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#410077 - 02.02.08 20:23
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Hallo netbelbo, Bei mir verhält sich das ganz oft folgendermaßen: Bin ich zu Hause, zieht es mich in die Ferne. Bin ich in der Ferne, habe ich auch schon mal Heimweh. Zum Glück bin ich bisher immer noch in der Lage gewesen, diese leidvollen Gedanken unterwegs dann schnell zu verdrängen. Zwar freue ich mich jedesmal, wenn ich eine Radreise gut überstanden habe, dennoch bin ich ehrlich gesagt hinterher auch froh, dass ich wieder daheim angekommen bin, denn dort fühle ich mich geborgen. Wenn ich müsste, bzw.wollte, wäre ich sicherlich auch so flexibel, für den Rest meines Lebens an einem anderen Ort dieser Erde zu leben. Es kommt aber dann darauf an, wo das wäre und wie es sich dort leben ließe. Dazu fällt mir gleich noch ein Sprichwort ein, das mir in meiner Kindheit mal jemand ins Poesie-Album geschrieben hat: Vergesse nie die Heimat, wo deine Wiege stand. Du findest in der Ferne kein zweites Heimatland. Grüße von zu Hause Anja
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#410086 - 02.02.08 20:59
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Nun das Thema Heimat/Zuhause hatte ich selbst mir schon vor Jahren mal zum "poetischen" und "philosophischen" Thema gemacht. Ich käme jetzt schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Daher beschränke ich mal auf das wenige Folgende:
Von Geburt und Jugend her bin ich Rheinländer, war aber nie so toll integriert. Gute Ohren hören das sogar, ich selbst würde mich aber nie als echten Rheinländer bezeichnen. Mein elterliches Zuhause ist mit einer Reihe von Konflikten belastet, ich strebte folglich nach Schule bzw. Bw-Zeit weit weg - ganz ans Südende an den Bodensee. Als erklärter Kosmopolit sollte es nur eine kurze Zeit sein, es wurden über 13 Jahre. Wenn überhaupt, habe ich allenfalls dort so etwas wie Heimatgefühl etntwickelt - am Ehesten wegen der Landschaft - Dialekte, Heimatkult etc. blieben mir immer fremd. Seit fast 10 Jahren fühlen ich mich als "Zwangsstuttgarter", mit der großen Liebe zur Stadt der zwei Autokonzerne wird's als derzeit überzeugter Nur-Radler wohl nichts mehr.
Ich sehe mich heute nicht mehr als "Kosmopolit", eher als Europäer. Mehr als früher sehe ich mich aber heute an meine Sprachraum gebunden - wohl weil es mir bisher nicht gelungen ist, die Sprachen meiner Reiseländer zu beherrschen. Nach einer großen Radtour gibt es kein einheitliches Gefühl. Viele Radtouren der letzen Jahre endeten auch im sogenannten Heimatbereich. Die Wohnung ist manchmal etwas fremd - meist empfinde ich sie größer als bei der Abreise (wohl wegen Zelt und kleiner Hotelzimmer). Ggf. sehne ich mich nach dem Bett nach vielen Zeltübernachtungen - bei zuvor erlebten Hotelübernachtungen fällt das aber auch weg.
Gewiss, es gibt mal die Sehnsucht, Reiseerlebnisse an Freunde zu erzählen - manchmal habe ich aber das Gefühl, nach 1-2 Ruhetagen sollte es wieder weiter auf Tour gehen. Der Arbeitsalltag ist meist danach erlebnisarm und erstaunlich ermüdend, obwohl keine große physische Leistung erbracht wird.
