Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Radladen, wo man Neuräder mit sinnvoll zusammengestellten Komponenten kaufen kann. Mit sinnvoll ziele ich natürlich auf das Preis/Leistungsverhältnis ab, z.B. Deore-Schaltwerk+Alivio Kettenblätter sind haltbar und günstig. Zu oft sehe ich irgendwelche Räder von Noname-Herstellern mit "Shimano Tourney"-Teilen für 600 Euro. Das kann's ja wirklich nicht sein. Ich hatte gehofft irgendwo etwas auf Deore/Alivio-Basis für um dem Preis kriegen zu können.

Hintergrund:
Meine Freundin will sich jetzt doch ein neues Radl kaufen. Wer meine anderen Threads verfolgt hat weiß dass wir mit ihrem Jugend-MTB nach Spanien geradelt sind und jetzt ist sie auf den Geschmack gekommen

Das Fahrrad war ihr zu klein und hat jetzt immer mehr Macken, sodass sie ein neues, passendes Rad für alle Situationen haben möchte. Hauptsächlich als Stadtrad, aber auch für mittlere Radreisen sollte es geeignet sein. Um auf Münchens Radwegen (und im Umland) zu bestehen dürfen sogar die Reifen ein wenig breiter sein, also denke ich könnte es ein Trekkingrad oder Einsteiger-MTB werden.

Ich war schon wirklich lange nicht mehr zum Fahrradkauf im Laden. Gibt es immer noch eine bestimmte Rabattsaison?

Mal als Beispiel: Ich habe vor 10 Jahren für 450 Euro ein Giant Terrago bekommen, welches wirklich grundsolide war - bis heute musste ich nur einmal den Antrieb und die vordere Felge wechseln, und es läuft wie am ersten Tag. Nach der Inflation müssten das jetzt ungefähr 600 sein.

An und für sich würde auch Gebrauchtkauf+Renovierung in Frage kommen, sie hätte ja schon Sattel, Griffe, Reifen und Ständer. Nur den "will was neues haben"-Faktor darf man nicht unterschätzen - der Bastler bin nämlich ich, nicht sie

Es geht dir anscheinend um den Preis und nicht um den Service. Da würde ich bei Stadler gucken.

Welcher Stadtteil wird denn bevorzugt? Denn wegen Service usw. jedes Mal von Perlach nach Moosach ist nicht sooo toll.
LG, W.

Danke, wie ganz richtig beobachtet wird's keinen regelmäßigen Service brauchen (vermutlich eher gar keinen), von daher ist es egal.

nun, ob es ganz egal ist, musst du selbst entscheiden. Aber bedenke: wenn du ein neues Rad kaufst und nach drei Monaten ist irgendwas und du musst reklamieren oder nachbessern lassen, ist es fad, dafür durch die ganze Stadt gondeln zu müssen.
Zweitens kann man durch einen Neukauf einen angenehmen Kontakt zu einem Radhändler aufbauen. (Man kann, man muss nicht und es kann auch sein, dass das trotzdem nicht funktioniert.)
LG, W.

Zumindest wenn man sowieso auch in der Garantiezeit den schnellen Service weil's eilt (Alltagsrad, gleich schnell wohinradeln) quick&dirty doch gleich selber machen muß und ansonsten kein Montagsrad mit kapitalen Garantiegeschichten erwischt, dann warum nicht Stadler. Auswahl ist gut, zur Beratung kann ich nix sagen, wir wußten, was wir wollten. Mit den Töchterrädern sind wir da gut "gefahren" und haben alle Garantiezeiten nie nutzen müssen. Wenn ein guter Händler nicht vor Ort ist, dann ist es eh wurscht.

Ansonsten: Velo am Ostbahnhof (der hat viel VSF), Velothek (Milchstraße 12) sind kompetent. Mit dem idealen Laden für schöne Radl von der Stange kann ich aber nicht dienen. Ich hab ansonsten Oldies, Dreiviertel-Selbstaufbauten with a little help of my friends und gezielte Glücksgriffe am Gebrauchtmarkt.

Hallo,

als jahrzehntelanger Radladen-Autist kann ich leider nicht wirklich fundierte Erfahrungen weitergeben.
Als kleinen Laden mit individueller Beratung und Fahrradaufbau fällt mir noch der Cycle in Pasing ein.
Bei Radlsupermarkt würde ich eher zum Radlbauer in den Euro-Industriepark gehen als zum Stadler, der ist schon sehr fad. Dann gibts noch den Sport-Bittl draussen in Allach, da habe ich mal ein Edelbergrad zum absoluten Tiefstpreis gekauft (im Januar, nachdem es mehrfach runtergesetzt war), aber ich war da auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr.

Ist halt die Frage, was Du vom Radladen erwartest:
Die großen Läden sind mMn nur zum Sonderangebot abgreifen und dann nie wieder betreten gut (und zuhause erst mal alles auseinandernehmen und RICHTIG zusammenbauen). Bei den Kleinen hast Du größere Chancen auf dauerhaften und guten Service (was auch schon mit dem RICHTIGEN Radaufbau beginnt).

Gruß Ekki

Nach meiner Einschätzung haben sich die Preise in den letzten 10 Jahren um weitaus mehr erhöht. In die offizielle Inflation fließt beispielsweise das billige Benzin ein. So richtige Schnäppchen sehe ich beispielsweise in den Werbeprospekten von Stadler oder Radlbauer auch nicht. Eher die üblichen Blenderangebote mit durchgestrichenen Mondpreisen.

Falls es jetzt nicht eilt, würde ich im Herbst an Regentagen mich nach Auslaufmodellen umschauen.

Hallo,

für die Sonderangebote würde ich auch den Radlbauer eher als Stadler empfehlen. Für mich liegt zwar der am Westkreuz günstiger, ich fahre auch nicht so gerne mit dem Rad in den Euro-Industriepark. (Nicht zum Neu-Räder kaufen, das habe ich seit über 10 Jahren nicht mehr gemacht, aber für Radlhandschuhe oder Schuhe hat der Große halt doch die bessere Auswahl). Der Radlbauer beim Circus Krone hat mich seinerzeit ziemlich enttäuscht mit seinen angeblichen Gebrauchtangeboten, die ich für Radlschülerinnen vorab sichten wollte.

Andererseits ist, wie schon anderswo angeklungen, nicht ganz die Zeit, ein günstiges Sonderangebot abzugreifen.

Servus,
Fahrrad Köhl in der Bergetstraße 35 in Allach kann ich empfehlen.
Gute Beratung und sehr kompetent.
Bin sehr zufrieden.
Gruß Rudi

Gebraucht ist keine Alternative? Bei einem Budget von 600 Euro würde ich eher darüber nachdenken, denn für den Preis dürfte man auch bei "Schnäppchen" (wenn so, dann bis Herbst warten) weniger gut bedient sein.

Danke an alle für die Einschätzungen. Es pressiert nicht so sehr - der Herbst ist also immer noch Schnäppchensaison? Gut, dann werden wir mal im Oktober gucken.

Je nachdem wie uns dann die Preise gefallen käme ein Gebrauchtkauf auch in Frage, gerade weil wir ja einige brauchbare Teile schon haben.