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#285692 - 24.10.06 06:59 Qualität ist relativ?
irg
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 6.773
Hallo!

Ein dichtes Zelt ist objektiv besser als ein undichtes, und eine Kette, die mehrere tausend km aushält, besser als eine, die nach einigen hundert km den Geist aufgibt, das ist logisch.

Aber: Gestern habe ich zu meinem neuen Packlight-Anorak (um 200Euros) 2 dazu passende neue Jacken gekauft, um die 170 Euros dazu. Ich habe also 370 Euros ausgegeben, um mir ein Dreiviertel kg zu sparen. (Der geringere Platzbedarf spielt, solange ich weiter die Frontroller benütze, keine Rolle.) Warm und wasserdicht waren die alten Teile auch. Kann ich also "objektiv" sagen, dass die neuen Bekleidungsstücke besser sind als die alten?

Wenn wir den Preis ausklammern, ließe sich das so feststellen, aber wieviele Wochen Radtour mit tollen Erlebnissen ließen sich mit dem Geld fahren? Auch das ist Qualität!
Solange mir das ausgegebene Geld nicht weh tut, ist der Kauf natürlich ein Qualitätsgewinn: Mit der leichteren Ausrüstung kann ich angenehmer bergauf fahren. (Ich freue mich schon darauf!)
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt. Die Liste hat natürlich langfristig ihre Berechtigung, kurzfristig schreckt sie viele ab. Dabei hat ein feuchtes Zelt auch seine komischen bis abenteuerlichen Seiten (ohne, dass ich im Zelt gerne schwimme!), und eine etwas schwerere Ausrüstung ist für Junge mit mehr Kraft auch leichter hinaufzukurbeln wie für mich.

Deshalb glaube ich, dass Qualität in einem größeren Zusammenhang betrachtet durchaus auch relativ ist: Wenn die gewünschten Erlebnisse (auf einer Radreise) durch sie möglich werden, ist sie ausreichend. Wenn aber das Geld für mehr an Qualität erst mühsam in einem miesen Job erarbeitet werden muss, schlägt sich diese Aktivität direkt in einer niedrigeren Lebensqualität nieder.

Und was meint ihr?

lg! irg
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#285697 - 24.10.06 07:15 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
rado
Nicht registriert
In Antwort auf: irg

Und was meint ihr?
lg! irg

Qualität ist wirklich relativ und höchst idividuell, was der Betreffende für Qualitätsansprüche oder -erwartungen hat. Das fängt schon beim Fahrrad an.

Meine Qualitätsansprüche sind:
- höchste Qualität beim Schlafsack (Yeti)
- hohe Qualität beim Zelt (Eigenbau)
- mittlere Qualität beim Fahrrad (nur 1 Fahrrad)
- hohe Qualität bei der Radkleidung (aber wenige Radkleidung - Marke Odlo)
- mittlere Qualität bei Kamera (demnächst eine Videokamera)
- 0 Ausgaben bei Übernachtungen, wenn irgendwie nur möglich - am liebsten Wildcamping
- niedrige Ausgaben bei Bahnkosten, dann sitze ich eben 14 Stunden im Zug, na und?
- kein Fastfood, aber auch nicht Dauer-Schlemmen im teueren Restaurant; koche auch manchmal selbst sehr gerne.
So sieht meine Lebensqualität auf Radreisen aus! Viel Geldausgeben auf Radreisen ist nicht mein Ding. grins

Gruß,
Bernd
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#285700 - 24.10.06 07:36 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.005
Ach Georg, das ist ein ganz heikles Thema, über das ich auch immer mal wieder nachdenke, insbesondere weil ich eben nicht in den Fehler, den du hier so schön schilderst verfallen möchte:

In Antwort auf: irg

Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt.


Wobei man zur Ehrenrettung der allermeisten hier sagen muss, dass die 'wohlgefülltes Bankkonto-Reaktionen' normalerweise erst dann kommen, wenn jemand explizit signalisiert, dass er was kaufen möchte. Und dann wirds finde ich wirklich schwierig: man kann ja nicht ernsthaft was empfehlen, von dem man befürchtet, dass es beim ersten scharfen Hinschauen kaputt geht. Und man möchte auch nicht, dass jemand hinterher 'nie wieder' sagt, weil er an und für sich leicht vermeidbaren Ärger hatte.
Bei mir zumindest wäre auch beim undichten Zelt die Grenze des akzeptablen eindeutig überschritten. Ein Schlafsack, der ein Pfund mehr wiegt oder eine Regenjacke aus etwas einfacherem Material finde ich dagegen durchaus ok. Das ist aber eine Sache, die jemand anders ganz anders sehen kann.
Wichtiger als absolute Kaufratschläge zu geben scheint mir daher zu sein, sich Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich erwartet. Kann/will man improvisieren oder ist man ein Sicherheitsfanatiker? Will man Abenteuer oder eher seine Ruhe? Möchte man alles nur einmal kaufen und soll es daher die 110-Prozent-Lösung sein oder möchte man eh in zwei Jahren ein neues Spielzeug und ist daher ganz froh, wenn man ne Ausrede hat?

