Hallo zusammen,

ich besitze aktuell Ortlieb Roller Classic Radtaschen und bin nun auf die Karakorum Pro gestoßen. Ich finde das die Möglichkeit der Aufteilung von Gegenständen durch eine Anzahl zusätzlicher Taschen ziemlich durchdacht ist und Ordnung bringt. Die Taschen sind zwar nicht Wasserdicht und müssen regelmäßiger gepflegt werden da sich im Material schneller schmutz ansammelt aber das wäre zu verkraften. Zudem gefällt es mir, dass man eine Tasche als Rucksack verwenden kann, da ich gerne eine Fahrradtour mit Wanderungen kombinieren wollen würde.

Meine Frage ist, ob jemand Erfahrungen mit den Taschen hat (Was ist positiv, was negativ ) und darüber mal berichten könnten.

Sonnige Grüße

Das sind typische Taschen für den Donauradweg.

"Nicht wasserdicht" ist schon ein Ausschlussgrund.

Auch ich würde Taschen, die nicht wasserdicht sind, sofort ausschließen. Ordnung halte ich in meinen Ortlieb-Taschen durch die Verwendung von Beuteln, in denen ich z. B. "Radkleidung", "Stadtausrüstung" usw. getrennt aufbewahre. Wichtige Dinge, die ich aktuell häufiger brauche, kommen in der Tasche weiter oben hin. Regensachen, Werkzeug, Verbandszeug kommen z. B. in eine der Taschen vorne. Auch die sind von Ortlieb und wasserdicht.

Die Taschen sind aus meiner Sicht für mehrtägige Schönwetter-Touren mit "ohne Zelt" durchaus gut geeignet - und auch sehr praktisch.
Mittlerweile habe ich aber Einzeltaschen zu schätzen gelernt, weil die flexibler in der Anwendung sind - und (z.B. wg. der fehlenden Reißverschlüsse) länger halten.
Persönlich möchte ich bei Radtaschen auf Wasserdichtigkeit nicht mehr verzichten - und auch keine Regenschutzhülle mehr mitschleppen.

Positiv - eigentlich nichts. Höchstens die Sortiermöglichkeit. Aber bei der gravierenden Anzahl an Nachteilen reißt die das auch nicht mehr raus.

Negativ - eigentlich alles.

Nicht wasserdichte Taschen taugen nach meiner Erfahrung grundsätzlich nicht für längere Radreisen. Keine Regenhülle umschließt die Tasche zu 100%. Irgendwo ist die Tasche am Rad eingehängt, und spätestens da läuft Wasser im Dauerregen unter die Hülle und sammelt sich am Boden. Das mag für einen Tag mit Regenguss im Sommer mal gehen, wenn man die Möglichkeit zu Trocknen hat. Aber nicht bei tagelangen Schlechtwetterperioden.

Weiterhin muss man bedenken, dass die allermeisten Radreisen nicht an der Haustür starten, sondern irgendwo anders. Für den Transport des Rades dort hin muss man an irgendeinem Punkt mal die Radtaschen abmachen (z.B. im Zug oder Flugzeug). Dieses Dreierding transportiert und verstaut sich ohne Rad ziemlich schlecht.

Reißverschlüsse halten nicht ewig, sondern gehen bei derartigen Belastungen relativ schnell kaputt. Roll- oder Klappverschlüsse halten länger, und sie lassen sich recht einfach reparieren.

Eine Tasche als Rucksack nutzen zu können mag auf den ersten Blick gut aussehen, auf den zweiten m.E. schon nicht mehr. Wenn du die obere Tasche ernsthaft nutzen willst, dann sollte sie auf Tour relativ leer sein, sonst kannst du nichts reinpacken. Also fährst du verschwendeten Platz umher. Und wenn sie auf Tour voll ist, dann musst du vorher alles rauspacken, bevor du sie nutzen kannst. Da greife ich lieber auf einen der zahlreich zu erwerbenden Ultraleichtrucksäcke zurück.

Fazit - etwas böse, nicht ganz sachlich und oben auch schon angedeutet - das taugt für den Donauradweg zwischen Melk und Wien im Sommer, aber viel mehr nicht. Relativierend sei gesagt, dass ich als Jugendlicher auch mit sowas rumgefahren bin... und das Ding im mit kühnem Schwung in der Mülltonne versenkt habe, als ich mir richtige Packtaschen leisten konnte.

Viele Grüße
Thoralf

Klare Ansage. Das hilft. Danke

Wenn man die Ortlieb hat gibt es meiner Meinung nach keinen grund zu wechseln.

Habe die Vaude ohne Obertasche (wohl nicht mehr zu bekommen) selber Impregniert um nicht bei jedem Wasserspritzern die Hülle drüber ziehen zu müssen.
Wenns nach größerer Nässe aussieht wird der Regenschutz direkt aufgezogen.
Die gehen komplett drum und hinten wo sie offen sind haben die Taschen eh die Rückplatte aus Kunststoff.
Da ich bei zu viel Regen nicht Fahren muß reicht der Wasserschutz für mich.
Mir hatten auch die Außentaschen (oben drauf für schnellzugriff und seitlich) und das Innenfach gefallen.
Wie das bei denen aussieht laut Video sind die etwas anders wie meine.
Machen aber mit den Außentaschen einen guten Eindruck.
Im Rucksack kann ja direkt alles zum Wandern drin sein.
Das Material ist nicht so steif, wenns um den persönlichen Geschmack geht.

