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#923789 - 29.03.13 12:22
Re: Deutschland entdecken
[Re: HyS]
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"Was du nicht direkt gemacht hast, aber oft in solchen Diskussionen anklingt ist die Vermutung, das Fernreisende das eigene Land gar nicht kennen würden und nur deshalb in die Ferne reisen."
So war es auch wirklich nicht gemeint. Sorry, wenn es so rüber gekommen ist. Jeder macht seine ersten Erfahrungen im Heimatland. Gruß Frank
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Geändert von Sankie (29.03.13 12:22) |
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#923816 - 29.03.13 13:51
Re: Deutschland entdecken
[Re: Tarrega62]
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Ich will um Gotteswillen keine Grundsatzdiskusion über die Fern, oder Heimatreisen anregen, wenn ich aber hier unterwegs bin, freue ich mich über die Landschaft, die Leute, die heimische Natur, die Dörfer und auch
Wenn ich den Angaben in deinem Profil trauen kann, hast du ja mindestens eine Radtour außerhalb Deutschlands gemacht. Oder hast du dich nur verfranzt und bist irrtümlich in die Türkei abgedriftet? Da dieses Forum u.a. auch den Begriff "Fernreise" verwendet, dürfte es doch recht naheliegend sein, dass sich hier auch Leute treffen, die tatsächlich Fernreisen per Rad durchführen! Fernreisen und Kenntnis über verschiedene Regionen des eigenen Umfeldes schließen sich doch nicht aus. Ich habe viele Regionen Deutschlands beispielsweise während meiner aktiven Zeit als Segelflieger aus verschiedenen Perspektiven betrachten können. Nach der Wiedervereinigung habe ich dann für einige Jahre mindestens einmal jährlich eine 1 bis 2-wöchige Radtour durch verschiedene Landschaften der alten DDR gemacht um mir ein Bild von diesem für viele im Westen bis zur Wiedervereinigung so "fernen" Land zu machen. Aber all das kann mir in keiner Weise den Wunsch nach Reisen (möglichst per Rad) in und durch andere Länder ersetzen. Dabei dürfen diese Reiseziele auch gerne etwas weiter als gleich hinter der nächsten Landesgrenze liegen! Die letzten 20 Jahre meines Berufsleben waren durch viele, auch längerfristige Reisen und Arbeitsaufenthalte insbesondere in den nahen und mittleren Osten geprägt. Nach Eintritt in den Ruhestand habe ich diese Mischung aus Aufenthalt in meiner niederrheinischen Heimat und Auslandsreisen einfach fortgeführt Die besuchten Regionen haben sich etwas verändert und ich war von diesem Zeitpunkt an gezwungen, meine Reisevorbereitungen selbst zu machen und später auch die Rechnungen vom eigenen Konto zu bezahlen. Aber du kannst ganz unbesorgt bleiben, für Besuch und Genuss schöner deutscher Landschaften finde ich immer noch ausreichend Zeit! MfG - horst -
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"If you want something done, do it yourself." | |
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#923822 - 29.03.13 14:12
Re: Deutschland entdecken
[Re: Tarrega62]
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Man kann ja das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Ich beginne meinen Urlaub gerne vor der Haustür (klappt natürlich nicht immer).
Aber nach einer Woche bin ich dann normalerweise raus aus Deutschland und bin so schon quer durch die Schweiz oder Tschechien gefahren. Und dieses Jahr geht es hoffentlich von zu Haus an die Adria in zwei Wochen.