Ich selber bin der Typ, der eher selten was kauft, dann aber die 110-Prozent-Lösung will, der ungern improvisiert und Abenteuer für Stress hält. Meine Ratschläge, wenn ich mich denn mal zu welchen durchringe sind davon geprägt. Es ist ganz klar, dass die nicht für jeden passen *können*

Martina
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Off-topic #285713 - 24.10.06 08:14 Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Spargel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.093
In Antwort auf: rado
Meine Qualitätsansprüche sind:
- höchste Qualität beim Schlafsack (Yeti)
- mittlere Qualität beim Fahrrad

*Am Boden wälz* grins grins grins

Den Seelenverkäufer von Fahrrad möchte ich mal sehen, wenn der zwei Qualitätsstufen unter der relativen Yeti Qualität liegt.

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis. Wers nicht glaubt, dem empfehle ich die Lektüre der objektiven Schlafsack-Vergleichstests im Forum.Outdoorseiten.net. Fürs selbe Geld bekommt man viel mehr Loft = Wärme oder man zahlt entsprechend weniger für dieselbe Wärme. Die Yeti Daune ist nicht gerade ein Bauschwunder. Gut, wenn Dir der reicht, nichts dagegen. Ändert aber nichts daran, daß andere Firmen besser sind.

ciao Christian,
der gerade mit einem WM Antelope liebäugelt. Der läuft unter höchste Qualität. listig
Und kostet grad die Hälfte einer Rohloff...
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#285715 - 24.10.06 08:26 Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
rado
Nicht registriert
In Antwort auf: Spargel

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis.
ciao Christian,

Als ich den Yeti in 2003 kaufte, wurde er (auch im radforum.de) hoch gelobt. Und eigentlich würde ich auch sagen, dass er sehr empfindlich aber unheimlich warm ist, vorausgesetzt man behandelt den Yeti sehr sorgfältig, d.h. nicht nass werden läßt und ihn richtig und trocken lagert. Ich bin zufrieden. Bei Neukauf würde ich natürlich mich erst informieren. Sicherlich gibt es gleichwertige oder bessere Schlafsäcke auf dem Markt. In 2003 wurde der Yeti jedoch hoch gelobt. Das tue ich heute noch.

Gruß,
Bernd
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#285716 - 24.10.06 08:30 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.492
Hi,

Zitat:
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt


Ist ja auch klar. Einige von uns haben auch schon mehrjährige Radreiseerfahrung. Qualitativ minderwertige Teile werden aussortiert und bessere Teile nachgekauft. Qualität hat seinen Preis. Daraus ergibt sich dann eben eine teure Liste.

Das einzigste was man wirklich zum Radreisen braucht ist ein Fahrrad! (und es ist eigentlich egal was für ein Rad es ist Hauptsache es fährt).

Wichtig ist dass man losfährt und für sich feststellt, ob einem das überhaupt Spaß macht. Danach kann man immer noch die Ausrüstung zukaufen.

Als ich 1996 wieder mit Radreisen began, legte ich mir ein Moutainbike (falls mir das Radreisen keinen Spaß machen sollte - habe ich dann wenigstens ein Mountainbike für die heimischen Wälder) zu, montierte meine vorhanden Gepäckträger, benutzte meine Radtaschen aus den 80zigern, leihte mir ein Zelt und investierte ich nur in einen Kocher und Töpfe.

Für mich zählt die Radreise und nicht die Qualität der Ausrüstung (Schaut mal die Ausrüstung von Radreisenden an, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommen).

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#285718 - 24.10.06 08:33 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
sentus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 229
Preis- Leistung zu beurteilen finde ich bei weitem schwieriger, als die Qualität alleine. Das Teure muss ja bekanntlich nicht das Beste sein. Vielleicht bekommt man für mehr Geld oft auch mehr Qualität, aber eben nicht immer. Ich schaue mir deshalb immer auch Angebote von Grossverteilern (oder Discountern) an. Wenn der Preis stimmt, greife ich da schon mal zu. Ich bilde mir ein, dass ich mittlerweile in etwa weiss, bei welchem Grossverteiler ich ein gutes Preis- Leistungsverhältnis erwarten darf. Leider werden diese Produkte nicht so oft besprochen, wie Markenprodukte so dass man bei der Entscheidungsfindung oft alleine ist und dann schon auch mal reinfallen, resp. zu viel Geld ausgeben kann.
Auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, möchte ich deshalb folgende Firmen und/oder Markennamen aufführen bei denen, meiner Meinung nach, Preis- und Leistung in einem guten Verhältnis stehen. Vielleicht nicht immer aber immer..., na ja, ihr wisst schon schmunzel:

