Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wie ihr das mit dem Schuhwerk auf langen Touren handhabt.
Fahrt ihr mit leichten Sportschuhen und je nach Wetterlage auch mal mit Sandalen oder immer mit speziellen Fahrradschuhen.

Gruß

Im Sommer Tevalatschen, ansonsten das, was sich mit »Sportschuhen« bezeichnen lässt, im Gebirge auch mal Bergstiefel. Fahrradschuhe mit Rasterplatten nutze ich nur mit dem Liegerad und auch das mit wenig Begeisterung.

Was genau meinst du mit langen Touren? Welche Klimazonen?

In den waermeren Monaten nur mit Outdoorsandalen, fast immer barfuss, sonst Wollsocken. Falls noetig mit Schuhueberzieher gegen das Auskuehlen. Unkomplizierter geht's kaum. Nicht das Problem zu haben, nasse Schuhe trocken zu muessen, ist eine grosse Erleichterung, finde ich.

Diesen Artikel finde ich diesbezueglich inspirativ: https://fahrradzukunft.de/28/gamaschen

Solange man auf dem Fahrrad faehrt, braucht man kaum was anderes als Sandalen, finde ich. Anders sieht es aus wenn man absteigen und das Fahrrad schieben muss. In rauhem Gelaende, ueber Geroell, durch Matsch und Schnee wuerde ich ueber andere Schuhe nachdenken, habe aber noch keine Erfahrungen dazu.

Ausschließlich SPD-Schuhe (je nach Jahreszeit und Strecke als Bergschuhe, Sandalen, Touren- oder Gravelmodell, Winterschuhe oder Race-Schuhe mit steifer Carbonsohle. Füt After-Bike normalerweise leichte Badeschuhe, für längere Schiebe/Tragepassagen Outdoor - Sandalen.

Hi,

stimmmt,da hätte ich präziser sein können. Naja sagen wir ne Tour von über 5 Monaten und hast es sowohl super heiss als auch bitter kalt ( unter null Grad ).
Sandalen check, aber was bei kälteren Temperaturen? Sportliche Treter und entsprechende Wollsocken?

haben Fahrradschuhe nen Einfluss auf das Kniegelenk? Sprich, sind sie gelenkschonender während der Fahrt als "normale" Schuhe?

Ja, wenn man sonst Einlagen o.ä. Nutzt und die Schuhe mit den Platten präzise einstellt.

Ich fahre immer Schuhe mit steifen Sohlen, weichere vertragen meine Füße nicht mehr. (Als Junger bin ich noch mit Espandrillen und Rennpedalen wochenlang und relativ weit gefahren, aber das ist vorbei.)
Mit Cleats an den Pedalen kommen ich nicht mehr gut zusammen, daher verwende ich, wenn es kälter ist, gerne leichte Bergschuhe. Die haben steife Sohlen und sind wasserdicht. Sie sorgen einerseits beim Gehen durch hohes, feuchtes Gras (wichtig beim wild Zelten am Morgen) für trockene Füße, und andererseits entschärfen sie das Gamaschenproblem.
In warmen Gegenden benütze ich gerne Radsandalen ohne Cleats. (Neoprensocken standen auf meiner Einkaufsliste für Schlechtwetter unterwegs, ich habe aber noch keine.)

Für deinen Bedarf wird es die eierlegende Wollmilchsau nicht geben. Wen du starke Extreme hast und nicht zu viel dazwischen, könntest du Leichtbergschuhe oder Wanderschuhe und Sandalen nehmen. Dann hast du für alle Witterungen und Temperaturen etwas, das hinkommt, im mittleren Bereich musst du halt einen Kompromiss wählen.

