ich würde lieber die Po Ebene so schnell wie möglich verlassen (insbesondere in mitte August!)
Der Meinung kann ich mich nur anschließen. Entweder ist es drückend schwül oder giesig verregnet. Weil nur flach, gibt es aus der Veloperspektive auch nichts zu sehen - es denn, du willst die Kulturstädte der Emilia Romagna abradeln.
Splügenpass: Einer der schönsten Alpenpässe auf der Südseite, allerdings nicht zum schnellen Rausch, denn die Kurven sind sehr eng, auch wegen entgegenkommender Autos Vorsicht walten lassen (der Teil beginnt allerdings erst einige Kilometer unterhalb des Stausees).
Übernachtung: Zelt? Hotel? JH?
Wenn du das Rheintal von unten kommst, ist Thusis eine ideale Ausgangsposition - JH, verschiedene, noch bezahlbare Hotels, Camping. Auch in Splügen, also direkt am Basispunkt, gibt es auch einen Camping (und Hotels). Am Aufstieg gibt es nichts, auch auf der Pashöhe nicht, dafür Hotel-Ü auf Höhe des Stausees nur wenig unterhalb der Passhöhe möglich. Chiavenna selbst hat keinen Camping, allerdings nur wenige Kilometer entfernt Richtung Maloja. Südlich des Comer Sees sind auch die Landstraßen voller LKWs. Evtl. kommst du durch Bergamo, dort konnte ich die JH nicht finden, habe nach langem Suchen noch ein bezahlbares Hotel (Unterstadt) gefunden. Mit mehr Budget solltest du in der traumhaften Oberstadt übernachten. Dort auch tolle, ruhige Restaurants. Aus Bergamo kommt übrigens einer der wundervollsten, aktuellen Musiker Italiens: Gianluigi Trovesi.
Die Po-Ebene Bologna - Gardasee habe ich mal mit dem Zug überbrückt, sonst kenne ich nur noch die Adria-Route ganz im Osten und eine Piemont-Route Pinerolo - Cùneo ganz im Westen.
Die mir westlichste Apenninüberquerung liegt bei Pistoia - Bologna (Fiume Reno) - feuchte Wälder, einfach - das dürfte auch für die weiter westlichen Übergänge gelten. Es gibt auch im Hochsommer im gesamten Apennin herrlich erfrischende Flecken. Es lohnt sich also, dort eventuell ein bisschen mehr herumzufahren.
Falls du doch nach Bologna kommst: Camping weit außerhalb, habe mich damals in einem Hotel nahe Bahnhof einquartiert. Am Bahnhof gibt es ein Infosystem, wo man die Hotels anwählen kann. Pistoia war das absolute Trauma - ca. drei bezahlbare Hotels, die waren damals wegen einem Bluesfestival etc. ausgebucht, bin außerhalb der Stadt an einem Gemüsestand eines "illegalen" Albaners gelandet, mit dem ich die ganze Nacht mich unterhalten habe (zwangsläufig über Mercedes, weil ich aus Stuttgart komme - das Höchste für einen Albaner).
Der Arno kann westlich von Firenze sehr idyllisch sein, im August kann er aber auch nahezu ausgetrocknet sein. Sehr empfehlenswet ist San Gimignano, landschaftlich ist aber wohl der Weg durch das Chianti-Gebiet nach Siena reizvoller (?).