- Trevolution
- Mainstream MSX
- Decathlon
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#285720 - 24.10.06 08:42 Re: Qualität ist relativ? [Re: sentus]
rado
Nicht registriert
In Antwort auf: sentus

Auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, möchte ich deshalb folgende Firmen und/oder Markennamen aufführen bei denen, meiner Meinung nach, Preis- und Leistung in einem guten Verhältnis stehen.

Bei Tchibo habe ich einiges für Radreisen gekauft:
- große Nylon Tragetasche
- leichter Nylon Rucksack
- Regenjacke
- und einiges mehr.
Odlo-Wäsche finde ich gut, kosten zwar viel Geld, halten aber ewig und haben excellente Qualität.
Giant-Fahrräder find ich qualiltativ gut, sind aber andere ebenso.

Gruß,
Bernd
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#285732 - 24.10.06 10:50 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
2blattfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.054
In Antwort auf: irg

...
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt. Die Liste hat natürlich langfristig ihre Berechtigung, kurzfristig schreckt sie viele ab. Dabei hat ein feuchtes Zelt auch seine komischen bis abenteuerlichen Seiten (ohne, dass ich im Zelt gerne schwimme!), und eine etwas schwerere Ausrüstung ist für Junge mit mehr Kraft auch leichter hinaufzukurbeln wie für mich.
...


jaja, "wer billig kauft, kauft zweimal" etc., aber ich hätte lange nicht so eine grosse Freude an meinen ersten wasserdichten Packtaschen, dem ersten Zelt, mit dem man auch bei Regen unbesorgt sein kann, dem ersten guten Kocher usw. gehabt, wenn ich mir dies auf einen Schlag gekauft hätte (was auch damals finanziell nicht drin gewesen wäre), und wenn ich nicht vorher mit einfacher bzw. billiger, oft auch schlechter, Ausrüstung unterwegs gewesen wäre. Bei den Radtouren in Deutschland/Österreich/Italien und ein kurzes Schnuppern Richtung Frankreich war die Frage nach Qualität auch eigentlich egal (Jugendherbergen waren damals aber als Notnagel auch noch vergleichsweise günstiger, weil einfacher ausgestattet(?)). Vielleicht sollte man die ersten Radreisen als Anfänger auch nicht gleich zu ambitioniert angehen. Und wenn man hier im Forum als Anfänger nachfrägt, ob dies oder jenes Ausrüstungsteil funktionstüchtig sei, wird sich wahrscheinlich immer jemand finden, der es bereits auf einem Andentrail aufgearbeitet hat.

Grüsse von Andi
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Off-topic #285734 - 24.10.06 10:56 Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
Zitat:

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis. Wers nicht glaubt, dem empfehle ich die Lektüre der objektiven Schlafsack-Vergleichstests im Forum.Outdoorseiten.net.

Nun,
einen Sermon unreflektiert wiederzugeben zeugt auch nicht gerade von Durchsicht. Hast du selber Probleme damit? Glaubst du alles was im I-Net steht?
Yeti ist daran pleitegegangen.
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#285743 - 24.10.06 11:26 Re: Qualität ist relativ? [Re: 2blattfahrer]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.005
In Antwort auf: 2blattfahrer

aber ich hätte lange nicht so eine grosse Freude an meinen ersten wasserdichten Packtaschen, dem ersten Zelt, mit dem man auch bei Regen unbesorgt sein kann, dem ersten guten Kocher usw. gehabt, wenn ich mir dies auf einen Schlag gekauft hätte (was auch damals finanziell nicht drin gewesen wäre), und wenn ich nicht vorher mit einfacher bzw. billiger, oft auch schlechter, Ausrüstung unterwegs gewesen wäre.


Das hört man oft, aber machmal hab ich schon ein bisschen den Verdacht, dass da auch romantisch verklärte Erinnerungen eine Rolle spielen. Die Schule war in Wirklichkeit auch höchstens halb so spaßig wie die 'Feuerzangenbowle' zwinker

Und so ein klein bisschen eine Frage des Alters ist es meiner Ansicht nach auch. Wenn ich mich heute nochmal aufraffen würde, etwas völlig neues auszuprobieren, würde ich die Ausrüstung auf keinen Fall im Baumarkt oder bei Aldi/Tchibo kaufen. Ich traue mir aber andererseits auch zu, genügend Urteilsvermögen zu haben, um Quellen wie dieses Forum auch dann mit der nötigen Distanz und gesunden Skepsis zu verfolgen, wenn ich von der Materie nicht allzuviel verstehe.

