Hallo,
Ich hatte am Wochenende erstmals ein ernsthaftes Negativerlebnis mit meiner HS33-Bremse:
Während meiner Runde am Samstag bemerkte ich, dass meine Hinterradbremse (Magura HS33) keinerlei Wirkung mehr zeigte. Die Hoffnung, dass es nur an endlich ganz abgefahrenen Belägen liegen könnte (die Belagnachstellung war schon ganz ausgenutzt) war leider nicht zutreffend (war auch etwas unrealistisch, da die Bremswirkung ziemlich abrupt praktisch ganz weg war). Als ich mir das Ganze zuhause genauer ansah, bemerkte ich, dass die Bremsleitung und das Kettenführungsrohr an der Stelle, wo sie sich am nächsten kommen, ölverschmiert waren. Da musste also irgendwo ein Leck sein, und das war auch schnell gefunden (Pfeil im Bild).
(größer)Es war so, dass die Bremsleitung (Nr. 2 im Bild) immer dann, wenn der Lenker nach rechts eingeschlagen wurde, das Kettenführungsrohr (3) berührte und bei weitere Lenkerdrehung ein wenig daran entlangglitt. Das hatte ich schon längst bemerkt, war mir aber egal, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das irgendetwas ausmacht. Aber offenbar hat diese Berührung im Lauf der Jahre dazu geführt, dass die Bremsleitung gänzlich durchgescheuert wurde, bis schließlich der Ölkanal offen lag. (Zunächst war mit bloßem Auge kein Loch zu sehen, aber bei Betätigung des Bremshebels spritzte das Öl in einer kleinen Fontäne raus; ich habe dann mit dem Fingernagel das Loch etwas vergrößert, so dass es auf dem Bild zu sehen ist. Die Nr. 1 im Bild ist der Schaltzug, auch hier ist die Hülle etwas abgescheuert, aber der Zug wird öfter mal gewechselt, ist also noch nicht so lange dran wie die Bremsleitung).
Da ich eine "angeschabte" Stelle schon vor ein paar Monaten an der Leitung der Vorderradbremse entdeckt hatte, wo diese mit einem Kabelbinder befestigt war und bei jedem Einfedern der Federgabel ein bisschen unter diesem hin und her rutschte (ich habe damals einfach den Kabelbinder entfernt, der war nicht unbedingt notwendig), kann ich nur den Tipp geben, beim Verlegen der Bremsleitungen sorgsam darauf zu achten, dass es keine Scheuerstellen gibt, denn das halten die Leitungen nicht auf Dauer aus. Wo die Leitungen mit Kabelbindern befestigt sind, kann man sie vielleicht mit Gewebeband umwickeln und so evtl. minimale Gleitbewegungen verhindern (auch müsste dann erst das Gewebeband durchgescheuert werden, das man gegebenenfalls ja einfach erneuern kann).
Ich habe am Sonntag (gestern) die kaputte Leitung durch ein Stahlflexleitung ersetzt. Die hält hoffentlich mehr aus, ich hatte aber einfach auch keine "normale" Leitung daheim. Übrigens biegt sich die neue Leitung anders, so dass sie in keiner Lenkerstellung das Kettenführungsrohr berührt.
Ich hätte mir zwar für meinen letzten Urlaubstag durchaus eine schönere Beschäftigung vorstellen können, aber so konnte ich auch mal das Befüllen einer Bremse mit Öl üben...
Andreas