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#580694 - 06.01.10 10:39 Von Mönchengladbach an der Gardasee
boyscout
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 33
Dauer:16 Tage
Zeitraum:28.6.2009 bis 13.7.2009
Entfernung:1040 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
itItalien
atÖsterreich

Mönchengladbach – Limone sul Garda
1040km in 16 Tagen vom 28.06.09 bis zum 13.07.09

Vorbemerkungen:
Die Fahrt mit dem Rad von Mönchengladbach and en Gardasee war schon seit vielen Jahren ein unerreichbarer Traum von mir. Doch rund 1 Jahr vor Begin unserer Reise entschieden meine Freundin und ich uns, dieses Abenteuer zu wagen.
Belächelt von vielen Verwandten und Bekannten planten wir unsere Reise. Es sollte unsere erste mehrtägige Radreise werden und dann direkt über 1000km mit Alpenüberquerung.
Nach Informationen aus dem Internet entschieden wir uns für die grobe Streckenplanung:
Von Mönchengladbach aus an den Rhein, diesen entlang bis ca. Speyer, dann Richtung Osten bis Feuchtwangen, entlang der Romantischen Straße bis Donauwörth und dass die Via Claudia Augusta entlang bis Mori, kurz vor dem Gardasee.
Helfen sollte uns dabei ein GPS-Gerät von Garmin.
Außerdem legten wir uns gute Packtaschen und auch sonstiges Radzubehör zu. Über ordentliche Treckingräder der Marke Centurion verfügten wir bereits.

Leider machte ein kleiner Unfall und beruflicher Stress im Frühjahr 2009 ein kontinuierliches Vorbereiten auf solch eine Reise nahezu unmöglich, sodass wir uns am 28.06.2009 nahezu untrainiert (wir hatten im Jahr 2009 stolze 45km auf dem Rad absolviert) auf den Weg nach Bella Italia machten.

Tag 1:
Wir starteten um 09:12 bei leicht bewölktem Himmel vor unserer Haustür in Richtung Süden. Die grobe Richtung des ersten Tages sollte Mönchengladbach – Grevenbroich – Bonn sein.
Gesagt getan, wir fuhren munter los, doch schon nach einer Stunde der erste Gau: Die Straße, auf der uns unser Garmin leitete, war leider zu Ende; einfach weggebaggert. Rhein-Braun und die Braunkohleförderung lassen grüßen. Also Passanten fragen und einen ersten Umweg einschlagen.
Nach knapp 80km erreichen wir todmüde und etwas überanstrengt die Jugendherberge in Hürth, essen, schlafen.

Tag 2:
Nach kleinem Frühstück, von Hürth über Brühl an den Rhein weiter nach Bonn. Das Wetter ist super und so langsam kommt richtiges Urlaubsfeeling auf. Nach gemütlichen 55km erreichen wir Remagen. Hier lassen wir es für heute gut sein. An meinem Rad muss eine Speiche gewechselt werden.

Tag 3:
Rad repariert, weiter geht’s. Wir bleiben auf der linksrheinigen Seite und fahren nun in Richtung Koblenz. Hier sitzen wir mittags in brühender Hitze am Deutschen Eck. Nach kurzem Trip in die Innenstadt (da war es viel zu voll, also schnell weiter) müssen wir am Ortsausgang von Koblenz 1 Stunde unter einer Autobahnbrücke verbringen, ein wahnsinns Gewitter. Als der Regen zumindest leicht nachlässt fahren wir weiter. Aber nur bis zum nächsten Örtchen. Nach 56km erreichen wir Rhens und suchen uns eine Herberge um heiß zu Duschen und unsere Kleidung zu trocknen.