Aber wie immer muß man seine Ausrüstung nach dem gewünschten Einsatz auswählen.
Der Hinweis auf Flußradwegreisen, also eher einfache simple Radreisen ist durchaus berechtigt, obwohl auch mehr geht. Halt nur nicht bei viel Wasser von oben oder Furten. 😉
Dafür gibts dann bei "simplen Reisen" Fähren und Brücken...😁

Gruß HD

Solch ein Dreierpack trägt sich durch den Zug so elegant wie John Wayne einst seinen Sattel.

Hachja, schön, wie die Argumente und Formulierungen sich auch nach 16 Jahren nicht geändert haben: Re: Vaude Karakorum? (Ausrüstung unterwegs)

Zur Sache: Ich finde die Taschen nicht so schlecht, zähle mich aber eher zur Schönwetterfraktion. Der Regenschutz hat mir immer ausgereicht, die Rucksackfunktion finde ich extrem praktisch (z.B. beim Einsteigen in einen Zug),.Dadurch lassen sie sich m.E. auch gut tragen. Der Coolness-Faktor ist vielleicht nicht der höchste, wie man auch schon an den Donauradweg-Kommentaren merkt...

Ich nutze die jetzt seit 2010. Bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Die Reißverschlüsse sind sehr praktisch. Die Taschen sind dadurch jederzeit zugänglich. Mein Mann benutzt die übliche Ortliebkombi und ist da ständig am Wühlen. Außerdem sind meine schneller drauf auf dem Rad, wenn es losgeht. Ich trage die obere Tasche und eine Seitentasche in einer Hand, die zweite Seitentasche zusammen mit der Lenkertasche in der anderen Hand.

Die Reißverschlüsse funktionieren immer noch gut. Etwa alle fünf Jahre erfreue ich sie mal mit einer Ladung Spüli.

Der Regenüberzug hat bisher immer gereicht. Als dem mal nicht so war, haben es auch die Rollverschlüsse nicht mehr getan. Da musste man die Tasche ausgießen. Bei "mit-ohne Regen" hatte ich den früher in einer Seitentasche. Aber später nicht mehr. Ich schiebe die Jacke, die mir zu warm wird, drunter. Und man sieht nicht so, was drunter ist. Ein schneller Griff scheidet da aus.

Zelt, Tarp und Helinox sind immer dabei. In den Seitentaschen habe ich Dinge wie Sonnenschutz, Autan, Waschsachen.

An Modenschauen nehme ich damit nicht teil. Und benutze Flure auch nicht als Catwalk. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Unabhängig vom vermeintlichen Anspruch einer Radreise - wasserdicht ist für mich ein Muss.
Die Ausnahme habe ich bei der Lenkertasche, da finde ich meine große 9l von VAUDE aufgrund der Fächer leider alternativlos. Die Hülle ist schnell übergezogen.

Für Gepäcktaschen halte ich wasserdicht für unverzichtbar, es regnet auch an "simplen" Radwegen".
Transport jenseits des Rades ist immer schwierig, 2 Taschen plus Packsack plus Rad und das alleine?!
Eine praktische, perfekte Lösung gibt es wohl nicht.

Einzelfächer habe ich bei meinem Wanderrucksack, praktisch. Da gibt es endlich einen ordentlichen von Deuter.

Bei den Gepäcktaschen finde ich es effizienter, großvolumiger Raum und gut stopfen. Ich schichte, im "Küchen & Vorrat"-Sack ist das Gewichtige unten, im "Kleidungs- und sonstigem Zubehör" - Sack, das was ich nur gelegentlich brauche. Unterwegs wird auch mal umgeschichtet.
Ich verpacke aber vieles noch mal in Untereinheiten in Gefrierbeuteln, verbraucht weniger Platz, hilft beim Sortieren und ist geschützt.

Es muss auch nicht Ortlieb sein.

Für Wanderungen, Einkäufe etc. habe ich mir einen faltbaren Ultraleicht-Rucksack gegönnt, den nutze ich auch auf dem Campingplatz für den Gang zu den Waschräumen. Hat sich sehr bewährt.

Viele Grüße
Christine

Wir nutzen Solche Cubes oder Container in den Ortliebs. Da ist nix mir Wühlen. Die gibt es von mehreren Herstellern.

Da bin ich die Billig-Fraktion.
Statt Cubes verwende ich Gefrierbeutel, bei Bedarf die mit Zipper, Kleidung wird eng gerollt und dann in die Beutel sortiert, so dass sie möglichst luftfrei und mit wenig Volumen verstaut sind.
Von außen ist der Inhalt sichtbar, ausgepackt wird nur was benötigt wird, das Zeug bleibt sauber und ggf. trocken, zieht auch keine Feuchtigkeit.
Verblüffend, wieviele solcher Beutel in Rucksäcke (da kommt das her, Tipp eines DAV Wanderleiters), Fahrradtaschen und auch Koffer gehen, für einen minimalen Kapitaleinsatz.

Liebe Grüße
Christine

Und ohne zusätzliches eigenes Volumen zu beanspruchen!