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#1292003 - 07.07.17 13:44
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: LudgerP]
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Moderator
abwesend
Beiträge: 14.866
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Bei deiner Zusatzfrage drängt sich mir der Verdacht auf, daß nicht das Alleinsein das Problem ist, sondern daß du vielmehr Bammel vor der Einsamkeit hast, die dich evtl. überfällt. Bei mir kommt eher das Gefühl auf, dass es nicht vorrangig oder ausschliesslich um Alleinsein oder Einsamkeit geht, sondern (auch) um Langeweile. Tagsüber auf'm Rad ist das meistens kein Problem. Aber abends alleine etwas zu tun, was man als "befriedigend" empfindet, finden viele schwer. Für mich passt das auch auf die Nebendiskussion in diesem Thread. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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Off-topic
#1292007 - 07.07.17 14:09
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Dommme]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 7.445
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Ich darf mich trotz der Ermahnung der Moderatorin gleich bei dir anhängen? Schöner Faden mit vielen klugen Texten.
Früher als ich arbeitete und viel schwätzen musste, waren die wenigen und kurzen Touren geradezu ein Traum. Ruhe, nicht sprechen, nicht verhandeln, keine Verantwortung für andere. Aber schon damals war ich am liebsten mit meiner Familie unterwegs. Waren mir eben die liebsten Menschen und mit denen zusammen zu sein wichtiger als andere Faktoren
Bin eh nicht der "einsame Wolf". Habe, seit ich Rentner bin große und für meine Verhältnisse lange Touren gemacht. Teile davon allein. Teile mit Freunden. Vieles, was hier geschrieben wurde, habe ich auch so erlebt. Mein ganz persönliches Fazit. Ich kann allein unterwegs sein, finde es aber mit Freunden zusammen besser. Und ich will nicht endlos unterwegs sein. Dann fehlen mir die realen Menschen, die mir wichtig sind.
Vielleicht erinnern sich noch Forumistos an den Jungen, der vor Jahren mal postete, dass er nach dem Abi nach Indien radeln wollte. Kam bis Budapest und merkte, dass er lieber bei seinem Mädchen wäre.
Ich finde auch das ein vollkommen korrektes Ergebnis einer Radreise.
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Off-topic
#1292009 - 07.07.17 14:13
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: SchottTours]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 7.445
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Hätte mir mein mühsames Tippen auf dem Handy auch sparen können,finde ich doch,dass du mir aus dem Herzen sprichst.
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#1292010 - 07.07.17 14:21
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.875
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Radreisen ist schon ein bunter Strauß von Möglichkeiten Für mich haben sie je nach Begleitung sehr unterschiedliche Charakter: - Alleinreisen sind einfach nur brutale Abenteuer und erfordern einiges an Leidensfähigkeit und Cowboy-Romantik - Reisen mit dem besten Kumpel sind ähnlich, allerdings mit viel mehr Spaß und Alkohol (das eine nicht unbedingt wegen dem anderen). Cowboy-Romantik und "wild drauf los" steht auch hier im Vordergrund - Reisen mit Partner sind - für mich - eher Genussurlaube. Leider kann man hier den Cowboy nicht zu sehr ausleben, dafür kommt die Romantik nicht zu kurz
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Geändert von dhomas (07.07.17 14:21) |
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#1292020 - 07.07.17 15:25
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.495
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Hi "sani1980", zugegeben, ich habe die meisten der Beitrage meiner Mitforumisti lediglich überflogen und bin sicher, dass viele Tipps schon gegeben wurden. Ich möchte an dieser Stelle einfach nur die Erfahrungen meiner letzten und auch ersten längeren Tour zum Besten geben. Wahrscheinlich nicht zuletzt deswegen, weil es meine erste längere Tour (1500km, 4 Wochen, 18.000hm) war, war mir das Alleinsein besonders wichtig. Zwar hatte ich eine Deadline (mein Arbeitgeber meldete berechtigte Ansprüche auf das Erscheinen am Arbeitsplatz nach Ablauf des gewährten Urlaubs an), dennoch fühlte ich unendliche Freiheit, Entscheidungen ohne Absprache und Rücksichtnahme auf irgend jemanden empfand ich als ausgesprochen beglückend. Gerade am Anfang der Reise war das für mich sehr "beglückend". Später gab es auch Phase, in denen ich "die Nähe von Menschen" herbeigesehnt habe. Meist dann, wenn äußere Umstände dazu führten, dass ich mich nicht recht wohl fühlte: längere Hitzephasen, unerwartet langweilige Gegenden etc. pp. Für mich war in solchen Situationen immer die "Flucht hin zu Menschen" hilfreich. Das konnte ein längeres Verweilen (mehr als nur ein 1-stündiger Zwischenstopp) in einer Stadt sein, um dort schlicht Geräusche, Bewegungen, alltäglichen Trubel aufzusaugen; das war aber auch ein zunächst zielloser Besuch einer "Kneipe", bei dem ich dann eher zufällig auf jemanden traf, mit dem ich mich stundenlang unterhalten konnte und feststellte: jo, so allein bin ich mit meinem verschrobenen Ansichten auf dieser Welt nicht. Was sollen diese Zeilen? Horche in dich hinein. Versuche herauszufinden, was genau dir in diesem Moment fehlt. Ist es die reine Ablenkung, dann suche sie. Ist es das Gewusel einer Stadt, dann begib dich genau dort hin, fehlt dir der Kontakt zu Menschen, begib dich an Orte, an denen du sie treffen kannst und sei offen für sie. Für mich ist gerade dieser Aspekt einer "Ein-Mann-Reise" wichtig (geworden). Ich bin manchmal gezwungen, mir über meine Bedürfnisse/Wünsche klar zu werden, da mich keinerlei äußere Ablenkungen davon abhalten/ablenken. Das ist sicherlich nicht immer einfach. Ich ging mir bei der letzten Tour manchmal sogar selbst auf die Nerven, mit dem Druck, "den ich mir selbst machte", etwas dafür zu tun, dass bestimmte Erwartungen erfüllt würden. Welch Unsinn! Let ist flow, oder, nimm es, wie es kommt. Ich wünsche dir auch weiterhin genussvolle Langeweile Liebe Grüße von Hanjo, der vor kurzem erst von seiner letzten Tour zurück kam und sich hier noch nicht wirklich wieder zu Hause fühlt.
