Ich schicke mal gleich voraus, dass das mit meinen Kindern nicht funktioniert hätte, da die einen unstillbaren Bewegungsdrang hatten, der es unmöglich machte, sie länger zu transportieren.
Mir wären bei so einer Planung wichtig:
1) Gute Notfallpläne. Sehr kleine Kinder können sehr schnell sehr krank werden. Meine waren eher gesundheitlich robust, aber halt nicht immer. Das kann sich so schnell zuspitzen, dass man auch zu Hause kaum schnell genug ist. Eine kinderärztliche Beratung würde ich aber auf jeden Fall vorher in Anspruch nehmen. Ob sechs Monate im Kinderanhänger in orthopädischer Hinsicht gehen - hätte ich meine Zweifel, bin aber keine Fachfrau.
2) Weiterhin müssten Fluchtmöglichkeiten dem Faktor "zwei Räder, zwei Anhänger" Rechnung tragen. Was macht man da? Gibt es Taxis, die sowas abtransportieren? Was sagt der Busfahrer dazu? Im Fall des Falles sollte man halt einen Plan haben.
3) Ein Anhänger, der von beiden Rädern gezogen werden kann, wenn ein Rad kaputt ist - gute Idee. Was macht man, wenn der Anhänger kaputt ist? Wir haben da unterwegs schon so einiges gesehen. Bis zu einem, der zwischen Himmel und Erde hing, mitten in den Bergen, mit gebrochener Achse, bei heftigem Temperatursturz, so dass die Eltern das Kind drinnen hängen ließen, weil es draußen hagelte. Das sah schlimm aus.
4) Die Gepäckmenge wird sich mit Sicherheit stark erhöhen, gegenüber den bisherigen Unternehmungen. Da würde ich erst einmal Listen aufstellen und ermitteln, was an Gewicht zusammen kommt. Das klärt wahrscheinlich so einige Fragen. Speziell, wenn man nicht viel Geld ausgeben möchte.
5) Für die Transportfähigkeit des Kindes kann man einiges tun. Meine sind zum Beispiel so lange gestillt worden, bis sie in ein Butterbrot beißen und aus einem Glas trinken konnten. Wodurch all das Babynahrungsgedöns schon mal entfiel. Trotzdem wird der Säugling sich mit großer Wahrscheinlichkeit bedanken, wenn er allzu fremde Nahrungsmittel ausprobieren soll. Und falls er empfindlich ist, sogar, wenn seine ihn stillende Mutter das tut.
6) Wie gut es der Mutter geht, wenn sie stillend, mit mehreren Kilo mehr auf den Hüften und Anhänger die alpinen Herausforderungen angeht - kann man nicht wissen.
7) Ich finde es wichtig, dass man in so einer Lebenssituation sich nicht allzusehr darauf verbeißt, dass sich durch das Kind nichts im Leben ändern wird und dass das Kind eigentlich keinerlei Rücksicht braucht. Es gibt solche Kinder. Manchmal. Die Bandbreite ist da ziemlich groß.
Und letztendlich finde ich, dass man mit kleineren Kindern besser verreisen kann als mit Älteren. Die haben wieder ganz andere Bedürfnisse.