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#100737 - 09.07.04 22:07
Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
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Hallo!
Nach den Beiträgen zum Thema Fahrradhistorie, Ansprüchen + Bedürfnisse an Ausrüstung + Technik, Qualität oder nicht, Gewichtsmengen... etc., würde mich mal interessieren, wie sich dies über die bislang gemachten Touren geändert hat.
Jeder hat ja mal angefangen...
Bei mir war es vor rund 14 J. noch so, das ich kaum Ahnung hatte, was es gibt, zum anderen war die Vielfalt noch nicht so wie heute, ebenso was die Technik angeht.
Zum anderen hatte ich auch nicht so viel Geld zur Verfügung, wie heute und da völlig am Anfang, war es mir auch unmöglich alles direkt zur 1. Tour zuzulegen.
Gewichtsmässig hab ich auch immer wieder am Gepäck reduziert, anfangs waren noch 2 Jeans + Jogginganzug dabei, wie auch manch anderes - inzwischen meiner Ansicht nach - unnützen oder auch unpraktischen Ding gegen was besseres ausgetauscht worden, bzw. ganz aus der Packliste gestrichen worden.
Trotzdem steh ich weiterhin dazu, zur Spfr zu gehören!
Unter 30kg werdens bei mir einfach nicht (incl. Zelt + Verpflegung etc. für Touren abseits der normalen Routen!).
Auch stand am Anfang der Touren bei mir im Vordergrund, möglichst viel zu sehen, wie auch ein Maximum an Kilometern zu "machen", das hat sich mittlerweile geändert, muss nicht mehr unbedingt am Tag 120km fahren - obwohl es möglich ist, wenn nötig - auch schaue ich mir intensiver die Landschaft an, als früher noch...
Auch interessiere ich mich im Vorfeld mehr für das jeweilige Ziel, unterwegs ist auch mal ein Museum / alte Kirche / sonstwas altes oder historisches, wie auch Stadtbummel angesagt.
Halt mehr der Genussradler als der Sportler.
Auch brauche ich mehr Erholung als wie noch vor einigen Jahren. Wobei Erholung für nicht mich bedeutet, am Strand 3 Wochen lang zu liegen (das wäre das andere Extrem von Erholung für mich ), mich grillen zu lassen und mit ´nem Sangriaeimer daneben
Erholung darf auch ruhig (körperlich) anstrengend sein, wichtiger ist mir mehr die mentale Erholung! - Was mit dem Rad unterwegs noch am besten gelingt!
Andererseits übernachte ich mittlerweile auch gerne wild, was früher nicht so der Fall war (meist CP oder JH o.ä).
Auch wurden die Touren zwar kürzer (max. 3 w. nur noch in den letzten Jahren), aber auch - was das Ziel und die Routen angeht - mehr und mehr anspruchsvoller und auch vermehrt vorbereitungsbedürftig.
Was wiederum auch meine Ansprüche an die ausrüstung + Technik nach oben geschraubt hat...
Wie / was hat sich bei in dererlei Hinsicht geändert???
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! |
Geändert von cyclist (09.07.04 22:08) |
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#100764 - 10.07.04 06:27
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hi,
mit dem Gepäck geht es mir ähnlich. Am Anfang hatte ich auch ziemlich viel "unnötige" Wäsche dabei, die mittlerweile zu Hause bleibt.
Dafür erhöht sich die Zahl der Ausrüstungsgegenstände. Ich glaube das hat damit zu tun, dass man Erfahrungen macht - (noch ein bischen Platz in Taschen hat) und irgendwann etwas im Laden sieht. (Die 30 kg sind bei mir auch Pflicht)
Vom Fahren an sich hat sich das bei mir eigentlich in der Zeit geändert in dem ich mit dem Reisen anfing. Früher hab ich das nur als sportliche Herausforderung gesehen (Nur Touren in Deutschland) mit einem Mittel von 180km pro Tag.
Mit den Radreisen im Ausland fing es dann Routen primär nicht nach Landschaften sondern nach Sehenswürdigkeiten zu planen. Mittlerweile schau ich mir alles an was akzeptabel rechts und links der Route liegt. Dadurch wird die ganze Sache zwar unplanbarer. (Ich komme nur einmal in meinem Leben dahin, dann schau ich mir das jetzt auch an!)
Die größte Veränderung gab es bei mir in der Planung. Vorher beschäftige ich mich über Wochen mit der Planung. Jetzt reicht mir ein Wochenende.