Tag 4:
Das Frühstück in unsrer Pension lässt zu wünschen übrig. Wir starten um 9 bei bestem Wetter in Richtung Loreley. Doch an diesem so bekannten Ort ist man ja schneller vorbei geradelt als man denkt. Hinter Oberwesel machen wir am Rhein große Mittagspause. Badehose an und im Wasser abkühlen. Das geht hier gefahrenlos, denn es reichen so ne Art Wellenbrecher bis weit in den Rhein hinein, sodass mach nicht weggetrieben werden kann. Die letzten 15km bis Bingen vergehen schnell, doch dann sind wir wirklich geschafft. Schließlich liegt die Jugendherberge in Bingen, wie der Name schon sagt, auf nem Berg. Also da noch hoch. Das aber lohnt sich, eine wirklich tolle Unterkunft.
Abends mit der Fähre nach Rüdesheim bummeln und essen.

Tag 5:
Nach tollem Frühstück machen wir uns zeitig auf den Weg Richtung Mainz. Das Wetter ist weiterhin super. Die Sonne strahlt bei 27°C. Gut, dass der Fahrtwind uns kühlt. Mittags erreichen wir Mainz. Weiter Richtung Worms. Ein Stück hinter Mainz ist am Rhein ein richtiger Badestrand mit Sand und allem was dazu gehört. Also rein ins erfrischende Vergnügen.
Wir übernachten nach 76km im „Hubertus“, einem Gasthaus in einem Kaff mitten im Nirgendwo zwischen Mainz und Worms.

Tag 6:
Wir radeln weiter den Rhein entlang in Richtung Worms. Immer zwischen Rhein und Weinbergen entlang. Die Sonne strahlt. Mittagspause machen wir in Worms, dann noch schnell weiter bis Speyer. Hübsche kleine Stadt, aber auch recht voll. Wir sind froh, doch noch eine Unterkunft zu bekommen. Denn die heutigen 79km (ja wir steigern uns täglich ein bisschen) sind für uns vollkommen ausreichend.
Nach dem Essen nehmen wir an einer historischen Stadtführung teil, sehr nett gemacht und in Speyer auf jeden Fall zu empfehlen.

Tag 7:
Am ersten Tag der Tour de France machen wir Ruhetag.
Wir entscheiden uns, mit dem Zug von Speyer nach Crailsheim zu fahren, da ich wohl bei der Planung der Route einen Fehler gemacht habe und die geplante Route nicht mehr auf unserem Garmin-Navi angezeigt wird. Deshalb wollen wir uns nicht über die Bundesstraßen hangeln sondern ab Crailsheim wieder einem ausgeschilderten Radweg folgen.

Tag 8:
Von Crailsheim aus fahren wir die Nebenstraßen in Richtung Dinkelsbühl. Was man auf einer normalen Straßenkarte leider nicht erkennen kann, sind die Steigungen. Auf diesen ersten 20km des Tages geht es nur hoch und runter. Ich bin schon ziemlich fertig, als wir Dinkelsbühl erreichen. Dafür geht es meiner Freundin richtig gut. Wir wechseln uns mit unserer Form scheinbar noch ab.
In Dinkelsbühl treffen wir auf die Romantische Straße und folgen ihr in Richtung Nördlingen. Dabei fragen wir uns immer wieder, warum die wohl so heißt. Denn wirklich romantisch ist dieser Radweg nicht. Phasenweise wirklich schlecht ausgebaut. Deshalb entschließen wir uns später, der B25 zu folgen, doch auch das ist nicht wirklich besser.
Nach 66,5km erreichen wir Nördlingen, wo wir in einer kleinen Privatunterkunft, einer denkmalgeschützten Mühle, übernachten.

Tag 9:
Heute zeigt sich der Himmel etwas bedeckt. Wir brechen auf in Richtung Donauwörth. Weitere 35km immer wieder bergauf und bergab. Dazu kamen immer wieder leichte Temperaturschwankungen durch Wolken und Sonne: also Jacke aus, Jacke an; ein bisschen nervig.
Ab Donauwörth folgen wir der Via Claudia Augusta, der Weg ist jetzt wieder flach und klasse ausgebaut.
Nach 86km erreichen wir Augsburg, wo wir für heute Rast machen.

