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#405489 - 18.01.08 15:21
Re: Neugierige Passanten
[Re: Martina]
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Hi,
sorry ich antworte immer. Manchmal ist die Preisfrage der Beginn einer interessanten Unterhaltung. Eine Zahl gibt es von mir meist erst nach 15 Minuten zu hören.
Eine nette Antwort auf die Frage "wie teuer ist das Rad?" ist: 40 ( 40 Tage Arbeit (ohne Essen)). Funktioniert auch bei Entwicklungsländern: 40 ist meist der Dollarbetrag, den für ein Rad vor Ort bezahlt wird.
Auch Gegenfragen sind ein probates Mittel. Denn muß manche aud erziehen.
Gruß Thomas
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#405493 - 18.01.08 15:33
Re: Neugierige Passanten
[Re: Flachfahrer]
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Und wenn man mal nach dem weg fragen muss, kann es vorkommen, dass die "jüngeren" bewohner eines örtes nur den automobilen weg zum nächsten ort kennen, aber die älteren noch wissen, über welche wald-, feld- und wirtschaftswege man da mit dem fahrrad am besten oder kürzesten fährt. Das habe ich sogar innerorts erlebt. Als ich in Paderborn wohnte war ich mal mit einem Bekannten zusammen einkaufen. Es stellte sich heraus das er sogar in der Innenstadt nur sehr eingeschränkte Ortskenntnisse hatte. Halt praktisch nur seine bevorzugten Geschäfte, die passende Parkmöglichkeit dazu und den Weg dazwischen. Er war dann erstaunt als ich für ihn "querbeet" lief und den kürzeren Weg zurück zum Auto wusste. Tja, damals hatte ich kein Auto, sondern "nur" ein Fahrrad. Gruß, Bernhard
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#405494 - 18.01.08 15:34
Re: Neugierige Passanten
[Re: JohnyW]
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Hi,
sorry ich antworte immer. Manchmal ist die Preisfrage der Beginn einer interessanten Unterhaltung. Eine Zahl gibt es von mir meist erst nach 15 Minuten zu hören.
Eine nette Antwort auf die Frage "wie teuer ist das Rad?" ist: 40 ( 40 Tage Arbeit (ohne Essen)). Funktioniert auch bei Entwicklungsländern: 40 ist meist der Dollarbetrag, den für ein Rad vor Ort bezahlt wird.
Das ist eigentlich keine schlechte Idee. Muss ja nicht so auf den Tag stimmen.
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#405497 - 18.01.08 15:50
Re: Neugierige Passanten
[Re: Martina]
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Ich mags nur nicht, wenn das 'Was kostet das?' die Gesprächseröffnung und die Frage erkennbar nur gestellt wird, um unseren sozialen Status festzustellen. Oder um einen Grund zu haben einen für verrückt zu erklären. Diese Art nach dem Preis zu fragen kann ich auch überhaupt nicht ab. Ich werde versuchen mit die Antwort von Thomas zu merken. Gleich klar machen wie lächerlich und nervend der Versuch ist. (Mein Alter Herr hat noch die Steigerung drauf. Die inquisitorische Frage stellen und dann rummäkeln warum man so viel Geld für XY ausgegeben hat. Aber umgekehrt dürfte ich es nicht mal wagen dieselbe Frage zu stellen. Da kommt sofort zurück das mich das nichts anginge. Deshalb kriegt er schon lange keine vernünftige Antwort mehr auf die Frage.) Etwas Anderes ist es natürlich wenn jemand wirkliches Interesse zeigt. Aber die fragen in der Regel erst nach diversen anderen Details. Oder sagen das sie erwägen sich auch so etwas zu kaufen. Gruß, Bernhard
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#405498 - 18.01.08 15:56
Re: Neugierige Passanten
[Re: Uwe Radholz]
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Hi, funktioniert sogar. Einmal, aber nur einmal, machte ich den Fehler den tatsächlichen Betrag zu nennen... Auch bei längeren Geprächen variiert dann der tatsächliche Betrag von 300 USD bis zum exakten Kaufpreis - das ist dann abhängig vom Preisniveau des Landes. Einmal mußte das Rad sogar teurer sein, als es tatsächlich war Gruß Thomas