Vom Nordkap nach Sizilien wäre einfach: Die Sandalen hast du im Gepäck, oder lässt sie dir später schicken, und fahrst mit Wanderschuhen los. Im mittleren Bereich benützt du beides, und im Süden steckst du die Wanderschuhe in eine Schachtel und schickst sie heim.

lg!
georg

Definitiv ja. Dabei gibt es 2 Faktoren: Die Sohlensteifigkeit und die Fußhaltung. Ich hatte einmal starke Probleme mit einem Knie. Der Grund waren die beiden Kinder am Tandem, Zeitdruck, also Vollgas, um sie rechtzeitig ab zu liefern, und meine relativ stark ausgedrehte Fußhaltung. Die Fersen stehen bei mir beim Gehen deutlich weiter innen als meine Fußspitzen. Da kamen meine Knie irgendwann einmal nicht mehr mit. Um das zu korrigieren, hat mir ein Physiotherapeut empfohlen, mit Cleats zu fahren. Inzwischen fahre ich ohne und setze meine Füße ziemlich gerade auf, und das Problem ist behoben.

lg!
georg

Shimano Mt91, leichter Stiefel mit GoreTex. Wunderbar warm und trocken bei Schmuddelwetter, nassem Gras und auch für Bergwanderungen geeignet. Passt auch breiteren Füßen. Wenn ich wärmere Witterung erwarte, gerne zusätzlich ein Paar Rose Fahrradsandalen (werden lange nicht mehr angeboten, wurden wohl von Exustar hergestellt, diese gibt es noch). Beides mit Cleats und Shimano EH500-Pedale, so dass ich mit Cleats fahren kann, aber nicht muss.

Ich fahre immer mit SPD Schuhen, wenn ich das nicht tue, insbesondere mit weichen Sohlen, bekomme ich sehr schnell Probleme mit tauben Füßen. Die Entlastung in der Aufwärtsbeweung mit Klickpedalen verhindert das für mich.

Das hängt vom Gesamtrahmen ab, auch von deinen Vorlieben. Nicht alle können sich auf dauerhaftes Cleats-Fahren einstellen und kommen ohne besser zurecht. In dem Fall liebr ohne CLeats auf lange Tour. Wenn du viel abseits vom Rad Laufwege unternimmst, lohnt sich in jedem Fall ein besserer Schuh/Sandale aus dem Trekking-Bereich zusätzlich zum Radschuh. Wenn du häufig in Flüssen, im Meer usw. badest, braucht man ggf. eine wasserfeste Sandale wegen der Steine, dem heißen Sand usw. Wenn man fast ausschließlich im Sattel sitzt, reicht der eine, gute Radschuh - auch über Monate. Der sollte dann auch geschlossen und temperaturflexibel. Für ein gutes Fußklima braucht man auch eine Socke, möglichst atmungsaktiv. Ich hatte auf meinen letzten Radreisen, die über 3 Monate dauerten, nur einfache Badesandalen noch mit dabei, etwa für Campingplätze oder ungemütliche Untergründe, wenn man mal aus dem Zelt muss und Radschuhe anziehen zu umständlich ist. Mache das mittlerweile meist auch barfuß.

Auf dem Rad ausschließlich Radschuhe mit SPD-Cleats und steifen Sohlen. Bei längeren Fußwegen, auf dem Campingplatz und überall, wo Radschuhe eher hinderlich sind, nutze ich leichte Barfußschuhe, die sich auch problemlos und platzsparend verstauen lassen.
Gruß Dirk

Es gibt (zumindest für mich) keine Schuhe, die sowohl bei +35°C als auch bei -10°C taugen. Eine derart lange Tour habe ich bisher nicht gemacht. Ich stelle es mir auch wenig spannend vor, bei über 30°C die Winterausrüstung spazierenzufahren, bloß weil es in 4 Monaten kalt werden könnte.

Bei nicht zu kalten Temperaturen ziehe ich ein recht luftiges Paar Radschuhe mit SPD-Platten von Vaude an. Mit diesen bin ich bis ca. 40°C klargekommen. Wenn es kälter wird, dann entsprechend mehr Schichten - dickere Socken und ggf. Überschuhe (winddicht, bei kälteren Tmperaturen auch Neopren). Damit komme ich bis ca. 5°C auf jeden Fall durch (auch wenn es einstellig dauerhaft damit keinen Spaß mehr macht).

