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#1234944 - 12.09.16 23:24
Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
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Hallo allerseits Ich möchte einen alten, leicht angerosteten Stahlrahmen aus den frühen 90er Jahren komplett aufarbeiten. Die verscheidenen Stahlteile bestehen aus folgenden Stahlqualitäten: St35 + St52 Zurüstteile 25CrMo4 Rahmen Die wichtigsten Rahmenteile wurde damals innen mit Dinitrol 3850 behandelt. https://www.dinitroldirect.com/product/dinitrol-3850/kosten ist erstmal kein Tema... Fragen: 1. Welches Entlakungsverfahren schond den alten Rahmen am besten? Der alten Lack besteht aus Einschicht ILSG 2K. In wie weit wird das Dinotrol im Rahmen inneren dabei entfernt? 2. Wie behandelt man den Stahl vor einem neuen Farbauftrag am besten? Aus der Autoindustrie lese ich von metallische Vorbehandlung Verfahren wie Phosfatierung usw. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Oberflächenvorbehandlung Welche Verfahren eignen sich auch für einen hochwertigen Fahrradrahmen? In wieweit kann und muss die alte Dinitrolbehandlung dabei erneuert werden? 3. an wenn wendet man sich für so eine qualitativ hochwertige Behandlung? 4. Welches Farbaufbringungsverfahren ist am hochwertigsten (Kratz- und Rostschutz) und welches kommt von der Optik dem alten Lack (ILSG 2K) am nächsten? Wie stellt man sicher, dass über die blanke Tretlagerkanten kein Rost unter die Farbe "kriechen" kann? 5. an wenn wendet man sich für eine solches qualitativ hochwertige Farbaufbringung? Danke für Antworten V.
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Geändert von velo 68 (12.09.16 23:26) |
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#1234947 - 13.09.16 00:26
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Was ich nun schreibe, basiert auf der Arbeit mit Werkstücken für die Automobilproduktion. An Fahrradrahmen habe ich das noch nie angewendet. Die grundlegenden Schutzmaßnahmen sind für rostträgen Stahl aber wohl die Selben.
Bei meinem Arbeitgeber werden Oberflächenbehandlungen extern vergeben. Hier in Bremen und drum herum haben Werkstücke nur kurze Wege, da hier mehrere Maschinenbauer und Automobilzulieferer sitzen und im Zuge dessen, gibt es auch mehrere Betriebe die zum Beispiel Galvanisieren. Für einen richtig guten Rostschutz würde sich Verzinken anbieten. Man könnte auch Hartvernickeln, aber das würde nach dem Überlackieren keinen Mehrwert bieten. Ist aber hübscher ohne Lack. Auf galvanisch verzinkte Rohre lässt sich auch noch Pulverlack aufbringen.
Die Vorbehandlung ist komplizierter. Werkstücke werden zwar vor der Beschichtung gereinigt und entfettet, entlacken gehört aber oft nicht zum Angebot. Der Lack geht chemisch am schonendsten im Laugenbad ab. Diesen Service bieten Lackierereien auch, wegen der Verzinkung sollte das aber entweder der Galvaniseur übernehmen können, oder man muss den Rahmen zweimal zum Lackierbetrieb bringen. Im Laugenbad ginge die Innenbeschichtung mit runter, würde beim Verzinken aber annähernd ersetzt. Der Stahl wird zwar vor Rost geschützt, der Zinkauftrag ist allerdings für Salzkorrosion anfällig, weshalb man entweder zusätzlich noch Chromatiert (dünne Schicht genügt) oder bei äußerer Pulverbeschichtung eine Versiegelung innen auftragen. Chromatieren bietet sich aber nach dem Verzinken dadurch an, da beides in der Regel vom gleichen Betrieb durchgeführt werden kann.
Wie teuer das Ganze wird, hängt von der Eile ab. Galvaniseure verzinken nicht jedes Teil einzeln, sondern sammeln Aufträge um sie in einem Arbeitsgang zu bearbeiten. Der Lackierer kann das allerdings nicht, denn dazu bräuchte er mehrere Werkstücke die mit der gleichen Farbe beschichtet werden sollen, was selten passieren dürfte.
Ich würde aber schätzen, das etwa 200 Euro anfallen. Pulverbeschichtung ist dabei das teuerste. Nasslackierung ist weniger Stossfest aber preiswerter.
Das Tretlager fräst Du vor der Oberflächenbehandlung ab und kannst es dann so lassen wie es ist. Nur die Gewinde müssen nachgeschnitten werden. Pulverbeschichtung ist zwar bei der Montage der Lagerschalen ein Störfaktor, aber eine sehr gleichmäßige Auflage. Sie wird beim Aufschrauben der Lagerschalen sicher beschädigt, durch die Zinkschicht auf dem Stahl bliebe Letzterer geschützt.
Sollten geeignete Betriebe nicht in deiner Nähe angesiedelt sein, würde Hin- und Rückversand für den Rahmen hohe Zusatzkosten erzeugen.