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Off-topic
#405500 - 18.01.08 15:58
Re: Neugierige Passanten
[Re: JohnyW]
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Beiträge: 2.521
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Einmal mußte das Rad sogar teurer sein, als es tatsächlich war Ich rate mal: das war im Oman!? Bernd
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#405507 - 18.01.08 16:14
Re: Neugierige Passanten
[Re: Uwe Radholz]
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Hallo Uwe, A propos teuer: der einzige Kommentar, der mich wirklich nervt ist wenn jemand das Gespräch mit 'was kostet sowas?' einleitet. Das gehört sich m.E. einfach nicht. Ja. Irgendwer hatte den Tipp, die Antwort mit Lohn-Monaten anzugeben, also zum Beispiel "das kostet drei Monatslöhne". Darunter kann man sich im armen Ländern eher etwas vorstellen. Und es klingt nicht so protzig. Die Frage habe ich aber auch schon oft in Deutschland gehört. Was sicherlich daran liegt, dass ein Liegerad immer noch ein bisschen ungewöhnlich ist. Gruß Andreas
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#405511 - 18.01.08 16:32
Re: Neugierige Passanten
[Re: veloträumer]
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Beiträge: 349
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Oder die Campingfrau am Pyrenäenrand, die nicht versteht, warum ich nicht die Tour de France mitfahre...
Da hatte ich auch mal eine Rezeptionistin in den USA die meint ich könnte doch bei Olympia teilnehmen. Meine (scherzhaft gemeinte) Antwort, daß ich das schon gemacht hätte, nahm sie mir tatsächlich ab, und ich beilte mich das schnellstens richtig zu stellen.
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#405519 - 18.01.08 17:01
Re: Neugierige Passanten
[Re: Rapante]
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Beiträge: 2.919
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Im Zug sagte mal eine ca.30-jährige Frau: "Was ist denn das für ein Fahrrad? Das hat ja nur ein Rad, wie kann man denn damit fahren?" Es handelte sich um meinen BOB, der abgekuppelt neben meinem Fahrrad lag. In Fürstenfeldbruck, als ich gerade die Landkarte studierte, kam gleich ein freundlicher älterer Herr auf mich zu und fragte wo ich denn hin will und ob er helfen könnte. "Nach München" antwortete ich ihm. Ganz entsetzt fragte er: "Heute noch?" Das war morgens um 10 Uhr. Oder die Italienerin die mir spontan eine Tasse Kaffee brachte als ich mich bei Regen unter ihrem Vordach untergestellt hatte. Beispiele gäbs genug, auf jeder Tour neue...
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#405520 - 18.01.08 17:04
Re: Neugierige Passanten
[Re: h.g.hofmann]
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Beiträge: 52
Unterwegs in Deutschland
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Ja das läut doch immer so !! erst gucken sie und dann löchern sie einen...aber wenn man mit dem rad so lange touren macht ist man ja auch mal froh wenn man mit leutchens aus der heimat in kontakt kommt... www.RADERFAHREN.de
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#405534 - 18.01.08 18:11
Re: Neugierige Passanten
[Re: veloträumer]
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Beiträge: 1.192
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Die meisten Begegnungen sind aber nett oder sorgen für das gewisse Etwas auf Alleinreisen. Ich möchte darauf nicht verzichten. Wenn sich die Leute dafür interessieren, zeugt das meist von Respekt und Anerkennung. Viele Originale sind dabei:
Hallo Matthias, Dein Beitrag und die darin geschilderten Begegnungen und Erfahrungen haben etwas fast Lyrisches. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Die meisten waren durchaus positiv zu bewerten. Ich möchte folgende Begegnungen noch ergänzend beitragen: Der unbekannte Rennradler aus Zurzach, der meinem Bruder und mich den Weg zum nächsten Bankomaten begleitete und an dessen Windschatten wir teilhaben durften. Die Radsportbegeisterten, die mich das letzte steile Stück des Nufenen hinaufschoben (obwohl mir das aus naheliegenden Gründen eher peinlich war). Der Schweizer auf der Passhöhe des Gr. St. Bernard, der uns zu unserer kargen Mahlzeit ein schönes Stück Käse schenkte. Die vornehme ältere Dame in Vicenca, die uns, am Straßenrand über die Karte gebeugt, in hervorragendem Deutsch den Weg erklärte. Der freundliche Niederländer auf einem Campingplatz in der Provence, der in unserer Abwesenheit tagsüber unsere Zeltheringe mit einem Hammer in den harten Untergrund klopfte, damit die Zeltleinen auch schön straff sind. Die Liste ließe sich mit Leichtigkeit fortsetzen. Vielleicht tragen andere noch ein paar ähnliche Erfahrungen bei? Ich finde es besser, wenn sich die Leute fragen "woher kommst du, wohin fährst du" - wenn sie sich für den Reisenden interessieren - und besonders den radelnden. Ja, viele dieser Passanten geben mir auch immer ein bisschen Motivation für das, was ich tue. Deswegen an dieser Stelle symbolisch Danke an alle Nichtradler/innen für die Gespräche und Gesten, das Motivationshupen der Autos, dem positiven Daumen usw. Dem kann ich so hundertprozentig zustimmen, deshalb: . Gruß netbelbo
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#405538 - 18.01.08 18:22
Re: Neugierige Passanten
[Re: netbelbo]
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abwesend
Beiträge: 18.531
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nicht zu vergessen: Die Östereicherin, die uns erst mit Wasser, dann mit Apfelsaft und dann mit Preiselbeerkuchen und Schlagsahne versorgte, als wir von Znojmo nach Wien fuhren. die französische Familie, die uns auf nem Bauernhof in Polen unsere Becher voll Rotwein füllten. (echte Kumpelbetrüger mit 400ml ) Der polnische Pfarrer, der uns im Garten seines Kinderheimes schlafen ließ und seine Chefs, die am nächsten Morgen mit dicken schwarzen Karossen deutscher Bauart vorfuhren und sich erst wunderten und dann begeistert waren. (obwohl ich nicht weiss, ob sie mich verstanden haben.) usw... job
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#405539 - 18.01.08 18:25
Re: Neugierige Passanten
[Re: netbelbo]
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Claudius
Nicht registriert
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Und erst recht nicht zu vergessen, die junge Dame in Österreich, welche ich nach dem richtigen Weg nach Lofer fragte und mit der ich nun 13Monate zusammen bin Claudius - Radreisen sind doch was Feines
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#405541 - 18.01.08 18:36
Re: Neugierige Passanten
[Re: Job]
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abwesend
Beiträge: 12.141
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Oder die 4-köpfige italienische Familie auf dem Nordkap, die mir erst mitgeholfen hat, mein Zelt aufzubauen, dann mir ein 5-Gänge Menü gekocht hat, und zum Schluß sogar noch ein Platz in ihrem luxuriösen fahrbaren Einfamilienhaus angeboten hat! (und ich Doofmann habe nicht angenommen ) Gruß Thomas
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#405545 - 18.01.08 18:58
Re: Neugierige Passanten
[Re: Thomas1976]
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Themenersteller
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Beiträge: 255