Außerdem werde ich verwöhnt. D.h. hängt allerdings mit dem gestiegenen Einkommen zusammen, d.h. für das Reisen wird das Budget höher: Übernachte lieber in einer Pension wie Zelt oder gehe lieber essen als selbst zu kochen.
Gruß Thomas
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#100773 - 10.07.04 07:56
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahr
[Re: cyclist]
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Moin,
die ersten Radtouren, damals war ich vierzehn oder fünfzehn Jahre, waren etwas provisorisch. Normales Dreigangrad, Bundeswehrzelt (= 2 Planen,kein Boden), richtige Luftmatratze, Spirtuskocher von Oma (noch ohne Pumpe) und der Proviant bestand aus Dosen aus Muttis Vorratskammer. Irgendwie am Fahrrad festgemacht, wasserdichte Packtaschen von Ortlieb gab es die schon (1976)?
Und heute: wenn ich in den Keller gehe und die heutigen Sachen zusammenstelle, überlege ich mir immer was das alles wohl zusammen kostet. Vom Gewicht ist es wesentlich weniger. Bei der Verarbeitungsqualität weis ich nicht so genau. Der Spirituskocher lebt immer noch, ich möchte ihn aber nicht gegen den Benzinkocher tauschen.
Beim Ablauf und der Planung hat sich aber nicht viel geändert. Wir schauen uns eine Route an, besorgen Kartenmaterial , versuchen einen Überlick über die Campingplätze zu bekommen und fahren dann einfach mal los. Da kann es schon mal vorkommen, das wir nur 10 km weit kommen oder ganz woanders als ursprünglich geplannt landen (wir sich ja im Urlaub und nicht auf der Flucht).
Gruß Bogu
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#100787 - 10.07.04 08:52
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Also, die Ansprüche an die Radreise haben sich nicht geändert: Viel sehen, viel radfahren. Geändert hat sich ein wenig die Ausrüstung. Die ersten Touren noch mit billigen Rädern, dann kam ein Mountainbike, nun ein "Hybrid-Bike", so hieß es damals, aufgerüstet mit Gepäckträger etc. Allerdings bin ich kein Technikfreak, viel schraube ich nicht am Rad rum und ich weiß bis heute nicht, was Hypercracker sind Die sonstige Ausrüstung: Ortliebtaschen hatte ichrelativ früh, die sind jetzt 15 Jahre alt und halten immer noch, allerdings lege ich mir demnächst neue zu. Bei den ersten Touren sind wir noch mit T-Shirt und Turnhose gefahren und haben uns über die Rennsportler in ihren bunten Team-trikots lustig gemacht. Dafür hatten wir halt relativ viel dabei, T-Shirts, Hosen etc. Irgendwann kam dann mal eine Radhose und ein Radtrikot, seitdem fahre ich nur noch mit Funktionswäsche und habe viel weniger Kleidung dabei. Zelt: Das erste fiel halt irgendwann auseinander, dann kam ein neues, vor drei Jahren wieder ein neues. Unterkunft. Damals wie heute zelte ich immer noch gerne. Allerdings haben wir früher öfter "wild" gezeltet (bei Bauern gefragt etc), das mache ich heute nicht mehr. Immer Campingplatz, immer duschen. Und Radtouren mit Hotelübernachtungen habe ich auch schon gemacht. Generell: Ich gebe mehr aus, für Landkarten usw. unterwegs. So, das war es, was mir so einfällt. Gruß Holger
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#100795 - 10.07.04 10:00
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Moderator
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Um die Frage im Titel zu beantworten: Wenig. Das hängt allerdings damit zusammen, dass ich erst mit Ende Zwanzig erstmals auf Radreisen ging. Da ist beim status quo der Unterschied zu heute, vor allem auch in wirtschaftlicher Hinsicht, deutlich geringer, als bei Radreisenden, die als Teenager schon auf Radreisen gingen. Natürlich hat es aufgrund der gemachten Erfahrungen eine Entwicklung bei Ausrüstung und Gepäck gegeben, aber ansonsten haben sich solche Dinge wie Reiseziele, Etappen- und Reiselängen und Unterkunftsart nur wenig bis gar nicht geändert. Die beiden grössten Unterschiede: In den ersten Jahren bin ich immer mit einem Freund gefahren - heute bin ich meist alleine unterwegs (habe kürzlich auch einen organisierten Radurlaub gemacht) und früher war ein Upright mein Gefährt - heute ist es ein Liegerad. Gruss Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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Off-topic
#100801 - 10.07.04 10:11
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: Uli]
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In den ersten Jahren bin ich immer mit einem Freund gefahren - heute bin ich meist alleine unterwegs ... und früher war ein Upright mein Gefährt - heute ist es ein Liegerad. Gruss Uli
Liegeradfahren macht einsam? *duckundweg*
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Off-topic
#100803 - 10.07.04 10:17
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: Zombie025]
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Moderator
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Beiträge: 14.858
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1) Einsam und allein sind zwei ganz verschiedene Dinge. 2) Zum erstenmal alleine unterwegs war ich vor 6 Jahren. Die Liege habe ich erst ein paar Monate. Gruss Uli
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#100804 - 10.07.04 10:30
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahr
[Re: cyclist]
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Mitglied
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Beiträge: 1.032
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Ich bin ja erst ca. 5 Jahre auf Reisen. Dennoch hat sich einiges geändert.