Bei durchschnittlich kälterem Wetter, wenn Temperaturen oberhalb von 12 bis 15°C ohnehin nicht zu erwarten sind, fahre ich aber eher nicht so, sondern habe wärmere Schuhe. Was für eine Tagestour oder einen kurzen Kälteeinbruch taugen mag, tut es nicht unbedingt für eine kalte Radreise.

Bei der ganzen Aktion mit mehreren Schichten und dicken Socken sollte man eins bedenken:

Du kannst nicht endlos dicke Socken anziehen, weil du dann nicht mehr in die Schuhe passt. Selbst wenn du reinkommst, wird das Blut abgeschnürt. Damit wärmen die Socken nicht mehr. Deshalb kaufe ich Radschuhe eher zu groß.

Gruß
Thoralf

Danke für die zahlreichen Antworten. Bei Thema Cleats und generell Klickpedale bin ich mir noch nicht sicher, ob es mir gefällt. Hab es zwar noch nie probiert aber die Vorstellung nicht mal eben schnell von der Pedale zu kommen schreckt irgendwie ab. Fahrradsandalen bei warmen Temperaturen bin ich dabei und würde ansonsten noch leichte Wanderschuhe für entsprechende Touren ohne Rad mit einpacken. Bleibt nur die Frage was man bei kalten Temperaturen macht. Werd mich nochmal etwasd schlau machen.

Entspannten Sonntag

Ich fahre auf längeren Radtouren und Radreisen nur mit Cleats. Mein Sohn ist nun auch endgültig darauf umgestiegen, nachdem er zuvor Probleme mit dem Knie hatte. Die sind jetzt weg. Ich bin wenig kälteempfindlich und kann mit den Schuhen problemlos auch mit normalen Socken bis 5 °C fahren. Bis fast -10 °C hatte ich die Schuhe immer noch verwendet. Dann aber mit dickeren Socken und Neopren-Überschuhen. Bei den tiefen Temperaturen müssen aber die Schuhe und Füße trocken sein, was für alle Schuhe gilt. Ich habe noch Seasskinz-Socken dabei, die die Füße trocken halten, auch wenn die Schuhe schon feucht sind. Das werden sie leider bei langen Regentagen auch, wenn ich Regengamaschen (Vaude) darüber habe. Das ist aber unabhängig von Cleats.

Für meine Trainingsfahrten nutze ich Schuhe mit sehr steifer Sohle. Mit denen kann man längere Strecken nicht gut laufen. Mit den Schuhen, die ich im Augenblick verwende (Scott Sport Crus-r BOA Shoe) kann ich eigentlich sogar wandern, was ich aber wegen der Cleats nicht tue. Für normale Strecken (z. B. Stadtbesichtigung usw.) haben die eine zwar immer noch steife, aber dennoch angenehm flexible und rutschsichere Sohle.

Bei Radreisen habe ich dann noch Outdoor-Sandalen dabei, die mit den Sealskinz-Socken auch bei schlechterem Wetter gemäßigte Wanderungen erlauben. Für Winterausflüge wären sie natürlich nicht geeignet. Bei richtig langen Radreisen, die sich auch in den Winter erstrecken und bei denen ich auch längere Strecken zu Fuß unterwegs sein wollte, müsste ich dann doch leichte Winterstiefel mitführen. Das hatte ich aber noch nicht gemacht und werde es wohl auch nicht mehr tun. Ich brauche die "Winterausrüstung" (dickere Socken und Überschuhe) auf meinen Radreisen eigentlich nur für Passüberfahrten (z. B. Norwegen), wo ich dann durchaus Temperaturen unter Null habe.

Nochmals zu den Cleats. Richtig eingestellt (und das ist sehr wichtig!) sind die für mich inzwischen unverzichtbar. Ich fahre damit viel angenehmer und auch effizienter. Auf ruppigen Wegen, die ich auch gerne auf Radreisen fahre, sind die Füße immer sicher auf dem Pedal. Das Ausklicken geht problemlos und ohne noch nachzudenken.

