel zu ernüchternd gewesen... @all Hier gibt's Peters neueste Bilder. Peter, wird Zeit, dass Du mal eine eigene Homepage bekommst. Sonst ist meina ja bald nur noch für Deine Bilder da.
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#71058 - 24.01.04 22:50
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Noch 'ne Frage: Auf dem ersten Bild - bist das Du, Peter? Hmmmm... ich finde, Dir würde ein Bart gut stehen. Du solltest Dich für den Rest der Reise besser nicht rasieren. Sonst nehmen Dir die Leute nicht ab, dass Du so viele Strapazen hinter Dir hast... Grüsse Sasa
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#71065 - 24.01.04 23:34
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Hi Sascha, klar, das bin ich auf dem Bild. Meine Freundin meint auch ein Bart wuerde mir stehen. Muss aber nicht sein... Kurze Haare, kein Bart, ist alles viel pflegeleichter. Ohne Bart sieht man im allgemeinen auch juenger aus. Da lege ich viel Wert drauf Und mittlerweile ist es mir egal, was die Leute ueber meine Strapazen denken. So oder so, unsereins wird von den Leuten eh fuer verrueckt erklaert. Oder fuer irre. "Wenn er nichts besseres zu tun hat", habe ich auch schon vernommen. Mich stoeren solche Abfaelligen Kommentare mittlerweile auch nicht mehr. Heute bin ich gar nicht gefahren. Habe hier in Punta Arenas einen Tag Pause gemacht. Ist eine nette Stadt, fuer einen Tag zum verweilen. Im Gegensatz zu den meisten anderen chilenischen Staedten gibt es hier fast nur Haueser aus Stein. Mit sehr schoenen, bemalten Stuckfasaden. Und der Friedhof ist sehr sehenswert. Es gibt dort imposante Graeber, einige Familien haben sich dort sogar ihre Gruft errichten lassen. Sieht von weitem aus, wie eine kleine Kapelle. Ausserdem gibt es auch einige Museen, muss aber ehrlich sagen, dass ich keines Besucht habe. Morgen fahre ich mit der Faehre weiter nach Feuerland. Ueber die Magelanstrasse. Wer auch mal hier radeln moechte - die Faehre faehrt jetzt, wo Hochsaison ist, taeglich, ausser Montags. Sie faehrt um 9:30 los und braucht frustrierenderweise bis 17:00 Uhr. Fuer das kurze Stueck. Weil sie den Umweg ueber die Isla Magarita macht, wo es auch eine Pinguin-Kolonie gibt. In Porvenier will ich jedenfalls nicht uebernachten. Soll sich nicht lohnen. Mann, hoffentlich habe ich Glueck mit dem Wind. Die Packtaschen sind prall gefuellt. War heute noch mal einkaufen. Die haben hier sogar getrocknete Apfelringe - lecker! Loesche doch einfach die aelteren Bilder von Deiner HP. Ich finde den Service echt Klasse. Ich hoffe, die Leute hier koennen sich aufgrund der Bilder eine kleine Vorstellung machen. Wenn ich nach Hause komme, werde ich mich dann ins Homepage-Abenteuer stuerzen. Bis demnaechst, Peter
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#71068 - 25.01.04 00:01
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hi Peter,
soso... so spät bist Du noch wach?
Grüsse
Sasa
P.S.: Sich nicht zu rasieren ist doch pfegeleicht, oder?
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#71418 - 27.01.04 16:56
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Feuerland
Die Ueberfahrt von Punta Arenas aus, ueber die Magellanstrasse nach Feuerland, verlief recht unspektakulaer. Mal vielleicht vom einparken der Fahrzeuge auf die Faehre abgesehen. Das Schiff war viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Die 15 Fahrzeuge, fast alles nur LKW´s, standen in drei Reihen so dicht beieinander, das zwischen ihnen nicht mal ein Zentimeter Platz blieb. Die Fahrer der Fahrzeuge, die zuletzt eingeparkt hatten, mussten deshalb waehrend der ganze Ueberfahrt in ihrer Fahrgastzelle bleiben. Gegen 9:30 hat das Schiff Punta Arenas verlassen. Um 12:30 wurde Porvenier auf Feuerland erreicht. Auf einer ausgezeichneten Schotterstrasse ging es ostwaerts, auf die argentinische Grenze zu. Den ganzen Tag ueber fuhr ich an der Kueste entlang und konnte zur rechten das dunkelblaue Wasser des Ozeans betrachten. Auffaellig hier ist die unglaublich klare Luft und die merkwuerdigen Wolkenstruckturen. Wie Ufos sehen die Wolken manchmal aus. Jetzt weiss ich auch, wo die ganzen Ufobilder herkommen ;-) Und Vincunhas (Imagen071) kann man hier sehen, die viel mehr Aehnlichkeit mit Rehen haben, obwohl sie in Wirklichkeit den Kamelen zugeordnet werden. Sie gucken mich immer sehr interessiert an, aber wenn ich versuche naeher zu kommen, machen sie einen langen Schuh. Mittags habe ich mal einen kurzen Stop an der Kueste eingelegt. Dort parkte auch ein mittelgrosser Bus mit Touristen. Als ich weitergefahren bin, war ich etwas nachdenklich. Kein Mensch von denen kam auf die Idee, zu fragen, ob ich vielleicht etwas brauchen wuerde. Es war zwar wirklich nicht notwendig, denn ich hatte mir die Taschen in Punta Arenas bis zum Anschlag mit den leckersten Koestlichkeiten aufgefuellt, aber konnten die das wissen? Es ist schon erschreckend, wie ignorant die Leute sind.