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#923827 - 29.03.13 14:53
Re: Deutschland entdecken
[Re: hopi]
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Ich will um Gotteswillen keine Grundsatzdiskusion über die Fern, oder Heimatreisen anregen, wenn ich aber hier unterwegs bin, freue ich mich über die Landschaft, die Leute, die heimische Natur, die Dörfer und auch
Wenn ich den Angaben in deinem Profil trauen kann, hast du ja mindestens eine Radtour außerhalb Deutschlands gemacht. Oder hast du dich nur verfranzt und bist irrtümlich in die Türkei abgedriftet? Da dieses Forum u.a. auch den Begriff "Fernreise" verwendet, dürfte es doch recht naheliegend sein, dass sich hier auch Leute treffen, die tatsächlich Fernreisen per Rad durchführen! Fernreisen und Kenntnis über verschiedene Regionen des eigenen Umfeldes schließen sich doch nicht aus. ... Sankie hat doch nie behauptet, dass sich das ausschließt. Er radelt einfach lieber in Deutschland Renata
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#923837 - 29.03.13 15:27
Re: Deutschland entdecken
[Re: Rennrädle]
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Ja, ich stimme Dir zu. Außerdem glaube ich, dass es sich bei dieser Frage nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Sowohl-als-Auch handelt. Besser und zutreffender als HvS es getan hat, kann man die Sachlage wohl kaum beschreiben. Radreisen haben ihre eigene Faszination, egal ob kurz um die nationale oder europäische Ecke oder sehr lange durch die unendlich große und vielfältige Welt. PS: Nichts in diesem Leben fasziniert mich mehr als die menschliche Pluralität der Kulturen, Traditionen, Geschichten und Lebensverhältnisse auf dieser belanglos mickrigen Erde am Rande des Universums.
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Allen gute Fahrt und schöne Reise. | |
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#923870 - 29.03.13 16:35
Re: Deutschland entdecken
[Re: kettenraucher]
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Außerdem glaube ich, dass es sich bei dieser Frage nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Sowohl-als-Auch handelt. Genau, und deswegen liebe ich dieses Forum. Letztens im Länder-Board: Threads zum Saaleradweg und zu Tadschikistan direkt untereinander Beides hat seine Berechtigung und wird hier ernst genommen. Ist doch schön!
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Off-topic
#923881 - 29.03.13 17:21
Re: Deutschland entdecken
[Re: jutta]
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Bei Doksy, CZ, gibts ein Tal 'peklo', auf deutsch 'Hölle' ... Neben dem aus dem Fernsehen bekanntem Himmel auf Erden gibt es überall auch die Hölle auf Erden. Sagt auch der neue Papst. Die Kunst ist, den kleinen Teufelchen ein Schnippchen zu schlagen, und ihnen rechtzeitig von der Schippe zu springen. Jetzt wollen wir aber nicht weiter von Himmel und Hölle reden, sondern Platz machen für das, was die Welt umtreibt: "Deutschland entdecken". Bei mir in der Nähe führt eine Auffahrt zum Kloster Andechs, die sich HöllentaL nennt. Ich bin dort ungeschoren durchgekommen, andere haben sich zu Tode gestürzt.
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Off-topic
#923883 - 29.03.13 17:41
Re: Deutschland entdecken
[Re: Wendekreis]
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Montag, 1.4. habe ich eine Einladung auf den hl. Berg. Wird mir aber zu früh in Pasing losgeradelt, ist mir noch zu kalt. Hinfahrt über Herrsching, Rückfahrt über Starnberg. Vielleicht hat wer Interesse da mitzuradeln, dann bitte PN.
