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#211369 - 30.10.05 16:16 Ausdauerleistung von Kindern
Wolfrad
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Ein Mitglied teite jüngst mit, auf einer Radtour sei sein Sohn

im Alter von 10 Jahren an einem Tag 147 km von A nach B geradelt.

Link zu diesem Beitrag

Ich hege Zweifel, ob der Junge dies freiwillig und mit Begeisterung vollbracht hat.

Weiter halte ich es nicht für sinnvoll, KInder zu solchen Ausdauerleistungen zu veranlassen.

Es gibt genügend negative Beispiele, bei denen Kinder Schäden davongetragen haben, ich nenne nur die Schlagworte "Eislaufmütter" und "Marathonväter".

Spielerisch erbrachte Leistungen von Kindern sind eher nicht im Ausdauerbereich zu finden.

WdA
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#211372 - 30.10.05 16:31 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Deul
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 8.770
Das sehe ich als Vater von 2 Töchtern 17 und 14 Genau so. Die 17 Jährige könnte so was bringen und ist auch schon freiwillig 130 km am Tag geradelt (mit 16). sie wollte wissen ob sie es trotz Typ 1 Diabetes schafft und war hinterher sehr stolz darauf. Die 14 Jährige würde im Traum nicht daran denken.

Im Alter von 10 hab ich es bei Beiden mit 60 - 70 Km am Tag gut sein lassen.

Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#211373 - 30.10.05 16:38 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
trubby
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.087
Hallo Wolfrad,

ohne nähreres über das zitierte Vater/Sohn Duo zu wissen, denke ich doch, daß dein Beitrag ziemlich anmaßend (zumindest jedoch voreilig) ist. Du weißt weder, ob das Kind zu dieser Leistung "veranlaßt" wurde, noch kennst du die nähreren Umstände.
Kinder können im Alter von 10 Jahren durchaus zu solchen Leistungen fähig sein. In Anbetracht dessen, daß keine nähreren Angaben gemacht wurden, würde ich mich davor hüten, aus dem Beitrag irgendwelche Schlüsse zu ziehen.

Deinem grundsätzlichen Gedanken stimme ich jedoch zu. Der betreffende Beitrag war/ist auch sicher nicht als Referenz für die Leistungsfähigkeit von 10-Jährigen zu verstehen (ich hab ihn zum. nicht so aufgefasst).

Grüße,
André
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#211375 - 30.10.05 16:50 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: trubby]
Wolfrad
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Zitat:
daß dein Beitrag ziemlich anmaßend (zumindest jedoch voreilig) ist.

André, poltere hier nicht so los, sondern zähme deine Worte! Würdest du lesen, was ich geschrieben habe, dann würdest du erkennen, daß ich lediglich Zweifel angemeldet und die Sache hier allgemein zur Diskussion gestellt habe!

BdW: Es soll auch Leute geben, die sich im Ausdauersport auskennen...

WdA
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#211377 - 30.10.05 17:23 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
trubby
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.087
In Antwort auf: Wolfrad

Zitat:
daß dein Beitrag ziemlich anmaßend (zumindest jedoch voreilig) ist.

André, poltere hier nicht so los, sondern zähme deine Worte! Würdest du lesen, was ich geschrieben habe, dann würdest du erkennen, daß ich lediglich Zweifel angemeldet und die Sache hier allgemein zur Diskussion gestellt habe!

Wolfrad, nach meinem Empfinden war das eben etwas mehr als "lediglich Zweifel anmelden", da du m.E. öffentlich unterstellt hast, daß diese Leistung nicht freiwillig erbracht wurde (Zitat:"Ich hege Zweifel, ob der Junge dies freiwillig und mit Begeisterung vollbracht hat.") und du dir somit ohne nährere Kenntnisse ein (Vor-)Urteil darüber gebildet hast. Des weiteren hast Du dich direkt auf den benannten Beitrag bezogen, was bei mir den Eindruck einer gewissen (vorschnellen) Anklage hinterließ.

Im übrigen hat sich Hansflo auch schon früher dazu geäußert.

Abgesehen davon bin ich mir sicher, daß du mein "rumpoltern" schon vertragen wirst. Ich denke nicht, daß meine Worte ungezähm waren; sie haben nur reflektiert, wie dein Beitrag auf mich gewirkt hat.

Grüße,
André
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#211379 - 30.10.05 17:45 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
malamut
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 311
Hallo Wolfrad,

In Antwort auf: Wolfrad

André, poltere hier nicht so los, sondern zähme deine Worte! Würdest du lesen, was ich geschrieben habe, dann würdest du erkennen, daß ich lediglich Zweifel angemeldet und die Sache hier allgemein zur Diskussion gestellt habe!

Dem kann ich nicht zustimmen und finde im Gegenteil den Einwand von André berechtigt. Denn auch wenn Du die Formulierung 'Ich hege Zweifel, ob' verwendest, die formal gesehen sehr vorsichtig ist, mutiert diese inhaltlich im Zusammenhang mit dem restlichen Text doch zu einer beachtlich scharfen öffentlichen Anklage. Und für so etwas sollte man schon eine bessere Grundlage haben, finde ich.

Zur Sache: liest man den Text, so stellt man fest, dass der Junge auf den 147km nicht alleine war (sich also beliebig lange im Windschatten ausruhen konnte), und dass es mit Ausnahme der ersten 30km wohl ziemlich ausschließlich bergab ging. Setzt man eine mittlere Geschwindigkeit von 21 km/h an, die unter diesen Umständen wohl auch für einen 10jährigen nicht wirklich schweißtreibend ist, so kommt man auf 7 Stunden Fahrzeit, also im Sommer deutlich weniger als die Hälfte der hellen Zeit, d.h. es gab ausgiebig Gelegenheit für Pausen aller Art.

Ich sehe nicht, dass man von einem herzlosen Vater auf Leistungssport gedrillt sein müsste, um dies mit Freude und Stolz hinzukriegen. So sehr ich gegen einen solchen Drill bin, so wenig kann ich in dem genannten Beitrag ein Beispiel dafür entdecken.

Liebe Grüße,
Wolfgang
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#211382 - 30.10.05 17:56 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Georg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.269
Hallo Wolfrad,

meine Sohn wollte mit 10 Jahren schon von sich aus in den bei uns ansässigen Radsportverein eintreten.

Mit 13 Jahren bin ich mit ihm 600 km durch die Pyrenäen gefahren, ohne ihn unendlich zu quälen. Er fand es tatsächlich toll mit 13 Jahren auf dem Tourmalet gestanden zu haben.

Im Jahre 2004 ist er zwar wenig vorab gefahren, wollte aber unbedingt wieder mit in die Alpen. Daraus wurde der Rundkurs über 540 km in den Meeralpen.

In diesem Jahr, jetzt ist er inzwischen 17, hat er noch einen draufgelegt und ist mit mir und einem seiner Freunde 800 km, und 18000 Hm durch die Dolomiten gefahren.

Ich denke bei der richtigen Motivation ist auch bei den Kids viel drin. Sie sind wesentlich leistungsstärker als die Eltern in den meisten Fällen annehmen.

Hat aber nichts mit dem von dir erwähnten Drill im Eissport zu tun.

Gruß

Georg
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#211401 - 30.10.05 19:39 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
cyclist
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.453
Hallo Wolfrad!
Hab dazu (ebenfalls) eine etwas geteilte Meinung.
Ohne jetzt den konkreten Fall näher zu kennen, kommt es ganz auf die Vorgeschichte, die vorangegangenen Touren, auf die Gesamtkondition und vor allem auf die Motivation des Kindes (durch die Eltern, Landschaft, Wetter, etc.) an.
Ich würde hingegen schon einen solchen Fall verurteilen, wenn das Kind (hier der 10 jährige Junge) dazu nicht freiwillig (sei es auch durch vorgaukeln falscher Tatsachen = bereits gefahrener Tageskm etc.) zu gekommen ist.

Aus unserer ADFC-Mitradler Truppe hatten wir mal den anderen Fall, das der Vater von der Tochter (8 bis zuletzt 15 J.) regelmäßig motiviert werden musste, doch noch ein paar Km mitzuhalten... schockiert erstaunt grins
Höchstleistung einer solchen gemeinsamen Tagestour war ca. 110km!!!
Der Vater wollte immer wieder mit irgendwelchen "Ausreden" kommen, nach Hause zurück zu müssen... grins
Das Mädel liess sich davon aber meistens gar nicht beirren und hilet rel. locker mit uns vorne mit...