Martina
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#285746 - 24.10.06 11:35 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
trubby
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.087
In Antwort auf: irg

Ein dichtes Zelt ist objektiv besser als ein undichtes, und eine Kette, die mehrere tausend km aushält, besser als eine, die nach einigen hundert km den Geist aufgibt, das ist logisch.

Ist es das? Ist die Kette mit dem halben Gewicht und der lebenslangen Schmierung ab Werk nicht viel besser, als die schwere haltbare, die dauernd geölt werden muß? Und dein Zelt ist mir viel zu klein. Solange ich keine Feuerstelle im Zelt machen kann, taugt es nicht. Ich gehe nur noch mit Tipi auf Reisen. zwinker

In Antwort auf: irg

Deshalb glaube ich, dass Qualität in einem größeren Zusammenhang betrachtet durchaus auch relativ ist: Wenn die gewünschten Erlebnisse (auf einer Radreise) durch sie möglich werden, ist sie ausreichend. Wenn aber das Geld für mehr an Qualität erst mühsam in einem miesen Job erarbeitet werden muss, schlägt sich diese Aktivität direkt in einer niedrigeren Lebensqualität nieder.

Und was meint ihr?

lg! irg


Lieber Irg,
dir scheint die ISO9000 nicht bekannt zu sein. Da haben sich schon mal ein paar Leute Gedanken darüber gemacht, was Qualität ist und es, wie ich finde, sehr treffend definiert.
In Kurzform ließe sich das etwa so zusammenfassen:
Qualität ist, wenn es den Anforderungen entspricht.

Grüße,
André
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#285748 - 24.10.06 11:43 Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
olafs-traveltip
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.908
In Antwort auf: Martina

Und so ein klein bisschen eine Frage des Alters ist es meiner Ansicht nach auch. Wenn ich mich heute nochmal aufraffen würde, etwas völlig neues auszuprobieren, würde ich die Ausrüstung auf keinen Fall im Baumarkt oder bei Aldi/Tchibo kaufen. Ich traue mir aber andererseits auch zu, genügend Urteilsvermögen zu haben, um Quellen wie dieses Forum auch dann mit der nötigen Distanz und gesunden Skepsis zu verfolgen, wenn ich von der Materie nicht allzuviel verstehe.

Martina


Mit dem Alter, da Stimme ich Dir zu.
Aber erstmal für viele hundert Euro z.B. eine Sportausrüstung
kaufen, nur um nach dem dritten Mal festzustellen,
dass es doch nicht für mich ist, würde auch nur die Händler freuen und wäre nicht mein Ding.

Ein Autofahr-Anfänger startet sinnvoller Weise auch nicht gleich mit einem neuen 500SEL. (Sorry für den Vergleich schmunzel )
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#285751 - 24.10.06 11:59 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Koriander
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.341
Hallo Irg,

also, würde sich ein Anfänger die Topausstattung - angefangen vom Rad mit Highend Komponenten über die Highend-Packtaschen und die Highend Campingausrüstung und natürlich die Highend Kleidung - anschaffen, so wäre er oder sie, sofern Normalverdiener ohne Erspartes oder Erbschaft grins , ja wohl im Grunde erstmal einige Jahre pleite und es wäre kaum drin, mit dem ganzen hochklassigen Zeug überhaupt noch loszufahren. Und all das, ohne überhaupt am eigenen Leibe erspürt zu haben, ob einem diese Art des reisens Spaß macht? Würde wohl kaum jemand machen, und wäre auch kein realistischer Ratschlag.

Da ich "nur" Alltagsradlerin bin und hier vor einem knappen Jahr gefragt habe, worauf ich beim Radkauf achten sollte, wenn ich was stabiles, alltagstaugliches und nicht teures möchte, kann ich nur sagen, dass ich von euch optimal beraten wurde - bin wirklich zufrieden mit meinem Rad (rechts).


Das einzige, was ich bislang geändert habe bzw. direkt zur Änderung ansteht, sind die Punkte, in denen ich entgegen der dringenden Ratschläge (zu!) sparsam war, der Sattel und der bislang fehlende Nabendynamo.