Die Ausrüstung hat sich gravieren geändert, wie bei den meißten hier. Klar man hatte weniger Geld und kann sowieso nie alles auf einmal kaufen. Also zog ich damals mit Aldi Isomatte ( so ein Styropor Teil ), BW Zelt ( zwei Planen ohne Boden ) viel zu viel Klamotten und allerlei andere unnützer Dinge los.
Außerdem hatte ich damals wohl immer "Angst" nicht anzukommen und bin daher durchgetreten wie ein wilder, um das morgens gesteckte Ziel zu erreichen. Das sehe ich heute viel entspannter, ich kann meine Leistungsfähigkeit besser einschätzen und muß auch nicht mehr um jede Preis ein vorher gestecktes Ziel erreichen. Urlaub -> nicht Flucht!
Außerdem habe ich das Problem gehabt, daß ich zu wenig gegessen habe. Meist ohne Frühstück losgefahren und dann bis Mittag oder gar NAchmittag kaum was gegessen. Das war überhaupt nicht gut. Heute zwinge ich mich regelmäßig zu essen, denn das vergese ich heute noch gelegentlich!
Was die Planung angeht so bin ich heute genauso Anspruchslos wie damals. Ich suche mi ein Land aus, hole mir nen Reiseführer und Karten und dann fahre ich eigentlich einfach drauf los und plane immer erst am Abend die nächste Teiletappe. Meist reicht da als Vorbereitung ein paar ragen hier im Forum und ein WE die KArte studieren. Den Reiseführer lese ichd ann meist auf der Fahrt, da hat man was zu tun abends.
Tjo ich denke das wars im Groben und es weicht auch nicht groß von den anderen Beiträgen ab.
Grß Daniel
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#100825 - 10.07.04 14:05
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Detlef
Nicht registriert
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Moin Cyclist, ich denke, jeder kann an sich, über die Jahre, Veränderungen feststellen. Das ist ja auch ganz normal. Meistens erhöht sich über die Jahre das Einkommen, man wird älter und die Gewohnheiten ändern sich. Meine ersten Radtouren habe ich im Alter von 15 gemacht. Es waren meistens 3-Tagestouren. Ausgestattet mit Dackelhütte (Bundeswehrzelt ohne Boden), Plastiktüten als Packtaschen, Esbit-Kocher und normaler Baumwollkleidung. Das hat riesig Spaß gemach - aber so möchte ich heute nicht mehr los. Danach kam berufliche Aus- und Weiterbildung, Familie usw. Heute, 25 Jahre weiter, sind die Rahmenbedingungen völlig anders. Allein schon das Fliegen ist relativ günstig geworden und war in den 80ern doch noch ziemlich exklusiv. Meine 30 kg Gepäck unterschreite ich aber eigentlich auch nie
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#100829 - 10.07.04 14:14
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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hallo
denke das sich vor allem die empfindung von distanzen und wetter geändert hat. als ich das erste mal mit 14 jahren in schweden war hatte ich echt kein plan von radtouren aber es hat trotzdem genauso viel spass gemacht wie heute. ich denke auch das sich die ziele immer mehr verschieben. hätte mir auch nie vorstellen können mal im winter auf island zu radeln.