Nachtrag: Hatte überlesen, das der Rahmen angerostet ist. Da böte sich an, statt der Entlackung im Laugenbad den Rahmen gleich Feinstrahlen zu lassen. Das bieten sowohl Lackierbetriebe als auch Beschichter an. Wenn es der Beschichter macht, wäre der Arbeitsablauf einfacher.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph |
Geändert von cterres (13.09.16 00:30) |
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#1234987 - 13.09.16 08:32
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: cterres]
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Hallo Christoph und danke für deinen ausführlichen Beitrag. Das Thema "Verzinken" von Stahlrahmen hab ich hier schon über längere Zeit verfolgt. Ich meine das Fazit sei, dass sich ein Fahrradrahmen für diese Prozedur nicht sehr gutbeigne, da Öffnungen fehlen und die Form zu kompliziert für das Verfahren ist. Die technischen Hintergründe dazu hab ich aber nicht verstanden.
Verchromen oder vernikeln wäre sicher sehr schon, wenn der Chrom nachher sichtbar bleibt, was in meinem speziellen Fall aber nicht vorgesehen ist. Gem. Wikipedia haben die biden Verfahren beim Korrosionsschutz auch ihre Nachteile, zB wenn die Schutzschicht duch einen Kratzer abgeschlagen wird.
Aus der Lektüre von Fachzeitschriften meine ich zu erkennen, dass in der Automobilindustrie für die lakierten Aussenbleche die besten Rostsschutz Verfahren angewendet werden, die ich, so hoffe ich, auf für einen Fahrradrahmen nutzen lassen. Ganz genau verstehe ich diese Verfahren aber nicht. Phosphatierung wird in diesem Kontext zwar immer wieder genant, aber es scheint auch andere Verfahren zu geben. Tatsache ist, dass die Automobilindustrie es geschaft hat, das Rostproblem bei Stahlblechen mehrheitlich aus der Welt zu schaffen. Das möchte ich bei meinem Stahlrahmen auch erreichen :-)
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#1234992 - 13.09.16 08:44
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Rangi]
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ja, sicher günstige Preise, aber auf das Thema zustätzlichen Korrosionsschutz wird bei kwadi.de nicht eingegangen.
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#1235007 - 13.09.16 10:23
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Verwechsle bitte nicht Hartverchromen mit Chromatieren. Die beiden Verfahren unterscheiden sich in der Dicke der aufgebrachten Schicht ganz erheblich. Hartverchromung erzeugt eine vor Korrosion geschützte, verstärkte Oberfläche, die besonders niedrige Reibung aufweist. Zudem werden abgenutzte Oberflächen durch die Hartverchromung verstärkt. Auf der glatten Oberfläche haftet Lack nicht sehr gut an, weshalb Hartverchromung für Dich gar keine Option ist, obwohl es gut aussähe.
Chromatieren bringt nur eine winzige Menge Chrom auf die Oberfläche, so das diese Passiviert wird. Im Ergebnis glänzt der verzinkte Stahl kaum mehr als vor der Behandlung. Durch das Verzinken verhindert man den Rotrost auf Stahl, das Chromatieren verhindert den Weißrost auf Zink. Die beiden Schichten ergänzen sich also. (Wie der Käse und die Zwiebelringe auf einem Hamburger.)
Phosphatieren erzeugt ähnlich wie Brünieren eine sehr dünne Schutzschicht auf dem Stahl. Es hilft Rost zu vermeiden, ganz verhindern kann es das aber nicht. Ein Farbauftrag hält auf der etwas stumpferen Oberfläche aber besser.
Solche Elektrolytbäder sind bei offenen Strukturen wie Bleche oder Rohre sehr effektiv, bei deinem Fahrradrahmen aber immer etwas schwieriger einzusetzen. Der besteht aus mehreren Rohren die über Schweißnähte oder Muffen verbunden sind. Die Zinkschicht wird aber nicht wie etwa ein Lack drüber gegossen und haftet dann überall gleichmäßig, sondern durch Stromfluß wird der Zink angeregt, sich auf der Stahloberfläche abzulagern. Da Strom durch solch ein Gebilde nicht überall gleichmäßig fließt, ist auch die Zinkablagerung nicht an jeder Stelle gleich stark. Im Inneren der Rohre dürfte sie grundsätzlich niedriger sein, jedoch trotzdem vorhanden.
Das es aber funktioniert, zeigt die Pulverbeschichtung, die zwar nicht galvanisch, aber auch durch Stromfluß aufgetragen wird. Auch hier geschieht das nicht an jeder Stelle mit der gleichen Dicke aber doch gleichmäßig genug. Weil es nur um das Erscheinungsbild eines Rahmens geht, beschichtet man aber natürlich nur die Außenseite.
