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#1561415 - 18.11.24 20:39
Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
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Hallo liebe Radreisende! Möchte mich schnell mal vorstellen: Mein Name ist Christoph oder Chris - wie ihr wollt Bin 49 und in Salzburg/Ö daheim. 178cm, 65kg SL: 86cm (mit Schuhen) (Eine ausführlichere Vorstellung folgt noch - nachdem mir hier hoffentlich erfolgreich geholfen wurde Ich habe Anfang dieses Jahres (auch aufgrund gesundheitlicher Gründe) die Liebe zum Radfahren wiederentdeckt - nach ca. 20 Jahren Abstinenz Jetzt hat sich in 20 Jahren natürlich unfaßbar viel verändert. Also hab ich mich wochen-/monatelang in die Materie eingelesen/eingearbeitet - und was soll ich sagen - einfach draufsetzen und fahren wie damals als Jugendlicher ist es jetzt offenbar nicht mehr – das Alter lässt grüßen Angefangen hab ich mit einem 26er Komplett-Neu-Aufbau mit vielen Gebraucht-Teilen von verschiedenen Rädern. Der Fokus lag damals eher auf Leichtgewicht. Kaum war ich damit fertig, kam als logische Konsequenz mein 29er MTB daher . WAS für ein Unterschied, wow! (Übrigens war bis hier noch gar keine Rede vom Radreisen. Was sich aber recht bald ändern sollte!) Je mehr ich in die Materie eingetaucht bin und an meinem 29er gebastelt habe, desto mehr kam ich ins "Radreise-Fieber" - der eine oder andere kennt das vielleicht Also wurde nach und nach aus meinem 29er Specialized Rockhopper Sport (2022) - eigentlich ein Trail-Bike - ein "Touren-gezähmter" MTB-Reise-Panzer – namens Daisy (Zwischendurch noch eine wichtige Info, um einiges vielleicht besser verstehen zu können: ich bin aufgrund meiner momentanen Situation in einer finanziell recht schwierigen Lage. Also hab ich nach und nach begonnen, diversen Besitz zu verkaufen, um mein "Traum-Reise-Rad" verwirklichen zu können). Radfahren ist mittlerweile für mich wie eine Therapie - und dadurch wichtiger geworden als vieles andere!)Gut. Mit diesem Setup bin ich dann meine erste große Tour gefahren. Ca. 1000km durch mein Heimatland mit Zelt und allem was dazu gehört. DAS hat mein Leben verändert! DAS hat mein DENKEN verändert! DAS hat eigentlich fast alles verändert ABER - irgendwie war ich noch nicht wirklich zu 100 Prozent zufrieden mit dem Setup. Vorallem mit der Sitzposition und dem Sattel. Ca. 8-9 Sättel hab ich bis dahin schon erfolglos probiert Und so kam der nächste Schritt: ein 1997er Specialized Rockhopper Comp Fs sollte irgendwie mein Allround-Winter-Reiserad-für-Alles werden (die originale Federgabel wurde durch eine Stahl-Starrgabel ersetzt). Hab mir nach Vorbild einiger Radreisender eingebildet, ein 26er Stahl-MTB als Reiserad aufzubauen (mit den geringst möglichen finanziellen Mitteln - gute & leichte Komponenten waren ja von meinem 26er-Erst-Aufbau bereits vorhanden - alles XT usw.). Hab gefühlt 100e verschiedene Lenker/Vorbauten/Sättel usw getestet, bin aber mit der Sitzposition einfach nie wirklich klargekommen - falsche Geometrie für mich, weil zu kurzes Oberrohr, usw? Aaargh. Mein 29er-Daisy-Panzer war zwar sauschwer, aber trotzdem um einiges ruhiger und bequemer (trotz Sitzpositions-& Sattel-Problemen). Also bin ich wieder zurück zu meiner Daisy Wollte sie eigentlich über den Winter "schonen" - aber wozu schonen? ich will doch Radfahren und Spaß dabei haben! Und sie passt mir einfach besser zu den Winter-Bedingungen. Putzen ist sowieso ein notwendiges Übel, da sie ja bei mir wohnen darf Und genau hier stehe ich wiedermal an und erhoffe mir hier gute Tipps/Ideen/Vorschläge von Menschen, die meine Leidenschaft teilen, aber VIEL mehr Erfahrung/Wissen haben als ich Was ich bereits alles probiert hab mit der Sitzposition ist schon abartig. Ein bikefitting kann ich mir zur Zeit einfach nicht leisten. Und man hört auch nicht nur gutes darüber. Man kann Glück oder Pech haben. Ich bin dann irgendwann mal zufällig auf Juliane Neuß gestoßen - und zum ersten mal hat vieles plötzlich Sinn ergeben. Mehr als all die "Online-Hilfen" von vielen selbsternannten bikefitter (kann sich ja prinzipiell jeder so nennen). Auch ihr Buch habe ich von ihr bekommen und verschlungen. Ich kam also mit der Hilfe von Juliane deutlicher weiter als zuvor (sie hat mir auch kurze telefonische Hilfe gegeben - was aber natürlich nicht dasselbe ist, wie persönlich + Fahrrad). ABER - ich sitze jetzt wirklich sehr gestreckt, um (aber trotzdem noch immer nicht ganz) auf die von ihr angegebene Sitzlänge von 93cm (laut ihrer Berechnung) zu kommen (sind jetzt zum Lenker ca. 85cm und zu den Innerbarends ca. 90cm). Nicht mal mit einem Vorbau von 130mm! (Sattelhöhe und Versatz sollten richtig eingestellt sein). Welche Sitzlängen fährt ihr so? Sie sagt ja auch, daß die heutigen Rahmen oft viel zu kurz sind, um eine ergonomisch korrekte Position zu erlauben (wegen dem Fehlen eines Rennlenkers, der ja den Reach um gute 8-10cm verlängert – hat sich ja vieles aus dem Rennrad-Bereich entwickelt). Der Lenker (ein SQLab 30x medium – gekürzt auf 680mm, 16°BS, 35mm Rise) ist übrigens im Moment ca. auf Sattelhöhe - zur Zeit sogar ein paar cm drüber (wegen dem neuen Brooks B17 – dazu gleich mehr). Es ist zwar nicht wirklich "bequem", aber ich habe interessanterweise nach meinen Tagestouren keine nennenswerten Schmerzen in Nacken, Rücken oder Schultern mehr - was natürlich schon mal gut ist. Aber ich fahre einfach nicht "entspannt" - also so, wie ich mir entspanntes Radreisen vorstelle (und trotzdem ergonomisch richtig zu sitzen). Ich würde gerne fahren um zu erleben und um mehr als 20cm vor mir zu sehen - und nicht um Rekorde zu brechen. Mittlerweile bin ich auch - glaube ich - bei Sattel Nr. 13 Bin jetzt beim Brooks B17 Imperial gelandet und die ersten Tests schmerzen zwar anfangs noch auf den Sitzknochen, aber irgendwie kommt er mir passender vor als alle davor (fahr zum ersten mal mit gepolsterter Hose und es wird nach und nach besser). Könnte vielleicht endlich mal was werden - die Indoor-Brooks-Einfahr-Sessions werdens zeigen (außer ein wenig gefettet und zärtlich geklopft hab ich ihn nicht Der IST-Zustand (noch ohne Brooks B17 & ohne Schlafzimmer am Gepäckträger): So. Bissl viel Text, ich weiß Aber ich wüßte nicht, wie ich meine Situation besser/kürzer erklären könnte Was wären eure Tipps? Eure Erfahrungen? Sind meine beiden Rahmen einfach nicht passend für mich? Oder mache ich mir einfach viel zu viele Gedanken über all das? Ich möchte nur vermeiden, vermeintlich "bequem" zu sitzen, dabei aber unbewußt meinem Körper zu schaden. Das ist glaube ich meine größte Angst. Welche für mich passenden Rahmen(/Sets) könnt ihr mir empfehlen? (langes OR, längere Kettenstrebe, längerer Radstand, usw. - eigentlich all das, was mein 29er Rockhopper Rahmen eigentlich hätte :)) Mein Wunsch wäre ein verlässliches Allround-Reise-MTB (Flatbar), daß sich auch auf der Straße länger wohl fühlt. Wahlweise mit Federgabel (die ich ja schon hätte) aber später auch mit Starrgabel für die wirklich langen (mehrwöchigen) Touren. Dann schaue ich, ob ich den Rahmen irgendwo gebraucht bekomme oder zumindest hinsparen kann. So. Ich glaub, jetzt hab ich es wirklich fürs erste und hoffe, ich habe hier niemanden verschreckt oder überfordert Wäre wirklich sehr, sehr dankbar für wertvolle Tipps, Ideen oder Denkanstöße! Vielen Dank und besteste Grüße von einem wirklich Fahrrad-Verrückten, Chris. P.S. Radreisen bedeutet für mich nicht unbedingt nur um die Welt zu fahren (auch wenn ich es irgendwann mal ziemlich sicher auf die eine oder andere Art machen werde), sondern auch fast täglich mit dem Großteil des Setups unterwegs zu sein – egal wie weit, egal wie hoch, egal wohin. Immer alles dabei zuhaben, entspannt mich und hält mich fit
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Geändert von chrisrocks75 (18.11.24 20:45) |
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#1561422 - 18.11.24 22:43
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Aus meiner Sicht sind Sitzpositionen immer Kompromisse, also ein Ausmitteln verschiedener gegensaetzlicher Ziele. Ich nehme beispielsweise einen groesseren Luftwiderstand und eine fuer die optimale Kraft eigentlich zu hohe Sitzposition in Kauf, um mit weniger Halsknick einen besseren Blick auf die Umgebung zu haben, weil es mir auf Radtouren mehr darauf ankommt als auf die maximale Leistung. (Meinem Eindruck nach haben Bikefitter mehr einen Fokus auf Radrennen und nicht so sehr auf Radreisen. Oder ich kann mir bloss nict vorstellen wie jemand stundenlang mit so viel Halsknick fahren will. ;-) )
Um dem Kompromiss bei der Sitzposition zu entgehen ist viel freihaendig zu fahren eine gute Loesung ... bloss funktioniert die halt leider nicht auf einem beladenen Reiserad.