Grüße,

Christiane

Insofern nochmal: Danke!
http://photos1.blogger.com/blogger/7522/4083/320/061023TillundRada.jpg
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Off-topic #285752 - 24.10.06 12:02 Re: Qualität ist relativ? [Re: mgabri]
Spargel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.093
Isolation hat nun mal was mit Luftvolumen in der Decke zu tun. Wenn die einen Schlafsack stundenlang auflüften und dann die Höhe jeder Kammer vermessen, meist noch mit Bildern garniert, dann ist das ein objektives Kriterium. Ergänzt mit Hinweisen über die Konstruktion, also über die beiden typischen möglichen Kälteeinbruchsstellen Reißverschlußabdeckung und Wärmekragen, ist das für mich ein deutlicher Hinweis.
Mehr als wenn ein Becks in seinem ME, der ja auch nicht so toll sein soll, trotzdem bei -20° gut überlebt hat, oder eine Frau bei 0° im WM Apache bereits mal leicht gefroren hat. Wobei, ich bin letzterer Typ...

Unreflektiert? Wenn Du meinst... wirr

Ich hätte nichts dagegen, wäre der Yeti konkurrenzfähig - den hat nämlich der L&M in München, einen WM muß ich mir schicken lassen. Aber da reicht es schon von den "offiziellen" Werten her nicht beim Leistungs/Gewichtsverhältnis, bei trotzdem hohen Preisen, was mich so sehr nicht wundert bei den Messungen. Ob Yeti nun bei den Firmen ist, die noch dazu überoptimistische Angaben machen, weiß ich nicht. Ein paar mußten ja im Zuge der einheitlichen, wenn auch immer noch nicht so tollen neuen EU-Norm ja meilenweit nach "schlechter" korrigieren. Da sind mir solche Messungen und auch Berichte wesentlich lieber als Prospekte.

Außerdem glaube ich kaum, daß die "Technik"-Freaks wie Corton prinzipiell eine oder zwei Firmen in die Pfanne hauen wollen, auch ist der neuen Quellen über immer aufgeschlossen. Er gibt wenn gefragt auch immer wieder Tips zu sehr günstigen aber brauchbaren, da erinnere ich mich an Larca?, aber da muß man dann natürlich ein Mehrgewicht in Kauf nehmen, logisch. Wenn schon, ist es eher eine Glaubensfrage a la Rohloff vs. Kettenschaltung: mit Kunstfasersäcken braucht man ihm nicht kommen. Im übrigen heißt es ja nicht, daß Yeti völliger Dreck wäre, aber für die gebotene Leistung zu teuer. Man kann zwar aus vielerlei Gründen pleite gehen, aber das könnte vielleicht auch der Grund gewesen sein. Weil Kaufkraft für Spitzenprodukte hat es in Deutschland mehr als genug, man muß sich mal bloß die Rohloffdichte im Forum und in München anschauen. Oder die Tatsache, daß es in München mehr BMW als VW gibt. Selbst wenn hier ein Werk ist - ein BMW ist schon wesentlich teurer, im Schnitt fast Faktor 2.

ciao Christian
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#285753 - 24.10.06 12:06 Re: Qualität ist relativ? [Re: olafs-traveltip]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.005
In Antwort auf: olafs_traveltip


Ein Autofahr-Anfänger startet sinnvoller Weise auch nicht gleich mit einem neuen 500SEL. (Sorry für den Vergleich schmunzel )


Ich find den Vergleich nicht schlecht und wollte ihn schon selber bringen, hab mich aber nicht getraut. zwinker
Mir gehts nicht um den 500SEL oder um die sofort perfekte Ausrüstung, aber ich möchte mich andererseits auch nicht zusätzlich zu meinem Anfängerstatus mit Dingen rumschlagen, die nicht richtig funktionieren. Um ein anderes Beispiel zu bemühen: ein Anfänger braucht sicher keine Stradivari, um Geige spielen zu lernen. Aber ihm ist auch nicht mit einem verzogenen Sperrholzteil gedient, dem auch eine Anne Sophie Mutter keinen vernünftigen Ton entlocken kann. Dann hört er nämlich garantiert nach dreimal auf. Irgendwas zwischendrin sollte doch zu finden sein. zwinker

Martina
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Off-topic #285754 - 24.10.06 12:07 Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Flachfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.455
In Antwort auf: trubby
Lieber Irg,
dir scheint die ISO9000 nicht bekannt zu sein.


verkäufer:
"was häten sie gerne?"
kunde:
"eine regenjacke nach ISO 9000"
grins


In Antwort auf: trubby

In Kurzform ließe sich das etwa so zusammenfassen:
Qualität ist, wenn es den Anforderungen entspricht.


verkäufer:
"schutzart IP x4, IP x5 oder IP x6?"
kunde:
"ist nicht IP x8 noch besser?"
verkäufer:
"taucheranzüge führen wir nicht."
cool

