Hallo,

ich hatte das Gefühl etwas niedrig auf meinem Rad zu sitzen, da ist mir im Netz eine
Formel aufgefallen (Schritthöhe x 1,09 + 1cm = Mittelpunkt Pedal bis Satteloberkante).

Hat da jemand Erfahrung mit Sitzpositionen und der richtigen Einstellung der Sattelhöhe?
(Ist bei der Erhöhung des Sattels dieser horizontal zu verschieben?)

Stefan

Dazu brauchst du in der Regel keine Formeln... Man stellt den Sattel für gewöhnlich so ein, dass man auf dem Sattel sitzend, mit ausgestrecktem Bein mit der Ferse das Pedal am weitest entfernten Punkt noch berührt.

Hier auf der Seite findest du ne Zeichnung

Nabend,

solche Formeln taugen nur sich "grob" in den Bereich der optimalen Sattelhöhe heranzutasten.
Zu ungenau sind die Messungen der Schritthöhe und Abstand Tretlagermitte - Satteloberkante.

Sattelhöhe stellt man am besten nach "Gefühl" ein, am besten auf einer längeren (Mehr-)Tagestour. Wenn Du das Gefühl hast, zu niedrig zu sitzen (die Oberschenkel werden relativ schnell dick, gelle ) dann stell den Sattel ruhig mal so 2cm höher und fahre damit.
Sollte das zu hoch sein, wird es schnell aufgrund Deines dann abkippenden Beckens wieder ungemütlich. Dann einfach den Sattel etwas(!) niedriger einstellen und erneut testen.

Auf diese Weise kommst Du relativ schnell zu Deiner optimalen Sattelhöhe.

Während dieser Einstellphase verschiebst Du nicht den Sattel in horizontaler Richtung (sonst stellst Du das noch in 2 Jahren ein ) sondern wartest, bis Du ein angenehmes Fahrgefühl hast.

Erst dann stellst Du den Sattel in horizontaler Richtung ein (Lot vom Tibiaknochen (unterhalb der Kniescheibe) durch die Pedalachse).

Wenn Du das dann eingestellt hast, kann es sein, das Du die Sattelhöhe erneut etwas korrigiren musst. Hierbei sprechen wir aber von einem Bereich von +/- 2...3mm.

WICHTIG !
Für die einzelnen "Einstellungstests" reicht die "Runde um den Block" nicht aus !

Wenn Du die optimale Einstellung gefunden hast, unbedingt eine Markierung an der Sattelstütze anbringen (mit Edding permanent oder einem Streifen Gewebeband, ersteres hat den Vorteil, das die Markierung nach verstellen der Sattelstütze (z.B. Transport des Fahrrades) noch da ist, wo sie hingehört )

Das hat sich bei mir auch an allen je genutzten Rädern bewährt.

jo, das ist Schritt 1

Hallo Stefan,
auf den Patria-Seiten gibt´s ´ne gute Anleitung zur Einstellung des Rades, dass es optimal passt: Klick

viele Grüße,
Thomas

Die Formel stimmt zumindestens fast mit meinen Einstellmaßen überein (ca. 5 mm Differenz ohne Klickies, 10 mm Differenz mit Klickies zu wenig!). Die Ferse-Sattel-Methode mit gestrecktem Bein ist zu ungenau. Die ist mietradtauglich, aber nicht reiseradtauglich. Die Höhe des Absatzes (Geschäftsschuhe oder Turnschuhe), Höhe des Pedals (z. B. Plattformpedale), mit oder ohne Klickies, Fußlänge (ich habe Schuhgröße 43, mein zwei cm kleinerer Freund hat Schuhgröße 47), all das bleibt dabei auf der Strecke. Ich würde das Maß aus der Formel sogar um 2 cm (statt um 1 cm) erhöhen und dann in kleinen Schritten den Sattel absenken bis das Becken aufhört beim Treten zu kippeln. Falls das Becken schon beim Erstversuch nicht kippelt sogar noch höher gehen. Und ja, die Beine müssen sich erst an die neue Höhe gewöhnen. Die Muskeln senden anfangs immer das Signal "Sattel ist zu hoch" aus.

Nachdem Du die richtige Sattelhöhe ermittelt hast, musst Du das Knielot nochmals überprüfen. Auch das ist nur eine Pi-x-Daumen-Regel. Kein Hollandrad läßt sich damit vernünftig einstellen. Dein Knie und die Sehnen in der Kniekehle geben Dir nach einer längeren Radtour (über 50km) eine Rückmeldung ob es passt

Was mache ich eigentlich, wenn mein Sattel nach all diesen Maßgaben völlig falsch eingestellt ist, ich aber seit 20 Jahren bequem damit fahre?

Gibt es irgendwelche anatomischen Verschleißerscheinungen, die man erst nach 40 Jahren merkt oder so?

Bin echter Laie, also ehrliches Interesse, was (wenn man nach ein paar 1000 Kilometern noch kein Zipperlein spürt) die negativen Folgen schlechter Satteleinstellung sein könnten.

Gruß
Stephan

Wenn nix weh tut ist eigentlich (fast) alles i. O.. Es gibt dann tatsächlich Verschleißerscheinungen die sich halt erst "im Alter" oder bei extrem langen Touren zeigen. Kniee, Sehnen, Wirbelsäule usw. rächen sich irgendwann doch, wenn man allzu unergonomisch auf dem Rad sitzt. Die allermeisten Einstellhilfen sind aber nur eine grobe Richtlinie, die Feineinstellung muss jeder selber herausfinden. Und glaube mir, nach mehr als 100km nonstopp auf dem Rad merkt es dann auch ein junger Radler wo etwas nicht stimmt Auch eine zu geringe Kadenz (Drehzahl) rächt sich auf Dauer. Meine Holde wollte es mir nicht glauben, nun sind die Kniee aber sowas von verschlissen. Aua!

[zitat=Stephan_CR]Was mache ich eigentlich, wenn mein Sattel nach all diesen Maßgaben völlig falsch eingestellt ist, ich aber seit 20 Jahren bequem damit fahre?

Gibt es irgendwelche anatomischen Verschleißerscheinungen, die man erst nach 40 Jahren merkt oder so?

Bin echter Laie, also ehrliches Interesse, was (wenn man nach ein paar 1000 Kilometern noch kein Zipperlein spürt) die negativen Folgen schlechter Satteleinstellung sein könnten.

Gruß
Stephan

Hallo Stephan,

da machst Du einfach nix, von wegen weil dann Deine Satteleinstellung für Deinen Körper (egal wie der "verschoben" ist ) passt.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, das bereits geringfügige Abweichungen bei "meiner" Sitzpositionseinstellung relativ schnell zu Beschwerden führen. Mit Sitzpositionseinstellung meine ich aber nicht nur die Sattelhöhe und dessen horizontale Position. Weitere Parameter sind Sattelüberhöhung, Abstand Sattel-Lenker, Lenkerbreite...

Letztendlich richten sich diese Parameter aber auch nach dem Fahrradtyp und dem Einsatzzweck.