Allerdings ist der Aufwand für deinen Rahmen recht hoch. Zunächst müsste er zerlegt werden. Dann möglichst alle Gewindeösen entfernen, da sie beim Entlacken und Entrosten stören würden. Diese setzt man dann vor dem Lackauftrag neu. Während diese Arbeitsschritte nötig werden, da es sich um eine Restaurierung eines alten Rahmens handelt, ist dann der Teil mit dem Verzinken schon den einen Schritt weiter als ein Produzent von Fahrradrahmen normalerweise gehen würde. Das macht man bei Fahrrädern eigentlich nicht. Der Aufwand ist größer als versiegeln und lackieren oder gleich Edelstahl zu verwenden. In der Automobilindustrie ist die vollverzinkte Karosserie nötig und möglich geworden, da Autos nunmal bei jeder Witterung und in verschiedenen Weltregionen bewegt werden, einen hohen persönlichen Stellenwert für den Besitzer haben und über viele Jahre hinweg halten sollen. Und weil Autos in großer Stückzahl gefertigt werden, ließen sich die Kosten für die Galvanisierung minimieren.
Für Fahrräder spielt das keine Rolle, selbst wenn teilweise für ein "edles" Stahlrahmenrad fünfzig Prozent des Kaufpreises eines üblicherweise vollverzinkten PKW verlangt werden. Sie fahren überwiegend bei Sonnenschein und gemäßigten Temperaturen und werden trocken gelagert.
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Viele Grüsse aus Bremen Christoph | |
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#1235101 - 13.09.16 15:03
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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ja, sicher günstige Preise, aber auf das Thema zustätzlichen Korrosionsschutz wird bei kwadi.de nicht eingegangen. Formuliere es anders herum: "auf das Thema zustätzlichen Korrosionsschutz wird bei kwadi.de nicht eingegangen, daher sicher die günstigen Preise." Es empfielt sich, mal bei deutschen Rahmenbauern / -herstellern etwas zu stöbern. Meist kann man dort Hinweise auf deren "Beschichter des Vertrauens" finden: z. B. ..... - Vogel Rahmenbau - Norwid - Rahmenbau - Velotraum Je nach dem, welcher Qualität der zu beschichtende Rahmen ist (Hochwertigkeit des Rohrsatzes / Wandstärken, "Sammlerwert" des Rahmens, etc.) ist hier natürlich ein Beschichter zu wählen, der mit solchen Stücken Erfahrung hat. Beschichter, die sonst nur Baumaschinen und Industriekonstruktionen bearbeiten, gehen mit einem hochwertigen Fahrradrahmen dann evtl. etwas zu rustikal um. Ich habe mir über meinen Haus- und Hofhändler bei Bikecolours z. B. diesen Rahmen neu beschichten lassen. Die Qualität der Beschichtung ist einwandfrei. Der Rahmen ist ein 1989-er Reynolds-531c-Geröhr, das ettliche Nutzungsspuren / Lackschäden mit Oberflächenrost aufwies. Die in Rechnung gestellten 170 € für die Neupulverung beinhalteten die Vorbereitung (Entlacken, Strahlen) und die Neubeschichtung (Zinkphosphatierung + zwei Pulverschichten) des Rahmens. Ob der Rostschutz unterm Farbpulver für die nächsten "Jahrzehnte" taugt, werden diese Jahrzehnte zeigen. (Da ich zwischenzeitlich einen weiteren, passenden Rahmen in Rh 66 gefunden habe, der mir geometrisch besser zusagt, steht das rote Geröhr für Interessenten ab 1,95 m Länge zum Verkauf zur Verfügung.) Matthias
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#1235223 - 14.09.16 06:20
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Hallo velo68, Norwid läßt seine Rahmen bei der Firma bicecolours beschichten, die Adresse findest Du hier: http://www.bikecolours.de/An meinem Norwid-Rahmen kann ich nach 4 Jahren noch keine Korrosion feststellen und bin mit der Beschichtung zufrieden. Zu den oberflächentechnischen Verfahren: Sämtliche galvanischen Verfahren sind NICHT (!) geeignet, einen Korrosionsschutz im Inneren der Rahmenrohre herzustellen, denn der Aufwand einer Innenanode (eine solche wäre theroretisch dazu notwendig) wird kein Beschichter treiben. Im Inneren eines Faradaykäfigs - einen solchen stellt ein Rahmenrohr de facto dar - existiert kein elektrisches Feld, und somit wird dort auch keine Abscheidung stattfinden. Vergiß diesbezüglich also galvanisches Verzinken und ähnliche Verfahren. Pulverbeschichtung: Ein elektrostatisches Verfahren, das einen guten Kantenumgriff bietet, jedoch ebenfalls nicht in das Innere von Rohren erfaßt. Aufgrund des Spitzeneffektes (höhere Feldstärke dort) stärkere Ablagerung des Farbpulvers an Ecken und Kanten, bei Fahrradrahmen daher das Verfahren der Wahl. Phosphatierung: Rein chemisches Verfahren, das als Grundierung mit einem mittleren Korrosionsschutz vor der Pulverung eingesetzt wird; ind der Regel Zinkphosphat. Meine Empfehlung: Altrahmen chemisch (alkalisch) entlacken lassen, dabei wird auch die Innenfläche der Rohre entfettet