der jakob
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#100833 - 10.07.04 14:55
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo Cyclist
Die ersten Touren ab 1980 habe ich mit völlig ungeeignetem Zubehör unternommen, also das was ich hatte einfach aufs Rad gepackt, die Kaufhaustaschen waren schnell voll, den Rest immer obendrauf gepackt. Da hat sich mit Ortliebs und Low-Rider nach und nach viel verändert. Früher sind wir fast alle mit abgeschnittenen Jeans und T-shirt gefahren. Auf keinen Fall wollten wir mit diesen "Rennrad-Bestien" in Verbindung gebracht werden, die noch nicht mal grüßen konnten. Heute fahre ich mit Rad-Klamotten und nehme auch weniger mit. Ich habe mein Gepäck allerdings nie gewogen, packe meinen Kram immer so, dass noch ein kompletter Abendeinkauf incl. Wasser für einen Abend abseits der Campingplätze "tragbar" ist. An Zelt und Kochen habe ich immer festgehalten, bei absolut miesem Wetter ist ein Hotel jedoch willkommen. Ich hatte von Beginn an selten ein festes Etappenziel, eher die grobe Richtung, die Tagesform ist oft ein entscheidendes Kriterium und das, was abseits der Strasse eher zufällig auftaucht, z. B. spontane Einladung zu einer Hochzeitsfeier. Mit Sehenswürdigkeiten an Fahrtagen habe ich meine Probleme, ich fühle mich so verschwitzt und falsch angezogen ziemlich unbehaglich, außerdem meide ich nach Möglichkeit größere Städte. Mein Bedürfnis ist nach wie vor mich draußen zu bewegen und mir damit auch den Kopf freizustrampeln. Gruß Ako
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#100850 - 10.07.04 17:12
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo Cycliyst,
naja, meine ersten Touren sind über 30 Jahre her, seitdem hat sich natürlich die Erwartungshaltung geändert, aber auch einige Dinge sind heute einfach anders. So gab es damals noch keine MTBs. Ich fuhr da zwar schon gerne durch Wald und Hügel, was meine Felgen nicht lange mitmachten. Früher habe ich auch Reisen mit Zelt und Kocher gemacht, das mache ich eigentlich nicht mehr. Nicht weil es mir zu unbequem wäre (beim paddeln zelte ich nach wie vor, am liebsten wild), sondern weil das Gepäck den Fahrspass zu sehr vermindert. Über die Jahre bin ich von einem Rannradfahrer zum MTBler mutiert. Ich fahre beides gerne, aber die km mit dem Rennrad werden immer weniger. Meine Radreisen sind meist Mehrtagestouren mit MTB oder Rennrad vozugsweise im Alpenraum. Die Gepäckmenge ist auf das limitiert, was in den "Deuter Transalp" passt, wobei 6kg nicht überschreiten werden sollten. Dieses Gewicht ist nur mit moderner Funktionswäsche erreichbar. Neben der tollen Landschaft steht für mich der Fahrspass, d.h. wirklich der trial mit dem MTB oder dieses wunderschöne schnelle dahingleiten mit dem rennrad, im Vordergrund. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das Radfahren mit den "Tournsporträdern" der 70iger oder 80iger Jahre ähnlich Spass gemacht hätte.
Gruss Thomas
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#100852 - 10.07.04 18:04
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo Cyclist, ich habe zwar erst eine " richtige " Radreise absolviert, aber etliche 3-Tages-Touren und auch in diesem bescheidenen Rahmen haben im Laufe der letzten Jahre einige Veränderungen stattgefunden. Die Fahrräder wurden in den letzten Jahren immer preiswerter, aber das Inventar wurde dafür zweckdienlicher. Bei der ersten Tour, vor 16 Jahren, hatte ich eine fette Reisetasche auf den Mountain-Bike-Gepäckträger geschnallt und schleppte dazu noch einen schweren Rucksack ( zwei Drittel von dem ganzen Zeug brauchte ich nicht ). Der Schwerpunkt war dementsprechend hoch und als ich mich im Harz, im kleinsten Gang die steilen Wanderwege hochkämpfte, hob bei jedem Pedaltritt das Vorderrad ab. Geschlafen habe ich ohne Zelt, nur mit Schlafsack und Iso-Matte unter einem Baum. So abenteuerlich geht es heute nicht mehr zu ! Ich habe Packtaschen, nehme nur das nötigste mit und übernachte in Pensionen. Auch meine allgemeine Einstellung hat sich geändert. Während ich früher den ganzen Tag durchgefahren bin, um in der zur Verfügung stehenden Zeit so weit wie möglich zu kommen, fahre ich heute nur noch 60 bis 100 km am Tag, um dann den Rest des Tages am liebsten in einem kleinen Ort mit netten Fachwerkhäusern und schönen Cafe`s zu verbringen. Eben um richtig relaxed die Urlaubserholung zu geniessen. Mit steigendem Alter wird man eben etwas bequemer. Gruss Wolfgang aus Berlin
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#100905 - 11.07.04 01:10
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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wolfi
Nicht registriert
