Mein neues VIDEO:
Lao per Fahrrad, 3 Teile
part 1: http://www.youtube.com/watch?v=WmtNAj3kfQM
part 2: http://www.youtube.com/watch?v=4Vp2HmW6TRg
part 3: https://www.youtube.com/watch?v=pREphz8VLjM

Part 1+2 out of sync, sorry...

Hi Sebastian,
Nett, dass dir das Video gefällt, war auch viel Arbeit.
Ja, morgens ist es kühl und sehr nebelig.
Wildzelten ist unproblematisch, gegen Schlangen immer feste auf den Boden trampeln (einmal vergessen - und schon gebissen - bin fast gestorben... war nicht so lustig...), ALLE Nahrung nachts immer in einer Radtasche 10m entfernt in die Bäume hängen, sonst kommt der Bär (der kommt dann zwar auch, will aber nicht unbedingt mit in dein Zelt).
Kilometer interessieren mich nicht mehr, waren aber zwischen 40 und 100 km im Schnitt.
Die Straßen in Lao sind super, es sei denn du willst in abgelegene Gegenden (was ich nur empfehlen kann!).
Yunnan hat mir gut gefallen...
Überlege, ob du evt. von Yunnan über Ruili (scheint möglich zu sein) nach Birma "einfällst" und über Birma nach Bangkok radelst.
Lao ist klasse!
Bei Fragen: immer fragen!
Gruß LaosKlaos

Hier eine Erinnerung:

DU SIEHST WAS DU WEISST
Die Sonne machte Anstalten hinter den Bergen zu verschwinden und die letzten Bambushütten
lagen einige Kilometer hinter mir.
So beschloss ich, die nächste Möglichkeit wahrzunehmen um mich von der Straße und damit von
etwaigem Motorenlärm zu entfernen und ein Platz für mein Zeltlein zu fi nden.
Nichts stört mich mehr beim einsamen nächtigen als der Lärm von Menschen und Maschinen;
nicht aber stört mich der Lärm der Natur, wie etwa der von Fröschen oder Vögeln oder einem
Fluss.
Abgesehen natürlich von der bloßen Anwesenheit von Menschen mit mir unbekannten und womöglich
fragwürdigen Absichten.
Die erwähnte Straße war nichts weiter als eine aus dem Berghang gearbeitete Piste ohne festen
Belag mit von schweren Fahrzeugen ausgefahrenen Spuren.
Die Oberfl äche bestand aus mit Lehm vermischtem Geröll unterschiedlichen Durchmessers und
war besonders in den Kurven von knöcheltiefem Staub bedeckt der die Sicht nahm.
Oft konnte ich mich nur mit Mühe auf meinem vollbepackten Fahrrad halten.
Zwanzig bis fünfzig Meter unterhalb dieser bandwurmförmigen Hölle rauschte ein Flüsschen welches
ein enges Tal durch das dschungelüberwucherte Gebirge gefräst hatte.
Unverhofft kam mir eine laute, ausgelassene Gruppe von etwa zehn zerlumpten Kindern und Jugendlichen
entgegen.
Sie hatten sich mit Holzkohle die Gesichter geschminkt und sahen aus wie Indianer auf dem
Kriegspfad.
Ich wurde fröhlich umringt und man bot mir Reisschnaps aus kleinen Schälchen an.
Einige Minuten nach dem herzlichen Abschied von ihnen bestätigte sich meine gehegte Vermutung:
Ein zerfurchter schmaler Pfad führte von der Straße sehr steil hinab zum Fluss.
Das Flussufer bildete dort eine grasbewachsene große Sandbank.
Und da glimmten die Reste des Feuers an dem die jungen Laoten gefeiert und gegrillt hatten.
Unweit dieser Feuerstelle fand ich eine ebene, fast ideale Stelle am Fuße einer etwa vier Meter
hohen steilen Böschung wo ich mein Zelt aufbaute.
Ideal war diese Stelle deshalb, weil sie von der Straße aus nicht einzusehen war.
Fast ideal allerdings nur weil ein schiefer Baum genau über meinem Zelt sich etwas bedohlich
über den Rand der Böschung neigte.
Ich hoffte also dass der Baum gute Wurzeln habe und im Falle eines Gewittersturmes nicht stürzen
möge.
Es dämmerte.
Ich sammelte etwas Holz, entfachte das Feuer erneut und kochte ein Süppchen.
Da sah ich die zwei.
Sie begannen ein Moped den steilen Pfad zum Fluss herab zu bugsieren.
Im gleichen Moment hatten sie mich auch entdeckt.
Sie hielten inne und ich hörte sie:
„...Tai...Tai...“ - so nennen die Laoten Fremde.
Sie tuschelten und kamen dann langsam weiter den Pfad herab.
Meine Laune war auf dem Nullpunkt.
Das roch nach Ärger.
Hatte die fröhliche Gruppe ihnen einen Tip gegeben?
Da stieß der eine der beiden einen schrillen Angstsschrei aus und rannte panisch wieder hoch zur
Straße während er mit sich überschlagender Stimme schrie.
Der andere ließ das Moped fallen und rannte kreischend hinterher.
Doch sie kamen plötzlich zur Besinnung, kehrten hektisch um, zerrten das Moped mit sich,
schwangen sich darauf und fl üchteten mit Vollgas.
Ich war sehr verblüfft aber begnügte mich lächelnd mit der Erklärung dass die beiden wohl erst auf
den zweiten Blick erkannt hatten, mit wem sie es eigentlich zu tun haben...
Als ich dann am Feuer meine Suppe löffelte war mir nicht so wohl zu Mute:
Da das Feuer mich blendete konnte ich nichts um mich herum in der Dunkelheit erkennen, jedoch
jeder konnte mich gut beobachten.
Ich stellte mir vor wieviele tausend Augenpaare mich wohl aus dem umgebenden Dschungel beobachten
würden.
Und da hörte ich aus dem Dunkel natürlich schon in unmittelbarer Nähe die seltsamsten Geräusche
die auch noch näher kamen!
Was war das? Eine Gruppe fl üsternder, rülpsender Menschen?
Im Schein meiner Taschenlampe sah ich dann auf der Sandbank eine Familie von fünf Wasserbüffeln
die grasend leise furzte wie es ihre Art ist.
Meine Lampe verscheuchte diese lieben Tiere und ich legte mich schlafen.
Nachts weckte mich ein schleifendes oder kratzendes Geräusch am Aussenzelt in etwa 30 Zentimeter
Entfernung von meinem Kopf. Ich vermutete eine Schlange, fürchtete mich aber nicht da
das Innenzelt, in dem ich ja lag, verschlossen war.
Ein Faustschlag auf den Boden ließ auch sofort das Geräusch verstummen.
Dann wieder wurde ich geweckt weil Steinchen oder Zweige aufs Zelt fi elen oder die Böschung
herunterrollten und gegen das Zelt prallten.
Das konnte gut vom Wind kommen und mir fi el der schiefe Baum über meinem Zelt am Rande der
Böschung wieder ein. Ich war müde und schlief ein.
Dann aber reichte es mir: jemand warf scheinbar eine ganze Handvoll Steinchen gegen mein Zelt
und schüttelte den Baum derart dass es Zweige und Blätter regnete.
Wutentbrannt nahm ich meine Taschenlampe, öffnete die Reissverschlüsse des Zeltes, schlüpfte
splitternackt hinaus und richtete den Lichtkegel der Lampe auf den besagten Baum über mir.
Weiss blühende Büsche am Fuße des Baumes warfen das Licht zurück und blendeten mich.
Im ersten Moment vermeinte ich zu erkennen wie der große Wasserbüffel vom Baum herabstieg.
Bei genauerem hinblinzeln sah ich zwar nur schemenhaft, jedoch deutlich wie er aufrecht auf den
Hinterbeinen stand und mit den Vorderbeinen hoch am Stamm angelehnt den Baum kräftig schüttelte.
Er ließ aber sofort von seinem Tun ab und legte sich auf den Boden so dass das weisse Gebüsch
ihn vollständig versteckte.
Das Gesehene machte mich arg stutzig und ich konnte es kaum glauben.
Nackt wie ich war warf ich Steine zu ihm hoch aber er zeigte sich nicht mehr.
Wie sollte denn da ein Wasserbüffel hinkommen?
- Das war doch viel zu steil!
Oder hatte ich einen verborgenen Pfad übersehen, vielleicht oben von der Straße kommend?
Nein, alles viel zu steil...
Oder war das womöglich ein schwarzer Panther?
Nein, schwarz war er schon aber für einen Panther viel zu groß.
Ein Tiger auch nicht...
Ich gähnte ratlos und müde. Morgen früh würde ich nachsehen ob nicht doch ein Pfad da
oben...jetzt aber schlafen...soll mich das Viech doch fressen. Egal. Gute Nacht.
Als sich der dichte Nebel am nächsten Morgen lichtete hatte ich schon Kaffee getrunken und begann
das Ufer mit der Böschung und dem Zelt und dem noch glimmenden Feuer zu fotografi eren.
Ich versuchte zum schrägen Baum hoch zu gelangen aber es hätte einer sehr schwierigen Kletterpartie
bedurft.
Für einen Wasserbüffel vollkommen ausgeschlossen.
Es gab auch keinerlei übersehene Pfade.
Als ich nachdenklich zum Zelt zurückkehrte schlugen unvermittelt vier Meter vor mir die Äste eines
Busches zusammen, ein riesiger schwarzer Kopf verschwand, tappsige Sprünge entfernten sich
und wie angewurzelt vernahm ich ein aus tiefster Kehle kommendes Fauchen welches in ein heiseres
grollendes Brummen überging.
Auf der Sandbank graste die Wasserbüffelfamilie.
Zwei französische Biologen erklärten mir am nächsten Tag dass es sich bei diesem Tier um einen
asiatischen Schwarzbären gehandelt haben musste.
Da verstand ich auch die panische Flucht der zwei Typen mit dem Moped:
Sie hatten gesehen wie der Bär hinter meinem Rücken aus dem Dschungel kommend durch den
Fluss über die Sandbank ging.
Doch wie konnte der Bär wissen dass meine ganze Liebe als Kind meinem Teddybären galt -
oder warum sonst hat er mich die ganze Nacht beschützt?