bzw. noch vorhandener Korrosionsschutz entfernt. Anschließend ggf. feinstrahlen, anschließend phosphatieren und pulvern lassen. Zum Gewährleisten des Korrosionsschutzes im Rohrinneren nach der Beschichtung handelsübliche Hohlraumversiegelung aus dem KFZ-Zubehörhandel verwenden. Mach' keine Wissenschaft aus der Sache, der auf diese Weise aufbereitete Rahmen wird länger halten als der Großteil der Standardneurahmen! Wenn das Rad draußen steht, kanst Du ggf. alle 1 bis 2 Jahre innen nachsprühen, wenn notwendig. Wesentlich wichtiger ist das konsequente Fetten von Gewinden und Passungen, vor allem bei Stahl-Alu-Kombinationen!Ohne Werbung machen zu wollen: Sieh auf der bikecolour-Seite nach, dort findest Du auch Empfehlungen bzgl. Entlackungsfirmen; alle in diesem Umfeld erwähnten Betriebe haben Erfahrung mit der Oberflächenbehandlung von Fahrradrahmen. Und dies ist wesentlich wichtiger als die letzte akademische Spitzfindigkeit *) bei der theoretisch besten Auswahl des neuesten Korrosionsschutzverfahrens... Grüße, Klaus *) Für den Innenkorrosionsschutz kämen theoretisch noch Zink-Chromat-Lamellenschichtsysteme wie Dacromet (Dacral) oder Delta-Tone (Dörken) in Frage, beide werden bei ca. 350 °C eingebrannt und bieten Salzsprühtestbeständigkeiten >1000h nach DIN 50021. Dies schließt jedoch eine Pulverung außen aus, man wäre auf anschließendes Sandstrahlen außen und anschließende Naßlackierung von Grundierung und Decklack angewiesen, da sich erstgenannte Schichtsysteme nicht als Grundierung eignen.
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Geändert von E94158 (14.09.16 06:31) |
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#1235314 - 14.09.16 12:39
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: E94158]
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Kann mich der Position von Klaus nur anschliessen:
Keine Doktorarbeit draus machen!
Bei Bikecolours pulvern lassen, meinetwegen innen Framesaver oder sowas (Leinöl geht auch) und fertich. Hält und sieht gut aus.
In der Schweiz möchte ich nur von Waberit, Bern abraten - Teste heute gerade SIGWA GMBH, CH-3455 Grünen für meinen Kanarienvogel!
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1235340 - 14.09.16 14:08
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: panta-rhei]
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eine kleine Diplomarbeit soll es schon werden... Wie schon geschrieben, möchte ich sicher stellen, dass nicht einfach über bestehende Rosstellen gepulvert wird, oder dass an der Tretkurbel,Kante nicht mit der Zeit Rost unter die Bepulverung wandert, wie mit bei meinem Tout Terrain Silkroad passiert ist http://www.fotos-hochladen.net/uploads/image98km7iz5bt.jpgEntsprechend wäre mein Wunsch schon, dass eine Art von Phosphatierung statt findet, und dass von einem Profi, der das nicht zum erstan mal bei einem Velo macht. Da ich in der CH bin, hab ich noch dadrüber nachgedacht bei Aarios an zu klopfen, hat mit denen jemand Erfahrung? Ich hab mal aus der Ferne gesehen, wie die alte Militärvelos 05 aufgearbeitet haben, aber über die Qualität weiss ich nichts Das Aarios meines Sohnes und Tocher hält jedenfalls seit 3 bzw 1 Jahren ganz gut.
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Geändert von velo 68 (14.09.16 14:11) |
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Off-topic
#1235342 - 14.09.16 14:17
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Tout Terrain scheint massiv Rostprobleme zu haben. Am Treffen in Düsseldorf böselte an so einem Rad einfach mal eine Gewindeöse raus.
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#1235344 - 14.09.16 14:22
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean
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Lieber Velo 68 Das ist sehr ärgerlich, aber ich denke, dass ist ein (peinlicher) Ausrutscher bei nem Serienprodukt. Das sie bei einem Einzelstück SO pfuschen und über Rost drüber pulvern, kann ich mir nicht vorstellen. Entsprechend wäre mein Wunsch schon, dass eine Art von Phosphatierung statt findet, und dass von einem Profi, der das nicht zum erstan mal bei einem Velo macht.
Der oben genannte bei FFM ist so einer, der schon lange Rahmen puvlert, ich war dort sehr zufrieden. Da ich in der CH bin, hab ich noch dadrüber nachgedacht bei Aarios an zu klopfen, hat mit denen jemand Erfahrung?
Sicher eine gute Idee, je nachdem, wo Du wohnst. Bin gerade bei SIGWA in Sumiswald raus und habe klopfenden Herzens meinen Rahmen da gelassen . Die Phosphatieren standardmäßig und ich habe noch zusätzlich eine Zinkgrundierung dazugenommen, sei eben besser gg. Unterrosten an Kanten. In 10 Tagen kannst Du bei mir mehr erfahren !