Die Sattelsuche ist frustrierend. Ich habe recht schnell einen gefunden mit dem ich ganz gut zufrieden bin, aber das ist halt Glueck. Die Art des Sattels sollte auch zur Sitzposition passen. Haerte Saettel gehen nur wenn man eine tiefe Position hat ... oder kein Gefuehl im Hinterteil. :-D
Dein 26-Zoll-MTB finde ich ein tolles Bike ... das ist voll mein Stil. Dir hilft das zwar nicht weiter, aber ich wollte das noch erwaehnen. ;-)
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1561423 - 19.11.24 06:46
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hi Chris, immer wieder schön zu lesen, dass Radfahren auch für Andere eine Therapie sein kann. Aber leider nicht von der Krankenkasse bezuschusst wird. Und wäre ich nicht chronisch erkrankt, was mir lange Radreisen mit Zelt verunmöglichte, würde ich mir auch ein Neues zulegen... Mir gefallen deine beiden Räder! Warum du aber bei einer Schrittlänge von 86 auf diese "XS-Rahmen" setzt, die du mit langen Vorbauten optimieren musst, verstehe ich nur zum Teil. Denn damit würdest du theoretisch Räder mit längerer Oberrohrlänge erhalten. Oder? Sie würden eher zu meiner 79er Schrittlänge bei 180cm passen. Ich fahre inzwischen 4 Räder mit 46/47er Rahmen, am liebsten alte C´dale, die noch lange Oberrohre haben, klick (Die Leute ziehen mich zwar immer auf, indem sie mich Bär auf Zirkusrad bezeichnen, aber Spott ist ja auch Neid) Statt Bikefitting habe ich ein genauso teures kaufen/verkaufen von nichtpassenden Rädern betreiben müssen.
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" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal) --- Einige Radreisen | |
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#1561424 - 19.11.24 07:09
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hi Chris,
du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Nach 20 Jahren im Sessel braucht ein nicht mehr ganz fabrikfrischer Körper wesentlich mehr Zeit auf dem Rad, um seine Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen und so weiter darauf anzupassen.
Zeichen, dass an deinem Rad wirklich ernsthaft etwas nicht stimmt:
- Dir schlafen die Hände und Füße ein, Finger, Zehen oder die edelsten Teile werden taub, und es braucht wenigstens 'ne Stunde auf der Couch, bis das weggeht.
- Dir tun die Knie-, Schulter- oder Handgelenke weh, und auch da bleibt stundenlang noch ein dumpfer Schmerz zurück, wenn du abgestiegen bist.
- Sehnen im Unterarm oder Schienenbein tun am nächsten Tag noch weh.
- Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen.
Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind.
LG Erik
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Geändert von buche (19.11.24 07:10) |
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#1561425 - 19.11.24 07:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Danke Erik, genau das schoss mir auch durch den Kopf. Bei mir reichte schon eine längere Krankheit und in der Folge ein Jahr sehr wenig Rad fahren, um ein über 100.000 km bewährtes Rad als nicht mehr bequem zu empfinden. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind. Ob es wirklich fünfmal in der Woche sein muss, weiß ich nicht, aber die grundsätzliche Strategie 'häufiger, aber dafür kürzer' bringt dich garantiert weiter als Gewaltaktionen. Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Ob sie sich auch für dich gut anfühlt, scheint weniger eine Rolle zu spielen, statt dessen wird man dich natürlich auch darauf hinweisen, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Was siehe oben nicht falsch ist und durchaus dauern kann. Von einem wirklich guten Bikefitter würde ich allerdings erwarten, dass er einem glaubt, dass man sich an bestimmte Dinge eben nicht gewöhnt hat und daraus Alternativen entwickelt. D.h. das Fitting müsste ein Prozess und keine einmalige Session sein. Was wiederum den Preis in die Höhe triebe und damit für dich erst recht nicht in Frage kommt. Ich würde daher an deiner Stelle die von Erik vorgeschlagene Methode probieren.
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#1561426 - 19.11.24 07:39
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ob Bikefitting die Lösung ist, weiß ich nicht- da stimme ich mit Meilo überein. Bzgl. Sitzposition hilft- m.M n. - nur Ausprobieren, aber das dauert natürlich lange, wenn man immer nur ein Merkmal verändert, und wenigstens 1-2 längere Touren sollt man damit dann schon gefahren sein.
Und es gibt ja so viele Einstellmöglichkeiten, selbst bei demselben Rahmen. Bei deinem blauen Specialized tut es mir schon beim Hingucken weh, wie der Sattel nach vorn geneigt ist.
Außerdem ändert sich das mit zunehmendem Alter. Heute möchte ich nicht mehr so gestreckt fahren, wie früher (und auch da bin ich nie in Rennfahreposition gefahren).
B17- da braucht man schon Einfahrzeit, um gesichterte Aussagen treffen zu könnnen. Mein Brooks Flyer (ähnlich wie B17, aber mit Federn war nach 500 km bequem, aber dann wollte ich einen ohne Federn, also B17- der brauchte schon etwa 1000 km. Dann habe ich mir noch einen B17 zugelegt, bei dem dachte ich, der wird nie bequem. Aber nach 3000-4000 km war der dann auch bequem geworden.
