Hallo liebes Rad-Forum,

ich möchte mit meiner Frau eine kleine Radtour von Berlin nach Rostock machen und dann am letzten Tag wieder mit dem Zug zurückfahren.

• 4 Tage Zeit (05.05.16 [Do, Feiertag] - 08.05.16 [Sonntag])
• Übernachtung in Bett & Bike Unterkünften
• Tagesdistanz: ca. 70km

Wir wollten zuerst den deutschen Teil des Berlin-Kopenhagen-Radwegs fahren und dann, irgendwann später, die Tour Richtung Schweden fortsetzen. Da wir von einer Tagesdistanz von ca. 70km ausgegangen sind (also ca. 280km gesamt), erscheint uns die Tour über den Berlin-Kopenhagen-Radweg (deutscher Teil: ca. 360km) um ca einen Tag zu knapp.

Auf der Radweit-Seite sind wir ich auf den folgenden GPS-Track (Berlin-Rostock, 260km) gestoßen - der zumindest von der Länge her super passt.
Im Zweifelsfall würden wir ein wenig mit dem Zug vorfahren und den Berlin-Kopenhagen-Radweg folgen.

In diesem Zusammenhang hätte ich noch einige Fragen:

• Ist jemand den Berlin-Rostock (Radweit) gefahren und kann diesen empfehlen? Ist landschaftlich die Radweit-Direktverbindung oder Berlin-Kopenhagen-Radweg vorzuziehen?
• Wie ist die Lage auf diesen Strecken während der Feiertage (Himmelfahrt)?
• Irgendwelche Tipps im Hinblick auf die Unterkünfte? Empfehlungen Radweit-Strecke, bzw. Berlin-Kopenhagen-Radweg? Budget: 50-70 Eur/Nacht.
• Alternative Berlin-Rostock-Strecken zu empfehlen?
• Sonstige Tipps?

Bedanke mich im Voraus.

Meiner Erfahrung nach sind die Radweit-Strecken so ausgesucht, dass man auf kleinen Straßen schnell vorankommt. Und das können sie sehr gut. Nach touristischen Gesichtspunkten wurde da nicht unbedingt geschaut.

Der Radweg Berlin-Rostock macht in der Tat unendlich viele Schlängel. Teilweise richtig unnütz und mit aller Gewalt. Bloß weil man 300 m Landstraße vermeiden wollte (wenig befahrene B122 zwischen Wostrow und Neu Canow), geht es über 2 km steile Buckelpiste durch den Wald... Solche Beispiele gibts an der Strecke viele.

Vorschlag:

(1) In Zehndenick starten. Aus meiner Sicht verpasst ihr zwischen Berlin und Zehdenick nicht wirklich viel. Erst geht es durchs Stadtgebiet, und dann endlos lange an einem Kanal lang. Später kommt echt spannenderes.

(2) Sich die Strecke genau auf der Karte angucken und schauen, wo man die gröbsten Schlängel vermeiden kann:
* hinter Fürstenberg geradeaus nach Steinförde
* die Strecke um Wesenberg ist arg verwurstelt, man fährt fast nur im Kreis
* die Strecke um den Krakower See kann man sich schenken
* von Güstrow nach Schwaan gibt es eine kleine Landstraße

(3) Sich nicht unbedingt Rostock als Ziel setzen, sondern sich ggf. auch mit Güstrow zufrieden geben.

Zu Zug und Übernachtung: Tja, man kann schon damit rechnen, dass B&B recht voll ist. Und die Züge auch, insbesondere die, die am Wochenende von der Ostsee aus losfahren. Es kann gut sein, dass ihr unterwegs in GAR KEINEN Zug reinkommt. Die größten Chancen habt ihr, wenn ihr am Startbahnhof einsteigt (also Rostock, was wiederum meinem Punkt 3 widerspricht).

Gruß
Thoralf

Ich darf vielleicht noch etwas zu deinen Fragen ergänzen:

Du könntest überlegen, in Oranienburg zu starten.
Das spart Zeit und Kilometer durch die Stadt, die ich üblicher Weise nicht wirklich brauche.
Ich denke, dann sollten sich deine Vorgaben zu Zeit und Kilometer erfüllen lassen.
Ich mache das, wenn ich nach Norden fahre, und das habe ich oft gemacht, meistens so.

Die Lage auf den Strecken halte ich für vollkommen unbedenklich. Die Klage, über die Rentner-Horden, die alle Wege verstopfen, habe ich immer für vollkommen übertrieben gehalten. Nur wenn ihr in die Eisenbahn müsst, warum auch immer, könnte es mühsamer werden.

Was ich überhaupt nicht beurteilen kann, ist die Verfügbarkeit von Quartieren an den Feiertagen. Wäre vorher buchen nicht eine Möglichkeit?