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1235349 - 14.09.16 14:35
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Ciao Habe mein MTB Papalagi beim Lieferanten Pulverbeschichten lassen, die machen das aber auch nicht selbst, frag doch mal nach. Gruss André Habe vor 30 Jahren mal einen CINELLI Rennradrahmen hartvernickeln (veralisieren) lassen - würde ich nie mehr machen! Bei allen Gewindeanfängen und auch bei den Sitzen musste ich mühsam nachbearbeiten. Das Velo würde mir dann aber geklaut und somit kann ich über die Rostanfälligkeit keine Angaben machen
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#1235370 - 14.09.16 16:28
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Chemisch entlacken lassen, dann den Rahmen begutachten. Bei einem guten Beschichter welcher Erfahrung mit Fahrrädern hat phospatieren und pulverbeschichten lassen. Meine Emfehlung ist hier auch Bikecolours. Eine Pulvergrundierung direkt auf den Stahl soll einen noch besseren Korrosionsschutz bringen als die Zinkphosphatierung. Dann aber besser nur eine Einfach-Farbschicht (geht nur bei einfachen RAL-Tönen ohne Metallic) drüber, sonst wird das Zeug zu dick und somit m.E. hässlicher.
Sofern es ein gemuffter Rahmen ist und die Aesthetik einen hohen Stellenwert hat ist auf eine möglichst dünne Pulverschicht Wert zu legen oder besser noch über Nasslack nachzudenken.
Bei Sigwa in Grünen habe ich auch schon beschichten lassen und war im Allgemeinen zufrieden damit.
Auch bei Aarios habe ich's schon versucht, ist aber schon fast 20 Jahre her. Da war ich nicht so begeistert, und es war deutlich teurer. Auch das Aarios-Pulver auf den Stolz-Trägern war damals schneller weg als auf dem deutschen Konkurrenzprodukt.
Nach der Behandlung die Innenseiten des Rahmens mit Framesaver ausschwenken.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. |
Geändert von Machinist (14.09.16 16:30) |
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#1235402 - 14.09.16 19:13
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Machinist]
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Chemisch entlacken lassen, dann den Rahmen begutachten. (...) Eine Pulvergrundierung direkt auf den Stahl soll einen noch besseren Korrosionsschutz bringen als die Zinkphosphatierung.
(...)
Sofern es ein gemuffter Rahmen ist und die Aesthetik einen hohen Stellenwert hat ist auf eine möglichst dünne Pulverschicht Wert zu legen oder besser noch über Nasslack nachzudenken.
Bei Sigwa in Grünen habe ich auch schon beschichten lassen und war im Allgemeinen zufrieden damit. Fragen zu diesem Beitrag: - Was soll am Rahmen nach dem Entlacken begutachtet werden und wie ist auf was zu reagieren? - Wie kommst du dadrauf, dass Pulver alleine besser gegen Korrosion schützt als eine zusätzliche Oberflächenbehandlung davor? Ich stelle mir als Leihe so vor, dass grade die Phosphatierung gegen eine Korrosionsunterwanderung des Pulver/Farbe schützt. - ja, das Rad ist aktuell lackiert mit ILSG 2K, was auch immer das ist. Ob man den Look auch mit Pulver hinbekommt? - wie kommt es, dass auch du sowohl Bikecolours wie SIGWA kennst, liegt ja nicht grade bei einander?
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#1235406 - 14.09.16 20:13
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Eventuelle durch Korrosion verursachte Stellen siehst du besser wenn der Rahmen blank ist.
Auf's nackte Metall kommt vor dem Farbpulver eine Pulvergrundierung anstelle der Phosphatierung. Diese soll (laut Günter Wilhelm von Bikecolours) einen deutlich besseren Schutz bieten. Ich habe etliche Rahmen so beschichten lassen, in den meisten Fällen hat es sich bewährt. U.A. an einem vor 12 Jahren beschichteten Reiserahmen, was aber jetzt nicht unbedingt soviel aussagt.
Nasslack kann immer dünner ausgeführt werden als Pulver. In jedem Fall rate ich zu einer einfachen Pulverschicht falls das wichtig ist, also nur Phospatierung plus einfaches Farbpulver. Nach meiner Erfahrung wird es bei Sigwa eher etwas dünner. Dunkle Farben lassen sich eher dünn ausführen als Helle. (Und ich kenne keinen Lackierer welchen ich empfehlen könnte.)
Ich arbeite als Rahmenbauer, bin Schweizer, wohne aber an der Grenze, und habe schon vor langer Zeit versucht den "besten" Pulverbeschichter ausfindig zu machen.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#1235412 - 14.09.16 20:45
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Machinist]
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Eventuelle durch Korrosion verursachte Stellen siehst du besser wenn der Rahmen blank ist. Danke für deine Antwort! nochmal die Frage zu diesem Satz: Was macht man denn, wenn man auf dem blanken Rahmen eine durch Korrosion verursachte Stelle findet? Sandstrahlen bis man durch sieht, Rostumwandler drauf ???
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#1235413 - 14.09.16 20:52
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Strahlen oder sonstwie mechanisch entrosten falls notwendig. Und dann entscheiden ob und wie es noch zu retten ist .
