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#38652 - 20.03.03 11:51
verrückte psyche
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Beiträge: 387
Unterwegs in Vereinigte Staaten von Amerika
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hallo leute, kennt sich jemand von euch in psychologie gut genug aus, um mir folgendes symptom zu erklären: bei jeder radtour komme ich irgendwann an einen punkt, an dem ich die tour zum teufel wünsche, unter keinen umständen mehr weiterfahren und umkehren will. ich kann manchmal einfach nicht weiterfahren und nehme mir oft genug fest vor, niemals wieder eine tour zu unternehmen. quele mich dann natürlich trotzdem den berg hoch. kaum aus dem urlaub zurück, kann ich es auf einmal gar nicht mehr erwarten, endlich wieder fahrrad zu fahren, wohl wissend, was ich damals am berg noch gedacht hab. es zieht mich förmlich wieder weg. warum? (die antwort, dass die schönen erlebnisse die schlechten überwiegen, lass ich nich gelten, will was neues hören ) bis bald, ludwig
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#38656 - 20.03.03 12:04
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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theodor
Nicht registriert
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Diagnose:
typisches Suchtverhalten. Jeder Junkie merkt irgendwann, was er sich da antut, aber kaum ist er auf Entzug...
Therapievorschlag:
Konfrontationstherapie, d.h. Radeln bis zum Exzeß, z.B. alle Etappen von Giro, Tour de Swiss, Tour de France und Vuelta an einem Stück mit Campinggepäck. Wer danach immer noch nach dem Stoff, genannt Radeln, giert, dem ist einfach nicht zu helfen.
Gruß
Theodor
P.S. ich bin dieses Jahr 1000 km im Trainingsplan zurück, das macht mich ganz kribbelig
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Geändert von theodor (20.03.03 12:05) |
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#38658 - 20.03.03 12:54
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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Hallo Ludwig,
hallo Ludwig, ich würd sagen, ganz intakte Psyche! Ich hab das auch immer wieder mal. Ganz arg wars beim Klettern, wenn ich in den Dolomiten nach einem Wettersturz wieder gefroren hab, da hab ich mir oft gesagt: warum fährst du nicht wie jeder normale Mensch im Sommer ans Meer, gehst abends in eine Pizzeria,.. Aber kaum zu Hause angekommen, wurden schon wieder neue Touren besprochen, Pläne geschmiedet. Und jetzt gehts mir halt beim Radfahren auch so. Wenn's mal wieder so richtig heiß ist, ich zu wenig zu trinken dabei hab, oder der Gegenwind beim nach Hause fahren einem so richtig zermürbt. Und am nächsten Wochenende sitzt man schon wieder im Sattel! Gruss aus Wien Georg
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#38659 - 20.03.03 13:11
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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Ist doch normal, oder? Geht mir auch öfters so. Man kann sich schon bei so einer Tour schön selbst unter Druck setzten. Aber im Alltag macht man das auch häufig. Ist daher aus meiner Sicht eher ein grundsätzliches Problem. Motto: Leistung, Leistung, Leistung bis der Arzt kommt.
Der hier hat übrigens sehr ernste psychische Probleme, obwohl er keinerlei anerkennswerte Leistungen bringt.
Beste Grüße
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Geändert von outbikingalex (20.03.03 13:22) |
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#38660 - 20.03.03 13:22
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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hallo ludwig, dein Beitrag ist balsam für meine seele. ich dachte schon, ich sei ein hoffnungsloser einzelfall! so 5 km vor erreichen des zielpunkts (egal ob kurze/sehr lange etappe) weicht die motivation oft der warum-tu-ich-mir-das-an frage und die letzten km werden zur qual. ich nenns nach all den jahren schlicht "mein zielsyndrom" und ich vermisse es schmerzlich an jedem "ziellosen" (arbeitsall-) tag... vielleicht leidest auch du daran ? machs gut helga
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#38662 - 20.03.03 14:20
Re: verrückte psyche
[Re: helga]
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Beiträge: 5.687
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so 5 km vor erreichen des zielpunkts (egal ob kurze/sehr lange etappe) weicht die motivation oft der warum-tu-ich-mir-das-an frage und die letzten km werden zur qual. Das klingt durchaus effektvoll, aber große Zweifel bleiben. Wolfrad
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#38663 - 20.03.03 14:24
Re: verrückte psyche
[Re: helga]
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Ich bin mittlerweile ein guter Kunde der hiesigen Regionalbahn, weil ich für die letzten 20km oft keine Lust mehr habe. Dabei ist es aucn unerheblich, ob ich vorher 70 oder 170km geradelt bin. Was ich speziell beim MTB-fahren festgestellt habe: wenn zum Schluss eine tolle Abfahrt ansteht, dann sind nachher alle Anstrengungen des Hochkommens weggeblasen und die ganze Tour verklärt. - war einfach toll. Thomas
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#38668 - 20.03.03 15:29
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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bei jeder radtour komme ich irgendwann an einen punkt, an dem ich die tour zum teufel wünsche
Hallo Globetreter Diese symtom habe ich bei meine Ersten Touren nach der Winterpause. Verfluche jeden Berg den ich mit dem Rettungsring hoch kratze . Sage mir dann so nächsten mal Flach Etappe . Aber dann ist es meistens so das ich mich vor der Tour Fit fühle, und doch Berge unter anderen mit in der Tour Integriere. Nach ca. 400 km ist dieser symtom bei mir sehr selten vorhanden.
