Hallo,

es ist eigendlich besser, wenn solche technischen Fragen direkt bei uns nachgefragt werden.
Dann gibt es im Forum auch keine Verunsicherungen und ich kann mir den Beitrag
sparen. Dies ist mir bei meinem Arbeitspensum am liebsten.Jeder der bei uns nachfragt
bekommt auch eine ordentliche Auskunft.
Unsere Nabe gibt es jetzt seit 15 Jahren. In dieser Zeit gab es Sommeröl/Winteröl/diverse
Öle als Spühlöl und Ganzjahresöl.
Die Öle gab es von hell bis ganz schwarz (wenig bis viel MoS2).
Wenn schwarzes Öl eingefüllt wird kommt natürlich auch schwarzes Öl raus.
War mal schwarzes Öl drin kommt warscheinlich auch lange schwarzes Öl raus.
Füllt man helles Öl in eine neue Nabe gibt es erst einmal einen völlig unschädlichen
Microabrieb auf allen Zahnrädern, der dient der Einlaufglättig und gleichzeitig wird
die Anlassfarbe der gehärteten Zahnräder abgerieben. Das macht Öl natürlich schwarz.

Aber egal welche Farbe hinterher das Öl hat, einen Verschleiß an Zahnrädern war bisher
auch bei Laufzeiten von weit mehr als 100.000 km nicht meßbar.
Rohloff Naben fallen bis auf sehr seltene Lagerdefekte auch nicht wegen Verschleiß
im Innenleben aus,Leider aber ab und an aus Korrosionschäden, weil die Nabe längere Zeit
im Wasserbad gelaufen ist anstelle im Ölbad.
Wasser kann immer dann in die Nabe gelangen, wenn die Nabe unter Wasser getaucht wurde
oder auf/am Auto im Regen transportiert wurde oder mit einem Wasserstrahl beim Reinigen auf die seitlichen Dichtungen gehalten wird.

Das Spühlöl hat im wesentlichen die Funktion, das Getriebeöl in der Nabe so zu verdünnen,
das es so gut wie vollständig herausläuft, da ein zu hoher Ölstand leicht zu Undichtigkeiten führen kann.

Das aktuelle Öl ist vollständig klar und hat nicht sichtbare Additive, die das
Verschleißverhalten auch bei wenig Öl verbessern.
MOS2 hat sich auf Dauer nicht bewährt, da es nur in kleinen Mengen sinnvoll ist. Diese
aber im Öl nicht in Schwebe bleiben sondern sich absetzen und dann auf dem Flaschenboden
anpappen.

Aber Fazit: Ob das Öl schwarz oder hell herauskommt hat viele Gründe. Mit Verschleiß
an der Nabe hat es wenig zu tun.Vor Verschleiß muss man sich mit einer Rohloffnabe nicht fürchten,VorKorrosion schon.
Daher immer auf die Ölwechselintervalle achten.
Von Reiseradfahrern mit Korrosionsproblemen hören wir immer wieder, dass sie gehört hätten,dass das nicht so wichtig wäre. Haben aber dann auf ihrer Reise jeden Bach oder Flusslauf mit Nabe unter Wasser durchquert. Denen wäre möglicherweise nichts passiert, wenn wenigstens die Wechselintervalle eingehalten worden wären.
Wir geben allerdings auch vor, dass wenn der Verdacht besteht, dass Wasser in die Nabe eingedrungen sein könnte, sehr zeitnah ein Ölwechsel vorgenommen werden sollte.

Warum überhaupt Ölwechsel?
Dichtungen die so gut wie keine Reibung verursachen können nicht in allen Lebenlagen dicht sein.Daher kann immer bei Druckanstieg und gleichzeitiger schräger Lagerung Öl verlohren gehen. Druck steigt bei Temperaturanstieg, bei Höhenunterschieden aber auch zum Beispiel
beim Zugfahren im Tunnel.Aber auch über die Achse kann ganz normal beim Fahren Öl verlohren werden, da auch hier eine Dichtung sitzt.
Ölverlust ist für die Nabe über 1 Jahr oder 5000 km unschädlich. Es gilt,was zu erst erreicht wird.
Aber auch möglicherweise eingedrungenes Wasser wird bei dem Ölwechsel entfernt.

Viele Grüße an die Forumsleser

Barbara Rohloff