Ich möchte nächste Woche für 4 Tage in Osttirol radeln. Mit der Bahn werde ich bis Kitzbühel fahren, dann über den Pass Thurn nach Mittersill.

Im Felbertauerntunnel darf man aber nicht radeln.

Gibt es einen Bus

- Postbus oder
- Bus der Felbertauerntunnel -Betriebsgesellschaft ,

der das Rad durch den Felbertauerntunnel mitnimmt?
Hat jemand in letzter Zeit damit Erfahrungen gemacht?

Danke für Tips.

mmi

Hallo,

Postbus fährt 2 x täglich, Fahrplan findest Du unter

Fahrplan ÖBB

Verbindung Mittersill/Matrei (Osttirol) eingeben. Von Fahrradmitnahme steht da nichts. Wenn Du nett fragst und der Bus nicht zu voll ist, wird man dich wohl mitnehmen.

Soweit ich das aus unseren Urlauben erinnern kann, darfst Du die gesamte Strecke nicht mit dem Rad fahren, ist nämlich als Kraftfahrstraße ausgeschildert und somit für Rad gesperrt.

Selbst wenn es erlaubt wäre, würde ich abraten. Die Straße ist 3-spurig, mit Lawinengalerien und die Autos fahren überwiegend Geschwindigkeiten um 100 km/h.

MfG
Wolfgang

Hallo,
die Postbusse der Verbindung Kitzbühel - Mittersill - Matrei - Lienz nahmen letztes Jahr noch Räder mit, einige haben dafür sogar extra Halterungen am Busheck. Eine tel. Voranmeldung der Radmitnahme macht die Sache sicherer, vor allem, weil diese Linie in der Liste der Buslinien mit Radmitnahme nicht mehr auftaucht. Bei www.postbus.at kommst Du zu weiteren Infos.
Gruß
Uli

Ich habe die gleiche Frage im bikeboard-forum gestellt und ein Local hat mich darauf hingewiesen, dass es - unabhängig von den Postbussen - so eine Art Shuttle-Dienst für Radler gibt (bei der Tunneleinfahrt einfach melden). Hab es selbst noch nicht ausprobiert, auch der Preis ist nicht geklärt. Gruß gerold

auf www.felbertauernstrasse.at findet man inzwischen Infos, und zwar folgende:

Die Felbertauernstraße ist auf Grund der vielen Lawinengalerien als Radroute nur bedingt geeignet. Zudem ist es nicht zulässig den Felbertauerntunnel, das Herzstück der Straße, mit dem Fahrrad zu befahren (Autostraße entspr. §47 StVO).

Für Radfahrer die trotzdem den Felbertauern queren wollen, bieten wir einen Rad-Shuttle-Dienst durch den Tunnel an. Dieser Shuttle-Dienst kann bei Ankunft vor dem jeweiligen Portal angefordert werden. Aus Mittersill (Norden) kommend finden Sie etwa 150 Meter vor dem Tunnelportal das Hinweiszeichen mit der Beschreibung, wie Sie diesen Dienst in Anspruch nehmen können. Aus Matrei (Süden) kommend wenden Sie sich bitte direkt an unsere Mitarbeiter an der Mautstelle.

Der Shuttle-Dienst ist kostenpflichtig. Je Fahrt - maximal 5 Personen (mit Fahrrädern) -werden € 18,00 verrechnet.

Grüße,
Bernhard.