Abends, beim Zeltaufbau (600 Meter vor km 75) passierte mich dann noch ein Radreisender aus Oesterreich (Imagen072). Wir haben ein wenig gequatscht, aber er war in Eile. Da er Morgen noch Porvenier erreichen will und seine Wasservorraete beschraenkt sind, muss er heute noch weiterfahren. Die arme Socke hatte den ganzen Tag nur Gegenwind und, wie ich jetzt weiss, am naechsten Tag auch noch. Ob er es wohl geschafft hat?! Autoverkehr hat es hier uebrigens nur sehr wenig und man ist echt gekniffen, wenn man sich mit dem Wasser verkalkuliert. Auf der ganzen Strecke zwischen Porvenier und San Sebastian (150Kilometer) gibt es keine einzige Versorgungsmoeglichkeit. Nicht mal Fluesse oder Baeche habe ich ueberquert, aus denen ich zur Not haette nachtanken koennen. Nun ja, wenn es wirklich eng wird, kann man noch bei den Estanzias betteln. Aber ausprobieren wollte ich das nicht. Abends habe ich mir dann noch eine grosse Portion Nudeln gekocht, und war einfach nur guter Laune. Meine vorletzte Nacht in Chile in einem 4-Sterne Hotel mit allem Luxus, die letzte Nacht im Zelt, keine 10 Meter von der Strasse entfernt. Groesser koennte der Komfortunterschied nicht sein. Aber das ist schon ok so. Wenn man mal davon absieht, das die Nacht im Zelt recht laut war. Weil der Wind auch die Nacht ueber blies, schlugen die Waende des Innen- und des Aussenzeltes staendig gegeneinander. Morgens hatte ich sogar ein wenig Sorgen, das mir das Zelt wegflog. Deshalb habe ich schon um 6:30 gefruehstueckt und bin weiter.
Den Wind hatte ich wieder von hinten, er blies sehr kraeftig. Als ich in San Sebastian eingefahren bin, hatte ich mein hoechstes, je mit dem Fahrrad erreichtes Stundenmittel gefahren. Und das auf Schotter. Viel verpasst von der Landschaft habe ich bei der rasanten Fahrt wohl nicht, denn das Landschaftsbild aehnelt dem von Patagonien sehr. Endlose Wiesen, hier und da mal eine Estanzia, und tausend von Schafen auf den Wiesen. Die Estanzias sind von der Strasse aus meist nicht sichtbar, sie liegen weit abseits im Hinterland und auf ihre Anwesentheit wird nur durch ein grossen Tor am Strassenrand hingewiessen. Weit bis Ushuaia ist es uebrigens nicht mehr, wie man dem Bild (Imagen 094) entnehem kann. 5 Kilometer vor der argentinischen Grenze hatte ich mir dann noch mal einen Platten eingefangen (Bild Imagen 092). War aber egal, um 12:30 hatte ich trotzdem San Sebastian (Argentinien erreicht). Schon wieder so ein Kaff (Imagen 093). Zu sehen gibt es hier nichts. Der Ort besteht nur aus der Migration (Grenzbehoerde), zwei (!) Tankstellen, davon eine mit angeschlossenem Minimarkt. Und dann gibt es noch weitere 9 Haeuser. Ich habe nachgezaehlt! Das Haus mit dem gelben Dach ist uebrigens vom argentischen Automobilclub und beherbergt das Hotel, wo ich geschlafen habe. Welch Laeuterung... Aber aufregend ist es schon ein wenig, hier zu sein, den San Sebastian liegt am atlanischen Ozean. Und es ist schon ein besonderes Erleben, so eine Landschaftsmarke mit dem Fahrrad anzufahren. Auf dem Weg zum Minimarkt (wo gibts Bier?! :-) habe ich an der Migration noch zwei andere Radreisende aus Belgien getroffen. Das ist das wirklich aufregende an Feuerland fuer mich. Staendig trifft man Leute, die am Beginn oder am Ende einer grossen Reise sind. Dann unterhaelt man sich mit ihnen und tauscht Informationen aus. Diese beiden hier sind von Ushuaia hochgekommen, haben aber vorher mit ihren Raedern schon Asien und Neuseeland bereist. Bezueglich Neuseeland haben sie nicht so schlechte Erfahrungen gemacht, wie ich es von anderen Radreisenden gehoert habe. Natuerlich konnten sie mir sehr brauchbare Informationen geben, ueber meine restliche Strecke. Sie sind heute per Pickup hergekommen, weil der Wind fuer sie zu heftig war. Sie haben dann den ganzen Nachmittag, ab 14:00 Uhr im kalten Wind gestanden und nach einer Moeglichkeit gesucht, sich weiter nach Porvenier mitnehmen zu lassen. Abends um 20:00 Uhr haben sie aufgegeben und sind auch in das Hotel des Automobilclubs eingezogen.
