Hallo zusammen,
habe kommendes Jahr drei Monate (April, Mai & Juni) frei und wollte die Zeit für eine Radtour in Südamerika nutzen. Nun wechselt meine Frau zu der Zeit den Job und wir werden, voraussichtlich, den April über mit dem Camper in Chile sein.
Eigentlich war mein Plan in Peru zu radeln. Nun bin ich etwas am schwanken ob es den zusätzlichen Aufwand wert ist, da Peru bedeuten würde das Rad in Santiago einzulagern (erstmal eine Möglichkeit finden) und dann noch einen Flug von Santiago nach Huaraz oder Cajamarca (beides wohl über Lima) zu buchen. Das Rad müsste natürlich eh während der Reise in Chile eingelagert werden.

Wollte mal Fragen wie so die Erfahrungen mit Routen in Chile sind, gerade zu der Zeit. Eine Idee wäre von Santiago richtung Punta Arenas zu fahren, würde also in den Süden gehen, ist das zu der Zeit eine gute Idee? Habe leider noch nicht viele Routen für Chile gefunden, und wenn dann sieht mir das häufig nach viel Asphalt und die großen Straßen aus.

Hallo,
ich habe selbst keine gigantische Südamerika-Erfahrung, kann aber bezüglich Chile sagen, dass die Sorge vor großen Straßen eher unbegründet ist. Auch wenn die Straßen auf Karten als große Straßen eingetragen sind, läuft das meist auf wenig befahrene Asphaltstraßen. mit einer Spur pro Seite heraus, was ich persönlich ziemlich gerne fahre. Was die Jahreszeit angeht würde ich mir einfach Klimatabellen angucken und schauen, ob das zum Plan passt. Chile ist per se ein sehr gutes Ziel für eine Radtour, hat aber Richtung Feuerland relativ unspektakuläre Segmente und insgesamt wenig Auswahl bezüglich alternativer Routen, weil es relativ wenige Straßen gibt. Ich hoffe das hilft bei der Abwägung, zu Peru kann ich nicht viel sagen, ich glaube aber, dass beide Länder gute Ziele sind.
Grüße

Hallo Nunkuat,

Ich bin dieses Jahr die Carretera Austral geradelt, das entspricht einem Großteil deiner Strecke. Von Puerto Montt bis Villa O'Higgins.
Weiter bis Punta Arenas geht es per Rad auch, wobei ich aus Zeitmangel dort ein paar mal auf den Bus ausgewichen bin.
Ich kann dir die Strecke nur empfehlen. Es sollte dich aber nicht stören, dass es zwischendurch Abschnitte mit sehr wenig Infrastruktur gibt. Beim Übernachten ist man auf Farmen angewiesen, die Touristen Zelten lassen. Zu finden zb über ioverlander. Wildcamping ist echt schwierig, weil quasi die ganze Strecke ab 1 m neben der Straße eingezäunt ist.
Landschaftlich lohnt es sich aber sehr.
Wind und Regen (wobei ich mit dem Glück hatte) solltest du einkalkulieren. Nord Süd hatte ich meist etwas Vorteil, nur die Abschnitte Richtung Westen waren teils brutal.

Nein, ich möchte dich damit nicht entmutigen, es lohnt sich!
Im Schnitt bin ich ca. 50 km am Tag gefahren bei 1000 hm.
Man ist nie wirklich weit oben, aber es geht ständig auf und ab.
Sind aber super viele Radler unterwegs und man trifft sich immer wieder

Grüße,
Florian