Radweit bin ich immer mal gefahren und fand es immer gut. Aber die sind halt nicht für so was, wie ihr vorhabt, gemacht.
Trotz des Einwand von Thoralf, denke ich, dass die Kombination verschiedener touristischer Radwege gar keine so schlechte Idee ist. Die sind einfach sehr oft, und auch sehr häufig in der Gegend, durch die ihr fahren wollt, in einem sehr guten Zustand. Und ihr müsst ja nicht zwingend den letzten Schlenker auch mitgehen. Und an den Fernradwegen hat es auch so eine touristische Infrastruktur, die ihr vielleicht zu schätzen wisst. Obwohl das sehr viel dünner ist, als vielleicht an der Donau. Ein Forumisto und ich haben, als wir vor einigen Tagen in Richtung Schwerin unterwegs waren, 60 Kilometer keinen Kaffee bekommen

Deine Strecken kann ich mir hier auf den Handy grad nicht so gut anschauen. Nur, wenn die Zeit dann doch knapp würde für euch, dann hielte ich die Gegend unmittelbar vor Rostock, nicht anders als die vor Berlin, am ehesten für verzichtbar. Aber das ist vielleicht eine Frage des Geschmacks.Und das, was du vor hast, sollte in der Zeit die ihr habt, zu machen sein.


Wünsche euch viel Spaß!


MGU

Falls du von Spandau aus abfährst und etwas ruhigere und grünere Wege bevorzugst:

- Die Havel entlang ab Aalemanufer bis Hennigsdorf, dann über die Brücke Richtung Birkenwerder
- Von Oranienburg irgendwie nach Teschendorf kommen, dann den Griebener Weg nach Grieben folgen
-in der Mitte von Grieben, noch vor der Kirche, kannst du auf eine so gut wie nie befahrene Asphaltstrasse abbiegen (es gibt nur diese eine), die fährst du, bis Wald kommt, dann biegst du links rein, nach Vielitz. Weiter gradeaus kommst du nach Lindow, und von dort lenken dich die Radwege automatisch auf den Fahrradweg nach Rheinsberg, einer der schönsten Radwege in Brandenburg. Selbst wenn es mal voller ist - die Menschen dort sind recht entspannt.
- Wen du dich beeilst: http://www.booking.com/hotel/de/ferienwohnungen-charlottenhof.de.html


Ich würde dann NICHT weiter nördlich fahren, da es mit Betreten von MVP automatisch langweilig und vielbefahren wird, stattdessen:

- irgendwie rüber nach Fürstenberg, Radwege sind ausgeschildert und immer asphaltiert
- nördlich nach Wokuhl-Dabelow
- von dort nach Neustrehlitz
- dann quer durch den Wald nach Kratzeburg
- ab hier würd ich den Zug nach Waren nehmen (ihr könnt auch dahin fahren, aber das sind dann 25 km)
- wenn ihr euch beeilt: www.booking.com/hotel/de/muritz-pension-waren.de.html

- von Waren Nach Teterow über Hinrichshagen (ein Umweg nach Malchin lohnt sich)
- von Teterow nach Güstrow
- falls ihr vorher aufhören wollt: www.booking.com/hotel/de/im-wiesengrund-gustrow.de.html

- von Güstrow aus Richtung Bützow, von dort aus dann die Bahn entlang Richtung Norden bis Rostock ( dieses letzte stück ist aber nicht so besonders, aber alles andere ist noch langweiliger...)

Hallo,
Radweit hat seine Strecken so ausgewählt, dass man eine schnelle Städteverbindung hat, ohne die touristischen Höhepunkte und Tourismusschlenker ausfahren zu müssen.

Für schnelle Verbindungen ("Strecke machen")bevorzuge ich Radweit, will ich mir unterwegs was ansehen, fahre ich die Touri-Tour

dies könntest Du bei Deiner Plaung beachten.
mfg
Michael

Just my 2 cents ....

Auch ich würde nördlich von Berlin starten. Die Radweit-Strecke verläuft (auch) für mich zu weit westlich, wenn es um "landschaftlichen Genuß" geht. Die letzten ca. 80 km vor Rostock sind vergleichsweise uninteressant, Güstrow (oder Schwerin, falls man da noch hinkommt) als Ziel ist keine schlechte Idee. An einem langen Wochenende sollte man in touristischen Gebieten (Meck. Seen) flexibel sein, wenn man Unterkünfte nicht vorbucht. An einem solchen Sonntag ohne Reservierung mit der Bahn fahren zu wollen hat ein wenig was von Russisch Roulett.

Gruß
Uli

vielen Dank für die tollen Beiträge. Thoralf, Uwe, "Wal_aufm_Fahrrad", Michael, Uli - ihr habt mir sehr geholfen. Ich werde die ganzen Vorschläge evaluieren und daraus etwas zusammenbasteln. Es kann sogar sein, dass wir die Tour außerhalb von Feiertagen verschieben. Würde mich melden, wenn ich Konkreteres habe.