Tag 10:
Nach dem Frühstück erst mal nen Platten flicken. Wie Gott es so will, finden wir aber nach ca 200 gefahrenen Metern ein Radgeschäft, wo wir einen neuen Schlauch kaufen können, so dass wir uns auch weiterhin selbst helfen können.
Wir machen Mittagspause in ner kleinen Bäckerei, dann wieder riesen Gewitter. Und so verlängern wir die Pause mit Kakao und Kuchen.
Als der Regen weniger wird fahren weiter den Lech entlang, doch auch das „weniger werden“ des Regens lässt bald wieder nach. Also entscheiden wir uns kurz vor Landsberg es für heute gut sein zu lassen; wir haben schließlich Urlaub und wollen die Fahrt genießen.

Tag 11:
Heute beschäftigt uns nur eine Frage: „Was ist schlimmer? Regen oder Gegenwind?“
Für uns heißt heute die Antwort ganz klar: Gegenwind! Oder besser gesagt: Gegensturm!
Es ist einfach nur zum k… Das Radfahren bei flacher Strecke aber nur 10km/h macht einfach keinen Spaß. Den ganzen Tag haben wir den Wind voll im Gesicht. Nach 50km sind wir todmüde und übernachten in Schongau.

Tag 12:
Wir beschließen, mit dem Zug bis nach Füssen zu fahren, denn auch heute spielt uns das Wetter einen Streich. Doch nachdem wir festgestellt haben, dass die Zugverbindung gelinde gesagt beschieden ist, fahren wir doch mit dem Rad. Der Wind scheint auch nachgelassen zu haben. Doch da täuschen wir uns. Schongau liegt in einem Kessel und als wir da raus sind, merken wir, wie stark der Wind tatsächlich weht.
Er bläst uns immer noch mit aller Kraft ins Gesicht. So macht es keinen Spaß. Wir können die tolle Landschaft und das Alpenpanorama, auf das wir so langsam zu fahren, nicht genießen. So erreichen wir abermals erschöpft nach 45km Füssen. Das reicht uns für Heute.

Tag 13:
Das Wetter ist besser! Der Wind hat nachgelassen, doch es ist merklich kälter geworden. Warm eingepackt fahren wir an den Königsschlössern vorbei, am Alpsee hinauf über die grüne Grenze nach Österreich. Ein tolles Gefühl, mit dem Rad eine solche Grenze zu erreichen. Über Reutte radeln wir nach Lermoos. Hier nehmen wir den „Via Claudia Huckepack“ und lassen uns bis zum Fernsteinsee fahren. Auch im Nachhinein halte ich das für die richtige Entscheidung. Der Fernpass ist eine wirklich stark befahrene Straße. Zwar ist im unteren Teil noch ausreichend Platz für LKW, PKW und Radfahrer, doch im oberen Teil wird es sehr schmal. Sich hier langsam hoch zu quälen und dabei ein solches Risiko einzugehen kann nicht der Sinn eines Radurlaubs sein.
Vom Fernsteinsee aus führt ein toller Radweg durch Wald und Feld den Berg hinab nach Nassereith. Wir fahren noch weiter nach Imst und erreichen nach 85km Landeck.
Tag 14:
Heute geht’s nach Italien!
Wir fahren von Landeck aus nach Pfunds. Hier entscheiden wir uns für den Postbus hinauf nach Nauders. Der sportliche Ergeiz ist nach 14 Tagen auf dem Rad weniger geworden. Wir sind auch ohne Bergaufquälerei stolz auf uns.
Von Naders aus noch ein Stück bergauf und wir erreiche die Grenze nach Italien.
Vorbei am Reschensee nach St. Valentin. Hier übernachten wir.

Tag 15:
Wir starten auf 1400hm und fahren weiter Richtung Süden, Richtung Meran. Die Strecke ist traumhaft, das Wetter ist traumhaft und es geht kontinuierlich bergab. Nach 70km erreichen wir Meran, doch nach so viel Bergabrollen sind wir noch nicht müde und fahren weiter bis nach Bozen, das wir nach 110km erreichen. Hier spricht man auch endlich nicht mehr deutsch sondern italienisch! Jetzt fühlen wir uns auch in Italien angekommen!