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. | |
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#1235417 - 14.09.16 21:05
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Machinist]
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Nochmals die Frage Pulver VS Lack. Ich möchte, dass die Muffen weiter hin schön sichtbar bleiben. Auch frage ich mich, ob die feinen Anlötteile gut mit Pulver zu machen sind? Ist ein guter Lack wirklich schlag- und Kratzempfindlicher als ein dünner Pulverauftrag? Hat Lack Nachteile beim Korrosionsschutz bzw muss der Untergrund dann anderes/besser vorbehandelt werden?
Das Rad ist von Werk aus 1993 mit "ILSG 2K" Lack "bemalt" worden. Weiss jemand zufällig was das ist, ob das gut ist bzw ob man es in der selben Technik heute nochmals machen sollte oder ob es beim Lack was Besseres gibt?
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#1235434 - 15.09.16 05:55
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Es wäre sicherlich hilfreich, wenn es vom Restaurationsobjekt mal ein paar aussagekräftige Bilder gäbe. Zwischen Oberflächenrost an Scheuerstellen (Züge) und Rostblüten, die unterm Lack rausgewachsen sind, besteht ja ein erheblicher Unterschied, was deren Bearbeitung anbelangt. .... Was macht man denn, wenn man auf dem blanken Rahmen eine durch Korrosion verursachte Stelle findet?.... Nach dem Entlacken / "Sandstrahlen" muss der Rahmen metallisch blank sein. Rost ist wie Krebs - das muss "bis ins gesunde Material" rausgenommen werden, sonst blüht der Rost (auch im Verborgenen) fröhlich weiter. Wie ich weiter oben schon erwähnte, ist auch der verwendete Rohrsatz von Bedeutung. Hochwertige Rohre haben ja lediglich gut 0,45 - 0,6 mm Wandstärke, da ist nicht viel Fleisch zum abtragen vorhanden, wenn der Rost tiefer sitzt. Wenn z. B. ein Anlötteil für die Bremszugführung am Oberrohr so ähnlich aussieht (am Bsp. einer Ständerplatte), ist meist Feierabend, da bei einem solchen Rostbild bei dünnwandigen Rohren eine porentiefe Rostentfernung mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Loch führt. Nochmals die Frage Pulver VS Lack. Ich möchte, dass die Muffen weiter hin schön sichtbar bleiben. Auch frage ich mich, ob die feinen Anlötteile gut mit Pulver zu machen sind? Ist ein guter Lack wirklich schlag- und Kratzempfindlicher als ein dünner Pulverauftrag? Hat Lack Nachteile beim Korrosionsschutz bzw muss der Untergrund dann anderes/besser vorbehandelt werden?
Das Rad ist von Werk aus 1993 mit "ILSG 2K" Lack "bemalt" worden. Weiss jemand zufällig was das ist, ob das gut ist bzw ob man es in der selben Technik heute nochmals machen sollte oder ob es beim Lack was Besseres gibt?
Die ganzen Fragen bzw. deren Antworten, helfen ja nur bedingt. Entscheidend ist, dass der Pulverbetrieb ( Bikecolours ) oder der Lackierer ( ETOE ) was kann. Sachgerecht ausgeführte Pulverbeschichtungen halten problemlos über Jahre / Jahrzehnte - womit ToutTerrain offensichtlich Probleme hat. Mein oben gezeigter roter Renner ist vom Pulverergebnis her über jeden Zweifel erhaben: Gleichmäßiger Pulverauftrag (auch an den Muffenkanten, Anlötteilen, sonstigen Kanten), keine nachlässig bearbeiteten Ecken, gleichmäßiges Farbbild. Ob der Untergrund fachmännisch vorbereitet wurde, ist Vertrauenssache - es sei denn, man tingelt mit dem Rahmen selbst zum Entlacken, Abstrahlen, Grundieren und Lackieren persönlich mit und nimmt jeden Arbeitsschritt selbst in Beobachtung. Wenn man einem hochwertigen Rahmen ein neues Farbkleid verpassen will, orientiert man sich am besten bei den Rahmenbauern, die selbst hochwertige Rahmen herstellen. Deren Beschichter / Lackierer sollten mit solchen Objekten fachmännisch umgehen können. Bei den Kosten muss man dann aber zu Zugeständnissen bereit sein, wertige Arbeit gibt es nicht kostengünstig. Zur Lackfragen "ILSG 2K": Das dürfte schnöder 2-Komponenten-Lack sein, ILSG ist vermutlich der hauseigene Farbcode / Designcode des Rahmenherstellers. Matthias
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#1235509 - 15.09.16 12:53
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Behördenrad]
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gut, also die Antwort auf die Frage ob lackieren oder pulvern kann ich erst nach einem Gespräch mit den jeweiligen Anbietern entscheiden. Im Visier bei dern Pulverern sind hier bicecolours und SIGWA In Vorbereitung auf das Gespräch mit den Lackieren aber nochmals die Frage : - Wer kennt wirklich gute Rahmenlackierer? http://www.etoe.de wäre schon mal genannt. - Wie wird die entlackte und gestrahlte Rahmenoberfläche optimal gegen Korrosion geschützt, wenn lackiert werden soll? Ist Phospatierung hier der Stand der Technik, oder braucht man einen Haftgrund und wenn ja welcher Art? Etoe schreibt zB überhaupt nicht zu diesem Thema auf seiner Seite... Zu euren Fragen: Der Zustand des Rahmens ist wie folgt: Viele Kratzer mit leichetem Oberfächenrost, teilweise übergepinselt. Im Tretlagerbereich, den Anlötteilen und da wo die Kantileversockel an den Rahmen geschweisst sind, einzelne leichte Rostblüten, bei denen aber einfach mit dem Schraubenzieher das blanke Metal gefunden wird. Nirgens war unterwandernder Rost sichtbar. Bei der Lankerstangen ist der Lack unterwandert und blättert grossflächig ab, es sieht aber nicht nach tiefem Rost aus. Die Stange ist aber sehr dick! Die Rahmenrohre sind ebenfalls "zimlich" dick und sollten Sandstrahlen sehr gut aushalten (es ist eine Art Trekkingrad). Das Thema Kosten sehe ich wie ihr! es soll ja auch kein Billig Projekt werden... ;-)
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#1235554 - 15.09.16 19:47
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Zu Etoe kannst du im Tour-Forum durchaus durchwachsene Erfahrungen nachlesen (freundlich ausgedrückt), und auch Alternativen.
