Hallo,

da mein Steuersatz sich nicht mehr optimal einstellen läßt, muß ich zunächst einen neuen 1" Steuersatz besorgen.

Der Fahrradhändler hat mir seine nicht empfohlen, da es sich nur um minderwertige Qualität handelt. Evt fände ich auf Ebay Retro Teile , derzeit habe ich einen Shimano XT montiert.

Kann ich den Steuersatz selbst tauschen? Der Händler verlangt für Ein- und Ausbau 30 Euro.
Ist es sehr kompliziert und was für Werkzeug bräuchte ich? Habe mal gelesen, dass man die Lagerschalen mit einem abgeschnittenen Wasserleitungsrohr heraustreiben kann.

Danke für euere Hilfe!
Christian

Man muss ein bischen was auseinander bauen. Ein Montageständer ist hilfreich. Die 1" Steuersätze treibe ich aus, indem ich eine 8*30mm Unterlagscheibe an den Seiten etwas flach feile, so dass sie hochkant gestellt durch die Lagerschale passt. Die führe ich dann ins Steuerrohr ein und lege sie auf der unteren Lagerschale ab. Dann kommt beispielsweise die lange Verlängerung des 1/2" Nusskasten darauf und ein wohl gezielter Schlag mit dem Kunststoffhammer (wenn nur Schlosserhammer vorhanden, dann bitte ein Brett dazwischen legen). Dann ist die untere Lagerschale draussen. mit der oberen geht es ebenso, nur muss da die Unterlgscheibe noch nicht mal flach gefeilt sein.

Das Einpressen der neuen Lagerschalen ist da interessanter. Entweder ein Einpresswerkzeug oder ein dicker Gewindestab, bei mir M16, mit passenden Beilagen, die auch mal ein Holzbrett mit mittig gebohrtem Loch sein kann. Alles sauber zentrieren und unter strenger Beobachtung anziehen. Die Schalen dürfen nicht verkanten.

Wenn es eine einmalige Aktion ist, bist Du mit den 30 Euro für den Radhändler wohl billiger und nervenschonender dabei. Je nachdem, wieviel Dir Deine eigene Arbeitszeit und die Zeit, das passende Werkzeug zusammenzukaufen oder anzufertigen, wert ist. Wenn Du das mit dem Steuersatz öfter vorhast, kann sich der Kauf oder die Anfertigung des Werkzeuges schon lohnen.

Ach so, die großen Schlüssel, um die Steuersatzmittern anzuziehen und zu kontern, hast Du die schon? Oder ist es ein 1" a-head-Steuersatz?

Grüße
hans-albert

wenn sich dein händler anstrengt bekommt er auch halbwegs vernünftigen kram ran.

den 105er gibts z.b. problemlos als 1" gewindeversion zu kaufen. sicher ist das nicht der einzige.

Hmm, mein Händler hat das gleiche Problem,

er konnte auch nur ein Billigteil besorgen - das läuft aber eigentlich ganz gut.

Da ich allerdings jetzt die Gabel wechsel, kommt der Stuersatz mit dran. Da habe ich bei Onkel Erwin einen von Tange gefunden.
Den Einbau mache ich so wie weiter oben beschrieben.

Gruß
Zwigges

ja, aber nicht zum Austreiben. Da könnte er bleibende Schäden nehmen.

Ich würde einen Cartridge-Steuersatz nehmen, dann hast du eigentlich für das restliche Fahrradleben Ruhe.

Hallo Christian,

zuerst würde ich einmal hinterfragen, was mit Deinem alten Steuersatz los ist. Warum läßt er sich nicht mehr einstellen? Wenn es daran liegt, daß er Schäden an den Lagerschalen hat, ist er hin und muß ausgetauscht werden. Oder liegt es daran, daß er sich vielleicht von selbst verstellt/lockert? Dann sollte man ihn mal richtig kontern.

Wenn Du einen neuen brauchst, achte darauf, daß die Einbauhöhe gleich hoch ist, wie die des alten. Einen flacheren Steuersatz kann man mit Hilfe von "Spacern" ebenfalls verbauen. Wenn der Steuersatz zu hoch ist, kannst Du evt. die Kontermutter nicht mehr aufs Gewinde schrauben.

Ich würde einen Steuersatz mit Walzenlagern nehmen, z. B. einen Stronglight. Wer es etwas nobler möchte, nimmt einen von Campagnolo oder von Chris King.

Der Wechsel/Einbau besteht aus folgenden Schritten:

1. Ausbau des Steuersatzes: Du mußt zuerst den Vorbau mit Lenker ausbauen. Dann löst Du die Kontermutter des Steuersatzes und entfernst anschließend die "Beilagscheibe". Diese ist oft mit einer Nase versehen, die in eine Nut im Gabelschaft paßt, damit sich die "Beilagscheibe" nicht verdreht. Danach schraubst du den oberen Konus ab. Jetzt fällt die Gabel nach unten raus. Nach entfernen der Kugeln / Kugelringe und eventueller Lagerschalen mußt Du nun die beiden Lagerschalen aus dem Rahmen und nicht zu vergessen den Gabelkonus entfernen. Hierfür gibt es jeweils Spezialwerkzeug aber man kann sich auch so behelfen, insbesondere wenn man den alten Steuersatz nicht mehr verwenden will und wenn man einen Stahlrahmen hat. Ich habe bisher immer einen großen Schlitzschraubendreher genommen und die Lagerschalen vorsichtig herausgeschlagen. Dabei aber den Schraubendreher abwechselnd auf allen Seiten ansetzen, damit sich die Lagerschalen nicht verkanten. Beim Gabelkonus habe ich teilweise auch ein Stück Hartholz genommen.

2. Einbau des neuen Steuersatzes: Hier wird meines Erachtens Spezialwerkzeug notwendig und zwar für den Einbau der Lagerschalen und des Gabelkonus. Es ist nämlich wichtig, daß die Schalen alle planparallel sind. Dies geht zwar auch mit Behelfswerkzeug (Gewindestange, Muttern und Beilagscheiben). Aber ich verwende ein Einpreßwerkzeug und einen Gabelkonusaufschläger. Danach müssen nur noch die Lagerschalen und Kugeln mit Fett in der richtigen Reihenfolge eingebaut werden, der obere Schraubkonus aufgeschraubt werden. Gekontert wird nach Schritt drei mit der Kontermutter.

3. Einstellen des Steuersatzes: Hierfür braucht man wiederum Spezialwerkzeug, zwei (!) Steuersatzschlüssesl (i. d. R. 32er).

Ich hoffe ich war jetzt nicht zu ausführlich für Dich. Wenn Du die Arbeit nur einmal machen willst laß es Deine Werkstatt machen. Wenn Du aber öfter auch an alten Rädern schrauben willst, kauf Dir das Werkzeug und mach es selbst. Wobei man das Einpreßwerkzeug und den Konusaufschläger auch für gewindelose Steuersätze (Markenname Ahead-Set) braucht.

Jepp!

Ich werde diesen hier verbauen:

http://www.roseversand.de/technik/steuer...mp;detail2=1198

Liegt schon daheim und macht einen guten Eindruck.

Gruß
Zwigges

Stimmt. Aber deutlich besser ist die von hans-albert beschriebene Methode, da ist die Gefahr den Schalensitz durch Verkanten zu beschädigen viel geringer.
Bevor du einen neuen Satz montierst, schau nach ob der Sitz in Rahmen und Gabel überhaupt gefräst wurde - insbesondere die von Thomas S beschriebenen Walzenlager verlangen da Präzission.