Ich möchte in der Zeit zwischen dem 01.07. und dem 20.07.2015 von Genf nach Nizza in ca. 12 Tagen über die Berge radeln. Gedacht sind ca. 2000 Hm und 80 km pro Tag. Unterkunft in Hotel/Pension/B & B. Ansonsten würde ich das Rennrad nehmen und wenig Gepäck aufladen. Ich wohne bei Stuttgart und bin 68 Jahre alt. Die Hin- und Rückreise kann über Bahn oder Flugzeug erfolgen.

Ich suche hierzu 1 - 3 Mitradler, wobei es auch in Frage kommt, dass ich mich einer anderen Gruppe anschließe. Angebote von Radreiseunternehmen kommen für mich nicht in Frage, weil sie entweder zu sehr oder zu wenig anspruchsvoll sind und alleine reisen finde ich nicht so lustig.

Nur so etwa ist aus den beigefügten Links zu ersehen, was ich vorhabe:

http://www.gpsies.com/viewTracks.do?file...ypdiealvlnqgoaj

http://www.velotravel.de/TB_Radreise_Rennrad_Genf_Nizza_2015_velotravel.pdf

Bei Interesse bitte melden.

Sali, bin die "Route des Grandes Alpes" aus dem www.radreise-wiki.de gefahren. Sehr empfehlenswert. Verhältnismässig wenig Verkehr. Sind sehr viele Höhenmeter. Aber die Energie kannst du beim Runterfahren sehr effizient nutzen. Da nur 6-8% Steigung kannst es meistens schön rollen lassen. Habe leider fürs laufende Jahr ein etwas grösseres Projekt am Start

Schöne Sache, Thomas. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich in deinem Alter so eine Tour noch fahren könnte. An der Strecke kenne ich etliche Murmeltiere persönlich, grüße sie von mir! Am Col de Vars habe ich auch mal einen älteren Rennradler kennen gelernt (so um die 70, heute wäre er dann um die 80), der ist jedes Jahr vom Genfer See an die Côte d'Azur gefahren - immer die selbe Strecke (er hatte am Meer ein Ferienhaus, Frau kam mit Auto). Damals hatte er erstmals seinen Sohn dabei. - Zur fraglichen Zeit bin ich selbst zur östlichen Alpenecke unterwegs.

Ich möchte nochmals an meinen Aufruf vom Februar erinnern. Ich habe mich damals so frühzeitig gemeldet, um damit auf ein günstiges Verkehrsmittel zu hoffen. Nun habe ich aber so lange gewartet, ohne mir Fahrkarten/Flugtickets zu kaufen.

Bis jetzt habe ich noch keinen Mitradler gefunden. In der nächsten Woche möchte ich die Planung zum Abschluss bringen, deshalb sollte sich ein Interessent noch in dieser Woche, also bis zum 21.06.2015, melden.

Nun bin ich doch die Tour alleine gefahren. Mit dem Nachtzug ging's dann über Straßburg wieder nach Hause. Ich hatte ideales Wetter und auf einigen Teilstrecken Tour-de-France-Feeling, weil sich schon die ersten Wohnmobile ihren Stellplatz sicherten. Die Strecke habe ich in GPSies hinterlegt (Nutzer: Kuenzer). Das erste Teilstück ist hier:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gtnhkckckbphoekr

Interessante Streckenaufteilung: gute Etappenlängen und Dosierung der täglichen Höhenmeter.

Mich würde interessieren, wie du die Hotelsuche vorgenommen hast: spontan während der Tour oder hast du vorab reserviert und darauf die Etappen abgestimmt?

Reservierung über Portal? Vorauszahlungen? Stornobedingungen? Dies sind mir wichtige Punkte, wenn ich eine Tour für 4 Radler plane.