Ein anderer Fall war bei einer Moseltour, ein damals 14-jähriger Junge hielt dank der guten Motivation, durch uns Tourenleiter, guten Informationen rund um die Tour, ebenfalls besser als manch erwachsener Mitradler mit.

Aber auch negative Fälle hab ich schon erlebt, wo wir (Tourenleiter) einem Elternteil (es war glaub ich der Vater) verklickern mussten, doch lieber die Tour zu beenden bzw. abzukürzen.

Kinder sind vielfach zu mehr fähig, als wir ihnen zutrauen würden! Allerdings müssen auch die Umstände stimmen! Und auch gewisse Bedürfnisse der Kinder / des Kindes müssen beachtet werden (Ernährung, Interessen, Sehenswürdigkeiten...).

Es gibt hier einige Reiseradler, die bereits längere Touren (bezogen auf die Gesamtkilometer, nicht auf die Tageskm) mit (selbstfahrenden) erfolgreich gemeistert haben!

Schöne Grüße nach M-Stadt!
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#211404 - 30.10.05 20:16 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.858
Hallo,

ja, mein Sohn ist diese 147 km freiwillig und mit Begeisterung gefahren. Es waren relativ leichte 147 km, die ich an anderer Stelle hier im Forum bereits einmal etwas ausführlicher beschrieben habe. Die ersten 35 km gehen bergauf, auf den restlichen gut 100 km legt man 1500 Höhenmeter nach unten zurück.

Wir waren zu dritt: meine Frau, mein Sohn Florian und ich; Flo fuhr ohne Gepäck. Bei einer kleinen Kaffeepause an diesem besagten Tag nachmittags (in Ponte nelle Alpi; Nähe Belluno) haben wir überlegt, ob wir es für heute gut sein lassen oder die nächsten 25 km bis Vittório Véneto noch fahren wollen. Flo hätte sich nicht zum Bleiben überreden lassen, so begeistert war er vom Radeln und so sehr wollte er unbedingt noch weiterfahren.

Die 147 km sind übrigens nicht als Empfehlung für andere 10-jährige gedacht, sondern es ist seine höchste Tageskilometerleistung; nicht mehr und nicht weniger. Aber er ist ein gut trainierter und ausdauernder Bursche, der letztes und dieses Jahr jeweils gute 2.000 Radkilometer zurückgelegt hat; und das neben vielen Bergtouren, die wir jedes Jahr gemeinsam unternehmen.

Jeden einzelnen Kilometer und jeden Berghöhenmeter hat er freiwillig UND mit Begeisterung zurückgelegt, wobei auch viele ganz schön anstrengende Tagesetappen (um die 100 km und darüber; mit Gepäck und anstrengenden Höhenmetern) und anspruchsvolle Bergtouren dabei waren. Im übrigen haben wir immer viel Spaß dabei; quatschen über alles mögliche, haben viel zu lachen und genießen diese Tage sehr. Im Winter flitzen wir über die Pisten und genießen den Schnee.

Mir ist bewusst, dass er für sein Alter eher ungewöhnliche Leistungen vollbringt und habe mit seinem Kinderarzt, der ihn seit Geburt an kennt, darüber gesprochen und eine weitere Meinung von einem Sportmediziner dazu eingeholt.

Nichts läge mir ferner, als meine Kinder zu Leistungen "zu veranlassen", die sie überfordern würden oder wo gar Schäden zu befürchten wären. Von seiner körperlichen Leistungsfähigkeit her schafft er das alles locker; der Rest (ob es ihm gefällt oder nicht) spielt sich im Kopf ab.

Heute schläft er schon, aber vielleicht mag er in den nächsten Tagen einmal selber noch Stellung nehmen.

Hans
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#211416 - 30.10.05 21:24 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Hallo Hans

Muß herrlich sein, über 100 Km immer bergab... lach

Würde mir auch Spaß machen, bei uns (mein Sohn und ich) waren es bis jetzt nur so um die 40 Km mit viel weniger Höhenmeter als bei Euch. War schon recht entspanntes Fahren, bei mir sowieso (Stichwort, mehr Masse! grins ).

Mein Filius war damals etwas älter (aber höchstens 1 Jahr) als Deiner und die gesamte Tour knapp unter 90 Km Gesamtstrecke, könnte mir jedoch vorstellen, daß bei dem einen oder anderen Jungen durchaus noch mehr drin ist.

Hast vergessen zu erwähnen, mit welchem Radl er diese Tour gefahren und gerollt ist...einem Scott "Racing Junior". cool

Kenne es recht gut, ein klasse 24"-Jugend-MTB...dasselbe wie meine beiden Söhne fuhren!


Gruß Mario
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#211420 - 30.10.05 21:41 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
theodor
Nicht registriert
hallo Wolfrad,

Ausdauerleistungen von Kindern ist wirklich eine heikle Sache.
Ich habe ja auch einen höchst sportlichen Sohn. Seine Kletterfähigkeiten ( mit 13 Jahren VI bis VIII) sind jetzt schon deutlich besser als meine ( III + IV Gelände an den richtig hohen Bergen V an niedrigeren Kogeln, vielleicht mal eine VI im Klettergarten) je waren. Reine Ausdauerleistungen sind jedoch altersgemäß nicht sein Ding. Allerdings spielen da die pubertären Abgrenzungswünsche die entscheidende Rolle, wenn er wollte, wär er mir über!
Im Alter von 10 Jahren sind der Papa oder die Mama noch die Größten, da macht ein Kind alles nach, mit 13 eben nicht mehr. Hat sich dann so ein junger Mensch entschlossen, ausgerechnet in der Lieblingsdisziplin der Eltern diesen Konkurrenz zu machen, halte ich das nicht für gut. ER KANN SIE JA NICHT ÜBERTREFFEN, weil die Eltern eben Eltern sind und ihre Dominanz nicht durch sportliche Leistung abgebaut werden kann , sondern nur durch Erwachsenwerden.
Ich halte es für sinnvoller, junge Menschen in einem elternunabhängigen Bereich, den sie sich selbst aussuchen zu fördern.
Die Ausgangsfrage, ob 147 km für einen 10 jährigen objektiv zu viel sind, kann ich nicht beantworten. Mein Sohn würde es jedenfalls trotz zweifellos vorhandener körperlicher Fähigkeit nicht mitmachen.
Dafür habe ich mit ihm ausgemacht, daß er nächstes Jahr mich eine (einfache) Kletterroute in den Alpen führt.

Gruß

Theodor
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#211424 - 30.10.05 22:41 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Gerald H.
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 540
Also ich bin mit meinem Sohn gestern auch gefahren:

Strecke: 104 Kilometer erstaunt
Alter des Kindes: 2 Jahre, 3 1/2 Monate schockiert


zur Freiwilligkeit:
- als ich morgens meine Radhose an hatte, faßte er nur kurz an mein Bein und sagte freudestrahlend/auffordernd: "Rad faaaaaaaahrn"

zur Begeisterung:
- eine Mühle, ein Kirchturm, Kühe, Pferde und Wasserläufe wurden mit dementsprechenden Begeisterungsschreien kommentiert. Das zweimalige Dinnieren beim Wurger King schien aber ein ganz besonderes Highlight gewesen zu sein...
Gerald
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#211435 - 31.10.05 06:35 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.579
Hallo!

Allgemein zur Begeisterung von Kindern für Höchstleistungen:
Sie kann wirklich aus dem "Spass an der Freud" entstehen, wie es bei den früheren Bergsteigern gerne geheißen hat. Dann sehe ich wenig Grund, sich Sorge über die Höchstleistung zu machen.
Sie kann auch aus einem hohen (um nicht zu sagen sehr hohen bis überhöhten) Anspruchniveau im Elternhaus entstehen. (Motto: Wer nix kann, ist nix.) Dann erscheint der Leistungswille als eigener, obwohl er nur aus dem Bestreben kommt, anerkannt zu werden. Die Kinder merken das in diesem Fall genauso wenig wie die Eltern.

