Hallo Gemeinde, ich will hier keine Debatte über für und wieder von Naben- und Kettenschaltungen eröffnen. Ich möchte nur wissen, welche Erfahrungen ihr mit der Alfine 8-Gang-Nabe gemacht habt. Ich bau mir gerade einen neuen Dampfer auf und hab eine kaum gebrauchte ( 500 Km) benutzte Nabe erworben, die ich evtl für eine längere Reise in Skandinavien (ca 5000- 6000 Km) nutzen würde. Hattet ihr massive Probleme mit der Schaltung, welche Teile weisen möglicherweise Schwachstellen auf, lieber Drehgriff oder Daumenschalter??? Sonstige Tipps sind willkommen.

Zum Griff: Der Daumenschalter schaltet genau andersherum wie die "normalen" Shimano Rapidfire Shifter für die Kettenschaltungen. Solltest du 2 Fahrräder mit beiden Systemen benutzen kannst du dich schon mal auf das Verschalten freuen

Moin ;),
Bei dem Schalter würd ich eher den Trigger nehmen, ergonomisch besser und ich kenn einige deren Plastiklastige Drehgriffe zerböselt sind.
Leider nicht nur die Griffe, auch bei den Naben sind mir persönlich Fälle bekannt, wo es bei zu großer Last Zahnaufall und vor allem Lagerschäden gab. Andererseits gibts da meine ich einen Engländer (oder Australier?) der eine sehr schnelle Wetumrundung mit einer Alfine hingelegt hat, nur eben mit wenig Gepäck.
Also wenn du viel mitschleppst/Gewicht mitbringst würde ich gerade bei der hohen Kilometerzahl das nochmal durchdenken, denn die Naben die ich kenne haben bei 3-4000km schlapp gemacht.
Grüße,
Christen

Ich pflege auf Reisen eher selten (eigentlich nie) mein Rad zu wechseln. Also ist die Umgewöhnung auf wenige Stunden, möglicherweise 1-2 Tage begrenzt. Mir geht es in erster Linie um die Zuverlässigkeit.

Was heisst viel Gepäck? Ich reise mit ca 30 Kg. 20 hinten 10 vorne. Ich selber kitzel an den 100 Kg. Bisher hatte ich nie echte Probleme damit. Aber da war ich mit hochwertigen Kettenschaltungen und entsprechenden Naben unterwegs. Ich würde halt gerne mal etwas weniger wartungsintensiv unterwegs sein. Und für den Preis (90 €) konnte ich nicht widerstehen. Ich möchte mal antesten, ob ne Nabenschaltung für mich auch für längere Touren in Frage kommt.

Hallo,
ich habe die Alfine am Stadt-Mtb. Allerdings stand das Rad die meiste Zeit im Keller, bin bisher in der Stadt Singlespeed gefahren. Deshalb kann ich noch keine Langzeiterfahrungen dazu steuern, aber bisher ist mir noch nichts negatives aufgefallen.
Aber hier der oben Angesprochende mit der Weltumradlung.


Viele Grüße

Es gibt und gab mehrere Versionen von Shimanos 8-Gangnabe mit und ohne Rückschrittbremse und in unterschiedlicher Qualität.
Ich hatte Schaltprobleme mit der Einfachversion, die Premium (heißt die jetzt Alfine?) läuft seit Jahren zufriedenstellend.

Also ich bin mit der soziemlich baugleichen SG8R36 (Nexus) bereits in den Vorläufern vom Teutoburger Wald stecken geblieben. Also für Skandinavien sehe ich das eher skeptisch. An meinem anderen Rad hatte ich die ähnliche SG8R25 in Kombination mit 2 Kettenblättern, aber auch da war die Übersetzungsbandbreite nicht deutlich größer. Man sollte halt bauartbedingt nicht unter eine Entfaltung von 2 Meter kommen, weil sonst die Kräfte in der Nabe zu groß werden. Zum Schalthebel kann ich auch nur noch den Trigger emfpfehlen. Die sind sehr viel präziser im Schaltverhalten.