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...und die Frau, die mir eine Übernachtung in ihrem Garten angeboten hatte, der nette Mann, den ich des Weges fragte und ich mich fast in ihn verliebte , die Dauercamper am Schweriner See (der nicht an der Ostsee liegt ), die mir ein Frühstück mit auf den Weg gaben (war schon wie damals bei Muttern ), die besorgte Autofahrerin, die sich bei meiner Zwischenrast um mein Wohlergehen gekümmert hat, der alte Mann, der mir in Wacken bei Tisch Gesellschaft leisten wollte und mir fachkundige Auskunft über all seine antiken Sammlerstücke gab.... Ach, ich glaub', das dürfte erstmal genügen! Habt ihr noch was? Es ist einfach herrlich, so viele emotionale Aussagen zu lesen!! Gruß Anja
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#405547 - 18.01.08 19:05
Re: Neugierige Passanten
[Re: schmeifengrall]
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abwesend
Beiträge: 7.492
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Hi, Es scheint also, als sei man in den Augen der nichtradelnden Bevölkerung so etwas wie das siebte Weltwunder. Ich bin schon am überlegen, ob ich das nächste Mal dem Passanten das Wort abschneide und ihm sage: "Fragen Sie nicht weiter! Ich weiß schon, worauf Sie hinaus wollen." schön das Du Deine Meinung geändert hast. Gruß Thomas
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#405549 - 18.01.08 19:10
Re: Neugierige Passanten
[Re: JohnyW]
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Themenersteller
abwesend
Beiträge: 255
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Hi, Es scheint also, als sei man in den Augen der nichtradelnden Bevölkerung so etwas wie das siebte Weltwunder. Ich bin schon am überlegen, ob ich das nächste Mal dem Passanten das Wort abschneide und ihm sage: "Fragen Sie nicht weiter! Ich weiß schon, worauf Sie hinaus wollen." schön das Du Deine Meinung geändert hast. War ja auch gar nicht negativ gemeint! Anja
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#405550 - 18.01.08 19:11
Re: Neugierige Passanten
[Re: schmeifengrall]
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Anonym
Nicht registriert
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Habt ihr noch was? Es ist einfach herrlich, so viele emotionale Aussagen zu lesen!!
Klar haben wir noch was : ... der Tscheche mit Frau und Kindern, der uns in Prag bei einem plötzlichen Gewittereinbruch spontan in seine winzige Wohnung mitnahm und uns dort ein formidables Nachtlager bereitete. ... die sehr ärmliche marokkanische Großfamilie, die uns erst zum Tee einlud, dann noch ein Linsengericht für uns zubereitete und extra den Kamin heizte, damit wir unsere Hände wärmen konnten. ... das Ehepaar in Rumänien, welches uns zu sich nach Hause einlud, uns dort mit Wein, Fleisch, Fisch und Kaffee versorgte, unsere Räder pflegte und auch noch unsere Wäsche gewaschen hätte, wenn wir dies nicht verhindert hätten. ... die unzähligen Türken, von denen wir beinahe täglich zum Tee eingeladen wurden. Und und und ....
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#405552 - 18.01.08 19:28
Re: Neugierige Passanten
[Re: nachtregen]
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Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung ist auch schlicht zu alt oder zu krank, um Radreisen zu machen, und dazu in einer Zeit aufgewachsen, wo Radreisen noch wesentlich exotischer war als heute.
Ist das wirklich exotisch gewesen? Mir kommt es in den Schilderungen von Senioren eher so vor, als sei es vor einigen Jahrzehnten schlichtweg wesentlich normaler gewesen, auch längere Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. -- Naja, wenn ein Fahrrad mit 3-Gängen ungefähr 3 Monatsgehälter einer Sekretärin kostete, dann war das schon exotisch. Wandern war früher viel mehr "in". ... allerdings: Wer so etwas Wertvolles wie ein Fahrrad besaß, ist damit natürlich gerne auch längere Touren gefahren. Dass in vielen Haushalten ein 500-EUR-Rad im Keller als Staubfänger dient, ist eher eine neuere Entwicklung.