Nach eigenen einschlägigen Erfahrungen lasse ich meine Kinder mit meinen persönlichen sportlichen Leistungsbedürfnissen in Ruhe und lasse sie selbst aussuchen, was und wieviel sie machen wollen, und -siehe da-, mit ca. 10 Jahren haben alle wachstumsbedingt einen starken Leistungsknick und wollen lieber faul sein. (Was sich ja später wieder gibt, wenn die Eltern den Mut haben, den Kindern zu vertrauen.)
Als Kind und Jugendlicher habe ich mich geschunden, um halbwegs mithalten zu können. Natürlich habe ich mich darüber gefreut, wenn mir eine sportliche Leistung gelang, dass Bergsteigen Spass machen kann, habe ich aber erst Jahre später herausgefunden. Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. (Und ich kenne noch mehr Leute, denen es gleich gegangen ist.)

lg irg
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#211439 - 31.10.05 07:40 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: ]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.704
In Antwort auf: theodor

Hat sich dann so ein junger Mensch entschlossen, ausgerechnet in der Lieblingsdisziplin der Eltern diesen Konkurrenz zu machen, halte ich das nicht für gut. ER KANN SIE JA NICHT ÜBERTREFFEN, weil die Eltern eben Eltern sind und ihre Dominanz nicht durch sportliche Leistung abgebaut werden kann , sondern nur durch Erwachsenwerden.
Ich halte es für sinnvoller, junge Menschen in einem elternunabhängigen Bereich, den sie sich selbst aussuchen zu fördern.


Mensch Theodor, du wirst mir ja von Beitrag zu Beitrag sympatischer. schmunzel Ich finde es toll, wenn Eltern die Größe haben, es zuzulassen, dass ihr Kind sich in einem von ihnen unabhängigen Bereich profilieren kann.

Zitat:

Die Ausgangsfrage, ob 147 km für einen 10 jährigen objektiv zu viel sind, kann ich nicht beantworten. Mein Sohn würde es jedenfalls trotz zweifellos vorhandener körperlicher Fähigkeit nicht mitmachen.


Ich denke, diese Frage kann man einfach nicht objektiv beantworten, dazu sind die Kinder zu unterschiedlich. Interessanterweise hatten wir gestern aus aktuellem Anlass (ein allerhöchstens 13 jähriger, der den versammelten Erwachsenen zum Teil ordentlich gezeigt hat, wos auf dem MTB langgeht) eine ähnliche Diskussion. Meiner Ansicht nach (die sich vor allem auf meine eigenen Erfahrungen als Kind stützt) ist nicht so sehr die reine Ausdauerleistung das Problem, viele Kinder bringen da wenn sie motiviert sind wahrscheinlich mehr als ihre Eltern. Problematischer sehe ich die Konzentration. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine 147-km-Strecke komplett ohne Straßenverkehr finden kann und wenn doch ist sie wahrscheinlich fahrtechnisch nicht ohne. Ich jedenfalls hätte größte Bedenken, dass mein Kind in diesem Alter in der Lage ist, sich über einen derart langen Zeitraum verkehrsgerecht zu verhalten und ich möchte wirklich nicht mit ansehen müssen, wie es aus Unaufmerksamkeit in ein Auto rast.

Dieser Beitrag ist natürlich aus der subjektiven Sicht eines Ex-Kindes geschrieben, das nie große Probleme mit Ausdauerleistungen hatte und schon sehr früh recht lange Bergwanderungen in strammem Tempo mit den Eltern machen musste, dafür aber große mit dem Straßenverkehr. Was ich überhaupt nicht beurteilen kann ist, ob es nicht passieren kann, dass ein Kind gerade wenn es motiviert ist bzw. nur ernsthaft genug gezwungen wird sich nicht ohne es zu merken ernsthaft überfordern kann. Bei mir ist das nie eingetreten, ob das Glück oder Begabung war vermag ich nicht zu beurteilen.

Martina, die natürlich mangels eigener Kinder nicht wirklich mitreden darf, aber grundsätzlich bezüglich Sport und Kinder zu großer Zurückhaltung tendiert.
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#211442 - 31.10.05 07:46 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Alexander
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 116
Kennt jemand die besagte Strecke?
Wenns ca. 140 km bergab geht, ist das schon möglich. Wenns aber bergauf geht, habe ich da meine Bedenken das die angesprochene Strecke für nen 10-Jährigen realistisch ist.

Gruss
Alexander
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#211446 - 31.10.05 08:27 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Alexander]
Karsten(LRG)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 254
Manchmal frage ich mich echt, was an 7h Radfahren so schlimm ist: wenn das Kind die ganze Zeit im Windschatten fährt, bzw. das Tempo gemütlich ist, dann ist der Puls vielleicht so hoch wie bei ner Tageswanderung durchs Gebirge, vielleicht noch niedriger.

Der Karsten
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#211453 - 31.10.05 08:44 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Karsten(LRG)]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.704
In Antwort auf: Karsten(LRG)

Manchmal frage ich mich echt, was an 7h Radfahren so schlimm ist:


'nicht schlimm' ist noch lange nicht gleichbedeutend mit 'eine gute Idee...' Ich würde mit Sicherheit nicht das Jugendamt benachrichtigen, weil ein Kind 147 km Rad gefahren ist. Ob ich es toll finde, ist eine andere Frage.

Zitat:

wenn das Kind die ganze Zeit im Windschatten fährt, bzw. das Tempo gemütlich ist, dann ist der Puls vielleicht so hoch wie bei ner Tageswanderung durchs Gebirge, vielleicht noch niedriger.


Erstens ist der Puls nicht das alleinige Kriterium für die körperliche Belastung, zweitens kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine siebenstündige Wanderung für einen Zehnjährigen 'normal' sind. Wir sind wie gesagt früher recht viel gewandert, aber mehr als fünf bis fünfeinhalb Stunden auf den Beinen waren wir nie.

Martina

PS: gerade fällt mir ein, dass ich neulich mal wieder fremdgegangen bin und meine Nase in die 'Tour' gesteckt habe. Da war doch auch so ein Bericht, über eine relativ sportliche Radreise mit Kindern drin. Nach der Lektüre waren meine Vorurteile, dass das eben keine gute Idee ist bestätigt.
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#211498 - 31.10.05 13:50 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Martina]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.858
Hallo,

was will mir denn hier einfach nicht in meinen Kopf?

Warum sollte einem Zehnjährigen nicht Spaß machen können, was allen anderen hier im Forum großen Spaß macht?

Nochmals: die 147 km sind weder eine Empfehlung an andere Kinder, noch sind sie unsere Norm, sondern es ist die längste Tagesetappe, die Flo je gemacht hat.

Unsere sonst üblichen Tagesstrecken liegen zwischen 60 und 80 km; es sind aber auch immer weider einmal Hunderter darunter. Von der körperlichen Leistungsfähigkeit schafft er das locker und der Rest spielt sich - wie gesagt - im Kopf ab: er ist mit Freude und Begeisterung dabei.

@Dogfish: Hallo Mario, ja sein Rad ist das Scott Racing Junior; ja, es ist super und er wird es wahrscheinlich auch nächstes Jahr noch fahren.

Hans
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#211500 - 31.10.05 14:02 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
kapege.de
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 73
Ich bin im Sommer 2004 mit meinem 14-jährigen Neffen von München nach Schweden geradelt. Unsere Tagesleistung lag so um die 60 bis 100 km und wir haben's gemacht, weil wir Spaß dran hatten, nicht weil wir mussten. Aber der Neffe ist auch ein zäher Sportlertyp; sein kleiner Bruder (ein Jahr jünger) hätte nicht mal den ersten Tag überlebt. Daher kann man nicht sagen ob's gut oder schlecht ist, sondern ob es den Kindern gefällt und ob sie von sich aus mehr wollen oder nicht. Sein kleiner Bruder hat auf meine Frage, ob er auch mitkommen möchte, kategorisch abgelehnt. Und so soll's auch sein: Es ist ihre Entscheidung, die soll man respektieren. Nach einem "Papa/Mama ich mag' nicht mehr!" sucht man sich halt einen Zeltplatz etc. und genießt den langen Nachmittag. Da hilft es, wenn man die Reise möglichst nicht plant, sondern "ins Blaue" radelt und nur ein Ziel hat (z.B. Schweden). Wann und ob man da ankommt, sollte nicht so wichtig sein. Geht die Zeit aus, dreht man halt um und sagt, "aber wir haben's wenigstens pobiert!".
Peter

KaPeGe: Mit der Lizenz zum Klugscheißen
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#211505 - 31.10.05 14:10 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Rainer211
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 20
Hallo,
ich habe zwei Söhne, inzwischen 12 und 10 Jahre alt.
Mit beiden habe ich schon einige Radtouren gemacht. Die erste mit dem großen ging über drei Tage entlang dem Dortmund-Ems-Kanal. Damals war er kurz vor dem 7. Geburtstag, wir sind in den drei Tagen 178 km gefahren und hatten einen Mordsspaß
Ein Jahr später (mit 7 3/4) war die Tour schon 10 Tage und über 500 km lang. Auch von dieser Tour hat Sohnemann lange geschwärmt. Bis heute sind wir jedes Jahr eine Tour geradelt, allerdings mit Tagesetappen von max. 60/70 km. Eine Ausnahme waren einmal (Planungsfehler) 80km mit 8 3/4 Jahren.
Bei sämtlichen Touren steckte kein Zwang dahinter !!
Allerdings ist Sohnemann recht sportlich, 3x pro Woche Fussball im Verein, und hat einfach Spaß an der Bewegung.