Ich denke auch, dass der Knackpunkt die Übersetzung ist. Reichen Dir die kleinen Entfaltungen, die die Nabe zulässt? (Manche schieben ja wenns zu steil wird)
Ansonsten denke ich geht das auch mit der 8-Gang...

Hartmut

Hallo, die inter8 prem. hat bei mir bis jetzt locker 15000 km weggesteckt, ohne Beanstandungen, in der Kombi 19/42. Fahrer 90 kg, Gepäck ca. 5-10 kg. Allerdings ohne irgendwelche mühsamen Bergtouren....


Grüße vom Niederrhein LudgerD

Wenn man bedenkt, welch geringe Kilometerleistungen im Schnitt für einen Normalbürger angenommen werden (kürzlich hier auch angesprochen), dürften die meisten diese Nabe kaum kaputtfahren. Eher verharzt das Fett in der Nabe.

jomo

Skandinavien ist groß, wo möchtest du hin?


Von mir nur der Hinweis:

Auch ohne Gepäck habe ich mich mit einer 1:1 Übersetung (34-34) in Norwegen mächtig gequält. Ich war in der Region: Alesund, Kristiansund, Molde

Ich habe mal in Irland einen jungen Mann getroffen - der hier auch unterwegs war -der mit einem Rad mit Alfine 8-Gang unterwegs war.

Die Nabe war nach ca. 3000 km Radreisen total Schrott. Ich glaube der Leerlauf war defekt..Geräusche hat sie gemacht und nur die Hälfte der Gänge geschaltet.

hallo,

Frau Gemahlin hat die nahezu identische Nexus premium. Bisher keine Probleme. Mit Primärübersetzung 38/23 auch halbwegs bergtauglich. Für gemäßigte Touren mit ebensolchem Systemgewicht durchaus geeignet. Die verkehrte Schlatweise des Tiggers ist etwas gewöhnungsbedürftig, würde ich aber immer dem Drehgriff vorziehen. Wenn man nur ein Rad hat ist es kein Problem umgewöhnen geht aber auch recht schnell.

Gruß
Zwigges

Wir haben die Nexus Premium im Brommi. Die Nabe mag keine Salzlauge, ansonsten ist sie recht Pflegeleicht. Die Innereien sind recht großzügig dimensioniert. Außerdem wird das Ding geölt und nicht gefettet. Wenn dir die Übersetzung reicht könnte es klappen.

Kannst du da ein bisschen mehr dazu sagen? Ich habe kürzlich ein Dahon mit Nexus Premium erworben und hatte eigentlich vor, das Ding ganzjährig in salzreicher Gegend zu betreiben.

Schönen Gruß,
Harald.

Die Dichtung ist so daß die Salzlauge reinkommt aber nicht wieder raus
Du müßtest dann öfters mal mit Öl ran. Die Prozedur ist recht einfach: Linken Konus lösen, dann klapps auf die Achse. Innereien rausziehen und in Ölbüchse tunken. 20 min warten, einbauen.

Ah, okay. Danke!
Harald.

Kommen die Innereien kompakt heraus, oder fliegt da einiges durcheinander, das man nicht mehr zusammenkriegt?
Welches Öl ist da geeignet?

jomo

Was für ein Öl/Fett verwendest du.

Ich hätte eventuell eine Idee für eine langlebigere Schmierung, die auch salwasserbeständig ist. Und zwar würde ich hier mal im Bootszubehörhandel schauen nach
Fetten/Ölen für Außenbordmotoren.

Ich schreibe bewußt Fette/Öle, da das Fett was man in meinem Bootsmotor in den Schaft hinein gefüllt hat, von der Viskosität nicht von einem Öl zu unterscheiden war.

Leider kenne ich nicht die genaue Bezeichnung von dem Zeug.
Eventuell lässt sich mit Rechereche etwas heraus finden, sollte das tatsächlich eine Option sein.

Alles zusammen, keine losen Teile. Als Öl hab ich Getriebeöl aus dem Moppedladen genommen.
Hier gibts eine bebilderte Anleitung, auch anderes von der Seite ist lesenswert.