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#405553 - 18.01.08 19:31
Re: Neugierige Passanten
[Re: Flachfahrer]
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Hallo Andreas, Und wenn man mal nach dem weg fragen muss, kann es vorkommen, dass die "jüngeren" bewohner eines örtes nur den automobilen weg zum nächsten ort kennen ... das kann ich nur bestätigen, meistens sogar nicht mal den automobilen Weg. Wenn ich mal keine Hilfe von meiner Karte bekam und hilfesuchend um mch schaute, brauchte ich , egal wo, keinen zu fragen, der nicht mindesten 16 Jahre alt war und zumindest ein Mafo fahren konnte. Ist denn unsere Jugend wirklich so völlig hilflos wenns drum geht, einem zu beschreiben, wo man gerade ist, oder wie's in den nächsten Ort geht? Sind die wirklich alle durch's Mama-Taxi ortsverfremdet? Für mich ist das einfach unfassbar!! Gruß Dieter
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#405557 - 18.01.08 19:42
Re: Neugierige Passanten
[Re: tkikero]
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Naja, wenn ein Fahrrad mit 3-Gängen ungefähr 3 Monatsgehälter einer Sekretärin kostete, dann war das schon exotisch. Wandern war früher viel mehr "in". ... allerdings: Wer so etwas Wertvolles wie ein Fahrrad besaß, ist damit natürlich gerne auch längere Touren gefahren.
In den 20er drehte Slatan Dudow den Film "Kuhle Wampe", der in Deutschland schnell verboten wurde. Ein Film der die Lage Arbeitsloser beschrieb. In der Sowjetunion wurde der Film auch verboten, weil es zu Unruhen bei den Aufführungen gekommen sein soll. Es gibt da eine Szene, wo ein Mann nach vergeblicher Arbeitssuche nach Hause kommt. Er steigt vom Fahrrad, geht in die Wohnung, isst noch, legt seine Uhr ab und springt aus dem Fenster. Die sowjetischen Zuschauer kamen sich verhöhnt vor. Ein Mann, der eine eigene Wohnung, ein Fahrrad, eine Uhr und auch noch zu essen hat, bringt sich um!
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Geändert von Uwe Radholz (18.01.08 19:44) |
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#405558 - 18.01.08 19:46
Re: Neugierige Passanten
[Re: Job]
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die französische Familie, die uns auf nem Bauernhof in Polen unsere Becher voll Rotwein füllten. (echte Kumpelbetrüger mit 400ml ) Die ob meines Baskenflaggen-Stickers an meinem Rad ausflippenden baskischen Tour-de-France-Fans, die mich am Galibier-Aufstieg noch vor dem großen Showdown der Profis mit eisgekühlten Anisschnaps fast umhauten - nein sagen schien mir unhöflich - und ich mir sagte, das steckste auch noch weg - und so war ich alsbald wieder klar und bald am Gipfel im ganzen Trubel von Tausenden in dünner Bergluft. Beim stundenlangen Warten auf das Tourfeld hätte es wohl doch noch ein paar Schnäpse mehr geben dürfen...
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#405565 - 18.01.08 19:55
Re: Neugierige Passanten
[Re: veloträumer]
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Das ist einer der schönsten Threads, den ich hier seit Langem mitlese !!! Der Inhaber einer Geschenkeboutique in Tröstau im Fichtelgebirge, wo ich mich unter einer Balustrade vor einem Unwetter untergestellt hatte, der mich in seinen Laden einlud, und einem Angestellten präsentierte wie eine Eroberung, damit wir uns über unsere Radreisen unterhalten konnten und mich mit Kaffee vollgepumpt hat. Die Familie in Obersulmetingen bei Ulm, wo ich kurz anhielt, um nach einer Tankstelle zum Getränkekaufen (war sonntags) zu fragen, die mich zu sich nach Hause einlud und Kaffee und Kuchen auffuhr, bis ich nicht mehr "papp" sagen konnte, wo Nachbarn und Verwandte sich einfanden um einen Reiseradler zu bewundern Der Pferdedroschken-Unternehmer in Koblenz, der mir alle seine tollen alten Pferdekutschen zeigte, als ich eine seiner Kutschen, die gerade auf einen LKW verladen wurde, forografierte Ich könnte endlos weiter...