Der kleine hatte seine erste 3-Tages-Tour ebenfalls kurz vor dem 7. Geburtstag. Auch er ist danach noch weitere Touren gefahren. Allerdings hat er daran keinen rechten Spaß entwickelt und ist dieses Jahr lieber bei der Oma geblieben. Hab' ich auch kein Problem damit.

Für mich steht fest, dass es keine allgemeingültige Aussage geben kann. Ein Kind hat Spaß daran, andere nicht. Es gibt Kinder, die können sich stundenlang mit einer Sache beschäftigen, andere brauchen ständig etwas neues.

Und darauf muss man halt als Elternteil Rücksicht nehmen.

Eins haben wir allerdings nie gemacht: Wir sind nicht viele Stunden am Stück nur blindlings durch die Gegend gerast. Es gibt häufig etwas am Wegrand zu entdecken, sei es eine Burg, ein Museum (große Hits waren das Schokoladenmuseum in Köln und ein Heimatmuseum im Spreewald) oder sonstiges (z.B. Sommerrodelbahn).
Und das Gepäck habe natürlich auch hauptsächlich ich auf dem Rad, auch wenn das manchmal etwas anders aussieht, weil der Kurze die Kopfkissen oder seinen Schlafsack hat, was halt voluminös aber leicht ist.
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#211539 - 31.10.05 17:19 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Wolfrad]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.858
Hallo Wolfrad,

die 147 km waren der reinste Klacks und es hat mir total Spaß gemacht. Meine Eltern haben mich nicht gezwungen.

Viele Grüße Florian (jetzt 11 Jahre alt)
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#211540 - 31.10.05 17:24 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.858
Hallo Leute,

so, jetzt haben wir den Salat; Flo hat den Ausgangsthread noch einmal gelesen, wo von viel höheren Kilometerzahlen die Rede ist und das hat ihn hungrig gemacht und nach Rom möchte er nun auch noch radeln.

Außerdem musste er ziemlich lachen über manche Meinungen hier.

Hans
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#211541 - 31.10.05 17:39 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Hi Florian

Wenn es dann nach Rom geht...pack's langsam an. grins

Und ganz wichtig: Gib Deinem Papa später noch die Chance mitzuhalten... zwinker

Ich spreche da aus Erfahrung.

Wünsch Euch noch viele schöne Touren!


Gruß Mario

PS: Du, Flo: Was für ein Rad würde Dir als nächstes denn gefallen?

Geändert von dogfish (31.10.05 17:39)
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#211542 - 31.10.05 17:47 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: dogfish]
Crosswind
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 458
In Antwort auf: dogfish

PS: Du, Flo: Was für ein Rad würde Dir als nächstes denn gefallen?


Hey Mario, jetzt kriegst Du aber sicher Ärger von Hans, wenn Du dem jungen Mann schon ein Norwid andrehen willst...aber ich bin mir sicher er entscheidet sich auch eher für ein "jüngeres" Rad, gell Flo? grins

@Flo: Mach weiter so!

Gruß
Philip

(der sich auch nicht bremsen lies, als er noch jung war) bäh
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Off-topic #211543 - 31.10.05 17:50 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Crosswind]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Hey, Phil

Ich will dem jungen Mann gar nix andrehen...mich interessieren bloß s e i n e Wünsche in Sachen Radl. schmunzel

Gruß Mario
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#211544 - 31.10.05 17:54 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: dogfish]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.858
Hi dogfish,

ich würde einmal sagen, ein Rennrad von Scott-USA mit Shimano-Ultegra Vollbestückung oder ein Mountainbike von Cube, Scott oder Simplon mit einer Shimano XTR.

Florian
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Off-topic #211546 - 31.10.05 18:06 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Nicht schlecht, Herr Specht... lach


Eins der Räder schon mal in echt gesehen?

Sind ja doch recht verschieden.

Aber alles erste Sahne! cool

XTR hatte ich auch schon mal, wirklich klasse, bloß ein bisserl teuer geworden...

Aber hast auch noch etwas Zeit, bis sowas vielleicht mal unter'm Christbaum steht, gell?


Das Scott Racing macht natürlich süchtig. zwinker


Gruß Mario
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#211547 - 31.10.05 18:19 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: ]
BikeZombie
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Hallo, Theodor!
Ich fand als Fünfjähriger zu meinem (elternunabhängigen) Hobby, dem Radfahren. Zwar war meine Mutter damals die eigentliche ''treibende Kraft'', doch man musste mich wirklich nicht auf´s Rad zwingen. Sondern eher ´runter. . .
Erst als ich ca. neun Jahre alt war, legte sich auch mein Vater ein billiges 28er ''Tourenrad'' zu (mit Torpedo-Jet-Eingang-Rücktrittnabe, die Muffen waren imitiert - Baumarktschrott würde man heute sagen). Ich hatte inzwischen ein 20''-Klapprad, mit dem ich direkt am ersten ''Tacho-Tag'' 43km nur in unserer Straße fuhr.
Es folgten viele 30-40km-(Nachmit-)Tagestouren - mit Vati als ''Tour-Guide''. Als ich mit elf einen der in den 70ern angesagten ''Halbrenner'' (26'', leider nur 5-Gang-Kettenschaltung) bekam, wurden die Touren länger (70-90km), obwohl sie mir oft nicht lang genug waren. Papa war ziemlicher Kettenraucher, und so sah ich´s ihm nach.
Zwischenzeitlich hatte ich mit drei Schulkollegen einen ''Fahrrad-Touren-Club'' gegründet, und als ich mit 14 Jahren meinen Traum (3-Gang-Hollandrad) erfüllt bekam, ging es richtig los. Anfang Juli ´78 forderte ich Papa auf, mit mir doch mal eine richtig lange Tagestour zu fahren. Es ging Duisburg - Roermond (NL) - Duisburg, das waren 161km. Ich erinnere mich daran, dass ich zum Ende der Tour noch den Kilometer voll fuhr, denn es waren ''nur'' 160, noch was km. Und auch daran, dass Vater auf den letzten 30-40km ein Bein beim Treten immer durch Drücken mit der Hand unterstützen musste, weil er Knieprobleme hatte.
Eine Woche später fuhren wir zu Verwandten nach Holland - einen Tag hin (123km), ein Ruhetag, dann zurück (121km). Und danach hatte Vater ''keinen Bock mehr''. Allein durfte ich solche Exkursionen nicht unternehmen. Mit meinen Kumpels veranstaltete ich kleine Trials (mit Hollandrädern schockiert !!!), Slow-Races und ''Bergtraining'' am steilsten Hügel (9% auf ca. 500m) der Gegend. Als die längeren Touren (ich war inzwischen 16) gerade wieder aufzuleben begannen, begann ich meine Ausbildung und andere Interessen standen im Vordergrund. . .
Die Liebe zum Fahrrad war latent immer noch vorhanden, aber es fanden sich keine Mitstreiter. Worauf ich hinaus will?!? Wäre meine unbändige Fahrrad-Gier in jungen Jahren entsprechend gestillt worden, hätte. . .wäre. . .wenn. . . Es gibt also auch Kinder, die drillen sich irgendwie selbst - ohne dadurch ein Elternteil vom ''Autoritätsthron'' stoßen zu wollen. Mein Vater genoss schon allein deshalb meinen vollen Respekt, weil er mein Rad immer wieder repariert bekam. . . grins
Gruß, Paule
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#211566 - 31.10.05 21:58 Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Rainer211]
PetraClaudia
Nicht registriert
Hallo,

komisch, wieso sind die Kids, die so weite Strecken fahren, denn fast alles Jungs? Ist das so ne Männersache (Vater mit Sohnemann?) Oder gibts auch mal Mutter+Tochterfrau? Und wie weit fahren die dann?