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#923884 - 29.03.13 17:42
Re: Deutschland entdecken
[Re: Tarrega62]
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wenn ich aber hier unterwegs bin, freue ich mich über die Landschaft, die Leute, die heimische Natur, die Dörfer und auch die Sauberkeit. Soweit so gut, liebe ich auch Touren in Deutschland. Um dem verbreiteten Gemeinsinn der Beiträge aber etwas zu widerstreben, möchte ich ein paar Einwände bringen. Ich fahre gerne Kurztouren in Deutschland, würde aber eine große Radreise (meine üblichen 4-5- Wochen) ungern durch Deutschland machen. Ich halte dafür die Landschaft in Deutschland nicht für abwechslungsreich genug. Es gibt sehr viel ähnliche mittelgebirgige Waldlandschaften, hügelige bis flache Ackerlandschaften, im Norden noch weniger ergiebiges Hügel- und Flachland. Viele der attraktive Flusslandschaften sind zu verkehrsreich. Andere Landschaften, die wohl allgemein attraktiv sind, sind für mich als Radler unattraktiv. Heidelandschaften wie die Lüneburger Heide sind sicherlich interessant zu erwandern, für mich als eher bergig orientierter Radler aber von geringem Interesse. Das deutsche Meer ist nur über lange Flachdistanzen erreichbar. Das ist z.B. in vielen meiner Reiseziele anders - monti e mare direkt anbei. Es ist kein Zufall, dass ich gerne in bergigen Regionen radle. Es gibt mit die meisten Landschaftswechsel, da verschiedene Vegetationsstufen. Dörfer und Städte sind eher kleiner und kompakter, eine einzelne Großstadt mal dabei ist nicht so schlimm, Industriegebiete sind selten. Die besten Radlerperspektiven sind Sichten von oben oder von unten nach oben. Es muss also sich Landschaft erheben. Auch hier sind z.B. mittelgebirgige Landschaften in Frankreich häufig interessanter, z.B. wegen der vielen Schluchten. Ich bin ein häufiger Schwarzwaldfahrer (25 Kurzreisen seit 2002), dennoch sind die Vogesen der Franzosen weitgehend entspannter/ruhiger (14 Kurzreisen seit 2002, teils auch mit Schwarzwald). Bereise ich das Mittelrheintal mit Bahn oder Schiff, ist das sicherlich reizvoll. Mit dem Rad wird man allerdings auf die Folgen der Zivilisation deutlich hingewiesen: Es ist laut, hektisch im Verkehr und auch nicht unbedingt immer ein hohe Duftnote. Der große Strom macht es schwer, Uferseiten unproblemtisch zu wechseln. Ich verhalte mich im Ausland aber auch so, versuche große Ströme wie Donau oder Rhone in den betriebsamen Abschnitten auf kurze Abschnitte zu reduzieren. Ein weiteres kommt gerade bei Kurzreisen hinzu: Es hängt von den Möglickeiten ab. Entfernt man sich etwas weiter und nutzt die Bahn, ist das sowohl in puncto Zeit wie auch Geld innerhalb eines Bundeslandes noch erträglich. Kurzreisen aus BaWü heraus mit Bahn sind oft zu langwierig oder einfach zu teuer - gilt selbtst von Süden nach Süden (Bayern z.B.). Deswegen auch selten. Mit BaWü-Ticket komme ich aber ganz gut ins Ausland: Frankreich (Vogesen), Schweiz/Österreich (Hochrhein/Bodenseehinterland), Allgäu geht auch noch (mit Österreich). Fällt eine weiteres auf: Deutschland vs. Ausland ist mir ein wenig fremd. Ich bewege mich eher in bestimmten Räumen. Gerade den Alpenraum sehe ich als recht geschlossen an - wo da die Grenzen verlaufen, ist nur von untergeordnetem Interesse. Die Sprache ist zwar auch für mich eine Fremdheit, habe mir aber