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#405577 - 18.01.08 20:29
Re: Neugierige Passanten
[Re: monika]
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Beim Birdy - was wird das wenn das gross ist? Mein Favorit ist: Muß man da nicht viel mehr treten? Bin immer wieder erstaunt, an wievielen Leuten die Erfindung der Übersetzung vorbeigegangen ist. Aber ich hab durchwegs gute Erfahrungen. Wurde schon öfters 'gemästet', zumindest als junger Mensch von meist älteren Damen. In Irland wurden wir einmal von einem älteren Schwesternpaar gefüttert und ich aß soviel daß es meinen Mitfahrerinnen peinlich wurde. Hab beim Fragen auch schon viele schöne 'Schleichwege' erfahren. Beim Tandem waren die Reaktionen auch oft geteilt. Aber zumeist positiv.
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Gruß aus Linz/Donau, PeLu | |
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Off-topic
#405580 - 18.01.08 20:39
Re: Neugierige Passanten
[Re: ]
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Beiträge: 304
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ja roland ich stimme dir zu... man erlebt viel mehr gastfreundschaft als man sich träumen läßt.... eigentlich sind das die wahren höhepunkte einer reise...oder ?? ... provence.. als meine reisepartnerin wegen der hitze kreislaufprobleme hatte und ich mir unsicher über den kürzesten weg ins quartier war. ich fragte einen mann im garten... der bat uns sofort in seine gartenlaube und fragte sofort ob er uns wasser bringen dürfte und bot uns sogar eine couch in der wohnung an.. .. er kam mit einem großen tablett mit allerlei fruchtsäften retour (entschuldigte sich noch dafür dass nicht alle gekühlt waren) und bot uns an uns mit seinem auto zu transportieren und später unsere räder nachzubringen. seinem aussehen nach dürfte er aus nordafrika stammen..
.. oder die hochzeitsfeier zu der ich spontan eingeladen wurde weil ich im gasthaus allein an einem tisch sass.. und und und
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#405592 - 18.01.08 21:36
Re: Neugierige Passanten
[Re: DieterFfm]
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Beiträge: 1.840
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Dem kann ich mich nur anschließen... Die rumänische Familie, die uns direkt nach unserer Mittagspause am Fuße des Urdele zu nochmaligem Essen einluden und unsere Bäuche und Packtaschen dermaßen mit Proviant vollstopften, dass wir kaum noch den Pass hochgekommen sind. Die nette Frau in Norddeutschland, die wir eines Sonntags nach einem Bäcker fragten, weil wir keinen Proviant mehr hatten, und die ihren Laden dann nur für uns öffnete, damit wir aufstocken konnten. Die Franzosen mit sechs dicken Geländewagen auf Offroad-Tour, die mich auf einem spanischen Campingplatz spontan zu einem tollen Abendessen und anschließen noch jeder Menge Cognac einluden. Die noch viel unglaublichere Gastfreundschaft der Araber und Perser, in allen Ländern, die ich in diesem Bereich bis jetzt bereist habe...
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#405605 - 18.01.08 22:39
Re: Neugierige Passanten
[Re: schmeifengrall]
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abwesend
Beiträge: 1.631
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Habt ihr noch was? Es ist einfach herrlich, so viele emotionale Aussagen zu lesen!!