Ich habe überhaupt erst mit 12 oder 13 Radfahren gelernt und meine ersten Touren mit 16 gemacht, zähle also nicht.
Petra
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Off-topic #211572 - 31.10.05 22:31 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
Phoenix
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In Antwort auf: Hansflo

mit einer Shimano XTR.


Hallo Namensvetter!

Du willst keine XTR! Do willst auch keine Rohloff!

Du willst eine SRAM X.0! zwinker grins


SCNR peinlich

Happy trails
Florian
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#211574 - 31.10.05 23:11 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Hansflo
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In Antwort auf: PetraClaudia

Hallo,

komisch, wieso sind die Kids, die so weite Strecken fahren, denn fast alles Jungs? Ist das so ne Männersache (Vater mit Sohnemann?) Oder gibts auch mal Mutter+Tochterfrau? Und wie weit fahren die dann?



Hallo Petra,

es gibt Hoffnung: Flo hat eine Schwester, die gerade vier Jahre alt geworden ist. Ich habe sie in den letzten beiden Jahren gute 3.000 km im Anhänger hinter mir hergezogen und damit den Grundstein gelegt für große eigene Radtouren. In sechs Jahren werde ich berichten, wie lang IHRE Tagesetappen sind.

Hans
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#211595 - 01.11.05 08:37 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Deul
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Auch Töchter sind zäh.

Meine Grosse hat so 125 km in Wetterau und Vogelsberg auf der kladde, damals war sie 16 und nachher wahnsinnig stolz, dass sie es geschafft hatte.

Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#211664 - 01.11.05 15:18 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Hansflo]
ChrisTine
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Hallo lach

Zitat:
In sechs Jahren werde ich berichten, wie lang IHRE Tagesetappen sind.


Tja, doch geheime Wünsche?

Vielleicht geht sie dann lieber zum Ballett listig
Das gehört dann in 6 Jahren unter Dies&Das grins



Ich freu mich für jedes Kind, dass gesundheitlich, mental und vorallem mit viel Spaß und Freude solche Leistungen erbringt.
Also Respekt an Deine Sohn!!!

Leider wirken seine eigenen Worte: "kleiner Klacks", dann schon etwas überheblich und Deine Worte, dass er über so manche Meinungen lachen musste ebenso. Er scheint damit super erwachsen. Ist er nicht.
Ich fand keinen der Beiträge lächerlich. Auch die Kritiken nicht.
Jeder macht sich zum Thema Gedanken und muss mit Euch nicht konform gehen. Die Wortwahl ist ein anderes Pflaster.

Ich habe in vielen Jahren Kidsarbeit im Sport so manchen "kämpfen und fallen" sehen. Eltern erlebt, deren Ehrgeiz die Kinder "erstickt" haben. Eltern gesehen, die mit viel Behutsamkeit und Humor ihre Kinder haben zu Top-Sportlern werden lassen.
(Ein Mädchen spielt inzwischen in der Fußball Nationalmannschaft U20/ehemalige Mitspielerin im Team meines Sohnes bis zur D-Jugend).

Das schreibe ich nur, damit Du siehst, ein bisschen Materie der Bewegung grins ist da.


Was ich aus Deinen Postings heraus lese, ist, dass im Unterbewusstsein doch ein leichtes Lenken und Leiten da ist.
Irren ist menschlich, darum lege ich mich nicht fest.
Es macht mir aber schon bewusst, dass Eltern oft nicht merken, dass sie in ihre Kinder hineinprojezieren. Man merkt es nur nicht oder gibt es nicht zu. Du schreibst ja selbst von Grundsteinlegung. Nun, wer wünscht sich nicht, dass er auch noch beim Richtfest dabei ist zwinker


Ich wünsche Euch noch viele, schöne Touren!

Grüße, Chris

Geändert von ChrisTine (01.11.05 15:27)
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#211677 - 01.11.05 16:34 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ChrisTine]
Hansflo
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Hallo Christine,

In Antwort auf: ChrisTine

Tja, doch geheime Wünsche?
Grüße, Chris

nein, keine geheimen, sondern ganz offene Wünsche. Ich möchte auch in sechs Jahren noch selber gerne und viel radeln und es würde mich sehr freuen, wenn meine Tochter mit der gleichen Begeisterung mitmacht wie bis jetzt mein Sohn.

Wenn sie sich für Ballett entscheidet und Talent dafür hat, werde ich ihr das genau so ermöglichen, wie ich meinen Sohn bei seinem Volleyballsport unterstütze. Ääähm, nur zur Klarstellung: weder spiele ich selber Volleyball, noch tanze ich Ballett.


In Antwort auf: ChrisTine

Leider wirken seine eigenen Worte: "kleiner Klacks", dann schon etwas überheblich und Deine Worte, dass er über so manche Meinungen lachen musste ebenso. Er scheint damit super erwachsen. Ist er nicht.

Richtig, er ist nicht erwachsen und wahrscheinlich hat er deswegen wie ein Kind locker hingeschrieben, was er sich gedacht hat. Er hat diese Tour mit anderen verglichen, die wir gemeinsam gemacht haben und da wars wirklich ein Klacks. Wesentlich anstrengender waren (nach seiner und meiner Meinung) beispielsweise zwei Tagesetappen auf der Ennsradroute (vor allem durchs Gesäuse), die zwar nur jeweils 110 und 120 km waren, aber mit vielen vielen Höhenmetern. Auch den Großglockner haben wir beide wesentlich anstrengender empfunden als die 147 km auf unserer Venedigfahrt.


In Antwort auf: ChrisTine

Ich habe in vielen Jahren Kidsarbeit im Sport so manchen "kämpfen und fallen" sehen. Eltern erlebt, deren Ehrgeiz die Kinder "erstickt" haben. Eltern gesehen, die mit viel Behutsamkeit und Humor ihre Kinder haben zu Top-Sportlern werden lassen.

wir betreiben beide keinen Leistungssport und wir haben keinen besonderen Ehrgeiz in eine bestimmte Richtung, aber wir haben Spaß am Radeln und genießen diese gemeinsamen Tage in Bewegung. Das sind praktisch ausnahmslos herrliche und gute Tage für uns als Familie.


In Antwort auf: ChrisTine

Was ich aus Deinen Postings heraus lese, ist, dass im Unterbewusstsein doch ein leichtes Lenken und Leiten da ist.

weder ist mein Lenken und Leiten leicht, noch geschieht es im Unterbewusstsein. Ich bin der Vater meiner Kinder und damit einer der Hauptverantwortlichen für deren Erziehung und für die Gestaltung ihres Umfeldes. Unsere (mit "unser" meine ich meine Frau und mich) Kinder wachsen in UNSERER Welt auf und unseren Kindern geben wir UNSERE Werte mit.
Die Freude an der Bewegung in der freien Natur ist dabei bei weitem nicht das wichtigste, aber es ist schön, dass unsere Kinder das so übernommen haben und mit so viel Begeisterung dabei sind.

Schöne Grüße, Hans
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#211680 - 01.11.05 16:54 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Hansflo]
ChrisTine
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Hallo Hans

danke für Dein Statement. Ich weiss jetzt Bescheid. So für mich zwinker


Grüße, Chris
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#211735 - 01.11.05 21:13 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Rainer211
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Hallo PetraClaudia,
es tut mir leid, aber ich habe halt nur Jungs zwinker und daran wird sich auch nichts mehr ändern, da die Familienplanung abgeschlossen ist.
peinlich
Meine Frau war auf den jeweils ersten Touren der Kinder nicht dabei, da sie auf den jeweils anderen aufgepasst hat. Bei der ersten Tour des Großen war der Kleine noch zu jung und er sollte 2 Jahre später auch mal eine Tour mit Papa allein machen können/dürfen.

Bei zwei großen Touren ist meine Frau mitgefahren, sie hatte aber keinen allzu großen Spaß daran entwickelt.
Dieses Jahr hatte sie keinen Urlaub bekommen, deswegen war ich mit den Kindern allein verreist.

Ein Problem welches ich bei vielen Frauen und wahrscheinlich Mädchen, sehe (nicht bei allen, ihr braucht mir deshalb keinen Chauvinismus o.ä. vorzuwerfen) ist , dass bei Frauen eher ein gewisser Hang zu Komfort gegeben ist. Ein solcher verträgt sich nur schlecht mit derartigen Urlauben.