Genau das hatte man mir auch mal erzählt und steht auch so auf der Site der Felberntauernstarsse. Ich weiss bloß nicht, wie man mit dem Rad bis an die Tunnelportale kommen soll, da auf beiden Seiten die letzten Kilometer der Strasse bis zu den Mautstellen Autostrasse und damit für Radfahrer verboten sind (waren).
Und über den Preis des Shuttle wollen wir mal gar nicht reden ...
Gruß
Uli

Ich vermute dann mal, daß irgendwo neben der Straße so'n 1a Wurzelradlweg verläuft.
Der Preis paßt aber doch - es ist eine Art Taxi, und 7 Mark ist doch nicht zu viel, man muß das Taxi halt gut füllen, das ist genauso wie in der Stadt.
Wer dafür zu knausrig ist, muß halt den Bergpaß radeln oder notfalls ein wenig schieben - oder seitlich ausweichen, sind ja nur ein paar fünfzig Kilometer bis zum Brenner bzw. zur Großglocknerstraße.

ciao Christian

Ich fürchte nur, das man ein paar Tage vor dem Tunneleingang kampieren muß, um den Shuttle mit der max. Anzahl Radler füllen zu können. Und 18 Euro für eine Einzelfahrt liegt ein wenig über dem Preis für das Busticket.
Gruß
Uli

Wie sieht es denn mit Bahnverladung aus? weiter im Osten gibt es eine nach Mallnitz (Kärnten).

Danke für die Tips.

Speziell zur Bahn: Natürlich kann man mit der Bahn über Mallnitz bis Lienz fahren, das habe ich vor ein paar Jahren schon mal gemacht und ist eine schöne Strecke, aber zeitaufwendiger. Der Felbertauerntunnel ist halt die km-mässig kürzeste Verbindung.

mmi

Wieso so einen riesen großen Umweg machen?

Nach der ersten Lawinengalerie bzw. kurz nach dem Wolframbergwerk (1025Hm) rechts über das TauernhausSpital zum Hintersee (1313Hm), vorbei am Plattachsee (2199Hm) und von dort auf den Felbertauern auf 2481Hm (nicht mal 3 Stunden tragen!!!) und drüben wieder runter in's schöne Osttirol zum Matreier Tauernhaus!

Markus

Einmal ganz pragmatisch gedacht: Es gibt auch die Möglichkeit, das Fahrradverbot für den Tunnel zu übersehen. Wenn Du einmal in Norwegen Fahrrad gefahren bist, wirst Du Dich daran sicher gewöhnt haben. Dort gibt es viele Fahrradverbote an Tunnels, die sich aber nicht wirklich realistischerweise umgehen lassen. Also nimmt man die entsprechenden Schilder nicht mehr ernst.

Im Schweizer Jura kannst Du auf der A6 nördlich von Biel durch Tunnel fahren. Weil es in dem engen Tal keine andere Straße gibt, ist die A6 auf einem Abschnitt für ein paar Abfahrten für Radfahrer freigegeben. Ja, anderswo findet man auch in der Schweiz Tunnel, die nicht freigegeben sind und die sich auch nicht realistisch umgehen lassen.

Servus Markus, das meinte ich doch, hab's bloß ein wenig versteckt und komisch geschrieben -
aus "den Berg hoch radeln" oder "über den Paß radeln" wurde "den Bergpaß radeln".
Ich bezweifle aber die lange Tragezeit (obwohl auch fünf Minuten "nicht mal drei Stunden" sind) -
man kann bei solchen Pässen fast immer alles schieben, gebe aber zu, daß ich den Felbertauern nicht kenne.
Ist aber trotzdem leicht lästig, wenn Du beispielsweise mit 'nem Klapprad mit einem halben Zentner Gepäck unterwegs bist. *duck-und-renn*

ciao Christian

Also die Fahrt durch den Felbertauerntunnel mit dem Rad würde ich niemanden empfehlen. Bin vor ein paar Jahren dort mit dem Auto durch, war damals noch zweispurig (ist es meines Wissens nach noch immer) und starker (auch LKW) Verkehr auf beiden Spuren. Da braucht man schon eiserne Nerven, in ein paar Minuten ist man da nicht durch.

Wahrscheinlich ist es die bessere Lösung, vor dem Tunnel auf einem Parkplatz oder bei einer Raststation oder Tankstelle einen LKW-Fahrer anzusprechen, ob er nicht für ein Rad und einen Fahrer noch Platz hat, soll schon öfter funktioniert haben.