Heute bin ich dann die 80 Kilometer bis nach Rio Grande geheizt. Das war der Tag des Geschwindigkeitsrausches. Auf einer hervorragend asphaltierten Strasse kam ich bei der Einfahrt nach Porvenier auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ueber 35 km/h! Ich haette nie gedacht, das das mit einem vollbepacktem Reiserad moeglich ist. Dabei sind meine Reifen noch nicht einmal rollwiederstandsoptimiert und mein rechtes Pedal streikt auch schon seit mehren hundert Kilometern. Ich kann es einfach mit der Hand von der Achse ziehen. Steter Tropfen hoehlt den Stein... Waehrend der Fahrt klopfe ich immer wieder mal mit dem Schuh von rechts dagegen, damit es wieder in voller Laenge auf der Achse sitzt. Halte durch, Brauner. Es ist nicht mehr weit...
Ich werde mich dann wieder von Ushuaia aus melden. Die letzten 100 km werden wahrscheinlich nochmal sehr anstrengend werden.
Gruss, Peter
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#71565 - 28.01.04 21:42
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Mann, ich komme mir in diesem Beitrag ja so langsam wie ein "Running Gag" vor
Aber diese Fotos will ich niemandem vorenthalten!
Grüsse
Sasa
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#71567 - 28.01.04 21:57
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Hi Sasa, tolle Bilder. Viel Spass noch auf der Tour.
gruss aus kölle
Udo
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#71586 - 29.01.04 08:50
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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TiVo
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Moin Peter Also ich bin weiterhin begeistert! Und die neuen Bilder (Dank natürlich auch an Sasa) sind erste Sahne. Und über den 35er Schnitt reden wir nochmal Gruss und denk an die Karte aus Ushuaia!
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#71663 - 29.01.04 16:40
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Catrike]
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Hi Sasa, tolle Bilder. Viel Spass noch auf der Tour.
gruss aus kölle
Udo Ähem... verwechselst Du da nicht irgendwas? Grüsse Sasa
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#71776 - 30.01.04 17:16
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ]
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Hi! Bin angekommen, eben vor ca. einer Stunde! Jetzt habe ich hier in Ushuaia zwei halbe und drei ganze Tage Zeit zum abhaengen. Einen kleinen Ausflug zum "Fin del Mundo", das ca. 20 Km von hier entfernt ist, will ich irgendwann in den naechsten drei Tagen auch noch unternehmen. Natuerlich mit Fahrrad :-) Dannach gibt es den Abschlussbericht. Peinlich, Peinlich ... Deine Adresse habe ich gar nicht mitgenommen :-( Kannst Du sie mir nochmal mailen?! Wegen der Karte. Ich will mich naemlich nicht davor druecken. Ja, ich bin vielleicht ein bis zwei Tage zu frueh hier. Aber nachdem ich den Wind wochenlang nur von vorne hatte, war nicht absehbar, das dies auf Feuerland genau anders herum sein wuerde. Und Mann, es waren wirklich ueber 35 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (genau 35.3) , auf einer Distanz von 80 Kilometern. Mit dem vollbepackten Reiserad. Nicht Maximal-, sondern Durchschnittsgeschwindigkeit! Ich kann es selbst kaum glauben, aber bei diesem Wind eben moeglich. Meinen Radumfang habe ich uebrigens vorher in stundenlanger Arbeit an der Koelner Regattabahn und den dortigen Entfernungsmarken im muehsamen Naeherungsverfahren ausgemessen. Also, lass es 35.2 oder 35.1 km/h sein ... aber auf ueber 35 muss ich schon bestehen Nie mehr wieder werde ich so schnell sein.
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#71781 - 30.01.04 17:51
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Geduld, Geduld. Ich muss erst noch zum "Fin del Mundo"
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