MfG
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Off-topic #285756 - 24.10.06 12:14 Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
2blattfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.054
auf romantische Verklärung wollte ich da gar nicht raus: ich weiss noch genau, wie das war, als nur die Bodenwanne des Zeltes dicht war und alles auf ein paar Zentimeter Wasser schwamm und wie die Zeltstangen gebrochen sind, oder ich dauernd am Flicken war, da der Fahrradmantel einfach jeden spitzen Stein freudig aufnahm etc., das war vielleicht ein kleines Abenteuer, aber bestimmt keine Romantik. In diesem Sommer war ich beispielsweise gemeinsam mit einer "Anfängerin" im Radreisen unterwegs, die ein 20 Euro Zelt, 15 Euro Schlafsack, 390 Euro Fahrrad, etc. hatte, sie hatte genauso viel Spass und genauso viele Kilometer auf dem Tacho wie ich nach den 2 1/2 Wochen.
Wenn Du es so sehen willst machte ich damit einen Besuch wie der gute Pfeiffer (mit 3 f) in seiner alten Schule ...
Das ist doch alles ein wenig wie Kindererziehung, die extern gelesene oder erzählte Erfahrung ist doch nicht halb so viel wert/wird akzeptiert wie die, die das Kind selbst macht, und auch wenn man seine Kinder natürlich immer vor schlechten Erfahrungen bewahren will. Und ein durchnässtes Zelt oder Schlafsack ist nicht automatisch das Ende einer Reiseradlerkarriere. Denn auch noch so gute Ausrüstung schützt Dich nicht zu 100% gegen Nässe, Kälte, Hunger, Durst oder was weiss ich für Unbill und die vielleicht damit einhergehende Lustlosigkeit: "was mache ich hier eigentlich, warum tu ich mir das an?".

Grüsse von Andi
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#285761 - 24.10.06 13:02 Re: Qualität ist relativ? [Re: olafs-traveltip]
p.anne
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5
Mein Kommentar als Anfänger...Ich habe mir zuerst ein neues Rad gekauft Euros alle weg

Als die 1. Tour gemacht habe, wurde von mir für
8Euro ein Zelt von Obi(weil es klein und leicht sein sollte) gekauft,
es war lang und groß genug, nur es hätte, höher sein können.(das
wird sicher auch noch mal gegen ein anderes getauscht, aber
das ist für mich nicht so wichtig).
Radtasche hatte ich mal von Bekannten geschenkt bekommen, die
hatten sich das Teil im Urlaub gekauft, diese Tasche war Mist. Die Nähte lösten sich,
die Bänder zum festmachen waren zu kurz. Unterwegs habe ich mir eine neue gekauft, die nach 150km ein Fall
für die Tonne war.
Luftmatraze war von einen Kindern zum aufblasen,Stoff beschichtet.
Jeden abend.............
Schalfsack ebenfalls von meinen Kindern.Das Teil ging so.

Die Tour war trotzdem toll und hat mir eine Menge Freude gemacht.
Ich weiß nur das ich mir für die nächste Tour,als erstes eine Ortlieb Tasche kaufen werde. Schlafsack und
Luftmatraze werde ich auch noch durch bessere Sachen ersetzen, aber nach und nach. Ich fahre
hier in Deutschland,wenn es warm ist und deshalb denke ich das,ich überlegen muß wofür viel Geld nötig ist und wo man sparen kann.Wenn ich allerdings jetzt fahren würde,
hätte ich ganz schnell einen andern Schalfsack.

Petra
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Off-topic #285765 - 24.10.06 13:12 Re: Qualität ist relativ? [Re: 2blattfahrer]
Spargel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.093
Kommt immer drauf an - hier wurde kürzlich einem Neuling auch zurecht gesagt, er soll doch einfach mit seinem Hollandrad dorthin reisen. Hierzulande kann man eh nix wirklich falsch machen. Im Zweifelsfall ist man in nullkommanix im nächsten Dorf, Quartier o.ä.

Allerdings gabs früher unter den Abenteurern wesentlich höhere Totalausfallsquoten. Ein nasses Hanfseil kannst du bald gleich so den Berg runterschmeißen, dann hast du wenigstens weniger Gewicht in der Wand, und wenn dir in der abgelegenen isländischen, tibetanischen oder patagonischen Hochebene ein Sturm das 20 Euro Zelt zerlegt, hast du halt ein Problem oder sozusagen bald keins mehr, wenn du dann noch eingenässt oder eingeschneit wirst.

