Hallo Thomas,
nimmst du mich mit?
Zu 1.
Alle Campingplätze, wo ich war, hatten entweder Waschbecken und Duschen, oder nur Waschbecken. Toiletten unterschiedlich, entweder die freundlichen Löcher oder gut ausgestattete Toiletten westlichen Standards. Ich habe die CPe grundsätzlich als gut ausgestattet erlebt.
Gegrillt habe ich selbst nie, wurde nur eingeladen. Daher habe ich mich mit Holz und Kohle nie beschäftigt oder gesehen, dass es vor Ort alles dazu zu kaufen gibt. Da des Japaners Hobby das wochenendliche Grillen am Wasser ist (egal ob mit der Firma oder Familie) bringen sie alles selbst mit.
Zu 2.
Wakkanai -Sapporo ist fast nur bergig. Es schlängelt sich mal vom Meer weg, hoch in die Berge, wieder runter und auch die Küstenstreifen liegen teilweise hoch über dem Meer.
Wenn dir so ein Profil liegt, schaffst du es in 2,5 Tagen.
Ich bin in 3Tagen ab Otaru die Strecke gefahren. Allerdings lief es am 3Tag supergut mit 144km und ohne nennenswertes sightseeing. Vor allem die letzten ca. 50km vor Wakkanai sind mir noch flink in Erinnerung. Es geht ab Höhe Horonobe recht flach zu.
Zu 3.
Rausu - dake
Wir sind 8Uhr gestartet, waren 12Uhr oben, 1h verweilen und warten, dass immer mal die Wolkendecke aufreißt und 16Uhr waren wieder zurück. Zu schnell zurück, der nächste Tag war beinemäßig nicht mein Freund.
Wandern kann man dort zusätzlich noch gut. Es gibt den 5-Seen-Wanderweg (auf Holzstegen durch die Seenlandschaft) und den spektakulären Wasserfall Kamuiwakka-no-tai (Thermalquelle), den man hinaufklettern kann (nicht einfach!) bis zu mehreren Becken mit heißem Wasser. Dort drin haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht. Am Shiretoko-Center kann man zu den Klippen und einem Wasserfall wandern. Es ist insgesamt eine sehr, sehr schöne Gegend.
Zu 4.
Du meinst die Insel Rishiri?
Ich denke, der Mt.Rishiri ist an einem Tag zu schaffen (nur geringfügig höher, als der Rausu).
Ich wollte da auch hoch. Bin allerdings von der Insel Rebun gekommen, habe Rishiri umrundet und wollte gegen spät Nachmittag auf dem CP unterhalb des Berges einchecken (Anfahrt zum CP recht steil!).
Mit viel Wörterbuch und einigen Vokabeln hatte ich aber herausbekommen, dass durch lang anhaltende Regenfälle der Aufstieg als gefährlich eingestuft wurde und man jedem abriet, hoch zu klettern. Da am nächsten Tag auch „ame“ (Regen) angesagt war, gab es für mich dann nur noch eins. Fähr-Plan checken, Uhr gucken und wieder gen Hafen runter sausen (war die letzte Fähre zurück nach Wakkanai). Am nächsten Tag goss es in Strömen. Also alles richtig gemacht. Schönes Wetter hatte ich erst wieder nach 2 Tagen.
Bären
Ich habe keine zu Gesicht bekommen. Nur die Kratzspuren an Bäumen. Wenn du mit Japanern zufällig auf die Berge kraxelst, kann dir in diesen Regionen nichts passieren. Mehr Bärenglocke geht gar nicht. Wahrscheinlich wusste keiner, dass in einer Gruppe von 10-12 Wanderern 1-2 Glocken reichen dürften. So hatte jeder eine. Also Bimmelbammel bis zum Pik.
Noch schlimmer, die kleinen, am Mann getragenen, Weltempfänger mit richtig japanischer Mucke im Sender.
Auf all meinen anderen Wanderungen gab es nur Kleintiere zu sehen.
Übernachtungen/Frühstück
Ja, es gibt zeitig Frühstück. Ab 5/6Uhr war es teilweise schon möglich, vor allem dort, wo zeitig zum Wandern aufgebrochen wurde. Ansonsten war ich in Minshukus oder Juhe gegen 8Uhr frühstücken. Bloß kein Stress.
Fähre Hokkaido-Honshu
Die Tickets habe ich einen Tag vorher gekauft. Die Fähre war nicht ausgebucht.
Ob das immer so ist, keine Ahnung.
Anhand deiner Angaben hast du viel vor. Entscheidest du dich letztendlich trotzdem nur für die Westseite Hokkaidos oder willst du dann echt noch bis zum Shiretoko- NP? Wo wirst du dann dort übernachten?
Solltest du noch Literatur (leihe ich dir gern aus) und Infos brauchen, melde dich (ab Sa. bin ich allerdings on Tour)
Grüße,
Chris