Bei mehreren Jugendfahrten die ich begleiten durfte (Fußball, nicht Fahrrad) kamen die Jungs mit den absolut nötigsten Hygieneartikeln, und Kleidungsstücken aus. Die mitgereisten Frauen (der Trainer oder Mütter) hatten nicht nur die dickeren Kulturtaschen sondern auch die umfangreichere Garderobe dabei.

Wenn ich meine Fahrradtaschen fülle, kommt da kein Bademantel, Haarspray, 3. Paar Schuhe etc. hinein. Bei meinem Schatz schon. Deshalb hatte sie seinerzeit auch mehr Gepäck auf dem Rad als ich, obwohl ich das Familienzelt und die Klamotten vom Kleinen zusätzlich zu meinem Zeug durch die Gegend fuhr.

Gilt wie, gesagt nicht für jedes weibliche Geschöpf und sicherlich auch für einige Männer, aber tendenziell halt eher für Frauen und deshalb fahren tendenziell wahrscheinlich auch Männer auf größere Tour.
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#211764 - 02.11.05 07:20 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: dogfish]
Hansflo
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In Antwort auf: dogfish

Muß herrlich sein, über 100 Km immer bergab... lach


In Antwort auf: Alexander

Kennt jemand die besagte Strecke? Wenns ca. 140 km bergab geht, ist das schon möglich.


Hallo, nochmals kurz zur Strecke. Leider geht es nicht wirklich 100 oder 140 km schön bergab. Die ersten 35 km geht es stetig bergauf; von Seehöhe 1.100 (Sillian) auf 1530 (Passo Cimabanche), danach gibt es rasante Abfahrten, bei denen man die schöne Höhe wieder sehr schnell verliert und viele wunderbare Abschnitte auf der Trasse der alten Dolomiteneisenbahn mit stetigem sehr angenehmen Gefälle.

Ab Pieve di Cadore folgt man für ein paar Dutzend Kilometer auf einer alten Staatsstraße dem/r Piave (praktisch ohne Steigung oder Gefälle), ziemlich zum Tagesende ist noch eine ziemlich gemeine Höhe (Sella di Fadalta, 468 m NN) zu überqueren, bevor man endgültig in die Ebene hinunterrauscht (Vittório Véneto, 140 m NN).

Eine wunderbare Tagestour!!!

Hans und Flo
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#211772 - 02.11.05 07:51 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Martina
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Hallo Petra,

wenn meine Eltern Fahrradfreaks gewesen wären, wäre ich wahrscheinlich so ein Mädchen geworden. Aber als 10 war, dachten wir alle, dass Rad fahren eine aussterbende Bewegungsform ist. Und so sind wir halt gewandert.

Martina
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Off-topic #211780 - 02.11.05 08:33 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Rainer211]
rado
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In Antwort auf: Rainer211

Wenn ich meine Fahrradtaschen fülle, kommt da kein Bademantel, Haarspray, 3. Paar Schuhe etc. hinein. Bei meinem Schatz schon.

Ich mußte schmunzeln, als ich das gelesen habe. Damit habe ich mich ebenfalls auf Radtour abgefunden. Frauen sind anders, wenn Barbie duscht, dann hat das was mit Wellness (sich verwöhnen und sich erfrischen) zu tun und nicht ausschließlich nur mit Körperreinigung. Sie braucht unbedingt ein großes Badehandtuch, warum, wenn ein kleines 'ultralite Mikrofasertuch', das ich benutze, es auch tut? Inzwischen habe ich mich damit abgefunden und gönne es ihr, eh nicht zu ändern. Duschen, Ausruhen und Sich-Pflegen dauert eben dann lange. Auch lasse ich sie das Bett im Zelt (und zuhause) machen, sowie Frühstück. Vielleicht ist das auch gut so, sonst würde ich nie Zeit zum Relaxen finden. Und Relaxen (Ausruhen und Genießen) ist ein wichtiger Aspekt des Wohlempfindens, wenn auf Radtour und sonst! Frauen sind eben so.

Gruß,
Bernd & Barbie (happy bike trails..!)
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#211788 - 02.11.05 08:52 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Rainer211]
Martina
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In Antwort auf: Rainer211


Bei mehreren Jugendfahrten die ich begleiten durfte (Fußball, nicht Fahrrad) kamen die Jungs mit den absolut nötigsten Hygieneartikeln, und Kleidungsstücken aus. Die mitgereisten Frauen (der Trainer oder Mütter) hatten nicht nur die dickeren Kulturtaschen sondern auch die umfangreichere Garderobe dabei.



Naja, Jungs mit erwachsenen Frauen zu vergleichen ist nicht ganz fair. Bis zu einem bestimmten Alter (und im Thread gings ursprünglich um 10jährige), kommen wohl alle Kinder problemlos ohne Hygieneartikel aus, wenn man sie nur lässt. zwinker Und in der Pubertät gibts bei beiden Geschlechtern recht eitle Persönchen, so zumindest mein Eindruck.

Zitat:

Wenn ich meine Fahrradtaschen fülle, kommt da kein Bademantel, Haarspray, 3. Paar Schuhe etc. hinein. Bei meinem Schatz schon.


*Das* Problem lässt sich ganz einfach lösen: übernachte nur in guten Hotels, da gibt es Bademäntel und Kosmetikartikel. cool
Mal im Ernst: ich finde, du bringst da schon ziemliche Klischees rüber. Bei erwachsenen Frauen mögen deine Beobachtungen zutreffen, aber bei Kindern (Jungs wie Mädchen) ist das doch sehr stark eine Frage der Erziehung bzw. eine Frage dessen, was sie vorgelebt kriegen.

Martina
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#211800 - 02.11.05 09:15 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Martina]
Hansflo
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Hallo,

ich kenn mich bei Frauen nicht besonders gut aus; auch meine eigene gibt mir immer wieder unlösbare Rätsel auf, aber auf unseren Radwochen ist klar: wir haben vier Ortlieb Backroller und davon ist jeweils eine pro Person: Frau, Mann, Kind groß, Kind klein.

Im Anhänger neben der Kleinen hat zusätzlich ein großer Rucksack Platz, wo allerlei Kleinkram Platz finden muss: Picknick-Decke und Badesachen, Tagesverpflegung usw.

In diesem Sommer hatten wir erstmals den Luxus von zwei zusätzlichen Ortlieb-Frontrollers (auf dem Gepäcksträger des Fast-Elfjährigen) und konnten etwas großzügiger mit dem Stauraum umgehen: in einer Frontroller war die Tagesverpflegung, in der zweiten landete die Regenbekleidung. So mussten wir bei dem Wechselwetter immer nur EINE Tasche auf- und zumachen.

Aber vom Prinzip her sind wir uns treu geblieben: eine Tasche pro Person; unabhängig von Geschlecht oder Alter.

Übernachtet wird grundsätzlich in 0halbwegs guten Hotels; DAS ist ein Zugeständnis an die Bedürfnisse der weiblichen Familienhälfte (wird aber auch von der männlichen Hälfte genossen).

Hans
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#211818 - 02.11.05 10:14 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Martina]
PetraClaudia
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In Antwort auf: Martina

[Mal im Ernst: ich finde, du bringst da schon ziemliche Klischees rüber. Bei erwachsenen Frauen mögen deine Beobachtungen zutreffen, aber bei Kindern (Jungs wie Mädchen) ist das doch sehr stark eine Frage der Erziehung bzw. eine Frage dessen, was sie vorgelebt kriegen.


Hallo Martina,

ja, das finde ich auch! Ich war vielleicht mal als Mädchen in Pubertät für einige Zeit so, jetzt schleppe ich zwar auch Luxus auf Radtour mit mir rum, aber bestimmt keinen Bademantel, sondern eher ein dickes Buch. Und ok, einen Crinklerock. Meine zeitweilige Begleiterin auf meiner Schottlandtour war eher minimalistisch. Und meine anderen radfahrenden Freundinnen sind auch so.

Sind wir jetzt keine richtigen Frauen? Weil (echte?) Frauen doch einen Bademantel brauchen und überhaupt so ganz anders sind zwinker , eben ein Mirakel für die Männerwelt.

Ich denke, ein Mann, der eine Frau mit "Bademantel auf Tour" hat, hat sich diese Frau nicht ohne Grund ausgesucht. Und wenn sie dann noch lieber daheim bleibt und auf die Kinder aufpasst, ist es für ihn doch auch ganz bequem, gell. Ich finde es nur schade für die Töchter, die dann mal wieder kein weibliches radfahrendes Vorbild haben.

