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#107764 - 11.08.04 15:29 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: whoknowsme]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Zitat:
bis Du auf dem Sattel zu "hoppeln" beginnst

was signalisiert mir denn das "hoppeln"?
auf meinem Rad fang ich schon bei einer Trittfrequenz von ca 90 an zu "hoppeln". Was müßte ich da denn an der Sitzposition deiner Meinung nach ändern?
Bikebiene
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#107767 - 11.08.04 15:36 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: whoknowsme]
steph_tr
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 959
In Antwort auf: whoknowsme
Hallo Stephanie [...] Deine Sitzposition: hast Du Dein Rad wirklich IDEAL auf Dich abgestimmt? Vorbaulänge und -höhe, Sattelhöhe, -neigung und waagrechte Sattelauslage..? Die obigen Parameter sind einerseits wichtig für den runden Tritt und andererseits ebenso wichtig für die Trittfrequenz. Fahre mal auf einer "Testsrecke" ein paar hundert Meter mit unterschiedlichen Einstellungen des Sattels (immer gleicher Gang beim Rad) und probier aus, wie hoch Du mit der Frequenz kommst (Messung an Hand der Geschwindigkeit in einem bestimmten Abschnitt) bis Du auf dem Sattel zu "hoppeln" beginnst - Du wirst staunen was so ein paar Millimeter höher/tiefer oder weiter vorne/hinten ausmachen. Und so nebenbei: durch die hohe Trittfrequenz bist Du "gezwungen", einen runden Tritt zu fahren zwinker empfindest - es soll ja in erster Linie Spass machen!!!!!!!
hallo! ja, das sind ja nochmals interessante bereicherungen. sattelhöhe ist gut eingestellt, so hoch wie es geht, ohne beim treten vom sattel seitlich runterzukippeln.
habe den sattel ganz leicht nach vorne geneigt, werde ihn auf deinen tipp hin aber mal noch etwas mehr vorneigen, um den unterschied zu merken.
von der horizontalen position her habe ich ihn gemäß dieser empfehlungen mit "der kniescheibe, dem lot und der pedalachse" eingestellt, du weißt sicher was ich meine. der lenker steht auf höhe des sattels.
von der sitzposition (reiserad) etwas aufrechter als bei meinem bisherigen crossrad, wo der lenker-sattel-abstand einige zentrimeter mehr betragen hat. wo macht sich fahrtechnisch dieser streckungswinkel bemerkbar? eine änderung bedürfte ja eines längeren vorbaus.

jaja, ich denke, ich mache es mir beim ein-bein-training momentan noch etwas einfach, ich fahre eher mit niedrigeren frequenzen, wo der runde tritt wohl einfacher zu bewerkstelligen ist, man aber mehr kraft aufwenden muss. diesen nächsten schritt gehe ich vielleicht in einer woche an... so und nun schluss hier, viele grüße, steffi
Viele Grüße, Steph
Die Höflichkeit ist das Öl auf der Maschine, das die Reibung der einzelnen Teile aufhebt oder verringert.
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#107770 - 11.08.04 15:46 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: bikebiene]
Spreehertie
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.571
Hi bikebiene,
Zitat:
auf meinem Rad fang ich schon bei einer Trittfrequenz von ca 90 an zu "hoppeln".


Eine höher Trittfrequenz kann man sich langsam antrainieren.
Meistens trete ich zwischen 70 und 90.
An Steigungen und beim Sprint liegt meine Trittfrequenz eher zwischen 90 und 110.
Maximal beim Sprint habe ich etwa 145 erreicht.

Zitat:
Was müßte ich da denn an der Sitzposition deiner Meinung nach ändern?

Eine falsche Sitzposition dürfte kaum den Hoppel-Effekt erzeugen.
Bei zu niedrigem Sattel scheuern die Knie an den Ohren grins und bei zu hohem Sattel kippt das Becken immer von einer auf die andere Seite.