Geld ist bloß ein Tauschobjekt - wenn ich mir was besseres leisten kann und will tue ich es eben, wenn nicht, nehme ich das was halt drin ist. Das einzige was man sich überlegen sollte ist die Konsequenz - wenn ein Ding unter zu erwartenden normalen "Schlecht"-Umständen dann mit nennenswerter Wahrscheinlichkeit seinen Geist aufgibt, was hat das für Folgen? Unbequemlichkeit oder Lebensgefahr? Im letzeren Fall muß man dann die Priorität setzen, was nicht heißen muß "bleiben lassen". Ich glaube nicht, daß mir eine Tour Spaß machen würde, bei der ich wüßte, daß das Versagen einer mir bekanntermaßen unzulänglichen Ausrüstung schwerste Konsequenzen hätte. Es gibt aber auch andere "Typen". Hier in Mitteleuropa in "normalem" Gelände ist mir alles wurscht, der Zug ist nah, da bin ich kein Ausrüstungsfetischist.

ciao Christian
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Off-topic #285770 - 24.10.06 13:32 Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.005
In Antwort auf: Spargel

Hier in Mitteleuropa in "normalem" Gelände ist mir alles wurscht,


Mir nicht, ich will nämlich meine Freizeit auf angenehme Art und Weise verbringen. Natürlich ist ein irreparabel zerstörter Reifen an einem Feiertag bzw. in einem finnischen Kuhdorf in keinster Weise schlimm (das muss ich mir aber auch immer wieder sagen....), aber ärgerlich ist es allemal und *leicht* vermeidbaren Ärger muss ich mir nicht geben.

Im Grunde ist das aber doch wie überall. Ich bekomme ja unter anderem Geld dafür, dass ich Software teste. Man kann endlos darüber diskutieren, wieviel man testen muss, dass einerseits nicht allzuviele Fehler unentdeckt bleiben und man andererseits nicht für jedes Projekt 10 Jahre braucht. Das für jedes Projekt passende Optimum wirds nie geben.

Martina
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Off-topic #285771 - 24.10.06 13:34 Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.492
Hi Christian,

Zitat:
WM Antelope liebäugelt. Der läuft unter höchste Qualität


dann schau Dir mal das an.

Habe selbst so ein Modell. Kuschelig warm und mit dem wasserdichten und atmungsaktiven Außenbezug kannst Du sogar ohne Zelt schlafen wenn es nieselt und das obwohl Daune.

Ist jetzt aber nicht Anfängern zu empfehlen grins

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007

Geändert von Thomas Weis (24.10.06 14:57)
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Off-topic #285789 - 24.10.06 14:46 Re: Qualität ist relativ? [Re: JohnyW]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 34.232
Zitat:
Habe selbst so ein Model.

Bist Du nun eine Agentur oder nur ein ganz gewöhnlicher Lude?

Falk, SchwLAbt
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Off-topic #285793 - 24.10.06 15:29 Re: Qualität ist relativ? [Re: Falk]
JohnyW
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geändert....
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#285807 - 24.10.06 16:57 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Käthchen
Mitglied
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Beiträge: 209
Gute Frage...
Das Problem beim Ausrüstungskauf tritt doch eigentlich dann auf, wenn der oder die zu Beratende nicht wirklich weiß, was gewünscht wird. Qualität ist schon die Erfüllung der Anforderungen - das heißt aber, daß ich vorher wissen muß, was meine Anforderungen sind, worauf ich absolut Wert lege (Ausschlußkriterien) und wo ich kompromißbereit bin. Das bedeutet natürlich wiederum, daß ich mich informieren muß und über mich und meine Art, zu reisen (in diesem Falle) nachdenken sollte.
Ein blutiger Anfänger, der sein Radl noch nie für mehr als 20 km am Stück geritten hat, kann gar nicht wissen, worauf es ihm ankommt. Da würde ich dann raten: möglichst Ausrüstung leihen oder - wenn wirklich nötig - billig kaufen (ja, durchaus ein Aldi-Zelt; kann hinterher immer noch an Kinder im Verwandten- oder Bekanntenkreis verschenkt werden!), eine kurze Route mit alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten planen (und mit der Möglichkeit, abzubrechen und per Zug heimzufahren) und so erstmal schnuppern, wie einem das Radreisen gefällt. Einziger Punkt, den ich voraussetzen würde: vorher gewartetes und auf die jeweiligen Fahrer bestmöglich eingestelltes Rad.

Im Laufe der ersten Fahrt wird sich zeigen, ob das Reisen gefällt oder nicht - und wo welcher Ausrüstungsgegenstand gewünscht wird. Dann, und nur dann, kann auch der optimale Gegenstand gekauft werden. Und danach gilt die Devise: wenn das Teil meinen (und nur meinen) Anforderungen gerecht wird und ich damit zufrieden bin, ist es ein gutes Teil für mich, unabhängig von Marke, Aussehen, "in"-Faktor oder Preis. Wenn es für meine Nutzungsart allerdings Mängel aufweist und meine Erwartungen nicht erfüllt, dann versuche ich, es zu ersetzen.

Ich würde also sagen: ja, Qualität ist relativ.