Intensiver als die Rückkehr erlebe ich eigentlich die Abreise. Es gibt ein leichtes Kribbeln vorher. Wenn ich wie im letzten Jahr aus der Bahn aussteige, wenige Kilometer später in eine einsame Berglandschaft fahre, die Natur mich in allen Facetten überwältigt und mir sogar noch ein vorbeifliegendes Lob entgegen hallt - oder wenn mir wie bei ersten Radreise abseits des Flughafens nur noch Mondschein die Straße erhellt, ein intensiver Macchia-Duft in die Nase steigt, Nachtvögel geheimnissvoll die Dunkelheit durchbrechen - dann bin ich zutiefst gerührt - ja, ich bin der Hektik, der städtischen Eitelkeiten, der verbiesterten Menschenfassaden überdrüßig. Ein gefühl von Freiheit, von Selbstbestimmung - wohl auch eine illusorische - aber so ist's wohl häufig ohne echte Heimat.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#410088 - 02.02.08 21:11
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 396
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Hallo Jochen, tja, nach rund 15 Jahren (mit Pausen) des Auszugs aus der Heimat habe ich eine dimetrale Betrachtungsweise: einerseits freut man sich auf das Altbekannte andererseits ist es immer eine Frage wieviel Heimat man aushält!! Nach wenigen Tagen ist man dann aber doch froh wenn das Ortsschild der Heimat im Rückspigel kleiner wird. Allerdings vermisse ich das hier wirklich Gruß Holger
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:devil: [b]Schmerz ist Schwäche, die den Körper verläßt![b] :devil: | |
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#410089 - 02.02.08 21:13
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 9.334
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<hach> Heimat. Was ist das? Da wo ich geboren wurde und als Kind aufwuchs? Das ist 800km östlich von hier. Da wo ich arbeite? Das ist 80 km westlich von hier. da wo ich gerade ins Hackbrett tippe? Echt?
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#410108 - 02.02.08 22:55
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 469
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Nach langem Überlegen muss ich sagen, dass "Heimat" eher etwas ist, das IN einem wohnt. Wenn man sich grundsätzlich in der Welt an sich zu wohlfühlt und das Gefühl hat, man hat irgendwo seinen Platz, dann ist das Heimat. Und es spielt überhaupt keine Rolle, ob das Großstadt, Dorf, Stadteil oder in der Fremde ist. Umgekehrt ist es für mich dann auch so, dass man noch so sehr (und erfolglos) nach einem zu Hause suchen kann, wenn man das Dasein hinterfragt und seinen Platz in der Welt nicht hat. Ich bin jahrelang um(her)gezogen, ohne mich irgendwo glücklich zu fühlen. Dann war ich ausgelaugt und unglücklich, strandete hier und da und nun in Düsseldorf. Derzeit kann ich nicht mehr um(her)ziehen. Aber Heimat ist Düsseldorf deswegen noch lange nicht.
Gruß aus der Stadt am Rhein Rivella, die wenigstens ein Dach über dem Kopf hat
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam eine, die wusste das nicht und hat's einfach gemacht. | |
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Off-topic
#410110 - 02.02.08 23:24
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: scherbe]
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Claudius
Nicht registriert
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Abend Volkmar, komme grad von der Spätschicht und durfte mich aktuell mit betrunkenen Bayern rumärgern Aber zum Thema Nun gut dann etwas differenzierter: Von allen Bekannten (und das sind derweil verdammt viele) gibt es nur eine einzige Familie, die nix gegen Ossis an sich hat. Sehr nette Familie, die mir eigentlich die Hoffnung gibt, dass ein Großteil der bayrischen Bewohner so nett sein können. Ansonsten bleibt normalerweise eben der Spott, den eben die Ossis so an sich haben. Dagegen kann man kaum was sagen - tu ich auch nicht. Was aber eindeutig störend ist, sind Aussagen, dass wir niemals eine gute Ausbildung haben können, vernünftige Arbeit leisten und vertrauenswürdig sind. Das höre ich mehrmals am Tag. Ich bin schon recht viel rumgekommen in Deutschland und deutschsprachigen Raum , aber nirgendswo wurde ich so verachtet, nur weil ich Ossi bin wie in Bayern. Genau erklären kann ich es mir nicht. Vielleicht hat man Angst, dass wir wie polnische Gastarbeiter irgendjemanden die Arbeit wegnehmen oder dergleichen. Grobe Vorurteile eben. Nunja meine Meinung gegenüber Bayern ist damit nicht unbedingt negativ belastet. Es gibt hier immernoch einige Menschen, die es nicht interessiert ob ich aus Brandenburg bin. Insgesamt mag ich das Fleckchen hier dennoch, nur man muss sich schon einiges gefallen lassen, was Bayern für mich eben nicht zur Heimat werden lassen kann. Und darum ging es ja in dem Faden hier. Claudius. Hoffe aufgeklärt zu haben.