VG aus Budapest Martin
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Off-topic
#1561427 - 19.11.24 07:47
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Aus meiner Sicht sind Sitzpositionen immer Kompromisse, also ein Ausmitteln verschiedener gegensaetzlicher Ziele. Ich nehme beispielsweise einen groesseren Luftwiderstand und eine fuer die optimale Kraft eigentlich zu hohe Sitzposition in Kauf, um mit weniger Halsknick einen besseren Blick auf die Umgebung zu haben, weil es mir auf Radtouren mehr darauf ankommt als auf die maximale Leistung. (Meinem Eindruck nach haben Bikefitter mehr einen Fokus auf Radrennen und nicht so sehr auf Radreisen. Oder ich kann mir bloss nict vorstellen wie jemand stundenlang mit so viel Halsknick fahren will. ;-) ) Genau um das gehts mir ja auch. Ich habe einfach nur die (unbegründete?) Angst, dann ergonomisch "falsch" zu sitzen und meinem Körper dadurch vielleicht sogar (unbewußt) zu schaden. Um dem Kompromiss bei der Sitzposition zu entgehen ist viel freihaendig zu fahren eine gute Loesung ... bloss funktioniert die halt leider nicht auf einem beladenen Reiserad. Freihändig fahren funktioniert bei beiden Rädern eigentlich verhältnismässig gut. Manchmal ziehts aber nach ein bissl nach rechts - ich schiebs mal auf eine ungleichmässige Beladung, auch wenn ich da schon immer halbwegs drauf schaue. Die Sattelsuche ist frustrierend. Ich habe recht schnell einen gefunden mit dem ich ganz gut zufrieden bin, aber das ist halt Glueck. Die Art des Sattels sollte auch zur Sitzposition passen. Haerte Saettel gehen nur wenn man eine tiefe Position hat ... oder kein Gefuehl im Hinterteil. :-D[/zitat Und wie sie das ist Bin jetzt in der sehr gestreckten Position mit einem Ergon SM Pro in S ganz gut zurechtgekommen - aber auch nicht ewig und nur mit Polsterhose. Aber wie gesagt, entspannt ist anders. Deswegen bin ich jetzt beim Brooks B17 gelandet. Und da will ich jetzt durch! Solange fahren und einsitzen, bis er sich so gut es geht angepaßt hat. So hoffe ich zumindest Wird bei meinem "Fliegengewicht" allerdings sicher länger dauern - soviel wurde mir schon prophezeit Jetzt wird aber häufig gesagt, daß er eine aufrechtere Sitzposition erfodert - also ab Lenkerhöhe >= Sattelhöhe. Wie verhält sich das bei euch Brooks-Fahrern? [zitat=Meillo]Dein 26-Zoll-MTB finde ich ein tolles Bike ... das ist voll mein Stil. Dir hilft das zwar nicht weiter, aber ich wollte das noch erwaehnen. ;-) Danke! Ich war auch sehr verliebt in den schönen Rahmen! Und der Aufbau war auch wirklich spaßig. Aber irgendwie bin ich Sitzpositions-mässig noch nicht dort hingekommen, wo ich hin wollte. Deswegen such ich hier ja nach Hilfe/Inspirationen/Erfahrungen - vielleicht geht mir dann ja ein Licht auf - ich denke, es sind wirklich nur noch "Kleinigkeiten" Warum ich dann aber auch wieder zurück zum 29er bin: Ich bin ein Berg-Junkie! und das 29er ist trotz seines Gewichts mit seinen großen Reifen und den (für mich) genialen 2x11 Antrieb (22/34, 11/42) perfekt geeignet für fordernde Bergfahrten im Gelände. Das 26er fährt sich da deutlich "anstrengender"! - Ist eben mehr fürs weniger anspruchsvolle Berg-Gelände-Fahren geeignet. Zumindest kommts mir so vor.
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Geändert von chrisrocks75 (19.11.24 07:48) |
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#1561429 - 19.11.24 08:32
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Den Eindruck habe ich auch ... und das ignoriert eben den von mir dargestellten Kompromiss zwischen konkurrierenden Zielen, bei dem es keine theoretisch beste Loesung geben kann, sondern es inhaerent darauf ankommt, was man erreichen will und wo man bereit ist, Nachteile in Kauf zu nehmen. Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Insgesamt finde ich, dass man mit eigenem Denken ziemlich weit kommen kann. Dafuer reichen wenige grundlegende Erkenntnisse, wie: - Das Gewicht der fahrenden Person verteilt sich auf Sattel, Lenker und Pedale. Man kann sich mit der Fahrposition aussuchen, wo wieviel lasten soll. Wenn es einem irgendwo zu viel ist, dann kann man das Gewicht umverteilen indem man die Sitzposition aendert. - Die Sattelneigung muss relativ zur Neigung des Rueckens betrachtet werden und nicht relativ zur Horizontalen. (Genau genommen ist es nicht zum Ruecken sondern zur Neigung des Beckens.) Man kann sich dann aussuchen, ob man den Sitzbereich eher vorne oder eher hinten belastet haben will, indem man den Sattel ein bisschen zurueck oder vor kippt. (Dabei beobachten was der Koerper ggf. durch Kippen des Beckens, also z.B. mit rundem Ruecken auszugleichen versucht.) Das kann man wunderbar auf Tagestouren testen. - Das Ziel sollte sein, die Belastungen gleichmaessig ueber den ganzen Koerper zu verteilen, damit keine Stelle zu sehr belastet wird. Da der Koerper verschiedener Personen an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich belastbar ist, wird diese Verteilung individuell sein. - Bei Sitzpositionen am Schreibtisch sind sich die Experten bereits einig, dass Abwechslung besser ist als die theoretisch optimalste Position. Bei vielen Stunden auf dem Fahrrad ist das IMO aehnlich, was auch ein Aspekt von gleichmaessiger Verteilung ueber den Koerper ist.
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#1561430 - 19.11.24 08:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: drachensystem]
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Hi Chris, immer wieder schön zu lesen, dass Radfahren auch für Andere eine Therapie sein kann. Aber leider nicht von der Krankenkasse bezuschusst wird. Was ich bis heute nicht verstehen kann! Denn seit ich begonnen habe so intensiv Radzufahren, hat sich abgesehen vom körperlichen, vorallem mein psychischer Zustand massivst verbessert! Ohne ins Detail zu gehen, mich hat vor ca. 1,5 Jahren ein richtig bösartiges Burn-Out völlig aus dem Leben gerissen. Durchs Radfahren/reisen hab ich einen neuen Lebens-Sinn für mich entdeckt, der meine gesamte Lebenseinstellung komplett verändert hat! Und wäre ich nicht chronisch erkrankt, was mir lange Radreisen mit Zelt verunmöglichte, würde ich mir auch ein Neues zulegen...
Mir gefallen deine beiden Räder! Warum du aber bei einer Schrittlänge von 86 auf diese "XS-Rahmen" setzt, die du mit langen Vorbauten optimieren musst, verstehe ich nur zum Teil. Denn damit würdest du theoretisch Räder mit längerer Oberrohrlänge erhalten. Oder? Nur nochmal sicherheitshalber zu meiner angegebenen SL: Die 86cm sind MIT Schuhen (ohne: 84cm)! Juliane Neuß meint ja (für mich auch absolut nachvollziehbar) die Schrittlänge macht auch nur Sinn MIT den "am häufigsten genutzten" Schuhen für Einstellungen herzunehmen. Barfuß fährt ja wohl kaum jemand längere Touren Und wieso XS-Rahmen? Mein 29er ist ein L und hat ein 61er OR! https://www.specialized.com/at/de/r...=319822-199574&searchText=91522-6804Ganz zu Beginn (bevor ich auf Juliane aufmerksam wurde), hat man mir teilweise sogar gesagt, daß der Rahmen für mich zu groß sein könnte! Jetzt wäre er sogar eher eine Spur zu klein. Ich sags euch - diese 1000 verschiedenen Meinungen (was ja auch nachvollziehbar ist - jeder ist/fühlt anders) machen mir das Leben nicht viel einfacher Und den sehr langen 130mm Vorbau deshalb, damit ich laut Juliane zumindest annähernd auf meine errechnete Sitzlänge von 93cm komme. Eben weil - so sagt sie - die Geometrien seit Jahrzehnten "falsch" sind. Viel zu kurze Rahmen, weil der Rennlenker" fehlt, der ja in der Regel 8-10cm Länge ergibt - und dadurch die "optimale" Sitzlänge erreicht wird. Was ich mich aber schon frage: so nachvollziehbar ihre Ausführungen auch sind - warum fahren dann soooo viele Radler ihre "viel zu kurzen" Rahmen so glücklich und entspannt? WO ist der "Break-Even" zwischen ergonomisch richtig und entspannt? Und mein 26er hat eine Rahmenhöhe von 48cm und ein OR von 57,5cm (also auch nicht unbedingt XS) - da wäre im Nachhinein betrachtet ein 50er wahrscheinlich passender, weil ich ein längeres OR bräuchte, oder? Und hier suche ich sowieso noch (für später dann) einen wirklich passenden 90er MTB-Stahl-Rahmen mit langem OR und längeren Kettenstreben fürs wirklich weitere Reisen in sehr abgelegene Gebiete (und ja - ich mag die Optik auch richtig gern - aber was nützt die, wenn sichs nicht angenehm fährt?). Sie würden eher zu meiner 79er Schrittlänge bei 180cm passen. Ich fahre inzwischen 4 Räder mit 46/47er Rahmen, am liebsten alte C´dale, die noch lange Oberrohre haben, klick (Die Leute ziehen mich zwar immer auf, indem sie mich Bär auf Zirkusrad bezeichnen, aber Spott ist ja auch Neid) Statt Bikefitting habe ich ein genauso teures kaufen/verkaufen von nichtpassenden Rädern betreiben müssen. Und hier würde mich z.B. deine Sitzlänge interessieren. Und dein Lenker-Sattel-Versatz. Ich versuche einfach soviel Inputs wie möglich von langjährigen Radreisenden zu bekommen um mir einfach ein Gesamtbild machen zu können, wer wie fährt. Daraus kann ich mir dann für mich ableiten, was angenehmes Radfahren im Allgemeinen ausmacht. Und ob meine "Ängste" bzgl. "falsche, unergonimische, dem-Körper-schadende" Sitzposition eh komplett unbegründet sind
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#1561432 - 19.11.24 08:57
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Wobei sich das Nutzungsverhalten ggf auch den Grenzen des eigenen Körpers unterordnen muss. Die tollste Muskulatur nützt nichts, wenn z.B. die Haut so empfindlich ist, dass man sich immer wieder wundscheuert.