Gute Fahrt wünscht gerold

Es funktioniert!

Bernd

Ich war ein Jahr lang in Mittersill beim Roten Kreuz und von da her des öfteren am Felbertauern incl. im Tunnel im Einsatz.
Die Luft im Tunnel ist extrem schlecht und der Lärm ohrenbetäubend!!

Der Tunnel ist Videoüberwacht und der Tunnelwart sitzt auf der Südseite.
mmi würde ihm also richtung süden direkt "in die Arme" radeln und sicherlich Strafe zahlen!
Außerdem ist der Tunnel über 5km lang und noch dazu ein einspuriger Gegenverkehrstunnel, also einer der gefährlichsten Typen überhaupt - es soll Leute geben die fahren da nicht mal mit dem Auto durch!

Vom durchradeln würde ich dringend abraten!

Markus

Hallo Christian!

Du hast natürlich recht, daß man nicht 3h durchgehnd tragen muß!

Hier ein Zitat eine Transalpbikers 2005:

"besonders tag 3, sah zuerst nicht so schlimm aus, aber dann 3h über geröll und schnee schieben + tragen und dann noch 45min den berg runter tragen (im roadbook mal wieder als "Klasse singletrail" und fahrbar angegeben....)"

hier das zugehörige Höhendiagramm

So richtig lustig dürfte es aber nicht sein mit dem Rad, egal mit welchem!

Markus

Ich bin schon viele Tunnel mit Gegenverkehr gefahren, in Norwegen ist das der absolute Normalfall.

Die schlechte Luft müssen sie so weit im Griff haben, daß man das als Mensch aushalten kann, sonst kämen Autofahrer ja nicht heil durch den Tunnel. Ich habe einmal irgendwo gelesen, daß eine vollgeräucherte Kneipe 50 mal so schädlich ist wie die Abgase in einem viel befahrenen Tunnel. Weiß nicht, ob ich das glauben soll, aber erfahrungsgemäß verkraften die MIV-ler die Luft im Tunnel recht gut.

Der Tunnelwart wird sich wahrscheinlich nicht darum kümmern, Strafe zu kassieren, sondern das wird ihm eher egal sein, wenn man da durchfährt. In Norwegen habe ich es jedenfalls bei Tunnels mit Mautstationen so erlebt.

Ich halte so etwas für lebensgefährlich, da es keine Seitenstreifen, dafür aber LKW-Kolonnen gibt, die wie alle anderen Kfz-Fahrer im Tunnel nicht mit Radfahrern rechnen. Was Du selber machst, geht mich nur wenig an, aber noch weniger finde ich es witzig, wenn empfohlen wird solche Verbote zu ignorieren und Strafen und körperliche Unversehrtheit zu riskieren (bitte keine Diskussion darüber anfangen).
Dass sich die Tunnelüberwachung und die Mautstationen des Felbertauerntunnel dafür nicht interessieren, kann ich mir nicht vorstellen. Ganz im Gegenteil wird der Tunnel penibel überwacht, wie vor wenigen Monaten im Fernsehen zu sehen war. An der Mautstation wird sogar Ein- und Ausfahrtzeit verglichen und bei zu schneller Durchfahrt wg. überhöhter Geschwindigkeit kassiert.
Gruß
Uli

Ich auch. Und ich kann nur den Kopf schütteln.

Aber, Uli, du weißt doch:

"Jede Jeck is anders."

Oder: Narretei das ganze Jahr! Freie Fahrt für freie Narren!