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#1235579 - 15.09.16 22:40
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: manfredf]
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Ich hab mal bei Etoe angefragt, wie der Korrosionsschutz da gemaxht wird. Es wird eine Option abgebiten mit Hohlraumspülung, Brünierung innen und außen des Metalls, Hohlraumwachs, extrem Korrosionsgrund aus der Oldtimerrestaurierung, weiterer Tiefengrund, Farbschicht, 2x Endschicht wahlweise auch als HS kratzfest.
Der entscheidende Punkt ist wohl die Brunierung. Wikipedia schreibt dazu: Wegen der Porosität der Brünierschicht besitzen sie einen nur geringen Korrosionsschutz, der sich aber durch Beölen oder Befetten deutlich verbessern lässt. Diese Schichten sind weitgehend biege- und abriebfest sowie bis etwa 300 °C temperaturbeständig. Das Einsatzgebiet liegt im Maschinen- und Werkzeugbau. Weiterhin dient die Brünierung als Haftgrund für weitere Oberflächenbehandlungen wie das Lackieren. Eine spezielle Anwendung ist das Brünieren von Handfeuerwaffen.
Was ist aus eurer Sicht von diesen Verfahren zu halten?
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#1235600 - 16.09.16 05:53
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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- Wer kennt wirklich gute Rahmenlackierer?
Die meisten hier lassen wohl pulvern - daher wird keiner so richtig aussagekräftige Erfahrung mit einem Lackierer haben (möglichst noch bei mehreren Rahmen). - ein weiterer Lackierer .... Bei der Suche nach einem passenden Lackierer könnte auch helfen, bei den namhaften Rahmenbauern anzufragen, wo die ihre Rahmen (meist ja Einzelstücke) dann lackieren lassen. Zumindest würde ich das machen, bevor ich mir hier einen Wolf frage. Die Edel-Rahmenbauer, die hochwertige / hochpreisige Einzelstücke fertigen, können es sich nämlich nicht leisten, dass bei der Farbe / Oberflächenbehandlung in Bezug auf Rost schlampige Arbeit abgeliefert wird. Es gibt ja in der Schweiz und in Deutschland einige, bei denen man mal anklopfen kann. ( Hier unter "Stahlbikes aus ...." durchforsten). Wenn man eine vernünftige Lack-/Pulveroberfläche regelmäßig reinigt und mit Autowachs behandelt, werden auch die (meist unsichtbaren) Haarrisse im Lack versiegelt, so dass Eindringen von Feuchtigkeit dauerhaft verhindert wird. Bei der Montage von Steuersatz / Innenlager wird ohnehin ein großzügiger Fettrand gelegt (wie auch bei allen anderen Schrauben), der Anrosten an diesen Stellen verhindert. Wer bei der Montage Trockenbau betreibt, hat da eher Probleme. Korrosionsschutz innen: Da ein Fahrradrahmen innen ja keinerlei mechanischer Belastung unterliegt, genügt es hier, den Rahmen nach der Neulackierung von innen mit entsprechenden Mitteln zu fluten (das darf ruhig aus allen Ecken raustropfen), dann ist von dort her bis in alle Ewigkeit Ruhe. Irgendwelche hochaufwändigen Verfahren kann man sich da sparen. Matthias
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#1235605 - 16.09.16 06:06
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Behördenrad]
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Hat übrigens bei sehr vielen Berlinern die ich traf einen guten Ruf
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#1235841 - 16.09.16 23:34
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Hi. Du stellst seitenweise Fragen, die hier nicht vernünftig beantwortet werden können. Wenn ein auf Fahrräder spezialisierter Beschichtungsprofi mit jahrzehntelanger Erfahrung inklusive Oldtimerrestauration und Versiegelung im Forum rumhängen würde, hätte er bestimmt schon geantwortet. Oder ein Werkstoffingenieur mit Hang zu Fertigungstechnik und Kenntnis über die aktuell gebräuchlichen Beschichtungsprodukte und Verarbeitungsschritte. Wenn die Doktorarbeit also weitergehen soll, dann folgt jetzt die echte Arbeit. Werkstoffkunde büffeln, Beschichtungsprodukte kaufen und studieren. Dann Praxistests mit den Produkten auf unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen durchführen. Ab damit in die Alterungskammer mit Seewassernebel und Temperaturreglung. Dann wird ausgewertet - und tadaa, Du hast das gewünschte