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#1561435 - 19.11.24 09:12
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Hi Chris,
du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Nach 20 Jahren im Sessel braucht ein nicht mehr ganz fabrikfrischer Körper wesentlich mehr Zeit auf dem Rad, um seine Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen und so weiter darauf anzupassen. Da hast du natürlich absolut recht! Aber dafür, daß ich wirklich so lange keinen Sport gemacht hab, nimmts mein Körper ziemlich gut hin Ich habe früher in Kindheits- & Jugendtagen sehr, sehr viel Sport gemacht - auch viel extremes. Ich denke, daß sich mein Körper an diese starken Beanspruchungen "erinnert" und ich es dadurch viel einfacher hatte, "wieder rein zu kommen". Ich würde behaupten, daß ich für meine 49 fitter bin als der Großteil meines Alters. Ich war immer froh, so einen Körperbau zu haben. Schmal, Leicht und dadurch genetisch bedingt nie in Gefahr durch ungesunden Lebenswandel dick zu werden Zeichen, dass an deinem Rad wirklich ernsthaft etwas nicht stimmt:
- Dir schlafen die Hände und Füße ein, Finger, Zehen oder die edelsten Teile werden taub, und es braucht wenigstens 'ne Stunde auf der Couch, bis das weggeht.
- Dir tun die Knie-, Schulter- oder Handgelenke weh, und auch da bleibt stundenlang noch ein dumpfer Schmerz zurück, wenn du abgestiegen bist.
- Sehnen im Unterarm oder Schienenbein tun am nächsten Tag noch weh. Ich habe glücklicherweise wirklich KEINE der oben genannten Beschwerden! Wie gesagt, ich schätze meinen Körper als sehr "schmerzresistent" ein - durch jahrelanges intensives Sport betreiben - auch wenns schon eine Zeit lang her ist. Aber ich bin recht schnell wieder nach natürlich anfänglichen "Problemchen" in meine "alte" Fitness reingekommen. - Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen. Die hatte ich zeitweise leider wirklich. Sind auch noch nicht zur Gänze wieder weg. Das schiebe ich aber ausschliesslich auf die falsche Sitzposition und meine "Sturheit" unbedingt ohne Polsterhose fahren zu wollen! Stattdessen hatte ich nur eine "weiter geschnittene" Funktionshose an, wo mir natürlich ständig die Falten Probleme bereitet haben. Aber man wird ja klüger Mein Ziel ist es trotzdem den Brooks so lange mit Polster einzufahren, bis ich ihn hoffentlich wirklich irgendwann problemlos ohne Polster fahren kann. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind.
LG Erik Also hier vielleicht wichtig zu erwähnen: ich habe im März diesen Jahres begonnen wieder Radzufahren. Seither habe ich ca. 4000km mit über 70.000hm auf der Uhr (JA, ich bin wie schon gesagt ein absoluter Berg-Junkie!) Für mich eigentlich unglaublich Und das setzt sich natürlich aus regelmässigem Fahren zusammen. Ich habe (laut Komoot - ich zeichne von Anfang an auf) eine Serie von mittlerweile 38 Wochen am Stück. Soll heissen, ich fahre im Schnitt 3-4x die Woche - meistens meine Standard-Test-Runden mit ca. 30-40km. Also an Test-Gewöhnungs-Fahrten mangelts mal bestimmt nicht Ich glaube mein Problem ist, daß ich "gefühlt" eben noch nicht die passende/für mich angenehme Sitzposition gefunden hab und dadurch verzweifelt ständig neue Änderungen vornehme, in der Hoffnung, daß es endlich mal "Klick" macht und es sich endlich "perfekt" anfühlt. Mittlerweile hab ich schon gelernt, daß es nach größeren Anpassungen mindestens 2 30-40km Touren braucht um genauere Schlüsse zu ziehen.
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#1561438 - 19.11.24 09:29
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Danke Erik, genau das schoss mir auch durch den Kopf. Bei mir reichte schon eine längere Krankheit und in der Folge ein Jahr sehr wenig Rad fahren, um ein über 100.000 km bewährtes Rad als nicht mehr bequem zu empfinden. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind. Ob es wirklich fünfmal in der Woche sein muss, weiß ich nicht, aber die grundsätzliche Strategie 'häufiger, aber dafür kürzer' bringt dich garantiert weiter als Gewaltaktionen. Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Ob sie sich auch für dich gut anfühlt, scheint weniger eine Rolle zu spielen, statt dessen wird man dich natürlich auch darauf hinweisen, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Was siehe oben nicht falsch ist und durchaus dauern kann. Von einem wirklich guten Bikefitter würde ich allerdings erwarten, dass er einem glaubt, dass man sich an bestimmte Dinge eben nicht gewöhnt hat und daraus Alternativen entwickelt. D.h. das Fitting müsste ein Prozess und keine einmalige Session sein. Was wiederum den Preis in die Höhe triebe und damit für dich erst recht nicht in Frage kommt. Ich würde daher an deiner Stelle die von Erik vorgeschlagene Methode probieren. Wie schon gesagt - ich glaube mir fehlt eben die schon mal "erfahrene, gefühlt optimale" Sitzposition - einfach, weil ich sie nicht kenne/noch nie hatte oder mich einfach nicht daran erinnern kann. In Jugendtagen zuerst auf meinem 10 Gang Rennrad und danach auf meinen ersten 90er MTBs war die "richtige" Postion einfach die, die man hatte, bzw, die der Rahmen und der Aufbau vorgegeben hat. Da gabs noch keine Gedanken zum Thema Ergonomie - und der Körper machte sowieso alles mit Nur bin ich damals aber auch keine längeren Touren mit einem Systemgewicht von ca. 90kg gefahren. Und mir kommen gefühlt 90% der "Bikefitter" so vor, als würden sie gerade auf den "trendigen" Zug aufspringen, um damit mit verunsicherten Radfahrern gutes Geld zu machen. Sie "plappern" oft 1:1 alles nach, was gerade so "angesagt" ist. Und da kann ich mir das Geld dafür auch beruhigt sparen. Auch wenn Julianes manchmal fast schon "militärische" Ausführungen ihrer als optimal bezeichneten Sitzposition kontrovers betrachtet werden, sind sie für mich großteils ergonomisch nachvollziehbar (ich war ja lange im Leistungssport) - aber jetzt suche ich eben die "Mitte" - aus ergonomisch richtig und "reisemäsig" bequem.
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#1561440 - 19.11.24 10:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ob Bikefitting die Lösung ist, weiß ich nicht- da stimme ich mit Meilo überein. Bzgl. Sitzposition hilft- m.M n. - nur Ausprobieren, aber das dauert natürlich lange, wenn man immer nur ein Merkmal verändert, und wenigstens 1-2 längere Touren sollt man damit dann schon gefahren sein.