Petra, deren Mutter nicht Rad fahren kann (die aber mit 65 noch 20km-Wanderungen machte)

Geändert von PetraClaudia (02.11.05 10:52)
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Off-topic #211829 - 02.11.05 11:26 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Flachfahrer
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Beiträge: 4.455
In Antwort auf: PetraClaudia

Ich denke, ein Mann, der eine Frau mit "Bademantel auf Tour" hat, hat sich diese Frau nicht ohne Grund ausgesucht.


das kennt man(n) ja ...
da will man(n) nur was vorbeibringen und dann öffnet sie im bademantel ... das ist durchaus ein grund. grins

[duckundweg]

ein etwas geschlechterdebattenamüsierter flachfahrer
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#211838 - 02.11.05 12:01 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Flachfahrer]
PetraClaudia
Nicht registriert
In Antwort auf: Flachfahrer

In Antwort auf: PetraClaudia

Ich denke, ein Mann, der eine Frau mit "Bademantel auf Tour" hat, hat sich diese Frau nicht ohne Grund ausgesucht.


das kennt man(n) ja ...
da will man(n) nur was vorbeibringen und dann öffnet sie im bademantel ... das ist durchaus ein grund. grins


*Polemik an* genau. Sie sucht halt einen, der ihren Lebensunterhalt bestreitet und nennt das dann "Liebe". *Polemik aus*

Ok, und um wieder auf eine sachliche Ebene zu kommen: Wir sind uns wohl alle darin einig, dass das elterliche Vorbild für Kinder (sagen wir bis ca 11 Jahre) eine maßgebliche Rolle spielt.
Auch Hansens Super-Floh wäre von allein nie auf die Idee gekommen, mal eben 140km abzustrampeln. Wenn die Mädchen nur sehen, wie sich ihre Mütter lieber die Zehnägel lackieren, damit sie auch schön attraktiv sind, dann werden sie ihnen nacheifern und eben nicht (gern) auf Radtouren gehen. Verona Feldbusch auf Radtour, das geht halt nicht.

Diese Geschlechterrollensache hat also sehr viel mit der Ausdauerleistung von Kindern zu tun. Wie gesagt, elterliches Vorbild oder zumindest die (auch unbewusste) Einstellung dazu ist alles.

Genug für nun,
Petra
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#211844 - 02.11.05 12:13 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
bikebiene
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Zitat:
Wenn die Mädchen nur sehen, wie sich ihre Mütter lieber die Zehnägel lackieren, damit sie auch schön attraktiv sind, dann werden sie ihnen nacheifern und eben nicht (gern) auf Radtouren gehen. Verona Feldbusch auf Radtour, das geht halt nicht.

So einfach ist das leider auch nicht
ich z.B. habe mir glaub ich vielleicht einmal in meinem Leben die Zehennägel lackiert, wenn überhaupt und das muß so um mein 14. Lebensjahr rum gewesen sein cool -> mußte das mal ausprobieren grins
obwohl meine Töchter das also von mir überhaupt nicht kennen, ist z.B. die ältere sehr auf ihr Äußeres bedacht und fällt auch öfters mal in den Farbkasten grins
Zur Zeit findet sie es auch eher peinlich, mit viel Gepäck am Rad durch die Lande zu fahren peinlich was nicht heißt, daß sie überhaupt nicht mehr Rad fahren mag.
Aber wir akzeptieren das und seit diesem Jahr braucht sie auch nicht mehr mit uns in den Urlaub zu fahren (sie ist inzwischen 16) Die paar Tage in Kipfenberg werden sicher für längere Zeit die letzte Radreise gewesen sein, die sie gemacht hat. Müssen wir akzeptieren. Aber sie hat in den vielen Jahren des gemeinsamen Urlaubs mit uns sicher viel gelernt, daß ein schöner Urlaub nicht vom Preis abhängt. Daß man mit der Natur achtsam umgeht, daß Bewegung Spaß machen kann hoffentlich auch.

Wie sie ihre Urlaube später gestaltet, ist ihre Sache, kennengelernt hat sie jedenfalls viele Alternativen zum Pauschalurlaub.
Bikebiene
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#211845 - 02.11.05 12:14 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Flachfahrer]
Wolfrad
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Themenersteller
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Zitat:
... und dann öffnet sie im bademantel ...

... wenn es wenigstens eine Eislaufmutti wäre, hätten wir den Bezug zum Thema wiedergefunden.

Interessant, daß sich niemand mit den Erscheinungen "Eislaufmutter" und "Marathonvater", so im Eingangsbeitrag erwähnt, auseinandergesetzt hat.

WdA
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#211847 - 02.11.05 12:22 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Wolfrad]
Martina
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In Antwort auf: Wolfrad

Interessant, daß sich niemand mit den Erscheinungen "Eislaufmutter" und "Marathonvater", so im Eingangsbeitrag erwähnt, auseinandergesetzt hat.



mich würde eine Auseinandersetzung damit ungemein reizen, ich befürchte aber, dass ich auch da nur Klischees beitragen kann. Außerdem weiss ich nicht, inwieweit da schlichter und ergreifendender Neid in meinen Beurteilungen eine Rolle spielt. Ich war in keiner außerschulischen Aktivität so gut, dass ich als 'Opfer' einer 'Eislaufmutter' o.ä. in Frage gekommen wäre.

Martina
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#211851 - 02.11.05 13:20 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Martina]
ChrisTine
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Hallo schmunzel

Eislaufmütter und Marathonväter wird es immer geben. Das sind keine Modeerscheinungen und die Ursachen dafür sind sehr verschieden. Manchmal ist es der ehemalige eigene "Karriereabbruch", der beim Kind natürlich nicht erfolgen soll. Oft auch das Erkennen von Talent beim Kind, aber nicht erfassen, ob alle anderen Umstände dazu passen oder halt viele andere "Motive".

Viel schlimmer finde ich das übertriebene Nutzen vom Überangebot. Es gibt Kinder, die können einen Marienkäfer nicht mehr von ner Biene unterscheiden (ist jetzt übertrieben formuliert), hängen aber jeden Tag in einem anderen Event herum.
Mo. Badminton, Die. Musikschule, Mi. DLRG, Do. Fußball, Frei. Badminton und danach nochmal Fußball. Es ist kein Einzelfall, nur die Events unterscheiden sich in Sportarten oder Schulen (Musik/Kunst...) u.a. Ich habe auch etliche Handballspieler noch dazwischen. (Wenn man dann noch den anschließenden Besuch beim Pater, Jungschar usw. dazu zählt......na heidewitzka, die Luft wird dünn).
Da meist in Mannschaften gespielt wird, kommen mindestens die Samstage noch dazu.
Erschreckend , ich rede von Kids im Alter von 7-12 Jahren.
So ab 14 kommen die Liebschaften und das Mopped grins , da schränkt sich so mancher ein.

@Wolfrad
Sicher gehört das nicht zu Deinem Thema, Wolfrad. Aber ich denke schon, dass benannte Mütter und Väter eher noch Aussnahmeerscheinungen sind. Das von mir erwähnte "Treiben" beobachte ich jetzt schon viele Jahre und nur im Freundeskreis lässt sich so mancher "mit sich reden". Wenn ich es überhaupt in Betracht ziehe.

Dazu kommt noch, dass es Eltern gibt, die diese nachmittäglichen Events nutzen, um sich vom Kind zu "befreien". Klingt sicher hart, aber in einigen Fällen sehe ich es nicht anders. Da stehen die Kids schon 30min eher vor der Halle, abgesetzt vom Mama-Taxi. Und das nicht nur gestern oder heute.....nein, auffällig immer. Sie stehen nach dem Training auch und warten auf Abhole. Da sind alle anderen Kinder längst nach Hause und die Halle abgeschlossen.

Mal abgesehen davon, dass viele Mütter (sie sind es ja meist) über diese viele Fahrerei klagen.