angewohnt, mich bei den entsprechenden Nachbarn ausreichend gut durchzumogeln (CH/A sind ohnehin angrenzend deutsch). Wäre ich näher im Saarland, am Niederrhein, in Flensburg, oder an den polnischen oder tschechischen Grenze beheimatet, würde ich es ähnlich sehen. Wenn ich in Deutschland fahre, bevorzuge ich ja auch Regionen, z.B. Schwarzwald oder Allgäu würde ich jetzt weitgehend Taunus oder Eifel vorziehen. Ich könnte mir auch vorstellen, in allen meine Reisezielen bisher auch wohnen und arbeiten zu können. Allein die Sprache wäre vielleicht ein Problem. Andere Länder nur zu Abenteuerzwecken zu bereisen würde ich gar nicht wollen. Ich möchte mich auch im Urlaub "zu Hause fühlen". Sauberkeit: Ist für mich kein sooo wichtiges Thema, da bisher alle von mir bereisten Länder noch den Mindeststandard halten. Sauberkeit ist auch nicht automatisch in Deutschland am höchsten. In Österreich gibt es weit mehr saubere, gute öffentliche WCs, gilt aber dort auch für Campingplätze. Im Baskenland kann es ähnlich sauber sein wie in der Schweiz, und die ist meist sauberer als Deutschland. In Andalusien werden die Orts- und Stadtkerne jeden Tag gründlicher gereinigt als in der schwäbischen Kehrwoche. In den Bergregionen (Alpen, Pyrenäen, Apennin, Vogesen usw.) ist es mir im Ausland meist leichter möglich, sauberes Trinkwasser zu erhalten als in Deutschland.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#923889 - 29.03.13 17:58
Re: Deutschland entdecken
[Re: veloträumer]
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wenn ich aber hier unterwegs bin, freue ich mich über die Landschaft, die Leute, die heimische Natur, die Dörfer und auch die Sauberkeit. Soweit so gut, liebe ich auch Touren in Deutschland. Um dem verbreiteten Gemeinsinn der Beiträge aber etwas zu widerstreben, möchte ich ein paar Einwände bringen. Ich fahre gerne Kurztouren in Deutschland, würde aber eine große Radreise (meine üblichen 4-5- Wochen) […] Das geht mir ähnlich, allerdings sind meine großen Radreisen um die 3 Wochen lang. Dennoch, diese würde ich nicht in Deutschland machen. Von Frankfurt erreiche ich die Rhön, den Vogelsberg, den Odenwald, den Rheingau, Rheinhessen und den Taunus innerhalb maximal 1,5 Stunden mit der Bahn (wenn überhaupt nötig), dies sind die Gebiete für Tagestouren, meist mit dem Rennrad. Das reicht mir für deutsche Mittelgebirge. Selbstverständlich, Schwarzwald, Erzgebirge, Bayerischer Wald, alles auch schön, das wären für mich ggf. irgendwann mal verlängerte Wochenenden oder eine Woche. Derzeit interessiert es mich allerdings nicht so sonderlich, innerhalb Deutschlands sind es dann eher Städte, die ich gerne besuche, dann aber meist ohne Rad.
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#923891 - 29.03.13 18:20
Re: Deutschland entdecken
[Re: Holger]
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Beiträge: 3.922
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Ich habe eigentlich alle lohnenswerten längeren Radreisen in D. gemacht - deswegen ist jetzt Frankreich dran. Das Land ist so groß und im Verhältnis zu D. so leer, das reicht bis zum Ende meines (Radler-)Lebens! Die paar Male, die ich in Frankreich war, hab ich feststellen dürfen, dass man dort als Radler_in willkommen ist und von Autofahrern meistens geachtet und nicht (wie hier häufig erlebt) geächtet wird!