Tag 16:
Von Bozen aus machen wir uns auf den Weg nach Trento, weiter immer schön am Etsch entlang. Die Sonne scheint, es ist heiß, 30°C im Schatten. Also viel trinken. Die Strecke ist flach, doch dafür begleitet uns ein leichter Gegenwind. Der stört uns nah am Ziel aber nicht. Mittags erreichen wir Trento. Wir wollen unser Tagesziel Roveretto am Nachmittag erreichen. Also fahren wir Windkante auf dem ewig geradeaus verlaufenden Radweg entlang der Etsch. In Roveretto gucken wir uns an und der Blick genügt. Wir sind jetzt heiß und wollen unser Ziel erreiche: den Gardasee. Von hier aus sind es noch ca. 30km. In Mori verlassen wir den Etsch-Radweg und damit auch die Via Claudia Augusta, einen wirklich tollen Radweg, den wir sicher wieder befahren werden.
Wir suchen uns den Weg an den Gardasee. Man hat hier einen tollen Radweg bis nach Torbole gebaut.
Noch einmal bergauf um in den Kessel des Sees zu gelangen, dann hinunter nach Torbole und entlang des Sees nach Riva.
In Riva lassen wir uns von unsrem Hotel abholen und fahren die letzten 10km durch die enge Straße entlang des Sees mit dem Auto. Auch hier ist uns die Fahrt durch die engen Tunnel zu gefährlich. (Man weiß ja, wie die Italiener fahren ;))

Insgesamt haben wir Beide 16 tolle Tage auf dem Rad erlebt, 1040km gestrampelt. Das hat man uns vorher, ja das hätten wir uns selbst vorher kaum zugetraut.

Im Anschluss an diese tolle Radtour gönnen wir uns noch 2 Wochen voller Entspannung in der Sonne des Gardasees.
Doch ganz konnten wir es dann doch nicht lassen. Wir haben und Mountainbikes geliehen und sind dann damit noch mal einen Tag in die Berge geklettert.
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#580711 - 06.01.10 11:18 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: boyscout]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
Ja, Glückwunsch für den gelungenen Anfang!

Ich kann mir zwei Anmerkungen jetzt aber nicht verkneifen, bzw. finde es auch wichtig zu erwähnen:

Zitat:
Gesagt getan, wir fuhren munter los, doch schon nach einer Stunde der erste Gau: Die Straße, auf der uns unser Garmin leitete, war leider zu Ende; einfach weggebaggert.

Klingt nach der Otzenrather Ecke, da hat sich gerade im letzten Jahr enorm viel verändert, bzw. ist eben auf nimmerwiedersehen verschwunden. Das ist aber die andere Seite vom "Loch", Du hast aber doch von Grevenbroich gesprochen?!
Die Umwege auf der Westseite vom TB Garzweiler Nord, werden immer üppiger und unangenehmer, leider, über die Reste von Otzenrath, konnte man vorletztes Jahr noch gut und zügig auf Immerath und damit weiter gen Süden fahren.
Über Grevenbroich fährt es sich aber einfacher, besser, so man nicht direkt durch Grevenbroich "City" fährt, sondern über Noithhausen (Am Rittergut) und weiter über Barrenstein, dann zur B59 wechselt und dort dann irgendwann den westlichen Schlenker macht.

Ist aber keine wilde Sache.
"Dramatischer" ist hingegen schon das hier:
Zitat:
Badehose an und im Wasser abkühlen. Das geht hier gefahrenlos, denn es reichen so ne Art Wellenbrecher bis weit in den Rhein hinein, sodass mach nicht weggetrieben werden kann.