Eine Option könnten Pedale sein, die auf einer Seite für Cleats ausgelegt sind und auf der anderen Seite für "normale Schuhe". Ich fahre allerdings SPD-Pedale am Reiserad, die eine recht großflächige Auflage bieten und wo ich (trotz beidseitiger SPD-Vorrichtung) auch gut mit normalen Schuhen kürzere Strecken fahren kann. An meinem Crossbike hingegen, habe ich schmale Pedale, die lediglich das Einklicken ermöglichen, aber mit "normalen Schuhen" nur sehr unbequem zu fahren sind.

Am Ende sind das aber immer nur persönliche Einschätzungen und Vorlieben. Bei Reiseradlern findet man viele Varianten, wenn es um Schuhe geht.

Wenn die Pedale so glatt sind, dass sich die Profilsohlen der leichten Wanderschuhe nicht drin verhakeln, geht das für ein paar kalte Tage problemlos, wenn man nur bis Halbschuh-Höhe schnürt und baumelnde Bändel wegknotet, damit sie nicht Kurbel oder gar Kette berühren können.

Das passiert bei mir mit Fußfesseln und eben deshalb wurden Liegeräder nie zur Reisealternative.

fahr ich eh nie und auf Tour schon zweimal nicht. Soweits das Wetter zulässt Tennis- bzw. leichte Trekkingschuhe. Winters etwas dicker. Bei Touren in extremeren Gefilden kann ich jedoch nicht mitreden.

Es gibt vier Punkte, die für Fahrradschuhe sprechen:

1.: Wenn du jeden Tag >100km mit vielen Höhenmetern fahren willst, freust du dich über Schuhe, die den Druck vom Pedal optimal verteilen, sodass dir nicht irgendwann die Füße weh tun oder einschlafen.

2.: Du kannst die Fuß- und Beinposition optimal einstellen, auch das werden dir Sehnen und Gelenke danken, wenn du viel fährst.

3.: Du rutscht nicht versehentlich ab, wenn du mal abgelenkt, unkonzentriert oder müde bist. Auch das ist vor allem bei längeren Tagesetappen wirklich hilfreich.

4.: Wenn dir beim Schieben oder Tragen oder dergl. mal ein Pedal vors Schienenbein knallt, freust du dich, dass SPD-Klickpedale so schön rund sind

Bärentatzen ohne Klickmechanismus, am besten noch mit Pins für bessere Haftung am Schuh, sind nicht gerade schienenbeinfreundlich.

LG Erik (der immer auch noch ein paar ziviler Schuhe im Reisegepäck hat, weil die für einen Stadtbummel einfach angenehmer sind)

Von direkt langen Reisen kannn ich nicht berichten - meine längste war ca. 2 oder 3 Wochen.
Aber ich hab ein Paar normale Schuhe dabei als Reserve und wenn ich mal wandere,
aber am Rad fahr ich mit SPD Sandalen.
+ trocknen nach dem Regnen schneller wie SChuhe
+ Fuß ist luftiger
+ Zehen haben viel mehr Platz (das stört mich immer an vorne zusammengehende Schuhe)
+ keine Regenüberschuhe nötig, wenn es warm ist
+ wenns regneet und/ oder kalt ist, dann Socken, Neoprensocken und ggf. ncoh BW-Socken drüber
- wenn es wirklich Minusgrade hat, dann wird es schon mal etwas frisch trotz der Socken, aber das ist mit dem Schuh sicher nicht viel besser
- leider kommmen Insekten auch leichter zu den Füßen als im Schuhe

Bei mir sind die Sandaale ausreichend groß geschnitten, sodass die Socken auch noch Platz haben, wenn's kalt ist.
Ich habe nicht vor, wieder zu Schuhen zurückwechseln, zumindest aktuell, da ich mit den Sandalen glücklich bin. Wenn es diese mal nicht mehr gibt, dann weiß ich noch nicht, was ich tue...
Zum Arbeitfahren ziehe ich mir aber die normalen Trekking-Turnschuhe an (2-3km)...
Die Pedale haben auf einer Seite SPD Bindung, auf der anderen Seite leider etwas scharfes Metall, was zwar praktisch ist, da man nicht abrutscht, aber am Schienbein ist's nicht so toll.

Beste Grüße
Franz