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Off-topic
#410116 - 02.02.08 23:57
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: ]
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Claudius, Du schreibst immer von "Bayern" als ganzem. Wieviel von Bayern hast du intensiver kennengelernt, über die Gegend hinaus, wo du gerade bist? Bayern ist groß und vielfältig. Wärst du ein Ausländer, den es dorthin verschlagen hätte und der auf negative Reaktionen stoßen würde, würdest du vielleicht indifferenziert von "Deutschland" so schreiben, wie du jetzt von Bayern schreibst, und das würde deine "Heimat im Osten" mit einschließen, obwohl du die dann gar nicht kennen würdest. Also beziehe bitte deine Vorurteile nicht auf ganz Bayern, sondern nur auf das, was du davon kennengelernt hast, und dort auch nur auf die Menschen, auf die es zutrifft. Andreas (Bayer in der Fremde)
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#410127 - 03.02.08 05:56
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: atk]
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also ich kann Claudius' Erfahrungen schon ziemlich gut nachvollziehen - obwohl ich bayrisches Blut in den Adern habe! Lasst mich mein Verständnis -und damit vielleicht auch mein Heimatgefühl- erklären: Ich bin im nördlichen Unterfranken (Rhön) geboren, meine Mam aus der Gegend um Landshut und auch mein Paps kein echter Rhöner. In der Rhön habe ich meine (Schul)Freunde und auch liebgewonnene Orte, hier sind meine Kindheitserinnerungen und hier lebe ich auch inzwischen wieder. Allerdings wollt ich als Grundschüler schon weg von hier - nach Niederbayern (Ich habe meine Energie darauf konzetnriert, auf's Gymnasium zu gehen, weil ich darin die Chance gesehen habe, die karge Rhön irgendwann verlassen zu MÜSSEN). All meine Ferien hab ich dort bei Oma und Opa, Tante und Onkel verbracht und hab die niederbayerischen Charaktere genauso schätzen und lieben gelernt, wie die Stadt Lanshut mit allem drumrum. Mit 19 bin ich dann auch hin gezogen - und hab an meinem Arbeitsplatz keinen Fuß auf den Boden bekommen. Ich hab als Unterfränkin ähnliche Erfahrungen gemacht, wie sie jetzt wohl "Ossis" machen. Als würd ich ihnen was wegnehmen wollen: Arbeit, Männer, Macht.... was weiß ich. Außerdem war mein Bayrisch nicht ganz akzentfrei - leider kann ich aber unter lauter Bayern auch nicht fränkisch reden. Ich kanns einfach nicht. Also noch ein Grund, an mir rumzumäkeln: "warum red'st'n so g'spreizt?" Ganz anders in der Freizeit: da ich niemand gleichaltrigen kannte, bin ich alleine losgezogen. Todesmutig in eine Disco - da kann frau schonmal am Rand der Tanzfläche stehen und so tun, als würd sie nur mal schau'n, ohne dass gleich jeder sieht, dass frau keine Sau kennt. Hat funktioniert :-) irgend so a strammer Bursch hat mich zum Tanzen aufgfordert und mir dann noch was zum Trinken spendiert - und ich hab bei der Gelegenheit seine ganze Clique kennengelernt und dann später noch die Freunde und Freundinnen von dem Trupp. Die haben mich wirklich mehr als herzlich aufgenommen, kein Neid, kein Hass, keine Vorurteile. Das war vor 25 Jahren und mit einigen hab ich heut noch Kontakt, mit einem bin ich verheiratet. Es gibt einfach überall solche und solche. Zum Thema Heimat: die Clique, die mich damals soooo herzlich aufgenommen hat, kam aus einem Dorf etwas außerhalb, westlich. Als Kind war ich, auf dem Weg zum Ferienaufenthalt bei den Großeltern, da schon immer durchgefahren und hab auch als Kindergartenkind schon ein Gefühl von "angekommen sein" empfunden. Dieses Dorf und seine Bewohner hatten's mir wirklich angetan. Wärme, Herzlichkeit, Offenheit... angekommen sein, daheim sein. Inzwischen weiß ich, dass ein Großteil meiner Ahnen schon seit Jahrhunderten aus dem Eck stammt und einer der Kerle, die ich damals durch puren Zufall kennenlernte, mein Großcousin ist. Vielleicht bin ich deswegen dort so daheim? verwurzelt? Seit 18 Jahren lebe ich wieder in der Rhön, immer noch verheiratet mit dem von damals. Hier bin ich daheim. Hier geht mir das Herz auf, wenn ich, auf der A7 von Süden kommend, plötzlich die Rhön vor mir liegen habe. Hügel und Felder, Täler und Wälder. Nix, was grad is...... Aber ich hab' eine zweite Heimat: fahr'n wir gen Süden und irgendwann durch die ersten Hopfgengärten, dann ist's ein Gefühl (wie vor 40 Jahren schon): Glei samma dahoam! Es schlagen eben 2 Seelen in meiner Brust. Kennt ihr das? Liebe Grüße und für Claudius alles Gute (des werd scho), Priska