Gruß
Felix

PS:
Achtung:
Bald wird Leipzig wieder verstärkt von Liegen belagert.
Ich habe leider einen Termin im Ötztal. zwinker
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#107814 - 11.08.04 19:37 Runder Tritt, Effizienz und Verletzungsgefahr [Re: steph_tr]
JuergenS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.138
Nochmal zum runden Tritt

Wegen einer eigenen Verletzung habe ich mal ein wenig zum Thema "rum-gegoogelt":


runder Tritt (engl. Ankling = increased dorsiflexion/plantar flexion)

Der Mythos schlechthin im Radsport. Jeder strebt ihn an, doch niemand konnte ihn bisher nachweisen, so das Radsport-Aktiv Lexikon http://www.radsport-aktiv.de/lexikon/lexikon_R.php

Seit den 60er Jahren populär, der Franzose Jaques Anquetil war wohl der erste, der’s praktiziert hat, heute höchst umstritten, vor allem in Bezug auf die unterschiedlichen Formen des Ankling:

Ferse zwischendurch runter „keep your heels down“ - Eddie Merckx soll’s getan haben...

oder nur Fußspitzen runter "point your toes" – die meisten Profis fahren heute so


sehr schöne animated gifs http://www.perfectcondition.ltd.uk/Articles/Pedalling/

Dabei muss der runde Tritt (Ankling) m.E. aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden:

Einmal unter dem Aspekt der möglichen oder erwarteten Leistungssteigerung: Hier gibt es mittlerweile wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass selbst Hochleistungssportler die Zugphase gar nicht nutzen, sondern eher dazu neigen, hier die Muskulatur zu entspannen

vgl. http://bildung.freepage.de/cgi-bin/feets...RUNDERTRITT.HTM

Effizienzsteigerungen entstehen danach eher durch Ausbildung der Druckphase und der Übergangsphasen zur Druckphase (Chris Carmicheal / Trainer von Armstrong hat das auch mal irgendwo beschrieben).

Der andere Aspekt ist der gesundheitliche, der wohl vor allem für uns am wichtigsten ist. So wird z.B. die Form des Ankling, bei dem die Ferse nach unten gedrückt wird, immer wieder von vielen mit Problemen, Schmerzen und Entzündungen im Fersenbereich, speziell an der Achillessehne in Verbindung gebracht. Andere berichten von Problemen mit den anderen Formen des Ankling: scheinbar hängt es auch stark von individuellen Voraussetzungen und Eigenschaften des eigenen Körpers ab.

Ich selbst habe bei meiner letzten Langstreckenfahrt Probleme mit der rechten Achilles-Ferse bekommen, weil ich die ersten paar Hundert km rechts mit relativ „spitzem Fuß“ gefahren bin, um die Entzündung einer der Schienbeinsehnen vom Vorjahr, aus Paris-Brest-Paris, nicht wieder aufkommen zu lassen, habe mir also quasi durch Schonung der Schienbeinsehne eine Reizung bzw. leichte Entzündung des Gegenspielers, also der Achilles-Sehne zugezogen. Mit viel Eis gegen die Schwellung und Schlucken von Ibuprofen gegen die Schmerzen und Entzündung (die Amis haben immer ganze Tütchen davon bei und schlucken das zeug bedenkenlos) kam ich dann ins Ziel. So kann’s gehen.... traurig

So lange alles wieder ausheilt, ist’s ja auch nicht so schlimm, es gibt aber viele Radsportler – und natürlich und vor allem Läufer – die über Jahre hinweg damit Probleme haben. Das Problem tritt insbesondere bei sehr langen Strecken auf - kann aber auch leicht bei falschem oder zu intensivem Ein-Bein-Training auftreten schockiert Schlimm sind chronische Verläufe:

Als prominentes Beispiel der Rad-Guru Sheldon Brown:

Ankling
Some older cycling books and articles recommend the practice of "ankling." This refers to changing the angle of the foot fairly drastically during the course of the pedal stroke, so that the toe is pointed upward at the top of the stroke, and downward at the bottom. The idea is to make more use of the muscles of the lower leg, and to permit "pedaling in circles", i.e., applying more force to the cranks at top and bottom dead center.
This practice is pretty much discredited these days. If carried to an extreme, it can cause injury. This happened to me when I was a teen-ager; I had read about ankling, and had just acquired my first pair of toe clips, just before setting out on my first overnight tour. I ankled for about the first 30-40 miles, when there was a sudden sharp pain in one of my Achilles tendons. I had to lower the saddle, remove the toe clips, and finish out the 4 day tour pedaling on my arches, because I couldn't bear the slightest load on the front of my foot, pulling on the Achilles tendons. For about a month thereafter, I would need to massage my Achilles tendons for about 5 minutes each morning before I would be able to walk. 40 years later, I've still not completely recovered from this injury.

http://www.sheldonbrown.com/gloss_a.html

Interessant auch die folgenden Foren-Diskussionen:

http://www.cyclingforums.com/t125555.html

http://forums.bicycling.com/thread.jspa?messageID=1145926

http://forums.roadbikereview.com/showthread.php?t=1192


Hinweise vom Chiropraktiker:

http://www.chiroweb.com/archives/14/25/29.html

Und schließlich der – zumindest bei den deutschen Ulle-Fanatiker aus dem Tour-Forum wegen seiner angeblichen Doping-Verstrickungen berüchtigte und umstrittene - Dr. Ferrari, einer der medizinischen Berater von Lance Armstrong:

http://www.53x12.com/do/show?page=article&id=43


„Runder Tritt“ als Ausdrucksform für flüssiges und flottes Treten/Ziehen für auch knieschonendes Radeln ist m.E. in Ordnung und sehr sinnvoll.

Als Hobbyfahrer oder Radtour’ler sollte man/frau aber sich gaaaanz vorsichtig in ein spezielles Training desselben begeben und bei ersten Anzeichen von Schmerzen im Fußbereich zumindest das Training ändern, wenn nicht gar unterbrechen, sonst kann’s böse enden (s. Sheldon Brown laboriert seit 40 Jahren daran rum!)

Gruss Juergen

Geändert von JuergenS (11.08.04 19:45)
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#107818 - 11.08.04 19:56 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: bikebiene]
JuergenS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.138
In Antwort auf: bikebiene

auf meinem Rad fang ich schon bei einer Trittfrequenz von ca 90 an zu "hoppeln". Was müßte ich da denn an der Sitzposition deiner Meinung nach ändern?


Ich kenn das vom Spinning: Die Teilnehmer, vor allem Anfänger, fangen an zu hoppeln, wenn der Widerstand an der Tretkurbel zu gering ist. Da ein Spinning-Bike keinen Freilauf hat, gibt es quasi bei jeder Kurbelumdrehung eine Art Rückschlag über die Füße und die Beine auf den nächsten Fixpunkt, und der ist das Gesäß auf dem Sattel. Das Schlimme dabei sind nicht die Folgen für den Hintern, sondern für die Gelenke, insbesondere die Knie.

Ich kann mir vorstellen, dass dies auch beim Radfahren mit Freilauf ähnlich ist. Jeder wird das kennen: Bergab und vergessen runterzuschalten in kleineren Gang, man tritt ins "Leere" und verliert leicht die kontrollierte Sitzposition.

Also immer Druck auf's Pedal bringen, die Sitzposition ist m.E. nicht entscheidend.

Gruss Juergen

Geändert von JuergenS (11.08.04 19:59)
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Off-topic #107821 - 11.08.04 20:00 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: Spreehertie]
whoknowsme
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 11
sorry felix, aber dürfte ich in der fülle der vorschläge an stephanie übersehen haben!
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#107823 - 11.08.04 20:16 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: bikebiene]
whoknowsme
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 11
In Antwort auf: bikebiene

was signalisiert mir denn das "hoppeln"?
auf meinem Rad fang ich schon bei einer Trittfrequenz von ca 90 an zu "hoppeln". Was müßte ich da denn an der Sitzposition deiner Meinung nach ändern?