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#38682 - 20.03.03 19:08
Re: verrückte psyche
[Re: José María]
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Beiträge: 387
Unterwegs in Vereinigte Staaten von Amerika
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naja gut, bin ja beruhigt, dass ich kein einzelfall zu sein scheine. will mir ja auch nicht das radeln abgewöhnen, auf keinen fall, find es halt bloß rein psychisch hochinteressant, dass man sich freiwillig teilweise qualen antut, ohne einen unmittelbaren vorteil davonzutragen - anders als bei drogensucht z.b. - da kommt erst das wohlfühlen, danach der entzug.
wahrscheinlich spielt einfach nur der eigene ehrgeiz die entscheidende rolle. ohne den, würde man sich wahrscheinlich gar nicht erst für eine lange tour aufs rad setzen.
ludwig
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#38686 - 20.03.03 19:40
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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wahrscheinlich spielt einfach nur der eigene ehrgeiz die entscheidende rolle. ohne den, würde man sich wahrscheinlich gar nicht erst für eine lange tour aufs rad setzen.
Ja das ist unter andern der Motor der ein bei der Tour Antreibt. Ergeiz, Abenteuer, Unabhängigkeit, Natur nah erleben, Menschen und Kulturen Kennen Lernen, usw.
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#39315 - 28.03.03 19:45
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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Beiträge: 6.598
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...und dann siehst Du - gerade wenn Du bei schönem wetter samstags/sonntags unterwegs bist, die leute mit freunden und/oder familien bei von muttern lecker gemachten sahnetörtche & taskaf oder gut gezapftem pils & knoblauchduftendem grillgut in den gärten hocken und das wohlige gefühl, irgendwo dazu zu gehören, in vollen zügen genießen. und Du fühlst Dich fremd wie harry..
und rocco granata greint aus dem transistorradio
"in där haimat fand ich das färrrnwäh
und da draußän fand ich dän heimwäh
und die sähnsucht ist mir gäbliebän
oh mamma mia, ..
hallo ludwig,
zu psychomäßig fundiertem rat fühl ich mich zwar nicht berufen, aber ich glaub, je gesünder die psyche ist, desto mähr leidet sie unter heim- und fernwäh. Dir scheints ganz gut zu gehen.
markus
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#39453 - 31.03.03 08:12
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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Beiträge: 53
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Hi, das ist ganz "menschlich". Ich fahre regelmäßig bei größeren Straßenmarathons mit, z.B. den Glocknermarathon mit vielen teuflischen Höhenmetern. So nach 5 Std. Fahrzeit geht es bei mir los: "Stinkende Autos, nervige Motorräder, schmerzende Muskeln, permanent mich überholende Radler". So kommt jedesmal die Frage, warum mache ich das? Jedesmal der Schwur, "nie mehr", dafür bezahlt man auch noch Startgeld. Kaum bin ich nach 7 Std. Quälerei im Ziel: "Die Zeit war doch ganz gut, die Platzierung im erstem Drittel, viele nette Leute..... Schon überlege ich, was könnte ich denn so als nächstes fahren. Beste Grüße aus dem südlichstem Bayern Fred
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#39644 - 01.04.03 19:18
Re: verrückte psyche
[Re: Fred_Pichler]
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Themenersteller
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Beiträge: 387
Unterwegs in Vereinigte Staaten von Amerika
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also ich glaub, so ein radmarathon oder rennen in jeglicher hinsicht wäre für mich dan wirklich tödlich auf ner "normalen" tour kann ich dann wenigstens kurz vorm verzweifeln ne pause machen und mir einreden, dass radfahren das schönste auf der welt ist... aber mit anderen um die wette fahren? da kann man sich ja nicht mal verschnaufen gönnen, oder ein bad im see im tal...
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#41061 - 19.04.03 17:46
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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Anonym
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ich kenns auch- liegt bei mir aber an zu häufigen Solotouren. Gruß Jan
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#41250 - 21.04.03 20:38
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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abwesend
Beiträge: 20
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Also anhalten uns Pause machen - ist nicht! Entweder ich fahre alleine, dann sehe ich auf die Zeit und hetzte mich selbst oder ich bin mit einer Gruppe unterwegs, mit Leuten, denen scheinbar nie die Puste ausgeht und da werde ich mich hüten, eine Pause vorzuschlagen (ist da was mit meinem Ego nicht in Ordnung?). Die dritte Variante: ich fahre mit Leuten, die nicht richtig fit sind - dann wird mir schnell langweilig. Aber was soll's. solange ich mich nach einer Tour wieder gut fühle ist die Quälerei zwischendurch für mich in Ordnung. In der letzten Tour gib es einen satirischen Beitrag unter "Radschlag" in ählicher Richtung, vielleicht werden wir doch noch sehr von unseren alten Instinkten geleitet. Gruß Herbert
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#42125 - 29.04.03 13:59
Re: verrückte psyche
[Re: globetreter]
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abwesend
Beiträge: 112
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ihr leidet alle beim bergauffahren? bei mir ist das genau umgekehrt, wie oft habe ich schon das bergabfahren verflucht !! es kommt noch der tag wo ich mit der bahn wieder runterfahre! natürlich rede ich hier nicht von irgendwelchen forstwegen runterwärts, aber bei den richtig fiesen sachen hakts bei mir einfach aus. hauptgrund ist, das ich meinen esel ziemlich auf uphill getrimmt habe und natürlich überhöht sitze, aber bergab, würg
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#42137 - 29.04.03 15:17
Re: verrückte psyche
[Re: Tinker]
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abwesend
Beiträge: 387
Unterwegs in Vereinigte Staaten von Amerika
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also zur nächsten tour in die berge nehm ich dich mit. du darfst hochstrampeln und ich fahr dann entspannt wieder runter. dann klappts auch mit der psyche wieder
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