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Geändert von hummelchen (03.02.08 06:00) |
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#410128 - 03.02.08 06:25
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: atk]
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Claudius
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Moin Andreas, stimmt natürlich auch wieder, dass ich ja nie und nimmer alles von Bayern kennen kann. Meine kleine Erfahrung bezieht sich auch mehr aufs Berchtesgadener Land und München+ südliches Umland. Wenn man da eine Weile verharrt und jeder, der einen halbwegs kennenlernt, irgendwie abfällig wird gegenüber der eigentichen Heimat, dann bezog ich das wohl fälschlicherweise auf einen größeren Teil der Einwohner. Das es auch anders geht zeigt ja der Ton hier. Vielleicht sollte ich mal auf ein Rad-Forums-Treffen in der Nähe zugreifen. Da lernt man wohl auch mal nette Bayer kennen Wobei ich einen Bayer kenne - auch mein Alter und auch mein Musikgeschmack (das scheint wichtig zu sein...), der mit mir befreundet ist. Aber wie sagen sie hier alle: Des passd scho! (für Schreibfehler möge mich der Blitz beim Sch... treffen) Claudius
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Off-topic
#410131 - 03.02.08 07:32
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: atk]
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Also beziehe bitte deine Vorurteile nicht auf ganz Bayern, sondern nur auf das, was du davon kennengelernt hast, und dort auch nur auf die Menschen, auf die es zutrifft.
Andreas (Bayer in der Fremde)
Hallo Andreas, die Menschen, die man kennt und auf die es zutrifft - das ist dann aber ein Urteil und kein Vorurteil. Logisch, dass Vorurteile meist bis nahezu immer "ungerechtfertigt" sind, nur ganz ohne läßt es sich -leider- schwer zurechtfinden. Man sollte halt versuchen, sich öfter bewußt zu machen, wen oder was man nur aufgrund von Vorurteilen -vielleicht falsch- eingeordnet hat und offen bleiben für Revidierungen des Borurteils aufgrund neuer/weiterer/anderer Erfahrungen. Grüße, Christiane
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#410139 - 03.02.08 08:25
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Hi. Aber was empfindet Ihr, wenn Ihr zurück nach Hause, in Eure Heimat kommt? Und was verbindet Ihr mit dem Begriff "Heimat"? Ist dies Euer Wohnort oder eher die Gegend/Region, in der Ihr lebt? Anders ausgedrückt: womit identifiziert Ihr Euch bei Eurer "Heimkehr"?
Ich habe festgestellt, daß ich mit dem Begriff Heimat nichts anfangen kann, ich kann ihm nichts zuordnen. Er ist nicht "Zuhause", "Nationalität" und auch nicht "soziales Gefüge", auch nicht ein Überbegriff für alles, sondern eigentlich gar nichts davon für mich. Ein sinnleeres Wort, das ich nicht benutze. Wenn ich von einer Tour zurückkomme, ist das ein komisches Gefühl: Meistens steige ich aus dem Zug und denke dann: Ich kenne den Bahnhof, aber irgendwie fühle ich mich fremd. Fahre ich dann durch die Stadt, fühle ich mich wie ein Fremder, der das Stadtleben zum ersten Mal "live" sieht. Man kennt sich zwar aus, aber steht doch irgendwie außerhalb. Erst wenn ich beim Bäcker und Metzger etwas fürs Abendessen kaufe, in der Eisdiele einen Cappuccino schlürfe und die Leute mich grüßen, dann bin ich wieder zu Hause. Bin ich dann vor der Wohnung angekommen, ist alles schon fast normal. Manchmal bin ich noch überrascht, wie groß meine zwei Zimmer sind, nach den ganzen winzigen Hotel-Wohnklos im Urlaub. Oder ist Eure "Heimat" eher ein zufälliger Ort (d. h. Ihr könntet genausogut woanders leben und arbeiten)?
Ich bin in Gaildorf geboren, aufgewachsen und hänge immer noch hier rum. Ich kann nicht genau sagen, was mich hier hält, vermute aber, daß es meine Faulheit ist. Den ganzen Stress mit Wohnungssuche, Umzug, Ummeldungen usw. muss ich mir nicht antun, solange mich nichts zum Wegziehen zwingt. Oder bin ich einfach genügsam? Vielleicht ist es nur das Wissen, daß es woanders auch nicht anders ist, solange ich immer derselbe bin. Ciao, Hoin.