Danke und Grüße,
Elmar

Hallo Elmar,

gerne beantworte ich deine Fragen, zumal ich auch Touren für mehrere Teilnehmer plane und die Quartierfrage immer im Raum steht.
Bei dieser Reise war es so:

In Annemasse, der ersten Übernachtung meiner Reise, hatte ich mit Booking.com vorgebucht. Das war gut so, weil das Umfeld von Genf doch sehr intensiv besucht wird. Von Annemasse aus habe ich dann noch das nächste Quartier in Morillon gebucht, um dort festzustellen, dass ich fast der einzige Gast im Hotel war. Daraufhin habe ich nichts mehr vorgebucht. Einerseits wollte ich in der Etappenlänge frei sein und andererseits hatte ich das Vertrauen, immer noch irgendwo ein Plätzchen für mich zu finden.

Meine Etappenplanung war in etwa so, wie ich dann tatsächlich auch geradelt bin. Die Übernachtungsorte auf der Strecke waren aber, bis auf einen, nicht die geplanten, sondern immer andere. In meinem Entwurf der Reise hatte ich einen Reservetag, den ich nicht gebraucht habe und den ich kurz vor Nizza für eine Etappe durch die Gorges du Cians verwendet habe, was sehr eindrucksvoll war.

Durch die Vorbereitung der Reise mit GPSies hatte ich auch eine Vorstellung von den Höhenmetern, die ich bewältigen musste. Was ich nicht wusste, war, wie groß der Einfluss von ca. 6 kg Gepäck sein würde, die in Gepäcktaschen auf einem eigens präparierten Gepäckträger an meinem Rennrad waren. Am dritten Tag ging es über den Col de la Colombière, welcher der anspruchsvollste auf der Reise war.

Von zu Hause aus hatte ich das Quartier in Nizza für die Nacht vor der Abreise ebenfalls schon gebucht. Da kann man ja nichts falsch machen. Meine Reise ging vom 08.07. - 20.07, da ist in Nizza ja noch Badesaison.

Bei der Buchung über Booking.com gelten die dort ersichtlichen Stornobedingungen, die von Hotel zu Hotel variieren können. Normal ist, dass man ein Quartier bis 18 Uhr stornieren kann, was ich aber nicht in Anspruch nehmen musste. Die nicht gebuchten Quartiere fand ich "im Vorbeifahren", 2-mal ließ ich mich vom örtlichen Tourismusbüro vermitteln. Vorauszahlungen musste ich nie leisten.

Im Ergebnis kann ich feststellen, dass es in allen Orten so viel Leerstand gab, dass es auch mit 4 Personen ohne Anmeldung geklappt hätte, Annemasse und Nizza ausgenommen.

So ganz ins Leere bin ich aber doch nicht gefahren: Bei der Planung der Strecke habe ich außer nach dem Weg auch auf die in Google-Maps ersichtlichen Quartiersymbole geschaut und diese als Wegpunkte in mein GPS-Gerät übernommen. Wer ein Smartphone hat, kann sich natürlich vor Ort auf diese Weise ein Quartier suchen.

Hallo Thomas,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Annemasse und Nizza vorbuchen ist ganz klar, da gibt es auch bei Booking hinreichend Auswahl. Da ich unsere Gruppenreise immer weit im Voraus plane, benötige ich dringend die kostenfreie Stornomöglichkeit, es kann immer was passieren.

Ich habe bisher entlang der Route kaum Fundstellen bei Booking.com oder auch HRS. Dass man auch im Sommer vorort noch freie Hotels findet, hätte ich jetzt eher nicht vermutet.

Wie ist im Nachherein deine Meinung zur Benutzung des Rennrads im Gegensatz zum Trekkingrad?

Grüße,
Elmar

Vielleicht kannst Du die Hotels direkt anschreiben und nach Stornierungsmöglichkeiten fragen. Ich weiß aber nicht, wie das so gehandhabt wird.