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Lieben Gruß aus Bielefeld Hanjo | |
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#1292152 - 09.07.17 07:27
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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abwesend
Beiträge: 105
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Da die meisten meiner Freunde Familie haben fahre ich in den letzten Jahren viel alleine. Am Beginn der Tour ist das immer mehr oder weniger herausfordernd. Ich glaube, das gehört einfach dazu, das ist der Preis für die vielen positiven Seiten des alleine Radelns, wie sie in den Kommentaren zu lesen sind. Ich will damit sagen, dass es weniger darum geht, den "Trennungsschmerz" wegmachen zu wollen, sondern eher ihn anzunehmen, genau so wie die Regentage, die öden Strecken, unvermeidbarer Schwerverkehr etc.
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#1292176 - 09.07.17 14:17
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: HanjoS]
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Themenersteller
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Beiträge: 748
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Jetzt nach keine Ahnung wie vielen Tagen passt es. Ich habe mich mit mir arrangieren können und genieße die Freiheit. Fast meine ich das gleiche Gefühl zu haben, was du beschreibst.
Danke für deine Zeilen. Die habe ich mehrfach gelesen und finde mich wieder.
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#1292177 - 09.07.17 14:18
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Uli]
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Mitglied
Themenersteller
abwesend
Beiträge: 748
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...da hast du nicht ganz Unrecht. Aber Langeweile kommt im Moment nicht mehr auf.
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#1292178 - 09.07.17 14:22
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: Keine Ahnung]
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Themenersteller
abwesend
Beiträge: 748
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Das ist auf Tour auf jeden Fal ein Thema und ich muss zugeben, dass ich die Passauffahrten mit einer Auswahl von Musikstücken antrete. Das wiederum baut mich in manchen Kehren auf, motiviert und ab und an singe ich sogar mit - wenn die Puste reicht.
Kontakt zur Familie und Freunden halte ich auch, aber dass wird mit der heimsuchen immer weniger, da man sich mit sich selber beschäftigt. Ob man will oder nicht. Besonders bei den Passauffahrten lerne ich mich jedesmal "neu" kennen...
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#1292180 - 09.07.17 14:35
Re: Umgang mit Alleinsein zu Beginn einer Radtour
[Re: sani1980]
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Themenersteller
abwesend
Beiträge: 748
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So vielen Antworten werde ich gar nicht gerecht, zumal ich nur ein Handy dabeihabe und das schreiben eher mühsam ist. Aber zumindest folgenden Zwischenstand möchte ich durchgeben: - unterwegs ist mir es wichtig geworden eine gewisse Routine zu finden und diese in den Tagesablauf einzubauen - die Streckenabschnitte wähle ich an "blöden" Tagen so, dass sie bewusst länger sind und ich am Abend ein festes Ziel habe, wo ich aufgrund der Anstrengungen am Tage dann auch gut schlafe - ich musste ich der letzten Woche leider feststellen, dass ich immer noch zu vielen Gewicht rumschleppe. Es waren "nur" 20kg, aber die Zeltausrüstung konnte/wollte ich nur selten nutzen. Grund hierfür waren der Regen/Unwetter in den Nächten. Es macht keine. Spaß das Zelt nass einzupacken und tagsüber bzw. abends wieder zu trocknen. Ergo: Alles weg - brauche ich eh nicht. - nach der Entscheidung eine größere Gewichtsoptimierung vorzunehmen, bin ich jetzt noch 8-9kg los. So macht das Passfahren auch wieder Spaß und darauf kommt es mir an. Es muss auch Spaß machen und sollte nur selten zur Qual werden.
Vielen Dank an alle für die Antworten.
Kette rechts!
Sani
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