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#410152 - 03.02.08 09:15
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 279
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Interessante Frage ...
Wenn ich von irgendwo zurückkomme und die Frankfurter Silhouette sehe, weiß ich, daß ich "zuhause" bin. Ich bin aber, wie viele hier, nur zugezogen. Ich fühle mich wohl in Frankfurt und betrachte die Stadt wie gesagt als mein Zuhause, aber "Heimat" ist es nicht.
Aufgewachsen bin ich in Nordhessen. Das war aber auch eher Zufall, meine Eltern kommen beide nicht von dort. Ich denke, für ein echtes Heimatgefühl fehlt die tiefere Verwurzelung. Geblieben ist aber eine gewisse Vorliebe für weite, offene, hügelige Landschaften.
"Heimat" ist für mich in erster Linie Deutschland und in zweiter Linie (Kontinental-)Europa. Ich denke, das hat sehr viel damit zu tun, daß das einfach "meine" Kultur (in einem sehr weiten Sinn) ist. Das ist mit keinerlei Wertigkeit verbunden, noch schließt es aus, daß ich mich für andere Länder/Kulturen interessieren würde oder mir nicht vorstellen könnte, auch woanders zu leben (ganz im Gegenteil). Aber es ist nun mal eine Prägung vorhanden, die man nicht so einfach gegen eine andere austauschen kann.
Christine
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#410163 - 03.02.08 10:45
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 24
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Habe seit nunmehr fast 2 Jahren das Vergnügen zwischen meinem Arbeitsort und meiner Heimat pendeln zu dürfen.
Als Heimat definiere ich den Ort mit dem ich mich identifizieren kann, wo man sich wohl fühlt und mit welchem man andere Orte vergleicht, um gleiche Angebote zu finden die man in seiner Heimat hatte.
Trotzdem dass man im Jahr mehr Tage am Arbeitsort verbringt, kommen keine heimischen Gefühle auf. Man zählt vielmehr die Tage bis es wieder nach Norden geht und „blüht“ regelrecht auf wenn man die Hildesheimer Börde hinter sich gelassen hat.
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#410165 - 03.02.08 11:00
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: Tobi_76]
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Anonym
Nicht registriert
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Trotzdem dass man im Jahr mehr Tage am Arbeitsort verbringt, kommen keine heimischen Gefühle auf. Man zählt vielmehr die Tage bis es wieder nach Norden geht und „blüht“ regelrecht auf wenn man die Hildesheimer Börde hinter sich gelassen hat.
Servus Tobi (?), da haben wir viel gemeinsam. Ich fahre allerdings meistens mit dem Zug, daher blühe ich nicht an der Hildesheimer Börde auf, sondern dann, wenn die Marienburg erscheint . Ansonsten: Herzlich Willkommen im Forum!!! Viele Grüße, Roland
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#410191 - 03.02.08 13:02
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: ]
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Beiträge: 24
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Hallo Roland,
vielen Dank fürs willkomen heißen !
Sobald man wieder ein paar Tage Urlaub hat werde ich die Strecke wieder mit dem Rad fahren.
Grüße
Tobias
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#410324 - 03.02.08 20:36
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: Peter Lpz]
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Hi Peter, habe das schöne Wochenende ausgiebig genutzt, komme erst jetzt wieder an den Rechner von welchem Sachsen - Anhalt sprichst Du? Das, was ich kenne, ist ein ausgesprochen schönes Radelland. Die Saale - Unstrut oder Elster- und [...]
Ihr Leipziger habt gut reden Von Magdeburg aus sind es ca. 90km bis in den Harz, ein kleines bisschen mehr als 200km den Elberadweg runter bis nach Dresden, und eine ganze Tagesreise bis Naumburg, wo der schöne Teil des Saaleradwegs anfängt. Mangels ausreichend Urlaub sammle ich meine meisten Tourenkilometer am Wochenende und nach Feierabend in einem 70km-Radius um meine Wohnung. Und das war in MD nun mal ausnehmend flach. Die höchste Erhebung in der Nähe, der "Große Wartberg", erhebt sich grade mal 30-40m über das Umland. Wenn ich jetzt nach Feierabend in den Wald will, brauche ich nur eine schnuckelige kleine Straße mit 20% Steigung etwa 100hm bergauf fahren. Und wenn ich nicht vorsichtig bin, sammle ich auf 30km mehr Höhenmeter als auf meiner letzten Alpentour an einem ganzen Tag. Wenn man Berge mag, hat Karlsruhe als Ausgangspunkt doch einiges mehr zu bieten als MD. Soweit ich weiß, ist der höchste Gipfel im Kuckucksuhrenland gerade mal 415m höher als der Brocken. Das ist doch Pillepalle! Mir würde es sehr schwer fallen, die heimatliche Region gegen die über Gebühr polierte Puppenstubenlandschaft des Schwarzwaldes zu tauschen.