Die Buhnen, andernorts auch Kribben genannt, sind weniger dafür da um Wellen zu brechen, oder vermeintlich(!) sicheres Schwimmen zu ermöglichen, sondern sie dienen vorrangig wasserbautechnischen Zielen und helfen den Fluss gut schiffbar zu halten. Link
Das allein ist unproblematisch, allerdings ist es ein Trugschluß sich dort sicher zu fühlen! Zwischen Buhnen herrscht meist eine Gegenströmung zur Fließrichtung des Flusses und zur Buhnenspitze hin, finden sich dann allerlei Verstrudelungen, die für sich mitunter gefährlich werden können, bzw. wo man dann auch recht leicht in den Strom selber geraten kann. Aber auch das kann man meist noch halbwegs überblicken, jedoch verstärkt sich alles mitunter recht schnell bis plötzlich, wenn Schiffe dicht genug vorbeifahren! Und dann kann es eben auch dramatisch werden, wenn durch die Schiffsverdrängung, zusätzlich erzeugte Strömung, das Wasser unvorhersehbar rasch weggezogen wird, sich die Strudel immens verstärken und die Gefahr in den Hauptstrom gezogen zu werden, eben erhöht!

Merke daher: die Buhnenbereiche bieten sich zwar an, um mal ein Bad zu nehmen, aber sie sind keineswegs so sichere Orte, wie man vielleicht denkt! Sagt einer, der vom Paddeln kommt, viele Tausend Flusskilometer abgerissen hat und bspw. den Rhein als potentiell gefährlicher einstuft, als eine vergleichsweise (Ahnung und Erfahrung vorausgesetzt) gut überschaubare Nordseefahrt.
Ich will da niemanden den Spaß nehmen, dennoch aber auf die möglichen und jedes Jahr regelmäßig unterschätzten Risiken hinweisen. Am Rhein kommen Jahr für Jahr viel zuviele Badeende um Lebens, aus eben auch genau jenen Gründen (neben all den Unglücken durch Alkoholeinfluss).
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#580722 - 06.01.10 11:33 Re: Von Mönchengladbach an den Gardasee [Re: JaH]
boyscout
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 33
[
Zitat:
Die Buhnen, andernorts auch Kribben genannt, sind weniger dafür da um Wellen zu brechen, oder vermeintlich(!) sicheres Schwimmen zu ermöglichen, sondern sie dienen vorrangig wasserbautechnischen Zielen und helfen den Fluss gut schiffbar zu halten. Link
Das allein ist unproblematisch, allerdings ist es ein Trugschluß sich dort sicher zu fühlen! Zwischen Buhnen herrscht meist eine Gegenströmung zur Fließrichtung des Flusses und zur Buhnenspitze hin, finden sich dann allerlei Verstrudelungen, die für sich mitunter gefährlich werden können, bzw. wo man dann auch recht leicht in den Strom selber geraten kann. Aber auch das kann man meist noch halbwegs überblicken, jedoch verstärkt sich alles mitunter recht schnell bis plötzlich, wenn Schiffe dicht genug vorbeifahren! Und dann kann es eben auch dramatisch werden, wenn durch die Schiffsverdrängung, zusätzlich erzeugte Strömung, das Wasser unvorhersehbar rasch weggezogen wird, sich die Strudel immens verstärken und die Gefahr in den Hauptstrom gezogen zu werden, eben erhöht!

Du hast natürlich vollkommen Recht. Gefahrlos ist dann wohl doch übertrieben. Aber ich habe absichtlich "abkühlen" und nicht "schwimmen" geschrieben, denn wir sind wirklich nur rein ins Wasser und dann auch schon wieder raus. Nicht wirklich weggeschwommen vom Ufer. Da treib Gehölz und ähnliches direkt in der Bucht.

In diesem Sinne,
Jan

Geändert von boyscout (06.01.10 11:44)
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#580949 - 06.01.10 22:25 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: boyscout]
GertrudS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 119
Hallo boyscout,

es hat Spaß gemacht, Deinen Bericht zu lesen. Manches hat mich an meine große Tour 2008 erinnert.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn man so eine Reise, im wahrsten Sinne des Wortes, aus eigener Kraft geschafft hat.
Das war bestimmt nicht Eure letzte Radtour.