WdA

Ich kann da auch nur den Kopf schütteln, Norwegen dürfte wohl schlecht mit einer wichtigen Alpendurchgangsstrasse zu vergleichen sein. Ich bin schon ein paar mal durch kurze Tunnels (wenige 100m) durchgefahren, bei LKW-Verkehr kriegt man da echt einen Koller.
Bei einer solchen Einstellung kann ich Autofahrer verstehen die Radler für Spinner halten. Ich hatte eher gehört, dass einmal kurz durch die Laimer Unterführung so viel wie 50 Zigaretten wäre.
Kürzlich hatte ich eine ähnliche Frage am Zirler Berg (für Radler gesperrt), nach 2 Stunden vergeblichem Autostopversuch hab ich mich dann auch für die Bahn entschieden (Hochzirl-Seefeld für 2,7 Euro inkl Rad).
Denk dir einfach den Felbertauerntunnel weg, udn nimm an er wäre für Radler nciht existent.

Tut mir leid, ich fahre jeden Tag auf einer vierspurigen kreuzungsfreien Straße (eigentlich sogar fünfspurig: 3+2) durch einen Tunnel mit relativ hohem Verkehrsaufkommen, es gibt zur Hauptverkehrszeit dort meistens Staus.

In Norwegen gibt es auch Tunnels mit sehr hohem Verkehrsaufkommen, zum Beispiel im Raum Stavanger.

Es ist falsch, dort Fahrradverbote aufzustellen. Wer durchfahren will, soll es halt tun. Wer es schöner findet, einen anderen Weg zu nehmen oder sich durchfahren zu lassen, sollte auch das tun dürfen.

Wenn dieser Felbertauerntunnel so unwichtig ist, daß man ihn als Verbindung für Radfahrer nicht braucht, dann sollte man ihn doch einfach stillegen.

Genau, das hat mit mündigen Bürgern und dem Verzicht auf Bevormundungen zu tun. Schade, dass hier sogar die freiheisliebenden Norweger versagen.

Falk, SchwLAbt

Gut gut, wir können ja eine neue Kategorie Radfahren einführen, ich würd sie mal Extremtunneling nennen. Wie sieht es mit der Erstbefahrung von Pfänder, Mont-Blanc oder Frejus-Tunnel aus? kann man da noch Lorbeeren holen (bei Sperrung für den restlichen Verkehr zählt es nicht)?

Wo ist denn eigentlich das Problem? Auf einer Straße mit hohen Leitplanken kannst Du auch nicht auf dem Rand fahren. Im Tunnel ist es vielleicht dunkel, außerdem laut und stinkig, aber das alles sind doch keine Gründe für eine selektive Sperrung. Es geht doch, wie schon mehrfach erwähnt, nicht darum, zu müssen, sondern nur um gleiches Recht für alle. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Wer in Norwegen die Gegend von Sogndal, Flåm, Gudvangen und Lærdal in den frühen 90ern und heute kennt, weiss, um was es geht. Legal ist diese Ecke mit dem Fahrad kaum mehr passierbar.

Falk, SchwLAbt

Hallo,

wir sind den Felbertauerntunnel schon dutzende Male gefahren - allerdings mit dem Auto.

Eine Durchfahrt mit dem Fahrrad halten wir für lebensgefährlich, die Empfehlung das zu tun, für hochgradig fahrlässig und dumm. Der Tunnel ist eng, relativ schlecht beleuchtet und viel befahren; sprich, er ist nicht darauf eingerichtet, dass neben dem KFZ-Verkehr, der mit 80 bis 90 kmh durchbraust auch noch Radler mit 20 kmh fahren.

Kein PKW- oder LKW-Lenker ist auf einen Radler vorbereitet und müsste zum Überholen die Sperrlinie überfahren.

Also: Lebensmüde vor und durch - auf zum russischen Roulette.

Hans und Flo

pssst, schreib das nicht laut....

sonst mußt du dich noch dafür verantwortlich fühlen, wenn du irgendwann im Guinees Buch die Erstdurchfahrung des Mont Blanc mit Liegerad ohne Beleuchtung und Reflektoren zur Sommerhauptreisezeit findest

Gruß, Gerhard