Ja, das hört sich interessant an. Shimano schreibt sein eigenes Öl vor welches man zu Freudenhauspreisen (~60 Euro pro Literbüchse) kaufen kann. Ich hab simples Getriebeöl genommen (SAE 30 oder so).

Ich treibe mich meistens in Süd- und Mittelschweden rum. Wenn Zeit und Taler es zulassen fahre ich auch weiter nach Norden und ins norwegische Fjordland. Also muss ich auch Berge überwinden. Die Übersetzung ist kein Problem. Ich habe ein kleines Kettenblatt (33er) und ein relativ grosses Ritzel (22er) eingeplant. Schwere Gänge kann ich mit meinem leicht kaputten Knie eh nicht mehr fahren. Aber das stellt für mivh keinerlei Problem dar. Ich will nicht schnell fahren oder die extremsten Steigungen radeln. Ich schiebe auch mal nen Hügel hoch. Mir geht es in erster Linie um Schwachpunkte und Haltbarkeit der Alfine. Sollte die Schaltung nicht tourentauglich sein, kommt sie in mein Stadtrad und der Reisedampfer wird mit einer Kettenschaltung aufgebaut. Aber etwas weniger Wartung unterwegs wäre schon gut.

Nicht nur die Salzfracht ist das Problem sondern auch die klebenden Sperrklinken im Innern.
Ob das Öltunken reicht, weiß nur Shimano. Bei meiner 8-Gang Freilauf-Nicht-Premium bin ich so vorgegangen:

Einspannen auf rechten Ritzelseite,
Konus auf linken Gegenseite öffnen,
Abnahme der Nabenhülse,
Entfernen der Sicherungsrings auf der Achse,
Abnahme des oberen/äußeren Planetensatzes, keine Angst es fällt nichts auseinander
jetzt sind die Sperrklinken direkt oberhalb des großen Kugelagers zugänglich,
diese vom Fett reinigen und mit Getriebeöl benetzen,
ebenso die Sperrklinken direkt auf der Achse,
ebenso die Sperrklinken oben auf dem äußeren Planetensatz.
Zusammenbau mit Neufetten der beiden Kugellager rechts und links.
Lagerspiel richtig einstellen!

Bei Premium oder Alfine oder auch 8-Gang Rücktritt sollte es mit geringen Abweichungen ähnlich aussehen.

Bei mir sind die gelegentlichen Durchrutscher im 5. Gang damit behoben.

Viel Spaß beim Basteln
Gereon

Ich bin seit rund 15t km mit einer Alfine unterwegs, sowohl Stadt als auch Radreise, eben sowie hügelig.

Bin 2010 auch 1100km durch Norwegen und die Jotunheimen und hatte keinerlei Probleme mit der Alfine. Habe bisher auch noch keine Wartung durchgeführt und sie läuft immer noch rund.

Von mir bekommt die Alfine also problemlos den Seegen für Radreisen, auch wenn man Hügel über 12% bei mehr als 30kg Gepäck schieben muss (kann man sich damit anfreunden .. keinerlei Probleme).

Grüße, Robert

Kannst du bitte noch ergänzen, mit welcher Übersetzung und welchem Systemgewicht du unterwegs bist? Danke!

Harald.

Systemgewicht liegt bei 120kg (Tour durch Norwegen) und die Übersetzung ist 39/18.

So,weil meine Frau immer noch stänkert, daß unsere neuen Bikes nicht bergtauglich wären, habe ich heute vorne ein 38er Blatt und hinten ein 23er Ritzel eingebaut.
Gefühlsmäßig geht jetzt der 1. Gang sehr leicht. Dürfte so um die 1,80 Entfaltung haben. Im 8. Gang gehen über längere Zeit gerade mal noch 30km/h.
Da wir die Räder hauptsächlich unbepackt für Kurzurlaube verwenden wollen, wo wir vom Campingplatz aus den einen oder anderen asphaltierten Pass fahren, spielt alles jenseits der 30 kaum eine Rolle. Wir werden es demnächst im Trentino testen.

Grüße
jomo