hallo bikebiene,

wie jürgen schon schreibt, ist es der verlust des "gegendruckes" vom pedal der dich "hoppeln" lässt - z.b.: beim bergabfahren.
du kannst wie folgt versuchen, das hoppeln hinauszuzögern und dadurch auch automatisch die trittfrequenz erhöhen: solltest du beginnen zu hoppeln, dann versuche das pedal bewusst mehr zu ziehen als zu treten, du übernimmst quasi in der aufwärtsbewegung des pedals schon die kontrolle - du hast dabei ebensowenig widerstand, aber du fängst die unkontrollierte "nach-vorne-unten-ins-leere" bewegung ab und gleitest "rund" über den oberen totpunkt. das ist auch meine interpretation des runden trittes der meiner meinung nach eben bei höheren trittfrequenzen automatisch erzwungen wird.
das hat jetzt sehr wenig mit kraft und wirklichem "ziehen" zu tun, sondern mehr mit "kontrolle" der trittbewegung.

ich habe mit diesem training meine trittfrequenz von knapp 80 (fuhr früher viel zu viel mit kraft) auf derzeit knapp 100 erhöht.
am anfang war es sehr gewöhnungsbedürftig und mühsam - hat sich aber gelohnt zwinker
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#107854 - 12.08.04 02:31 Re: Runder Tritt, Effizienz und Verletzungsgefahr [Re: JuergenS]
Spreehertie
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.571
Hi Jürgen,

der runde Tritt ist sicher zu komplex um ihn mit wenigen Worten zu erklären.

Bei den Fußstellungen gibt es auch sehr viele Varianten.
Den Spitzfuß sehe ich häufig bei zu groß gewählten Rahmen.
Wenn ich mich darauf konzentriere, versuche ich beim Tritt die Fußspitze von oben nach unten zu bewegen.

Neben einen zu großen Rahmen können auch zu lange Kurbeln problematisch sein. Die Standardkurbellängen, 170 oder 175 mm passen eben nicht für jeden. Bei zu kurzen Beinen fährt man dann entweder mit Spitzfuß um im oberen Totpunkt das Knie nicht zu stark einzuknicken oder eben umgekehrt.

Ich habe mir 140er Kurbel selbst gebaut und einen sehr positiven Effekt festgestellt, daß sich durch den geringen Umfang des Tretkreises automatisch die Trittfrequenz erhöht.

Zitat:
Einmal unter dem Aspekt der möglichen oder erwarteten Leistungssteigerung: Hier gibt es mittlerweile wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass selbst Hochleistungssportler die Zugphase gar nicht nutzen, sondern eher dazu neigen, hier die Muskulatur zu entspannen


Ich habe festgestellt, daß die Zugkomponente besonders beim Liegerad einen positiven Effekt hat. die Kniebelastungen werden reduziert. Bei lockerem Treten stelle ich bei der Umstellung von nur treten auf treten und ziehen eine Temposteigerung von 1-3 km/h.

Zur Entspannung, bzw. Lockerung der Muskulatur, und auch um langfristige Verspannungen zu vermeiden, sind auch Dehnübungen sehr gut geeignet. Lange habe ich mich einfach nur aufs Rad gesetzt und gut. Jetzt mache ich sie sowohl vor dem Sport, als auch zwischendurch und danach und merke die Verbesserung. In dem Buch perfektes Marathontraining von Herbert Steffny sind viele Dehnübungen für alle wichtigen Muskelgruppen mit Erklärungen beschrieben.

Gruß
Felix
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Off-topic #107939 - 12.08.04 11:14 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: steph_tr]
Ede
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 220
Hallo,

ist ja interessant, welche große Resonanz Dein Posting in den jeweiligen Foren auslöst grins grins

z.B.
MTB-News Forum *klick*

BIKE Magazin Forum

Das Forum der Rennradzeitung "Tour" wäre sicher auch lustig gewesen. bäh
Gruß Ede
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Off-topic #107972 - 12.08.04 13:48 Re: Wie geht der Runde Tritt? [Re: Ede]
steph_tr
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 959
Hallo zurück! :-)) ja, man tut halt was man kann! bei bike entwickeln sich die "diskussionen" aber nicht annähernd so fruchtbar wie woanders (m.E.n.) Grüsse schmunzel
Viele Grüße, Steph
Die Höflichkeit ist das Öl auf der Maschine, das die Reibung der einzelnen Teile aufhebt oder verringert.
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