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#923906 - 29.03.13 20:12
Re: Deutschland entdecken
[Re: Holger]
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wenn ich aber hier unterwegs bin, freue ich mich über die Landschaft, die Leute, die heimische Natur, die Dörfer und auch die Sauberkeit. Soweit so gut, liebe ich auch Touren in Deutschland. Um dem verbreiteten Gemeinsinn der Beiträge aber etwas zu widerstreben, möchte ich ein paar Einwände bringen. Ich fahre gerne Kurztouren in Deutschland, würde aber eine große Radreise (meine üblichen 4-5- Wochen) […] Das geht mir ähnlich, allerdings sind meine großen Radreisen um die 3 Wochen lang. Dennoch, diese würde ich nicht in Deutschland machen. Ich habe mehrere dreiwöchige und eine viereinhalbwöchige Radreise in Deutschland gemacht. Letztere war zwar nicht so geplant, sondern eine 'Notfalloption', weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht riskieren wollte, weit von zu Hause weg zu sein aber das tat ihrem Erfolg keinerlei Abbruch, ganz im Gegenteil. Die Reise folgte weder einer klassischen Route, noch klapperte sie gezielt Sehenswürdigkeiten ab. Und sie führte (da hat der Veloträumer recht) auch nicht durch wirklich 'spektakuläre' Landschaften, aber sie war großartig. Nicht nur, dass wir (mehr als 10 Jahre nach der Wende) endlich die neuen Bundesländer ausführlich kennenlernten, wir erfuhren auch, wie vielfältig Deutschland ist und dass man z.B. nicht nach Schweden fahren muss, um durch Kiefern- und Birkenwälder mit Seen zu fahren und dass es auch mitten in Europa noch große unregulierte Flüsse gibt (Elbe) und vieles mehr. Ich würde jederzeit wieder fünf Wochen durch Deutschland fahren. Martina
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Off-topic
#923921 - 29.03.13 21:53
Re: Deutschland entdecken
[Re: HyS]
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Auch wenn ich Deutschland sehr schätze und in keinem anderen Land leben möchte Hallo Henning, Deine Worte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Heute bin ich nur zwei Stunden gelaufen. Die Wege waren mit Split bedeckt oder matschig/dreckig und es war kalt. Montag werde ich nicht mit nach Andechs radeln, müßte bereits um 8 Uhr Winterzeit bzw. 9 Uhr Sommerzeit los, es ist mir zu kalt um schon wieder wie ein Eskimo vermummt ca. 80 km zu radeln. Als ich Februar vor ein paar Jahren australische Freunde nach einem Europaurlaub zum Flughafen brachte, wurde mir gesagt: Es war sehr schön bei Dir, aber ich freue mich übermorgen wieder zum Frühstück an meinem Swimmingpool zu sitzen. Die nächsten Tage muß ich mal viel nachdenken. Glaube kommenden Winter frier ich mir hier nicht mehr den A... ab. Kann ja Juli-September hier Urlaub machen. Viele Grüße Margit
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#923928 - 29.03.13 22:24
Re: Deutschland entdecken
[Re: Margit]
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Mann muss einfach den Winter schätzen lernen, dann findet man hier seinen Frieden. Ich freue mich derzeit über Schnee und genieße den Langlauf. Australien war ich auch, von Melbourne bis Darwin einmal mit dem Rad quer durch. Möchte ich nicht missen, war super, aber da leben? Nur mal so ein kleines Detail: ich stand im Outback vor einer simplen Wellblechbaracke. Das war eine der wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten, uralt, von 17-hundert-irgendwas, ich konnte nur lachen. In Europa hat jedes Dorf mehr Geschichte. Ich möchte gar nicht alle Vor- und Nachteile abwägen, aber ich finde gerade solche Fernreisen zeigen einem auch immer wieder auf, was Deutschland ausmacht.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#923932 - 29.03.13 22:33
Re: Deutschland entdecken
[Re: Martina]