Von "Poliert" und "Puppenstubendlandschaft" bekommt man kaum etwas mit, wenn man sich auf den abgelegenen und wirklich schönen Waldwegen tummelt. Aber das Kuckucksuhrenmuseum ist schon ein Kulturschock
Zum Leben gibt es aber nur die richtige Heimat - wo auch immer die gerade ist. Du hast Deine wahrscheinlich nie richtig kennen gelernt?
Das nun wirklich nicht http://www.ipd.uni-karlsruhe.de/~buchmann/pics/tracksmd.jpg
Mit freundlichen Grüßen, Erik
(Highlights dieses Wochenende: Wachturm auf dem Heuchelberg bei Heilbronn, Dillweißenstein mit Burg und Brücke über die Nagold bei Pforzheim, Schneelandschaft auf ca 700m Höhe bei Schömberg im Schwarzwald)
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#410412 - 04.02.08 07:27
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Beiträge: 18.006
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Interessante Frage...
obwohl ich immer nur in Baden-Württemberg gewohnt habe, und mich für extrem bodenständig halte, stelle ich immer wieder mit Erstaunen fest, dass es auch genügend Leute gibt, die mich für irgendwie entwurzelt halten, weil ich weder zu meinem Geburtort, noch zu dem Ort an dem ich die Jugend verbracht habe, noch zu meinem Studienort eine nähere Beziehung habe und z.B. auch äußerst selten das Bedürfnis verspüre, meine Eltern zu besuchen.
Mein eigener Eindruck ist, dass ich einfach ein Gewohnheitstier bin. D.h. mir ist es relativ wichtig, dass die täglichen Abläufe reibungslos organisiert sind. Allein die Vorstellung, bei einem Umzug neue Läden, in denen ich einkaufen will zu suchen, löst bei mir schon Stress aus. Von einem neuen Arzt ganz zu schweigen. Wenn diese Dinge aber erstmal geklärt sind, fühl ich mich eigentlich überall wohl.
Martina
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#410452 - 04.02.08 10:22
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: buche]
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. Wenn man Berge mag, hat Karlsruhe als Ausgangspunkt doch einiges mehr zu bieten als MD.
das freut mich zu lesen, weil ich (bzw wir) ab Mai quasi in Deiner Nachbarschaft (hoffentlich schnell) heimisch sein werden. Schnuckelige 20% Steigungen tragen enorm dazu bei diesen Prozess zu beschleunigen LG nat(die dann das 17.x umzieht und es haßt)
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#410453 - 04.02.08 10:25
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: natash]
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abwesend
Beiträge: 18.006
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Schnuckelige 20% Steigungen tragen enorm dazu bei diesen Prozess zu beschleunigen Ich sach nur Teufelsmühle.... Unser hinterer Schlauch hat diese Abfahrt jedenfalls nicht überlebt. Martina, die Karlsruhe immer lieber mag, aber sich aus den im Vorposting genannten Gründen nicht entschließen kann, hinzuziehen.
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#410463 - 04.02.08 11:20
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Hallo,
schönes und passendes Thema hier Radlerforum, zumal weil ich mir selbst mal wieder darüber Gedanken mache, wie ich es nun mit der "Heimat" so halte.
Erstmal muß ich nun sagen, dass ich das Glück habe, im Sauerland aufgewachsen zu sein und hier immer noch "zuhause" bin. Obwohl ich schon oft daran gedacht habe, in die Alpen zu ziehen (wegen dem Bergsteigen/Skilaufen) oder sogar nach Amerika/Australien auszuwandern oder in Afrika auf Entwicklungshilfe zu gehen. Aber irgendetwas hat mich immer daran gehindert, diesen Schritt zu tun und bin halt hier geblieben. Heute verbinde ich mit meiner Heimat sehr viel. Familie, Freunde, Bekannte, die vertraute Landschaft ( die viele Outdooraktivitäten zuläßt) und eben dieses "Heimatgefühl".