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Hi Markus, Gerade zurueck aus Frankreich, muss ich konstatieren, dass, gegenueber frueher, wo ich nach ca. 100 km um ca. zwoelf Uhr 'warm' war, das heute alles noch viel laenger dauert. Erst nach diversesten Kaffee-, Einkaufs-, Brotzeit-, etc. Pausen (keine Ausrede war mir zu dumm ) komme ich richtig auf Touren, und erst so die Kilometer zwischen 120~140 und Ziel (am Ende bei 180-215 km oft schon im Dunklen, und das Anfang Juli!) 'liefen' vernuenftig. Ich werde alt! Mittelfristig werde ich wohl, wenn das so weitergeht, immer zwei Tage incl. Nacht dazwischen durchradeln muessen, so 350 bis 500 km, und dann einen Tag komplett verpennen Ansonsten, erste Tour 1983 mit, nach heutigem Wissensstand, 'Muell', als Ausruestung, und heute alles sehr verfeinert, das Thema kam ja schon. Brauch ich nicht auch noch zu suelzen drueber Da mich auf den ersten Etappen das (gegenueber den Fruehjahrs-Brevets gar nicht mehr gewohnte) Gepaeck genervt hat, sympathisiere ich sogar mit Gasthaus-Touren, so mal als Idee fuer spaeter, wenn die Kinder aus dem Haus sind und vielleicht auch das 'Deutschland-muss-Billiglohnland-werden'- Lohndumping mal wieder nicht mehr so hoch im Kurs steht wie heute
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#100925 - 11.07.04 09:51
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo Markus,
mal abgesehen von Ausrüstung und anfangs viel sinnlosem Gepäck ging es mir früher darum, innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Dann entwickelte ich einen Blick für die Landschaft und ein Interesse für Tiere (auch Kleingetier). In den letzten paar Jahren ist nun das Interesse an der Bevölkerung in den Vordergrund gerückt.
Und während ich früher immer selbst gekocht habe (anfangs aus finanziellen Gründen, später, weil es "dazu gehörte"), nutze ich nun schon auch gerne mal die Möglichkeit eines "Restaurantbesuchs".
Gruß Wolfgang
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#101094 - 12.07.04 06:29
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo Markus, Meine erste Tour hatte ich 1996 in der Eifel. Ausrüstung: Ein undichtes Zelt, Decke und Luftmatratze, einige Alltagsutensilien....und das wars schon. An Klamotten Jeans und T-Shirt, AguSport Gepäcktaschen und den Rest in Plastiktüten. Wegen Geldmangel hatte ich nur gezeltet, allerdings nicht wild. Im Gegensatzt zu den meisten hier hat sich bei mir das Gepäckgewicht nicht reduziert, sondern nimmt laufend zu Am Drahtesel selbst hat sich kaum was in der Ausstattung geändert, ausser Magurabremsen und geradem Lenker. Und an Klamotten hat sich gar nix geändert, fahre immer noch in Jeans/alten Shorts und T'Shirts. Regenklamotten und ein gutes Vaudezelt sowie Thermarestmatte habe ich mir aber geleistet. Man wird mit den Jahren ja auch schliesslich anspruchsvoller - man gönnt sich ja sonst nix Gruss Alex Kilometerstand 42.686 km
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#101095 - 12.07.04 06:35
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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Hallo, eigentlich hat sich erstaunlich wenig geändert. Die allererste Tour war auch noch mit eher untauglicher Ausrüstung, insbesondere mit einem untauglichen Rad, aber das war uns damals eigentlich schon klar, nur bei zwei Studenten halt nicht sofort zu ändern. Außerdem haben wir damals noch in JHs übernachtet, eine Sache, die wir zumindest in D sofort abgestellt haben, als wir uns was anderes leisten konnten. Was die Streckenlängen angeht, hat sich bis letztes Jahr eigentlich erstaunlich wenig geändert, obwohl wir von Jahr zu Jahr fitter werden. Mal sehen, was der kommende Urlaub bringt. Gruß Martina
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#101225 - 12.07.04 15:18
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: Martina]
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Hallo Martina + alle! Danke erstmal für die Antworten, fand es recht interessant zu lesen, was sich so bei jedem Einzelnen geändert hat bzw. auch nicht! Im Grossen und Ganzen hat sich, was die nichtmaterielle Seite angeht, scheinbar nicht sehr viel geändert bzw. bei nur wenigen. Anders die Seite der Ausrüstung... Bei mir ist die Ausrüstung auch nie perfekt, in jedem Jahr kommt irgendwas dazu bzw. wird ausgetauscht (gegen was besseres) oder geändert. Man entwickelt sich halt weiter, es gibt von Jahr zu Jahr auch immer wieder kleine Neuigkeiten, grössere Änderungen oder Neuerungen, wird es denk ich, in den nächsten beiden Jahren wohl nicht geben. Was sich bei mir noch geändert hatte, früher hatte ich meist 4 Wochen Urlaub, mittlerweile sind es nur noch max. 3 W. am Stück.