Und es gibt ja so viele Einstellmöglichkeiten, selbst bei demselben Rahmen. Bei deinem blauen Specialized tut es mir schon beim Hingucken weh, wie der Sattel nach vorn geneigt ist. Dazu wieder eine "kurze" Erklärung von mir Das war ein Foto während irgendeinem "verzweifelten" Zwischenprozess, der natürlich nicht von langer Dauer war War der schon erwähnte Ergon SM Pro (S/M), den ich durch die sehr gestreckte Position mal testweise übertrieben weit nach unten geneigt hab. War natürlich nix. Dazu kam leider immer wieder das Problem mit der Federsattelstütze (Suntour SP12), die sich wegen der groben Rasterung nur viel zu grob einstellen ließ (wem fällt bitte sowas ein?) - deshalb hab ich jetzt zum einfahren/einstellen des Brooks wieder eine starre Stütze montiert (wurde mir auch so geraten) - und wenn ich dann irgendwann mal die richtige Position gefunden habe und der Sattel sich hoffentlich optimal angepaßt hat, werde ich die Federstütze so modifizieren, daß ich sie mit der passenden Einstellung wieder verwenden kann. Dafür ist mir der viel höhere Komfort einfach zu wichtig. Außerdem ändert sich das mit zunehmendem Alter. Heute möchte ich nicht mehr so gestreckt fahren, wie früher (und auch da bin ich nie in Rennfahreposition gefahren).
B17- da braucht man schon Einfahrzeit, um gesichterte Aussagen treffen zu könnnen. Mein Brooks Flyer (ähnlich wie B17, aber mit Federn war nach 500 km bequem, aber dann wollte ich einen ohne Federn, also B17- der brauchte schon etwa 1000 km. Dann habe ich mir noch einen B17 zugelegt, bei dem dachte ich, der wird nie bequem. Aber nach 3000-4000 km war der dann auch bequem geworden.
VG aus Budapest Martin Und genau DAS ist jetzt meine "letzte" Hoffnung! Ich hab schon soooo viele versch. Sättel ausprobiert und bin nie auch nur ansatzweise über längere Touren damit klargekommen. Meistens hat sich nach anfänglichem Enthusiasmus (JA, DAS IST ER! ENDLICH DER RICHTIGE!) nach ca. 40km+ die Ernüchterung eingestellt (DER GLEICHE SCHEISS SCHON WIEDER WIE BEI DEN LETZTEN 10 ) Auschlaggebend für mich war dann auch meine 1. 1000km Tour. Ich fragte mich die ganze Zeit, warum es trotz kleinerer "Wehwehchen" trotzdem so geil war? Ich bin da einen Brooks B17 NARROW Carved gefahren (hab mir den von einem richtig coolen Radreise-Typen abgeschaut - Tristan Ridley - der allerdings eine sehr sportliche Sitzposition fährt) Ich wusste nur damals noch nicht wirklich, daß speziell die schmale Version so eine extrem lange Einfahrtszeit bräuchte. Also hab ich aufgrund der unerträglichen Schmerzen einfach einen Gelüberzug drüber gezogen und bin damit eigentlich (auch ohne Polster) die komplette Tour gefahren. Am Ende war dann natürlich auch der Gel-Bezug durch = wieder Schmerzen durch den Kontakt der Sitzknochen mit der Lederoberfläche. Langer Rede, kurzer Sinn: der Narrow war mir schlicht und ergreifend viel zu schmal (obwohl genau solche Breiten Juliane ja aufgrund der von ihr gewünschten gestreckten Sitzposition empfiehlt). Also der Brooks B17 Imperial Standard. Mein damaliger Gelüberzug ist jetzt quasi meine Polsterhose. Und es fühlt sich für die ersten male schon irgendwie besser an als alle anderen Sättel davor. Nur durch mein nicht vorhandenes Sitzfleisch und mein niedriges Gewicht wird der sicher noch eine Herausforderung
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#1561442 - 19.11.24 10:14
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Den Eindruck habe ich auch ... und das ignoriert eben den von mir dargestellten Kompromiss zwischen konkurrierenden Zielen, bei dem es keine theoretisch beste Loesung geben kann, sondern es inhaerent darauf ankommt, was man erreichen will und wo man bereit ist, Nachteile in Kauf zu nehmen. Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Insgesamt finde ich, dass man mit eigenem Denken ziemlich weit kommen kann. Dafuer reichen wenige grundlegende Erkenntnisse, wie: - Das Gewicht der fahrenden Person verteilt sich auf Sattel, Lenker und Pedale. Man kann sich mit der Fahrposition aussuchen, wo wieviel lasten soll. Wenn es einem irgendwo zu viel ist, dann kann man das Gewicht umverteilen indem man die Sitzposition aendert. - Die Sattelneigung muss relativ zur Neigung des Rueckens betrachtet werden und nicht relativ zur Horizontalen. (Genau genommen ist es nicht zum Ruecken sondern zur Neigung des Beckens.) Man kann sich dann aussuchen, ob man den Sitzbereich eher vorne oder eher hinten belastet haben will, indem man den Sattel ein bisschen zurueck oder vor kippt. (Dabei beobachten was der Koerper ggf. durch Kippen des Beckens, also z.B. mit rundem Ruecken auszugleichen versucht.) Das kann man wunderbar auf Tagestouren testen. - Das Ziel sollte sein, die Belastungen gleichmaessig ueber den ganzen Koerper zu verteilen, damit keine Stelle zu sehr belastet wird. Da der Koerper verschiedener Personen an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich belastbar ist, wird diese Verteilung individuell sein. - Bei Sitzpositionen am Schreibtisch sind sich die Experten bereits einig, dass Abwechslung besser ist als die theoretisch optimalste Position. Bei vielen Stunden auf dem Fahrrad ist das IMO aehnlich, was auch ein Aspekt von gleichmaessiger Verteilung ueber den Koerper ist. Das klingt natürlich alles absolut richtig, was du schreibst! Nur habe ich, wie schon so oft erwähnt, folgende "Angst": Es kann durch Unwissenheit/fehlende Erfahrung (oder auch durch jahrzehnte lange Fehlstellungen beim "Büro-sitzen") passieren, sich eine vermeintlich bequeme Position anzueignen (den Körper darauf hinzugewöhnen), die aber ergonomisch komplett falsch ist. Soll heißen, ich quäle meinen Körper eigentlich unwissend auf Dauer und hab im schlimmsten Fall dadurch unangenehme Spät-Folgeerscheinungen. Und genau hier liegt glaub ich mein Problem: daß eine falsche Position langfristige Probleme hervorrufen könnte, die ich nach "ein paar Touren" noch absolut nicht spüren/abschätzen kann. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine
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#1561443 - 19.11.24 10:20
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Wobei sich das Nutzungsverhalten ggf auch den Grenzen des eigenen Körpers unterordnen muss. Die tollste Muskulatur nützt nichts, wenn z.B. die Haut so empfindlich ist, dass man sich immer wieder wundscheuert. Meine "Grenzen" sind - und das weiß ich mittlerweile auch - meine Sitzknochen und mein nicht vorhandenes Sitzfleisch. Ich kann auf nicht-gepolsterten Sesseln auch nicht länger als 10 Minuten am Stück sitzen ohne 100x die Position verändern zu müssen. Bei gepolsterten Sesseln verlängert sich dieser Prozess einfach nur Und ich glaube, all diese Erkenntnisse ergeben jetzt plötzlich Sinn, warum ich als Kind/Jugendlicher nie ruhig sitzen konnte "Immer in Bewegung der Bub", hat die Oma immer gesagt
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#1561450 - 19.11.24 13:11
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Meine "Grenzen" sind - und das weiß ich mittlerweile auch - meine Sitzknochen und mein nicht vorhandenes Sitzfleisch. Sitzfleisch sind ja auch nur Muskeln. Ich bin zwar kein Fan von Sportstudios, aber bei so einer kontreten Analyse könnte man dir da oder beim Physiotherapeuten sicher helfen. Laufen, Fussballspielen, Inlineskaten fällt dir da ein, aber ohne echtes Wissen.
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#1561452 - 19.11.24 14:48
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Vielleicht brauchst du einfach einen etwas breiteren und weicheren Trekkingsattel. Mache hier haben den Wittkopp Medicus, den es immer wieder mal für € 10,- bei Lidl gibt oder derzeit für € 15,- bei Tchibo. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht (wie ich) sich das Citymodell auf Lager legt. Wenn du mir eine Privatnachricht mit deiner E-Mail schickst, kann ich dir ein Foto mailen.
Ich persönlich (kann jeder handhaben, wie er will) kann mit Bikefitting nichts anfangen. Gemäß meinem Vorurteil wird da nur eine Art Rennradhaltung propagiert, die ich vor Jahrzehnten aufgegeben habe. Mir hat aber geholfen, dass ich verstellbare Vorbauten verwende (Empfehlung Ergotec Swell), die ich auch während der Tour mal verstellen kann, wenn mir der Nacken Probleme macht. Da kannst du da einfach mal eine andere Sitzhaltung ausprobieren. Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus.