Gruß Gertrud
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#587889 - 28.01.10 22:05 Re: Von Mönchengladbach an den Gardasee [Re: boyscout]
globetrottel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.186
Hallo,

eine schöne Reise mit einem hohen Maß an "Vernunftsanteilen", was ich sehr gut finde. Manche vergessen, das Radreisen vor allem der Erholung dienen und überfordern sich durch falschen Ehrgeiz. Es gehört auch was dazu, sich nicht "bekloppt machen zu lassen", wie ich z.B. am Anfang mit meinem Vater (aus Krefeld). Immer direkt 80 km, völlig überanstrengt und keine Muße für Erholung..
Viele schöne erholsame und schöne KM wünscht noch

Marco
Hätte, hätte, Fahrradkette!
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#587944 - 29.01.10 05:43 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: boyscout]
nöffö
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.365
Hallo!
Danke für den tollen Bericht und all die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast. Ich finde, dass solche Berichte einem selbst immer sehr beim Planen eigener Touren helfen, selbst dann, wenn man in einer völlig anderen Gegend unterwegs ist.

Mal ´ne technische Frage: Am Tag 2. musstest Du eine Speiche wechseln. Hattest Du eine Ersatzspeiche mit und hast Du den Wechsel selbst durchgeführt? Als jemand, der nur theoretisch weiss, wie sowas gemacht wird, interessiert mich, wie genau man das "am Strassenrand" hinbekommt.

fragt nöffö, der dieses Jahr nach Gotland und Ahvenanmaa aufbricht
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Off-topic #588072 - 29.01.10 13:31 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: nöffö]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.942
Kommt drauf an, welche Seite reißt, was Du für eine Nabe hast und ob es am Nippel oder an der Nabe passiert. Wenn Du eine neue Speiche reinbekommst, ohne etwas auszubauen, dann ist der Wechsel schnell gemacht. Abladen, Mühle kieloben stellen, alte Speiche rausfädeln, neue rein und vorsichtig solange anziehen, bis das Laufrad nicht mehr schlägt. Kommst Du nicht ran (was leider der Regelfall ist, rechts bei einer Kettenschaltung oder generell bei einer einer dünnen Nabe, links wegen der Bremsscheibe), dann musst du solange ausbauen, bis Du rankommst. In so einem Fall ist es besser, die Speiche nur lose anzuziehen, dann das Laufrad wieder zu komplettieren und einzubauen und die Speiche erst im Betriebszustand zu spannen. Ich setze mal eine Hohlkammerfelge und eine passende Ersatzspeiche voraus. Ansonsten musst du nach dem Spannen unbedingt nachgucken, ob die Speiche nicht über den Nippel rausragt und und kurzer Zeit für einen Platten sorgt. als Kastenfelgen noch die Regel waren, musste man die Speiche in der Felge praktisch immer noch befeilen.
sollten sich die Speichenbrüche häufen, dann ist es an der Zeit, den Radstern komplett zu erneuern.
Sollte Dich der Speichenbruch in der Umgebung Deines Wohnortes und im Hochsommer ereilen, dann fahre möglichst bis auf eine Kuppe in der Sonne und im Wind. Sonst bekommst Du ein Dankschreiben für das Festmahl vom örtlichen Moskitoverein.
Auch auf Åland hatte ich schon furchtbare Mückeninvasionen (aber in diesem Augenblick zum Glück keine Störung). Dass die Mückenpopulation von der Küste ins Binnenland und nach Nordosten zuzunehmen hat, wissen die Stechtiere in aller Regel nicht.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt

Geändert von falk (29.01.10 13:33)
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Off-topic #588079 - 29.01.10 13:50 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: Falk]
nöffö
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.365
Danke, Falk, für die Tipps! Fast hoffe ich, dass mir diesen Frühling alle 2 km ne Speiche reisst - dann bin ich ein fixer Nippeldreher wenn die ersten Mücken Mitte Juni erscheinen! Ekelhafte Viecher!

Schönes Wochenende!
nöffö
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Off-topic #588801 - 31.01.10 18:16 Re: Von Mönchengladbach an der Gardasee [Re: Falk]
Simclassic1
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 187
Unterwegs in Deutschland

Hallo Falk.
Schön erklärt,und wieder was dazugelernt.
VG Uwe
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