Hi Sebastian,
ich empfahl dir, gegen Schlangen laut und feste aufzutrampeln beim laufen.
Es gibt aber in vielen Gegenden Indochinas (Birma, Lao - besonders Phonesavan, aber auch hier: schräg gegenüber vom alten Bundeshaus in Bonn, auf der Rheinwiese, gut ausgeschildert!, und in ex-Jugoslawien) noch ein NICHT ZU UNTERSCHÄTZENDES Problem speziell für uns Wild-Camper:
UXOs, unexploded ordnance, auf deutsch Anti-Personen-Minen, Blindgänger und Sprengfallen (boobytraps).
Und die sind genau da wo ich mein Zelt gerne aufbaue (abseits von Wegen und Trampelpfaden, die sind "cleared"), etwas im Gebüsch versteckt, in Brachen (wo die Menschen nicht durchlaufen) usw..
Ich habe dort IMMER einen langen Draht dabei (Gürtel) um mir notfalls ein Bein abbinden zu können um nicht zu verbluten.
Besorge dir doch hier (link) ein Tierchen, - es ist leicht zu schmuggeln, du hast es immer bei dir, es ist anspruchslos, du bist nie alleine und es hilft dir bei der Suche nach einem sicheren Platz für dein Zelt:
http://www.apopo.org/home.php
STRANGE FEELING WHEN YOU WAKE UP IN THE MORNING AND YOU REALIZE THAT YOU HAD PUT YOUR TENT IN A FIELD OF LANDMINES IN THE EVE...
Klingt alles recht hart aber man sollte ein bisschen Bescheid wissen mit UXOs, finde ich,
explosiven Gruß von LaosKlaos

Hallo Klaus,
vielen Dank für die Mühe, die du dir mit dem Video gemacht hast. Ein echtes Highlight. Besondere Dynamik entwickelt ja die Flussfahrt durch die musikalische Untermalung mit Balkan?-Musik. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Besonderen Respekt für den Verzehr von der Grille!
Wann fand die Reise denn statt?

Danke, lieb von dir!
Ist schon was her... ich meine es war 2007/2008...

ah, du meinst diese Frage - richtig?:

"ich habe gerade mal deine Videos zu Laos angesehen - die sind echt super! Ich werde im September von Shanghai nach Bangkok fahren und den Weg über Laos nehmen. Es wäre sehr nett, wenn du mir ein paar Infos geben könntest."
-
Gerne, darf ich dich nach deiner ungefähr geplanten Route fragen?

Von China ginge es über Vietnam (z.B. am "Schwarzen Fluss" entlang) nach Laos. Der checkpoint Dien Bien - Muang Khua ist seit geraumer Zeit definitiv für Touristen geöffnet.
Wenn du Zeit hast bietet sich jedoch die längere Route über Yunnan an. Auch sehr sehenswert!
Von da könntest du über Mengla nach Laos einsickern. Visum gibts an der Grenze.
Geil wäre:
China>"Schwarzer Fluss">Vietnam>BienDien>Lao>Mengla>Yunnan>Ruili>Birma>Yangoon>Bangkok per Flugzeug oder overland versuchen (nicht legal, aber es gibt Tricks...).
Du brauchst für Ruili ein Visum (Kunming) , einen Burmesischen "Guide" (=Bewacher, kostet!) besorgen sie dir an der Grenze in Ruilie.
Fragen?
Sehnsüchtigen Gruß, Klaus