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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#1561458 - 19.11.24 16:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich fahre übrigens auch einen B17 Narrow, hatte ihn lange Zeit beiseite gelegt, und fühle mich heute wieder wohl darauf, aber das ist sicher eine Frage der Sitzknochen.
Den Lidl Medicus habe ich auch (in der Sport-Version, nutze ich aber nur am Einkaufsrad, mit dem ich max. 20 km fahre- so viel geht mit jedem Sattel. Ein-zwei langere Touren hatte ich ihn ausprobiert- aber ich bin damit nicht glücklich geworden. Auch nicht mit dem Selle TRK large, de die Prostata besser schützt. Damit bin ich auf Tour gegangen, nach 3 Tagen hatte ich das Gefühl, nur noch im Stehen fahren zu wollen und habe mich nach meinem B 17 zurückgesehnt. Nach 5-6 Tage hatte ich mich einigermaßen daran gewöhnt ud konnte meine Tour dann ohen größere Beschwerden fortsetzen.
Und was deine Angst vor einer möglicherweisen permanenten Fehlhaltung betrifft, so kann ich das schon verstehen. Aber das hängt vermutlich mit deinen Erfahrungen als Leistungssportler zusammen.
Wenn du dich auf dem Rad wohl fühlst, sollte es schon passen. Vor allem die Knie sagen sehr schnell, dass die Einstellung nicht optimal ist. Kniebeschwerden bmerkte ich sehr schnell, als ich mal SPD-Pedalen ausprobierte. Schon nach 10 km taten mir die Knie weh, vermutlich war die Einstellung der Platten nicht optimal, und da ist der Winkel viel wichtiger. Ich hatte dann keine Lust, hier mit Milimetern zu experimentiern, und bin zurück zu Platformpedalen.
Rückenbeschwerden hatte ich mal wegen der Sattelneigung. Ich hatte eine Sattelstütze, deren Neigung sich nicht stufenlos einstellen ließ, und bin damit fast verzweifelt. Aber auch da fühlte ich schon nach wenigen km, dass die Sattelneigung nicht optimal ist (bei einem eingefahrenen Brooks ist das auch nicht per Wasserwaage einstellbar). Bei mir haben alle Räder 27,2 mm Satteltützdurchmesser, und dann wechsle ich manchmal von gefederter Sattelstüzue zu ungefedert, von Brooks zu Selle oder Lidl. In so einem Fall habe ich dann immer einen Inbus in der Lenkertasche, da die Rahmenwinkel anders sind und ich dann immer die Sattelneigung nachstellen muss.
VG aus Budapest Martin
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#1561461 - 19.11.24 17:21
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: tomrad]
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Vielleicht brauchst du einfach einen etwas breiteren und weicheren Trekkingsattel. Mache hier haben den Wittkopp Medicus, den es immer wieder mal für € 10,- bei Lidl gibt oder derzeit für € 15,- bei Tchibo. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht (wie ich) sich das Citymodell auf Lager legt. Wenn du mir eine Privatnachricht mit deiner E-Mail schickst, kann ich dir ein Foto mailen. Danke für die Empfehlung. Aber solche Sättel gehen bei mir leider absolut gar nicht. Vielleicht eine halbe Stunde besonders bequem, dann gehts aber rapide bergab! Ich glaube, daß es mit dem Brooks in die richtige Richtung gehen könnte. Hab heute meine Super-Low-Budget Trainingsrolle in Betrieb genommen und bin schon mal zum einrichten/ausprobieren von Rouvy ca. alles in allem 1 Stunde gefahren. Ohne Polster. Mit normaler Jogginghose. Ich spüre den Sattel natürlich sehr auf den Sitzknochen, aber es schmerzt irgendwie nicht. Es ist einfach nur irgendwie unangenehm vom Gefühl her - als würde ich auf einer nur minimal gepolsterten Holzbank sitzen. Aber der Sattel ist ja noch komplett neu. Mit Polster fährt er sich jedoch schon wesentlich bequemer - also könnte die Form schon mal passen. Ich werde jetzt bestimmt die nächste Zeit einige KM auf dem Sattel auf der Rolle fahren und schauen, wie sich alles entwickelt. Die Rolle hat für mich auch noch den Vorteil, ohne sehr großen Aufwand (im Gegensatz zu draussen) Sitzpositions-Einstellungen testen zu können. Ich persönlich (kann jeder handhaben, wie er will) kann mit Bikefitting nichts anfangen. Gemäß meinem Vorurteil wird da nur eine Art Rennradhaltung propagiert, die ich vor Jahrzehnten aufgegeben habe. Mir hat aber geholfen, dass ich verstellbare Vorbauten verwende (Empfehlung Ergotec Swell), die ich auch während der Tour mal verstellen kann, wenn mir der Nacken Probleme macht. Da kannst du da einfach mal eine andere Sitzhaltung ausprobieren. Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus. Das mit dem "Rennrad-Bikefitting" ist eben auch so meine Sorge. Hab bis jetzt noch keinen einzigen bikefitter entdeckt, der sich auf "Radreisen", bzw. auf "gemütliches" aber ergonomisch richtiges Langstrecken fahren konzentriert hat. Da kommen immer nur die 08/15 Standard-Floskeln, die bei jedem gleich sind. Damit sie halt den Bereich auch irgendwie "abgedeckt" haben. Das mit dem verstellbaren Vorbau hab ich auch schon ein paar mal überlegt. Ist aber aufgrund der Finanzen noch nie dazu gekommen, weil ich mir immer gedacht hab, daß ich die Höhe ja auch mit den Spacern verändern kann - auch wenn es natürlich viel umständlicher ist. Vielleicht sollte ich trotzdem mal einen probieren, wenn ich ihn in meiner Länge sehr günstig bekomme. Am besten wäre natürlich, ihn ausleihen zu können, bis ich meine Position gefunden habe. Danach brauch ich ihn ja nicht mehr, denn ein passender Vorbau ist mir stabilitätsmässig auf Dauer schon sympathischer. Das mit den Nackenproblemen ist bei mir so eine Sache: die hab ich einfach nicht, wenn ich den Lenker auf Sattelniveau hab (bis max. 2cm drüber, dann gehts los) und die Sitzhaltung recht gestreckt ist, weil ja anatomisch richtig die Schultern weiter runter kommen. ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf Sobald ich den Lenker weiter rauf stelle gehts mit den Nackenschmerzen los, weil die Schultern raufgedrückt werden. Eigentlich komplett dämlich, weil es sich anfangs ja auch bequemer anfühlt und ich mich freue, mehr von der Umgebung mitzubekommen. Bis halt nach und nach die Nackenschmerzen kommen. Lenker wieder runter - Nackenschmerzen weg. Bummm. Schön langsam glaube ich, daß mir nicht mehr viel übrig bleibt, als mich an den Gedanken zu gewöhnen, nur so auf Dauer schmerzfrei fahren zu können.
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#1561463 - 19.11.24 17:38
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: tomrad]
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Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus. Mit meinem Lenker bin ich eigentlich soweit sehr zufrieden. Die 16° backsweep in Kombination mit den Ergon Griffen (GA3) tut meinen Händen ziemlich gut (auch wenn er dadurch natürlich den Reach verringert). Bei den vorigen Standard 9° BS Lenkern haben sich meine Hände bei weitem nicht so wohl gefühlt. Den Rise (30mm) kann ich ja ebenfalls mit Hilfe der Spacer "variieren". Ahja, die SQLab InnerBarends waren meine allergrößten Gamechanger! Mit 42cm Abstand ein ähnliches Gefühl wie auf den Hoods eines RR-Lenkers. Diese Position fahr ich eigentlich mit Abstand die meiste Zeit, weil so bequem (aber eben auch gestreckter) - vorallem bei Gegenwind oder langen "eintönigen" Geraden. Den Lenker in der breiten Position fahr ich fast ausschließlich nur bergab (mehr Kontrolle) und im gröberen Gelände. Mehr Griffpositionen brauch ich eigentlich nicht.
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#1561465 - 19.11.24 17:50
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ich fahre übrigens auch einen B17 Narrow, hatte ihn lange Zeit beiseite gelegt, und fühle mich heute wieder wohl darauf, aber das ist sicher eine Frage der Sitzknochen.