Fachwissen in der passenden Tiefe vorliegen. Kannst Du so ausschließen, dass bei der Umsetzung handwerkliche Fehler gemacht werden, oder die Beschichtung Materialfehler hat - wodurch trotzdem die ganze Optimiererei für die Katz war? Nein. Mein Tip: Lass Dir gute Handwerker empfehlen. Wenn Dir das Rad ganz schrecklich am Herzen liegt, dann Rufe da an und fühle den Leuten auf den Zahn mit Deinem bisher angesammelten Wissen. Falls der Gewinner den Anruf nicht genervt abgebrochen hat, dann lass ihn seine Arbeit machen. Und fertig. Und wenn Du ganz ordinäres Pech hast, dann rostet der Rahmen danach trotzdem. Viel Glück trotzdem mit dem Rad!
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#1235922 - 17.09.16 14:57
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Lord Helmchen]
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Mein Tip: Lass Dir gute Handwerker empfehlen.
Gut, also kann mir jemand guten Handwerker empfehlen, die Stahlrahmen lackieren, ausser die bereits genannte Berliner Adresse?
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Geändert von velo 68 (17.09.16 14:57) |
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#1236017 - 18.09.16 10:27
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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Mein Tip: Lass Dir gute Handwerker empfehlen.
Gut, also kann mir jemand guten Handwerker empfehlen, die Stahlrahmen lackieren, ausser die bereits genannte Berliner Adresse? ....ich wollte es nur nochmal erwähnt haben.....: .....Bei der Suche nach einem passenden Lackierer könnte auch helfen, bei den namhaften Rahmenbauern anzufragen, wo die ihre Rahmen (meist ja Einzelstücke) dann lackieren lassen. Zumindest würde ich das machen, bevor ich mir hier einen Wolf frage. ....... Es gibt ja in der Schweiz und in Deutschland einige [Rahmenbauer], bei denen man mal anklopfen kann. ( Hier unter "Stahlbikes aus ...." durchforsten)...... Matthias Alternativ bietet sich auch an, selbst ein paar Recherchen in einschlägigen Foren durchzuführen.....: - *Klick* - *Klack* Zumindest halte ich die Chance, im Klassiker-Bereich bei den Rennradlern Auskunft über Naßlackierung / Rahmenrestauration zu erhalten, für deutlich größer, als im Reiseradler-Forum. Hier müssen Farbaufträge auf den Rahmen in erster Linie eins sein: robust - und im Bedarfsfall bei Erneuerung: günstig. Das geht nur mit Pulverbeschichtung. Die wenigsten hier werden mehrere Stahlrahmen pro Jahr hochwertig naßlackieren lassen, um konkrete Einzelempfehlungen geben zu können. Matthias
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#1236039 - 18.09.16 15:19
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Behördenrad]
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Beiträge: 1.750
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Zumindest halte ich die Chance, im Klassiker-Bereich bei den Rennradlern Auskunft über Naßlackierung / Rahmenrestauration zu erhalten, für deutlich größer, als im Reiseradler-Forum. Hier müssen Farbaufträge auf den Rahmen in erster Linie eins sein: robust - und im Bedarfsfall bei Erneuerung: günstig. Das geht nur mit Pulverbeschichtung. Die wenigsten hier werden mehrere Stahlrahmen pro Jahr hochwertig naßlackieren lassen, um konkrete Einzelempfehlungen geben zu können.
Matthias
Danke, dass hatte ich in der Tat nicht bedacht! Da werde ich mich weiter umhören :-)
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#1236045 - 18.09.16 16:24
Re: Alten Stahlrahmen hochwertig aufarbeiten, wie?
[Re: Velo 68]
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AndreMQ
Nicht registriert
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... Danke, dass hatte ich in der Tat nicht bedacht! Da werde ich mich weiter umhören :-) Sollte doch noch eine Eigenarbeit in Frage kommen, dann gebe ein Zeichen und wir können ein kurzes Kochrezept erstellen. Ansonsten hat LordHelmchen das schon optimal formuliert: Wenn Fachmann dran soll, dann lasse es ihn komplett und ohne viel Reinreden machen. Aber es muß schon ein Ziel formuliert werden (Restauration fürs Museum? Späteres Gebrauchsrad? Café-Racer? ....).
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