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#101234 - 12.07.04 15:40
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahr
[Re: cyclist]
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abwesend
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Nun gut, es hat sich viel geändert seit meiner ersten selbstständigen Mehrtagestour. Dies war 1982 mit 13 mit meinem 15jährigen Bruder über die Alpen an den Genfersee. Wir hatten immerhin schon 10-Gangräder, ein Billigzelt, einen Gaskocher und dünne Billigschlafsäcke. Nun gut, das ist lange her und für mich halt einfach ein Abenteuer. Es kommt halt bei mir teils mehr auf die Länge einer Reise an. Bei Langzeitreisen muss man halt einfach die Finanzen besser im Griff haben.
Als ich einmal etwas länger unterwegs war, hatte ich erst den Anspruch möglichst viel zu sehen. Unterwegs sah ich je länger je mehr, dass mir die Begegnungen mit Leuten unterwegs fast wichtiger wurden. Dies kann jedoch auch mit der Länge der Reise zu tun haben.
Der Anspruch an die Reise ist für mich jedoch etwa gleich geblieben: Radeln, schöne Landschaften sehen, Leute kennenlernen.
Der Anspruch an die Technik ist dagegen eher gestiegen. Dies hat natürlich starken Zusammenhang mit dem Einkommen, das sich seither erheblich erhöht hat. Auf der ersten längeren Reise (3Monate) hatte ich auch eine eher improvisierte Ausrüstung. Unterwegs traf ich dann viele gut ausgerüstete Radler, mit denen ich sprechen konnte. Danach kaufte ich mir besereres Material. Fand es eigentlich ganz gut, mit Billigmaterial anzufangen. So sieht man, dass es auch mit diesem Material geht und kann auch gleich erste Erfahrungen machen.
Sowieso, auf Radtouren, die während den ordentlichen Ferien gemacht werden schau ich nicht extrem aufs Geld, bin jedoch nicht bereit Wucherpreise zu bezahlen. Hab einfach keine Lust in den Ferien jeden cent umzudrehen. Dies war früher, respektive bei längeren Reisen, natürlich etwas anders.
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#101734 - 14.07.04 07:05
Re: Geänderte Ansprüche an eine Radreise über Jahre?
[Re: cyclist]
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abwesend
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ich schaffe es allmählich, den weg zum ziel werden zu lassen und mehr der laune des augenblickes zu folgen. ich fühle mich nicht mehr dazu getrieben, jeden tag eine bestimmte mindest-distanz zurückzulegen, ich will nicht mehr strecke machen um der strecke willen. und abenteuerlustig war ich sowieso noch nie. ausserdem hat sich mein hunger nach sehenswürdigkeiten stark reduziert - ich hab inzwischen soviel kirchen, schlösser und gemälde gesehen, dass alles austauschbar geworden ist und mich nicht mehr sonderlich beeindruckt.
was mich heute interessiert, ist die ruhige bewegung in der landschaft - ich mache auch um städte einen grossen bogen.
mein tagesrhythmus ist auch anders geworden: ich bin meist um acht uhr schon unterwegs und fahre bis mittag oder bis zum frühen nachmittag, verbringe den rest des tages mit schreiben oder lesen oder - je nach möglichkeit und wetter - baden und faulenzen. zudem gönne ich mir mehr übernachtungen in hotels als früher.
es ist alles relaxter geworden ;-)
martin
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