Den Lidl Medicus habe ich auch (in der Sport-Version, nutze ich aber nur am Einkaufsrad, mit dem ich max. 20 km fahre- so viel geht mit jedem Sattel. Ein-zwei langere Touren hatte ich ihn ausprobiert- aber ich bin damit nicht glücklich geworden. Auch nicht mit dem Selle TRK large, de die Prostata besser schützt. Damit bin ich auf Tour gegangen, nach 3 Tagen hatte ich das Gefühl, nur noch im Stehen fahren zu wollen und habe mich nach meinem B 17 zurückgesehnt. Nach 5-6 Tage hatte ich mich einigermaßen daran gewöhnt ud konnte meine Tour dann ohen größere Beschwerden fortsetzen.
Und was deine Angst vor einer möglicherweisen permanenten Fehlhaltung betrifft, so kann ich das schon verstehen. Aber das hängt vermutlich mit deinen Erfahrungen als Leistungssportler zusammen. Das kann natürlich ein Mit-Grund sein, ja. Normalerweise gibt der Körper ja eh die richtigen Signale. Problematisch ist es nur bei jahrelang "antrainierten" Fehlhaltungen - bei mir speziell der Rundrücken vom vielen falschen Büro-sitzen. Ein gestrecktes Fahren ist dadurch eben nicht besonders angenehm bzw. bequem, weil der Rücken irgendwie immer rund "werden will". Und ihm das wieder "wegzutrainieren" fühlt sich meistens unnatürlich (obwohl eigentlich richtig) oder zumindest unbequem an. Wenn du dich auf dem Rad wohl fühlst, sollte es schon passen. Vor allem die Knie sagen sehr schnell, dass die Einstellung nicht optimal ist. Kniebeschwerden bmerkte ich sehr schnell, als ich mal SPD-Pedalen ausprobierte. Schon nach 10 km taten mir die Knie weh, vermutlich war die Einstellung der Platten nicht optimal, und da ist der Winkel viel wichtiger. Ich hatte dann keine Lust, hier mit Milimetern zu experimentiern, und bin zurück zu Platformpedalen.
Rückenbeschwerden hatte ich mal wegen der Sattelneigung. Ich hatte eine Sattelstütze, deren Neigung sich nicht stufenlos einstellen ließ, und bin damit fast verzweifelt. Aber auch da fühlte ich schon nach wenigen km, dass die Sattelneigung nicht optimal ist (bei einem eingefahrenen Brooks ist das auch nicht per Wasserwaage einstellbar). Bei mir haben alle Räder 27,2 mm Satteltützdurchmesser, und dann wechsle ich manchmal von gefederter Sattelstüzue zu ungefedert, von Brooks zu Selle oder Lidl. In so einem Fall habe ich dann immer einen Inbus in der Lenkertasche, da die Rahmenwinkel anders sind und ich dann immer die Sattelneigung nachstellen muss.
VG aus Budapest Martin Ich konzentriere mich jetzt mal auf ein Rad bzw. auf einen Sattel Wobei ich mich ja noch immer nicht wirklich zwischen meinen 2 Rädern entscheiden kann. Habs jetzt für mich so gelöst, daß ich das 26er Stahl-Fräulein über den Winter drinnen lasse und den schweren, aber im Moment einfach bequemeren Panzer über die harte Jahreszeit fahren werde.
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#1561472 - 19.11.24 20:04
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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... ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf ... ...die Sattel- und Sichtproblematik habe ich auf Radreisen so gelöst: [img]https://www.flickr.com/photos/149338209@N02/49922106226/in/datetaken-public/[/img] Radreisen mache ich schon seit Jahren mit dem Trike. Keine/Kaum Sitzbeschwerden (in diesem Jahr bei >4000km am Stück durch's Baltikum mit viel Schotter dann doch ein wenig), keine Nackenprobleme,schlafenden Hände etc. und man sieht einfach mehr von der Welt. Nur für Berge ist es nicht das Richtige. Wobei bei mir Berg/Steigung anfängt wo Deich aufhört! Da könnte dann ggf. ein einspuriges Liegerad eine Alternative sein. Da gibt's am Gebrauchtmarkt auch günstige Angebote. Gerade jetzt im Herbst!
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#1561475 - 20.11.24 07:40
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hallo Chris!
Zuerst ein paar Kleinigkeiten: Dein Lenker sollte ergonomisch gut passen. Leicht abgewinkelt tut dem Gestell gut.
Hast du den Brooks gut ein gefettet? Nach dem Einfetten gehört er ordentlich erwärmt. Ich hänge ihn dafür über mein Werkstattöferl, so hoch, dass ich meine Hand noch gut hin halten kann. Andere stecken ihn ins Backrohr, wohl auf der niedrigsten Stufe. Ohne Erwärmen zieht das Fett nicht gut ein, und damit brauchst du in den meisten Fällen ewig, bis sich der Sattel anpasst. Wobei es dabei große Unterschiede gibt. Das Leder ist nie gleich.
Zum eigentlichen Thema: Wie du geschrieben hast, haben die meisten Bikefitter ihre Standard-Programme, die sie abspulen, egal, wer vor ihnen steht, was er mit dem Radl machen will und welche Themen der Haltungsapparat hat. Eine Freundin meiner Frau z.B. fuhr lange mit einem MTB, das "genau für sie angepasst war", und litt dabei dauerhaft Schmerzen. Dass sie starke Probleme mit dem Haltungsapparat hat, wusste der Bikefitter, konnte aber damit nichts anfangen. (Glücklicher weise wurde ihr das tolle und teure Rad irgendwann gestohlen.)
Für das Anpassen bzw. Aussuchen eines passenden Rahmensets bzw. Rades gibt es die üblichen Werte. Die hast du schon. Dann beginnst du am besten mit deinen speziellen Themen. Das Alter wäre eines. Mit steigendem Alter brauchen fast alle eine steilere Sitzhaltung. Auch die Verwendung als Reiserad, also stundenlanges Sitzen mit eher niedrigerer Intensität, spricht für eine eher aufrechtere Haltung. Ein wichtiger Punkt ist dein Rundrücken. Nach deiner Wahrnehmung kannst du mit ihm eher aufrecht nicht fahren. Das glaube ich dir gerne. Vielleicht wäre ein guter Weg aber auch umgekehrt: Schau mit physiotherapeutischer Hilfe, was du mit deinem Rücken tun kannst. Ich habe z.B. bei meinen Problemen mit meinen Schultern entdeckt, dass es einen großen Unterschied macht, wie ich meine Schultern halte. Meine falsch eintrainierte Haltung auf den aufrechten Rädern hat jahrzehntelang funktioniert, jetzt, knapp vor dem Pensionsalter, nicht mehr. Wenn du ähnliche Probleme hast, ist es gescheiter, diese jetzt an zu gehen, bevor du einiges an dir ruiniert hast.
Ein weiterer Punkt ist auch, dass wir alle, auch wenn wir keine Wehwehchen haben, verschieden sind. Die Abweichungen, die dein Körper braucht, kannst du nur selbst finden, natürlich auch gerne mit Unterstützung.
Und bitte nicht übersehen: Geh es in Ruhe und Gelassenheit an. Heraus zu finden, welche Einstellung am Rad für dich passt, ist mehr Marathon als Sprint. Zu schnell zu ändern, bevor dein Körper Zeit und Ruhe hat, sich an die neue Position zu gewöhnen, bringt dir möglicher weise mehr Probleme als Lösungen. Dazu ein Erlebnis von mir: Ich habe einmal mein Rennrad, mit dem ich jahrelang lange Touren gemacht hatte, das Rad, auf dem ich am entspanntesten saß, nach dem Winter ausgeführt. Nach Kurzem hatte ich starke Schmerzen auf der Sitzfläche. Auf dem Sattel, der auch nach einem langen Tag nicht weh tat? Nach Kurzem entdeckte ich: Mein Wunsch, endlich schnell zu radeln, hat dazu geführt, dass ich verkrampft am Rad saß. Als ich wieder entspannt oben saß, kehrte das gute Gefühl schnell wieder zurück.