Abba siescha datt ! Gerne erinnere ich mich des ziemlich angetrunkenen Mannes, der mich auf einem schrottigen 70er-Jahre-Damenrad durch Mannheim lotste, nachdem ich ihn nach dem Weg zum CP am Neckar gefragt hatte. Zwischendurch kehrten wir noch in einen Supermarkt ein, um uns zu verproviantieren - Brot, Käse, Eistee. Der nette Mann ein Sixpack Bier. Er riss sofort eine Dose an und weiter ging´s (er mit seiner Dose Bier ''am Hals''). Kreuz und quer durch MA, wie mir schien. Fortwährend erklärte er mir etwas, doch der brisante Mix aus Mannheimer Dialekt und Alkohol-gestütztem Kauderwelsch ging im Verkehrslärm unter. Irgendwann kam ich mir ver..scht vor und bog einfach - ich fuhr ja hinterher, er sah mich also nicht! - rechts ab. Einige planlos gefahrene Straßen weiter, fragte ich eine junge - nüchtern erscheinende - Frau nach dem Weg. Just in dem Moment tauchte Mr. Sixpack wieder auf . Es sei wirklich nicht mehr weit zum CP, glaubte ich verstanden zu haben - und schloss mich ihm wieder an. Die junge Frau hatte nämlich nichts gewusst. Von einer Neckarbrücke konnte man den Platz schon sehen, als ich das Abschieds- und Dankes-Zeremoniell einleiten wollte. Denn langsam beschlich mich das Gefühl, der Typ suche noch ''für etwas länger'' Unterhaltung und wisse gar nicht, wo er selbst überhaupt hin wolle. Die anschließende Übernachtung auf dem miesesten CP (Seckenheimer Straße?), den ich bisher kennengelernt habe, war aber auch ohne ''Gast'' nicht sehr erquicklich . . . Gruß, Paule
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#405607 - 18.01.08 23:02
Re: Neugierige Passanten
[Re: BikeZombie]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 763
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da war noch der Landwirt der uns , meinen Sohn ( damals 8 )und mich bei strömenden Regen in einem Buswartehäuschen, aufgelesen hatte, zu sich nach Hause einlud, kostenlos in der Scheune übernachten ließ um uns dann noch zu bewirten. Ich glaube dass Ihnen mein Sohn Ihnen wohl leid getan hat. Detlef
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#405610 - 18.01.08 23:28
Re: Neugierige Passanten
[Re: stax]
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Anonym
Nicht registriert
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Die noch viel unglaublichere Gastfreundschaft der Araber und Perser, in allen Ländern, die ich in diesem Bereich bis jetzt bereist habe...
Der Wahnsinn, Uwe, so ist es !! Unvergessen in diesem Zusammenhang die beiden platten Reifen, die ich im Iran hatte, bei denen mir ohne mögliche Widerrede die Reparatur abgenommen wurde, während mir gleichzeitig von jemand anderem ein Tee gebracht wurde. Auch immer wieder eine Freude sind natürlich (auch vermehrt in arabischen Ländern) die LKW-Fahrer, die einem während der Fahrt Essen und Getränke aus dem Führerhaus heraus reichen und dabei laut johlen. Eines der für mich schönsten Erlebnisse begab sich in einem Hammam in der Osttürkei, wo ich zwei Türken kennenlernte, die mich anschließend zum Kebab einluden und sich für den nächsten Tag wieder mit mir verabredeten. Die waren einfach klasse, die Beiden, ihre Namen habe ich bis heute nicht vergessen (Ömer und Erkan ). Derartige Gastfreundschaft macht mich immer wieder sprachlos und kann bei mir tagelang für Glücksgefühle sorgen . Ist mir natürlich auch schon in Deutschland widerfahren, hier dauert es manchmal nur eben ein bisschen länger bis die erste Skepsis weicht und das Eis bricht.
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#405612 - 18.01.08 23:39
Re: Neugierige Passanten
[Re: schmeifengrall]
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anwesend
Beiträge: 25.101
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August, Hochsaison: der ultra coole Mann an der Rezeption des Sporting Hotels in Rimini. Schwarzer Anzug, rot-silberne Krawatte, Stylingfrisur. Es ist schon später und das x-te Hotel, in dem ich frage. Er meint, ohne die Miene zu verziehen: Klar hat er noch ein Zimmer. Mit Doppelbett oder zwei einzelnen? Was, allein? Also. Mein Auto? Was, Fahrrad? Das rote da draußen? Der Portier kommt dazu, hat gerade einen Mercedes in die Tiefgarage gefahren. "He Antonio," sagt er zu ihm, " dieser Ferrari Testa Rossa wohnt im Zimmer 504"! Das entpuppt sich dann als Suite im Dachgeschoß mit Panoramaaussicht, die ich zum halben Preis bekomme. Das Fahrrad wird in die Sauna geschlossen. Am nächsten Morgen stehe ich mit meinem Rad im Foyer und er beobachtet, wie ich Tasche, Flaschen, Lenkertasche, Tacho, Helm und Sonnenbrille an die gewohnten Orte positioniere und meint, ganz leicht grinsend: "Du bist durchorganisiert, oder?" Andreas
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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