Auf der anderen Seite bin ich liebend gerne unterwegs, fühle mich überall auf der Welt wohl und habe schon oft gedacht, hier wollte ich jetzt gerne bleiben. Gleich, ob dies in Amerika, Afrika oder Asien war. Aber heute, mit meinen 49 Lenzen habe ich mich entschieden, das Sauerland auf Dauer zu meiner "Heimat" zu machen (wenn ich auch oft denke, dass bei uns vieles "bescheiden" läuft, aber hilft da weglaufen?). Ich habe seit einigen Jahren das Gefühl, hier im Sauerland noch so viel tun zu müssen, dass ich gar nicht weg kann von hier.
Fritz, der die Berge über alles liebt!
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#410578 - 04.02.08 18:17
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Ich denke, ich unterschiede zwischen Heimat und "daheim" sein.
Heimat ist sicher Deutschland und genauer das Schwabenland.
"Daheim" bin ich in der Zwischenzeit hier in Großostheim.
Früher - als ich von meinen Eltern von Aalen weggezogen bin, habe ich trotzdem noch gesagt, Aalen bzw. bei meinen Eltern ist "daheim". Ich fahre heim, d.h. nach Aalen.
Erst, wenn ich mit "Heimfahren" dann meinen wirklichen Wohnort gemeint habe, hat sich das "Daheim" Gefühl geändert. Das hat immer viele Jahre gedauert. Meist ist es gar nicht so weit gekommen - München war mit seinen 18 Monaten nie mein Daheim geworden.
Hier in Großostheim ist es nun mein "Daheim" - ich fahre heim - hierher. Mit all den Freunden. Und all den Menschen, die man auch mal so einfach trifft und kennt. Witzig vorallem, wenn man Fremde trifft, die dann wieder gemeinsame Bekannte haben. Das passiert immer häufiger. Wie sagt dazu meine Freundin? "Die Welt ist ein Wohnzimmer"
Liebe Grüße Renata
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Off-topic
#410684 - 04.02.08 21:37
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: natash]
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. Wenn man Berge mag, hat Karlsruhe als Ausgangspunkt doch einiges mehr zu bieten als MD.
das freut mich zu lesen, weil ich (bzw wir) ab Mai quasi in Deiner Nachbarschaft (hoffentlich schnell) heimisch sein werden. Schnuckelige 20% Steigungen tragen enorm dazu bei diesen Prozess zu beschleunigen Hurra, endlich mal jemand, der freiwillig die Berge rauf möchte! Meine sehr geschätzten Arbeitskollegen hab ich schon allein durch meine Erzählungen vergrault Erik (dabei fahre ich immer sooo schön langsam: mein Tacho erzählt etwas von einem 19er Schnitt für den Januar)
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#410695 - 04.02.08 21:54
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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Hi, als "heimisch" fühle ich mich in Europa/Deutschland. Irgendwie sind mir die kultuerellen Eigenschaften dieses Kontinents vertraut. Oder bzw. andersrum in den anderen Ländern (auch in Nordamerikaner und Australien - da aber nur leicht) fühle ich mich fremd oder besser ausgedrückt "nicht kulturell verwurzelt". Daheim fühle ich mich an meinen beiden Wohnorten, wobei ich dort auch nicht groß "verwurzeltet" bin. Am stärksten Heimatgefühle habe ich, wenn man irgendwo auf dem Planeten "heimische" Kulinarische Leckereien bekommt. Egal, ob das jetzt dt. Brot in Nordamerika, Original Erdinger Weizen in Thailand oder Blaukraut und Knödel in Namibia ist. "Aber was empfindet Ihr, wenn Ihr zurück nach Hause, in Eure Heimat kommt?" Schade der Urlaub, war mal wieder viel zu kurz Gruß Thomas
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#410709 - 04.02.08 22:19
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: netbelbo]
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abwesend
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Hallo netbelbo,
Ich differenziere da ein wenig. Vielleicht trifft es folgender Satz am besten:
Zu Hause bin ich da, wo ich gerade wohne, aber "Daheim" bin ich nur da, wo ich aufgewachsen bin.
Sicher, ich fühle mich hier im Rhein-Main-Gebiet, wo ich seit knapp 15 Jahre wohne (4 a Kriftel, 5 a F-Griesheim, knapp 6 a Hofheim) auch schon recht gut zu Hause, aber so wirklich daheim fühle ich mich nur in Dautphe im Hinterland, wo ich nach den ersten 2 Lebensjahren, die ich in Berlin zubrachte, aufgewachsen bin.