Meine ganz grob geplante Route ist von Shanghai über die Huang Shan-Berge zu den Karstbergen nach Guilin und dann irgendwie Richtung Laos. Ich denke Luang Prabang muss in Laos auf jeden Fall sein. Von dort irgendwie nach angkor Wat / siem riep und von dort dann zur Endstation Bangkok. Ich habe für den ganzen Spaß ca. 9 Wochen, dass dürfte zu wenig sein um entspannt durchzuradeln. Die Frage ist nun welchen Teil man mit der Bahn oder whatever beschleunigen könnte. Vietnam werde ich mir schenken - das liegt zum Teil am Zeitmangel jedoch haben mir die relativ hohen Visagebühren die Entscheidung erleichtert. Myanmar ist bei dieser Tour definitiv nix ür mich, auch wenns schön wär. Grundsätzlich muss ich nicht jede Lonely-Planet-Sehenswürdigkeit sehen sondern stehe mehr auf Land und Leute, der Ecke gibt es jedoch ein paar must-sees ide wurden ja schon aufgeführt. Also wer Anregungen zur Route hat, darf sie gern posten. Übrigens ist dieser Tread wohl besser in der Länder-Kategorie aufgehoben.

P.S. Wer Bock hat kann sich unterwegs gern zum Feierabendbier gesellen, sprich mitradeln.

Sebastian

Lieber Sebastian,
Shanghai bis Lao ist ein gutes Stück zu fahren. Bis Bangkok in 9 Wochen - wie soll das gehen?
Vielleicht konzentrierst du dich besser nur auf China?
Oder vielleicht ist es sinnvoller bis Haikou zu fliegen (via Amsterdam) und da zu starten?
Aber auch das wird eine Hetze wenn du nicht über Vietnam willst.
Luang Prabang ist ein schlapper Touristenort, so wie Vang Vienh, nix für mich, ebenso Angkor Wat.
Wenn ich nur 9 Wochen zur Verfügung hätte würde ich so fahren:
Haikou>Yunnan>Mengla>Lao, von Viangchan (Nongh Kai) mit dem Nacht-Schnarch-Zug>Bangkok.
Aber da müsstest du dich auch schon beeilen - aber in diesen Ländern zu eilen ist nicht angemessen.
Der Weg ist das Ziel, du kannst ja noch mal irgendwann dahin düsen...
Übrigens: In der Länderkategorie durfte ich nicht posten, Mein Birma-Beitrag wurde auch hierher verschoben!
...(ich erspare mir besser jeden weiteren Kommentar zu diesem Unsinn, es gibt noch schlimmere "Radlerforen"... )
Fröhlichen, relaxten Gruß, LaosKlaos

wunderbare Videos.

vielen Dank

Danke, nett, weiß es zu würdigen...
Netten Gruß, LaosKlaos

Hallo Klaus,

du machst klasse Filme und hältst dein Objektiv (schöner Name) auch auf Dinge, die nicht so chic sind. Aber das mit den Fröschen hätte nicht sein müssen. Das ist grausam anzusehen! Gib zumindest zu, dass du Skrupel hattest, die Szene drin zu lassen.

LG/Herbert

Lieber Herbert,
danke erstmal für dein Lob! Ich freu mich echt drüber, Kritik bringt aber mehr, Dank auch für diese...

Ich möchte tabulose Filmchen machen, speziell in diesem Genre in welchem "Subjektiv" wirklich wesentlich besser passen würde wie "Objektiv"!
DAS ist meine erlebte Realität. Und andere würden dort ähnliches sehen. Diese "negativa" dem erlauchten Forumskreis vorzuenthalten hiesse ein schönes Zerrbild zu zeigen. Solche gibt es bereits genügend!

Beim Hinterfragen (das will ich ja gerade provozieren!) kann jeder dahinter kommen dass diese Menschen (um bei den armen Fröschen und Vögeln zu bleiben) ja gar keinen Strom, keinen Eisschrank haben und der erste gehäutete Frosch ja schon in der Hitze angegammelt wäre wenn der letzte dran wäre. Deshalb lässt man sie so lange wie möglich leben. - Und dann immer weiter hinterfragen...
Der kalkulierte leichte Schock regt an, zu hinterfragen, Kausalketten zu bilden.
Da ich abwäge und kalkuliere habe ich keine Skrupel. Auch Kinder können das sehen!
Blutrünstigen und grausamen Gruß von LaosKlaos

"IF I GIVE FOOD TO THE POOR, THEY CALL ME A SAINT.
IF I ASK THEM WHY THE PEOPLE HAVE NO FOOD THEY CALL ME A COMMUNIST."

SCHELM!
Danke, du auch (Frösche etc.?)
LaosKlaos