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Mich erinnert die Diskussion an ein Buch von Michael Holzach: Deutschland umsonst. Zu Fuss und ohne Geld durch ein Wohlstandsland (1993). Ein Reisebericht durch Deutschland mit einem ganz anderen Blickwinkel: eben ohne Geld mit zufälligen und dadurch intensiveren Begegnungen und mit einem für mich jedenfalls interessantem Perspektivwechsel. Und ähnliches erlebe ich bei dem Bericht von Anastasia und ihrem Weg in den Westen (wenn ich Computer könnte, würde ich hier nen Link setzen ). Wenn es mir gelingt, bei meinen Reisen in Deutschland diese "andere" Perspektive wahrzunehmen und einzunehmen, dann bewege ich mich in einem äußerst spannenden Land. Wenn ich das nicht will, wenn ich meinen Reiseweg nur als die Fortsetzung des Alltags zuhause wahrnehme, dann wird´s zwangsläufig langweilig. Mein persönlicher Reiseweg: im und unmittelbar nach dem Studium Asien / Afrika / Osteuropa - mit vielem Neuen und Erstaunlichem - und jetzt: mit geschärftem Blick das Neue und Erstaunliche in Deutschland: (wobei ich mich bei dem Wetter zur Zeit gerne nach Asien oder Afrika beamen würde ;)) Gruss Thomas
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Herzliche Grüsse vom Niederrhein! - und ganz bald aus dem Rhein-Sieg-Kreis! | |
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Off-topic
#923935 - 29.03.13 23:05
Re: Deutschland entdecken
[Re: Margit]
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Beiträge: 18.332
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[...]Als ich Februar vor ein paar Jahren australische Freunde nach einem Europaurlaub zum Flughafen brachte, wurde mir gesagt: Es war sehr schön bei Dir, aber ich freue mich übermorgen wieder zum Frühstück an meinem Swimmingpool zu sitzen. [...] Ich brauche keinen Swimmingpool zum Frühstück, ich will gutes Brot Bisschen überspitzt ausgedrückt, aber ich würde ungern auf die kleinen Dinge verzichten, und gutes Fuldaer Bauernbrot mit Kümmel ist eines der kleinen Dinge, die für mich Heimat ausmachen. Ich bin allerdings nicht der Abenteurertyp, auswandern ist für mich keine Option. Es gibt sicher Menschen, die das können und wollen, doch ist das Wetter wirklich ein ausreichender Grund? Gehört da nicht auch dazu, etwas Neues kennenlernen zu wollen, sich eine neue Existenz aufzubauen ... und dergleichen mehr? Was nützt schönes Wetter, wenn einem dann vieles anderes fehlt, die Freunde, die Familie, das Essen? Ich habe die Wahl, und ich bleibe lieber in Deutschland. Völlig anders ist es natürlich für Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weil sie nichts zu essen haben oder politisch verfolgt werden. Bin froh, nicht in dieser Lage zu sein.
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#923941 - 30.03.13 07:53
Re: Deutschland entdecken
[Re: Tarrega62]
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Nachdem nun alle Wichtigen was geschrieben haben, bin ich auch mal dran: Aus Deutschland rausgekommen bin ich hauptsächlich mit den Normalverkehrseinrichtungen Auto, Wohnwagen, Flugzeug. Hauptsächlich Auto. Hat mir auch früher sehr gut gefallen. Diane, Merzedes-Pagoden 300, Dieselgolf, Ford 17m, 260er Volvo, Käfer 1300. Hatte auch selbst ein Auto. Mit meinen eigenen Schwermobilen bin ich auch in sämtlichen Gegenden Deutschlands rumgerast. Ebenso Pendelverkehr nach Ostösterreich lange Zeit. Habe in 4 von einander entfernten deutschen Städten Hütten unterhalten (ohne A) und die lokalen Gebräuche assimiliert. In meiner Wiener Zeit führte ich den Umstieg von 6-Zylinder auf Kettlerperspektive vorsichtig ein, was ich absolut erotisch fand. Im 'Nachzeit'-Berlin hatte ich dann Gelegenheit die Stadt samt Osten (früher zählte ja nur West als Berlin) mit dem Kettlerfahrrad unter die Räder zu nehmen, das war eine absolut spannende Sache - die Berlin-Entdeckung. Explorativer als mit dem Radl konnte man die Stadt gar nicht entdecken. Habe den Karren innerhalb der Stadt stehen lassen und bin alles geradelt mit Panzerreifen (hatte einen Rennradimitat mit Messerrädern), auch in die Fabrik in Wilmersdorf und zu den Freikörpern Köpenicks und Wannsees. Nach dieser Erweckung habe ich bald von Kraftverkehr auf Kettler umgerüstet auch wieder in Süddeutschland. Meine Deutschlandentdeckung war