Allerdings glaube ich, dass Du fast immer zwei Zimmer auch kurzfristig finden wirst. Ich war schon häufiger in den französischen Alpen, fast immer in den französischen Sommerferien - und hatte nie ein Problem, ein Zimmer zu finden. Übrigens nichtmal in Annemasse - selbst in der Nähe von Annecy habe ich letztes Jahr noch etwas gefunden, trotz Ferien und Tour de France. Nizza wäre auch kein Problem gewesen, da hatte ich aber vorgebucht, weil ich keine Lust hatte, nach der langen Etappe in der Großstadt ein Hotel zu suchen und lieber vorher was auswählen wollte. "Vorher" meint 50 km vorher und es gab noch ziemlich viel Auswahl.

Probleme gibt es nur, wenn die Tour de France in der Region ist - das kann man aber recht leicht vorher eruieren - oder wenn irgendeine andere Veranstaltung ist. Da hatten wir einmal Pech in St. Étienne du Tinée, als da sowas wie ein Weltwandertag war und nix mehr frei war. Etwas ärgerlich, weil abends über den Bonette war keine Option Da mussten wir ein paar Höhenmeter extra einlegen und sind nach Auron gefahren, so ein Wintersportort.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Elmar,

zunächst möchte ich einmal bestätigen, dass das, was Holger geschrieben hat, nach meiner Erfahrung voll zutrifft. Als Einzelreisender, der ich war, geht die Hotelübernachtung leicht ins Geld, weil die Zimmer in Frankreich üblicher Weise einen Doppelzimmer-Preis haben, egal ob da einer schläft oder zwei.

Hotels, die nicht über ein Portal buchbar sind, sind zumeist aber in Google-Maps ersichtlich. Von dort aus kommst du auf die Homepage des Hotels und kannst dann Kontakt aufnehmen. In Google-Maps muss man den Vergrößerungsfaktor meist auf die Einstellung 100 m oder manchmal auch 50 m bringen, bis die Quartiere erscheinen.

Zum Thema Trecking- oder Rennrad möchte ich ganz klar das Rennrad bevorzugen. Alle Straßen sind asphaltiert und am Berg ist man an jedem eingesparten Kilo froh. Aber Achtung: Ich hatte eine 3-fach Kurbel und nur 26 Zähne im größten Ritzel. Ich habe mir nun ein 30-Zähne-Ritzelpaket zugelegt, das mich auch besser auf den Mt. Ventoux bringen soll, wo ich des öfteren radle.

Mein Treckingrad hat eine vorbildliche Übersetzung, trotzdem wollte ich die Tour nicht damit machen. Einige Radler habe ich aber so ausgerüstet gesehen und sie machten einen glücklichen Eindruck.

Auch in der Hauptreisezeit kann das Wetter einmal so schlecht sein, dass man froh ist, wenn man sich nicht zu einem vorgebuchten Hotel durchkämpfen muss. Ich denke im heutigen Handy- und Internetzeitalter wäre es für deine Aufgabe angemessen, eine Liste mit den Unterkünften zu fertigen, die auf der Strecke liegen und die dann täglich im Voraus angefragt werden können.

Meine Zugfahrkarten habe ich ca. 10 Tage vor der Reise gekauft bei Gleisnost in Freiburg, die kennen sich gut aus.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Angaben helfen.

Das weckt Erinnerungen. Auf meiner Genf-Nizza-Tour was es fast mein Verderb, dass ich mich mit Annemasse (zu nah bei Genf) als ersten Übernachtungsort nicht zufrieden geben mochte und daher für den Abend Cruseilles (über die D15) angepeilt hatte. Der Ort konnte wegen einer innerörtlichen Riesen-Straßenbaustelle aber nicht durchfahren werden, einen Camping gab es auch nicht. Gemäß Wegbeschreibung eines Passanten habe ich dann abends um 20.30 Uhr noch den Weg nach Annecy in Angriff genommen, musste aber unterwegs im Wald zwangsbiwakieren, weil ich nach einem Insektenstich fast kollabiert bin.

Gruß