Also: Geh es in Ruhe an!
lg! georg
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#1561476 - 20.11.24 08:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich denke, daß sich mein Körper an diese starken Beanspruchungen "erinnert" Das trifft nach meiner Erfahrung auf Kreislauf und Muskeln zu, die sehr schnell wieder "hochfahren". Das betrifft aber nicht Gelenke, Sehnen und "Sitzfleisch", also bspw. die Empfindlichkeit der Knochenhaut der Sitzhöcker und die Stärke der Hornhaut am Bobbers Ich habe glücklicherweise wirklich KEINE der oben genannten Beschwerden! Dann kannst du dir das Bikefitting sparen -- offenbar sitzt du nicht grundverkehrt, und Bikefitting könnte dir nur noch helfen, die 100km eine Minute schneller zu fahren, aber nicht angenehmer. - Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen. Die hatte ich zeitweise leider wirklich. Sind auch noch nicht zur Gänze wieder weg. Das schiebe ich aber ausschliesslich auf die falsche Sitzposition und meine "Sturheit" unbedingt ohne Polsterhose fahren zu wollen! Jetzt kommen wir der Sache näher. Bis die tief liegenden Knötchen in vielleicht einem halben Jahr ausgeheilt sind, wird dir sowieso JEDER Sattel weh tun Sowas liegt definitiv nicht an einer falschen Sitzposition, erst recht nicht bei einem Fliegengewicht wie bei dir. Es gibt drei Stellen, an denen du bauen kannst: 1. im trockenen sitzen: Wenn du mehrmals pro Woche 5 Stunden in der eigenen Soße sitzt, weil du schwitzt und dein Sattel und deine Hose den Schweiß halten, handelst du dir Probleme ein. Lösung: Ledersattel statt Kunststoffsattel (hast du schon), eine Hose mit Polster (das Polster nimmt Schweiß auf), und auf gar keinen Fall Baumwollklamotten (verdunsten miserabel) also wirf deine Jogginghose weg. 2. penible Hygiene: Wenn du stundenlang im Sattel sitzt und dein Hintern noch keine jahrelange Erfahrung damit hat, dann wandern ziemlich leicht Bakterien durch die Haut. Lösung: Zieh dir 'ne Kunstfasterunterhose drunter, und gibt die nach jeder dritten Tour in die Kochwäsche ohne Weichspüler, ganz egal was das die Waschanleitung sagt. Auf gar keinen Fall Baumwolle, darin fühlen sich Bakterien so richtig wohl. 3. Sattel: Wenn der Sattel nicht passt oder falsch eingestellt ist, drückst du dir wichtige Blutgefäße und Nerven ab, und dir schlafen gewisse männliche Bestandteile ein. Sattelbreite, Länge und Form muss stimmen. Es dauert aber TROTZDEM ein paar Jahre, bis du genügend Sitzfleisch hast, um jeden Tag längere Strecken (also 100km) wirklich angenehm fahren zu können. Deine Federsattelstütze kannst du wieder ausbauen, die hilft praktisch nicht gegen Sitzprobleme, sondern hilft eher Leuten, die sehr aufrecht fahren und deshalb aufgrund der Stöße Schwierigkeiten mit Nacken, Schulter und Rücken haben. Bei deinen Strecken und der Sitzhaltung federst du das über die gespannte Muskulatur weg. LG Erik (deine Späße hatte ich früher auch alle -- fand Posterhosen doof, hatte Sitzprobleme, wollte unbedingt in Jeans fahren, etc.)
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#1561477 - 20.11.24 09:10
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Igor]
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... ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf ... ...die Sattel- und Sichtproblematik habe ich auf Radreisen so gelöst: [img]https://www.flickr.com/photos/149338209@N02/49922106226/in/datetaken-public/[/img] Radreisen mache ich schon seit Jahren mit dem Trike. Keine/Kaum Sitzbeschwerden (in diesem Jahr bei >4000km am Stück durch's Baltikum mit viel Schotter dann doch ein wenig), keine Nackenprobleme,schlafenden Hände etc. und man sieht einfach mehr von der Welt. Nur für Berge ist es nicht das Richtige. Wobei bei mir Berg/Steigung anfängt wo Deich aufhört! Da könnte dann ggf. ein einspuriges Liegerad eine Alternative sein. Da gibt's am Gebrauchtmarkt auch günstige Angebote. Gerade jetzt im Herbst! Das freut mich natürlich für dich, daß du dein optimales Setup gefunden hast! Kommt für mich aber leider absolut nicht in Frage.
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#1561478 - 20.11.24 09:18
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Danke fuer die Empfehlungen, buche. Ich habe eine Rueckfrage hierzu: 1. im trockenen sitzen: Wenn du mehrmals pro Woche 5 Stunden in der eigenen Soße sitzt, weil du schwitzt und dein Sattel und deine Hose den Schweiß halten, handelst du dir Probleme ein.
Lösung: Ledersattel statt Kunststoffsattel Ist die Idee dahinter, dass der Schweiss durch das Leder durchwandern kann und nicht wie beim Kunststoffsattel abgeblockt wird? Macht das einen so grossen Unterschied? Eingeoeltes Leder sollte doch gerade keine Feuchtigkeit aufnehmen ... Das versuche ich gerade noch zu verstehen. Dass eine Polsterhose sinnvoll ist, um den Schweiss aufzunehmen, finde ich einen guten Gedanken. So hatte ich das bisher noch nicht gesehen.
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1561479 - 20.11.24 09:22
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Es kann durch Unwissenheit/fehlende Erfahrung (oder auch durch jahrzehnte lange Fehlstellungen beim "Büro-sitzen") passieren, sich eine vermeintlich bequeme Position anzueignen (den Körper darauf hinzugewöhnen), die aber ergonomisch komplett falsch ist. Soll heißen, ich quäle meinen Körper eigentlich unwissend auf Dauer und hab im schlimmsten Fall dadurch unangenehme Spät-Folgeerscheinungen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass diese Befürchtung bei 'normalen' Tätigkeiten berechtigt ist. GGf. gibt es beim Leistungssport solche Konstellationen, denn dort versucht man mit allen Miteln die maximal mögliche Leistung aus sich rauszuholen und kann daher zwangsläufig nicht so viel Rücksicht auf die Belange des eigenen Körpers nehmen. Man muss da auch manchmal 'Zwangshaltungen' einnehmen. Die These, dass eine als bequem empfundene Sitzhaltung schädlicher ist als 'korrektes' Sitzen ist meines Wissens inzwischen nicht mehr allgemein akzeptiert, wenn nicht sogar wiederlegt.
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#1561480 - 20.11.24 09:25
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Ist die Idee dahinter, dass der Schweiss durch das Leder durchwandern kann und nicht wie beim Kunststoffsattel abgeblockt wird? Macht das einen so grossen Unterschied? Eingeoeltes Leder sollte doch gerade keine Feuchtigkeit aufnehmen ... Meine praktische Erfahrung sagt jedenfalls, dass der Hintern auf einem Kunstfasersattel feuchter wird. Sogar bei mir und ich schwitze wirklich wenig. Woran das im Einzelnen liegt kann ich gar nicht richtig sagen. GGf. auch daran, dass Leder sich eigentlich immer kühl anfühlt (weswegen manche Menschen keine Ledersofas mögen, denen fehlt der Kuschelfaktor...)
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#1561481 - 20.11.24 09:29
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Wobei ich mit Radhose auch keine Probleme mit dem Brooks C17 hatte, wie auch mit dem B17. Aber der C17 war sofort bequem der B17 hat einige 100 bis 1000km gebraucht.
Gegen wunden hintern hilft bei mir auch die Verwendung von Feuchttüchern am Abend und Mirfulan.
Wegen der Sitzposition könnte ein Foto von einer Seitenansicht helfen, da kann man Probleme mit der Sitzhaltung sehen. Vielleicht hat hier jemand bei Dir in der Nähe auch einen langen Vorbau rumliegen, den man mal testweise verbauen kann.
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#1561482 - 20.11.24 09:31
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Das Leder nimmt in Grenzen Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. Ich schwitze stark, man sieht das bei Sätteln die ich auf Langstrecke fahre > 80 km kam Tag und das fast jeden Tag auf Reisen sehr deutlich am Zustand der Sättel. Polsterhosen leiten den Schweiss auch ab. Ich fahr die ohne Unterhosen, da funktioniert das bei mir am Besten. Unterhosen, auch Kunstfaserwäsche reibt bei mir an Stellen wo ich keine Reibung haben möchte. Was für einen selbst wirklich gut funktioniert muss man probieren.
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. |
Geändert von Deul (20.11.24 09:31) |
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