nun, daß man mit der sinnlichen selbsterzeugten Fortbewegung eigentlich überall dort hinkommen kann, wo einem sonst der Kraftwagen hinträgt. Das ist meine Deutschlandentdeckung bis heute. Radeln neben der Autobahn. Freie Fahrt für freie Füße. Treten und erleben. Treten und verstehen! Ich benötige dabei keinerlei dramatische Schluchtengestaltung, keine sauberen Dorfkerne mit Petuniendekoration, keine mitreißenden Untergänge und keine Zupfmusik. Meine Deutschlandentdeckung besteht aus Straßen und Radwegen, die ich gerne und voller Hingabe und Genuß befahre, besonders solche neben der Fahrbahn. Danke Deutschland Also ich habe glaub ich eine halbe Million Deutschland-Kilometer mit den klassischen Kraftwagen der Ären zu kompensieren (ich bin wirklich alles gefahren - geile Schlitten - Eisenbahn zähle ich heute zu Radfahren). Das hol ich nimmer auf. Was ich brauche, ist allenfalls mal ne Tanke zum Rad-Bull-Fassen. Und davon hat Deutschland viel. Ich hab mal auf die US-Perspektive geschaut im Lonely Planet. Als Aufreger-Landschaft zählen da die bayerischen Alpen mit Allgäu. Brauch ich nicht. Der Königswinkel ist ein oberflächlichen Blick über den Forggensee wert. Schluß. Das klassische Führer- Berchtesgadener Land finde ich auch sehr gut, nur ist es, war es eigentlich Salzburg, oder? Heidelberg - ist das etwa undramatisch mit den vielen wohlgestalteten jungen Menschen vor der Kulisse? Ich bin oft da mit Rad. Bayern finde ich übrigens streckenweise doof mit Radl. Ich finde Monnem oder Stuggi mit Radanreise genauso spannend (ich will jetzt Lubu nicht aussparen bzw. die Reise dorthin durch Nordschwaben). Vor 2 Jahren war Anfang April 25 grad warm, da brach ich zu einer spontanen Nationaltour auf an die Gestade der Alten und es war absolut sensationell entdeckend am Rheingold. War begeistert! Sicher bin ich auch ein Befürworter des Südens, aber bei etwas mehr Nähe zum Norden würde ich auch dort mal radeln, wenns gar nix anderes gibt.. * Bin nicht Berichts-heimattümelnd eingestellt mit den Fachwerkhäuschen (hatte selbst mal eins im Odenwald), Bratwürsten, Bier und Magura. Wähle das linke Spektrum und komme auch bei den Negern zurecht, zur Not sogar bei Helvetern oder Austriaken.!
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Geändert von Barfußschlumpf (30.03.13 08:01) |
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#924049 - 30.03.13 17:09
Re: Deutschland entdecken
[Re: Tarrega62]
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abwesend
Beiträge: 216
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Die Oberlausitz ist für mich die schönste Ecke der Welt. Trotzdem plane ich im Moment meine Touren außerhalb Deutschlands. So richtig im Urlaub bin ich erst, wenn ich mich Fremdsprachen und Händen und Füßen verständigen muss oder die Landschaft und die Vegetation deutlich anders sind. Um aber erst mal ins Ausland zu kommen, darf ich natürlich erst mal etwas unsere Heimat genießen. Wenn ich mit meinem vollbepackten Tourenrad von der Haustür starte, dann wird schon die Dorfstraße zum Erlebnis. Und nach der Reise die Erkenntins: Daheeme isses doch am scheensten.
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#924186 - 31.03.13 14:47
Re: Deutschland entdecken
[Re: Barfußschlumpf]
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Nachdem nun alle Wichtigen was geschrieben haben, bin ich auch mal dran Falls ich jetzt (auch) noch was sagen darf, würde ich gerne bemerken, dass ich Deinen Kommentar total großartig finde. Außerdem möchte ich mir erlauben, Deine Idee mit der freien Fahrt für freie Füße. etwas modifiziert als eine meiner vorläufigen Arbeitshypothesen zu betrachten: Freie Fahrt für freie Beine ist ein Motto, das mir auf den ersten Blick sehr gut gefällt und das ich gegenüber meinen Mitmenschen in den nächsten Wochen mal auf seine argumentative Kraft testen möchte.
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Allen gute Fahrt und schöne Reise. | |
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