Meine Heimat ist das Hinterland, mein Zuhause derzeit das Rhein-Main-Gebiet.
Bis dann Eberhard
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Wie war das noch mal mit dem Steine-werfenden Elefanten im gläsernen Porzelanladen? |
Geändert von Hesse (04.02.08 22:22) |
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#411572 - 07.02.08 19:29
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: Hesse]
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Hallo zusammen,
der Einfachheit halber, statt allen einzeln zu antworten, hänge ich mich mal an Eberhards Beitrag an. Zunächst bin ich sehr überrascht und erfreut über die bisherige positive Resonanz auf meinen Ausgangsbeitrag. Es ist natürlich unmöglich, eine allgemeingültige Definition der Begriffe "Heimat" oder "Zuhause" zu treffen. Zu sehr ist die Verwendung beider Begriffe von den persönlichen Erfahrungen, Lebensumständen und Gefühlen jedes einzelnen abhängig. Dennoch scheint aber weitgehend Einigkeit darüber zu bestehen, dass "Heimat" oder "Zuhause" eng zusammenhängen mit Gefühlen der Vertrautheit, des sich Wohlfühlens und der Geborgenheit (übrigens auch ein schönes Wort).
Sehr gut gefallen mir (im Zusammenhang mit dem Radreisen) die Vorstellung, das eigene Zuhause als "Basisstation" oder "Basislager" zu betrachten. Andreas "iassu" und Nat "natash" haben diesen schönen Gedanken ins Spiel gebracht.
Und wie sieht es bei mir selbst aus? Auch für mich bedeutet "Heimat" zunächst den Ort meiner Kindheit, wobei dieser geographisch nicht allzuweit von meiner jetzigen Wahlheimat entfernt ist. Wohnort und Heimat sind also nahezu identisch. Insofern fühle ich mich auch privilegiert, da ich mich hier wohlfühle. Dies ist nicht selbstverständlich.
Vor der Abfahrt in den Radurlaub empfinde ich ein ähnliches "Kribbeln" wie das von Matthias "veloträumer" beschriebene. Es mag übertrieben pathetisch klingen, aber ich verspüre nach all den Jahren noch immer einen Hauch von Abenteuer, wenn ich mein Zuhause verlasse und mit dem Rad verreise. Wenn ich dann eine Weile unterwegs bin (das kann Tage dauern oder auch Wochen) freue ich mich aber auch schon wieder auf die Rückkehr in meine Heimat, werde des Vagabundierens überdrüssig. Anja "schmeifengrall" scheint es hin und wieder auch so zu gehen.
Auch das von "Hoin" beschriebene Gefühl der (kurzzeitigen) Entfremdung bei der Rückkehr ist mir nicht unbekannt. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl hätte, der Ort sei mir fremd, im Gegenteil, der Ort ist mir vertraut, er hat sich ja während meiner Abwesenheit kaum verändert. Aber ich selbst fühle mich dann fremd, habe während meiner Radreise eine Menge erlebt. Mehr als ich in derselben Zeit zuhause erlebt hätte. Ich komme dann am Bahnhof zwar körperlich an, aber mein Geist hinkt, bildlich gesprochen, noch einige hundert Kilometer hinterher. Er muss sozusagen die unterwegs gemachten Erfahrungen erst noch verarbeiten.
Gruß netbelbo
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#411725 - 08.02.08 16:25
Re: Was bedeutet Euch Eure Heimat?
[Re: buche]
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Hallo Erik,
ich habe die Woche gut genutzt - rate mal wo! In Magdeburg! Es hat mich dienstlich dorthin verschlagen. Ähm - muß Dir leider recht geben. Ist wirklich mächtig platt - allerdings sollten doch die 90km in den Harz kein Hindernis sein. Musste halt früher los! Die Stadt ist nun nicht gerade hässlich, sie kann sich aber in keiner Weise mit der Weltstadt Leipzig messen. Da fehlt schon mal der geschlossene Stadtkern, deshalb fand ich es überall laut und hektisch. Du hattest aber das gesamte S. - Anhalt madig gemacht. Das hat es aber nun wirklich nicht verdient! Leipzig hat es in Sachen Berge etwas besser. Wir haben den Collm und den Monte Rochlitz in der Nähe. Es sind auch nur 312 und 350m - aber es ist landschaftlich schöner. Man ist auch schnell mal im Mühltal, Zeitzgrund oder auch im Erzgebirge. Dagegen ist MD wirklich mies gelegen.
Gruß Peter
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