Liebe Grüße,
Kati
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Off-topic #285809 - 24.10.06 17:11 Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
mgabri
Mitglied
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Beiträge: 9.334
In Antwort auf: Spargel

Da sind mir solche Messungen und auch Berichte wesentlich lieber als Prospekte.
Wie objektiv ist denn so ein Test einer einzelnen Person? Was mir bei dieser Outdoorforujms-Yeti-Klamotte aufgefallen ist: Eine Tüte wurde getestet und schwupps wurden *alle* Produkte verurteilt. Kennst du unseren Hilleberg-Thread? Zieh ihn dir mal rein, sowas ist sehr aufschlußreich. Vor allem wenn es immer 2 Seiten einer Medaille gibt.
Erfahrungsberichte sind immer schön und gut aber solange ich ihn nicht gefälscht habe glaub ich nur die Hälfte. Und das ist oft schon zu viel.
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#285839 - 24.10.06 18:50 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
the.monkey
Mitglied
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Beiträge: 641
Die Fragestellung des Betreffs hat etwas philosophisches...

Ich denke, dass sich "Qualität", oder das, was ich unter diesem per DIN definierten Begriff verstehe, sowohl aus objektiven, als auch aus rein subjektiven Ansprüchen zusammensetzt.

An anderer Stelle wurde bereits das Ausschlußverfahren genannt: Es gibt meines Erachtens eine Vielzahl von Produkten, die objektiv gesehen einfach "schlecht" sind und bildlich gesehen den Sockel einer Pyramide bilden. Umso weiter man sich in Richtung der Pyramidenspitze bewegt, desto mehr Produkte fallen durch ein Raster, welches nach oben hin immer mehr von subjektiven Anforderungen geprägt sein wird...

Das persönliche "Spitzenprodukt" ist anschließend vielleicht kein Testsieger irgendeines Magazines, bildet aber für den Endnutzer den letztendlich besten Kompromiss aus den ihm wichtig erscheinenden Eigenschaften.
Von Nichts 'ne Ahnung aber voll dabei!
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#285855 - 24.10.06 19:37 Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Hansflo
Mitglied
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Beiträge: 4.018
Hallo,

lange hats gedauert und viel Geld hat es mich gekostet, bis ich es endlich gelernt habe: billig gekauft ist teuer gekauft.

Fünfzehn Jahre lang hab ich mir alle zwei Jahre eine billige Regenjacke gekauft, bis ich am Berg einmal wirklich waschelnass geworden. Gleich darauf habe ich viel Geld in eine Salewa-Goretex-Jacke investiert, die ich jetzt nach zehn Jahren immer noch trage. Wenn ich nur dran denke, wieviel Ärger (und letztlich Geld) ich mir erspart hätte, wenn ich gleich ...

Ähnlich ging es mir mit manchem Paar Schuhe, mit zwei Schlafsäcken (erst der dritte war gut), mit manchem Werkzeug, allerlei Elektrogeräten und mit sonst noch allerlei.

Jetzt fahre ich mit folgenden Grundsätzen gut: unüberlegte Spontankäufe gibt es nicht; lieber eine Qualitätsstufe besser als ich eigentlich brauche; lieber ein Detail mehr (oder besser) als ich eigentlich wollte; lieber später und dafür gut.

Hans
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#285857 - 24.10.06 19:52 Re: Qualität ist relativ? [Re: Hansflo]
rado
Nicht registriert
Hallo Hans,

ist nicht das eigentliche Problem, dass man hinterher immer schlauer ist? Als du die billige Regenjacke gekauft hast, hast du nicht gewußt, dass sie wenig taugt. Es hätte ja auch sein können, dass die billige Regenjacke gut ist. Dann wäre der Kauf einer teueren Regenjacke überflüssig gewesen.

Ich habe gerade eine billige (12,99 €) Regenjacke von Tchibo gekauft und bin sehr zufrieden damit. Teuer ist nicht gleich gute Qualität immer. Billig kann auch gute Qualität sein. Vielleicht muß man einfach mehrere Käufe tätigen, um zu wissen, welches Produkt qualitativ gut oder schlecht ist?

Gruß,
Bernd

Geändert von rado (24.10.06 19:56)
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#285862 - 24.10.06 20:17 Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Koriander
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.341
Hallo Bernd,

ach? Die Regenjacke, die ich vor Jahren bei Tchibo für vergleichbares Geld erwarb, war immer ausschließlich ne Windjacke. Wasser kam durch alle Ritzen rein...

Dagegen bin ich mit Funktionssachen wie Lauftights oder Trikots in ähnlicher Aldi/ Lidl / Tchibo Qualitäts- und Preisstufe zufrieden. Womöglich nur, weil ich Markenware in dem Bereich nicht aus eigener Erfahrung kenne.

Grüße,
Christiane
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