Sorry, vielleicht habe ich mir jetzt auch nur mal bissel Luft gemacht! wirr traurig


Grüße, Chris

Geändert von ChrisTine (02.11.05 13:27)
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#211858 - 02.11.05 14:15 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: cyclist]
Der Uwe
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Beiträge: 155
Unser Sohn möchte auch unbedingt Rennrad fahren. Er hat schon Leistungen von 60 km am Tag gefahren - freiwillig und mit Bergen. Er ist acht Jahre alt.
Gleichwohl - wir haben mit einem Radsportler gesprochen und demnach ist der Radsport frühestens ab 11 Jahre zu empfehlen.
Also genießen wir die Zeit, wo ihm das Radfahren Spaß macht und fahren die Kilometer, die er auch mit Spaß absolviert.

Auch wenn die kleinen Jungs wie Mädels sehr leistungsfähig sind, sollten die Ausdauerleistung wirklich vom Spaßfaktor abhängen und keinesfalls schon in Richtung Leistungssport gefördert werden (da der Körper und Geist noch in der Entwicklung befindet kann man den Ausdauersportler von morgen nicht vorprogrammiert werden).
Radfahren macht Spaß
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#211893 - 02.11.05 16:42 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
Falk
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Zitat:
Die ersten 35 km geht es stetig bergauf; von Seehöhe 1.100 (Sillian) auf 1530 (Passo Cimabanche), danach gibt es rasante Abfahrten, bei denen man die schöne Höhe wieder sehr schnell verliert und viele wunderbare Abschnitte auf der Trasse der alten Dolomiteneisenbahn mit stetigem sehr angenehmen Gefälle.

Donnerwetter, dass Ihr in der Ebene weitergefahren seid. Ich hatte in Nove die Nase voll und bin in einen zufällig gerade kommenden Zug gestiegen. Das Planum der Ampezzanerbahn ist wirklich eine tolle Strecke, vor allem ab Schluderbach. Kommt man jetzt da drauf weiter als bis Cortina? 1998 musste ich dort auf die unschöne Straße. (ist hier nachzulesen, unter Touren/Reiseberichte, dann ganz unten, leider lässt es sich nicht direkt verlinken)
[/Eigenwerbung].

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#211900 - 02.11.05 17:06 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Wolfrad]
theodor
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In Antwort auf: Wolfrad

Zitat:
... und dann öffnet sie im bademantel ...

... wenn es wenigstens eine Eislaufmutti wäre, hätten wir den Bezug zum Thema wiedergefunden.

Interessant, daß sich niemand mit den Erscheinungen "Eislaufmutter" und "Marathonvater", so im Eingangsbeitrag erwähnt, auseinandergesetzt hat.

WdA


Na ja, ein bißchen was habe ich ja in meinem Beitrag dazu angedeutet. Bis zur Pubertät hin sind doch im allgemeinen Mama und Papa ( sofern beide vorhanden ) noch die Größten.
Wenn diese dann, egal welche(r), ihre eigenen unerfüllten Karrierewünsche bewußt oder unbewußt aufs Kind übertragen, kann es zu den berüchtigten überfordernden Eisllaufmuttis und Tennispapis kommen. Ist dann beim Kind noch ein gewisses Talent vorhanden, landet es womöglich in der eisenharten Mühle des Hochleistungssports , mit den bekannten Folgen:
Verlust eines Teils der Kindheit und der Jugend, nicht wiedergutzumachende psychische und körperliche Schäden.
Im übrigen übertragen alle Eltern unerfüllte Wünsche auf die Kinder, wer wollte nicht erfolgreichen, zufriedenen, eventuell berühmten Nachwuchs. Ein(e) Physiknobelpreisträger(In) oder Schachweltmeister(in) z.B. in der Familie wär doch so übel nicht. Vernünftigerweise zügeln sich die meisten Eltern, weil sie nicht hartherzig sind, sondern ihre Kinder lieben und ihnen Kindheit und Jugend gönnen. Desweiteren sind Kinder erstaunlich robust und wissen sich in den meisten Fällen gegen absurde Leistungsansprüche erfolgreich zu wehren.
Hochleistungssport oder auch Drill im rein kognitiven Bereich ist meiner Ansicht nach Kindesmißbrauch.
Die "Eltern" Graf oder auch "Vater" Polgar sind Beispiele dafür.
Ein psychologisches Rätsel ist mir der Axel Merckx. Kinder versuchen ja ihre Eltern zu übertreffen und in der Pubertät lernen sie auch, die Chancen dafür realistisch einzuschätzen. Bei Graf und Polgar kein Problem, nur warum ist der gute Axel Merckx nicht sofort zum Hobbyfahrer geworden, als ihm klar wurde, daß er seinen Vater unmöglich übertreffen kann?
Vielleicht weil er nichts anderes gelernt hat?

Gruß

Theodor
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Off-topic #211917 - 02.11.05 17:58 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Falk]
Hansflo
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In Antwort auf: falk

Zitat:
Die ersten 35 km geht es stetig bergauf; von Seehöhe 1.100 (Sillian) auf 1530 (Passo Cimabanche), danach gibt es rasante Abfahrten, bei denen man die schöne Höhe wieder sehr schnell verliert und viele wunderbare Abschnitte auf der Trasse der alten Dolomiteneisenbahn mit stetigem sehr angenehmen Gefälle.

Donnerwetter, dass Ihr in der Ebene weitergefahren seid. Ich hatte in Nove die Nase voll und bin in einen zufällig gerade kommenden Zug gestiegen. Das Planum der Ampezzanerbahn ist wirklich eine tolle Strecke, vor allem ab Schluderbach. Kommt man jetzt da drauf weiter als bis Cortina? 1998 musste ich dort auf die unschöne Straße. (ist hier nachzulesen, unter Touren/Reiseberichte, dann ganz unten, leider lässt es sich nicht direkt verlinken)
[/Eigenwerbung].

Falk, SchwLAbt


Hallo Falk,

hmmm, das gibt mir jetzt Rätsel auf. Gerade von Schluderbach (genau genommen bereits vom Dürensee weg) bis Cortina sind wir auf der Staatsstraße (mit viel Verkehr) gefahren, weil wir die Bahntrasse verloren hatten.

In deinem Reisebericht auf deiner Homepage lese ich vom Planum der Bahn zwischen Schluderbach und Cortina. Wir hatten Sie in Schluderbach einfach nicht gefunden und auch auf unseren Karten war sie nicht eingezeichnet. Schade; beim Bergaufradeln wäre das schön gewesen.

Nach der Passhöhe konnten wir sie zwar im Wald wieder sehen und ein paar Montainbiker haben sich (bergauf) darauf vergnügt, aber für die Talfahrt schien uns diese schlaglöchrige Schotterpiste nicht geeignet. So sind wir bis Cortina auf der Staatsstraße geblieben und konnten bei dem steilen Gefälle mit der Geschwindigkeit der Autos gut mithalten und haben uns dem Rausch der Geschwindigkeit hingegeben.

Wirklich schön wird es nach Cortina bis Pieve di Cadore, wo man jetzt die meiste Zeit auf der frisch als Radweg ausgebauten alten Bahntrasse radeln kann; vielfach steil am Felshang und den alten Böschungsbefestigungen entlang, sogar durch mehrere beleuchtete Eisenbahntunnel und das auf hervorragendem glatten Asphalt. Das muss alles noch ganz frisch gewesen sein: die Beschilderung war äußerst dürftig, an manchen Stellen hat es noch stark nach Baustellenresten ausgesehen und der Asphalt war tiefschwarz, so als ob vor wenigen Tagen oder Wochen asphaltiert worden wäre. Das war im August 2004.

Ich bin diese Strecke (Salzburg – Venedig) vor etwa 15 Jahren bereits einmal gefahren, da war dort von der Bahntrasse oder dem Radweg überhaupt nichts zu sehen und das wird auch 1998 auf deiner Reise noch so gewesen sein.

Ab Pieve di Cadore radelt man dann auf der alten Staatsstraße weiter, die meistens unmittelbar am Piave-Bett und der Eisenbahn entlang führt. Da es eine parallel führende Schnellstraße gibt, hat man diese fast für sich; alle paar Minuten rumpelt einmal ein Auto vorbei um von der einen halbverlassenen Ortschaft in die nächste zu kommen. Erst in der Gegend von Longarone hat man wieder starken Kfz-Verkehr, weil hier die Schnellstraße noch nicht ausgebaut ist.

Auf diesem Abschnitt entlang der Piave muss man „ziehen“, das heißt, einer macht die Führung, die anderen hängen im Windschatten, sonst ist es endlos. Trotzdem: es ist landschaftlich sehr schön und gut zu fahren. Für alle Fälle hatten wir aber auch den Fahrplan der Eisenbahn mit; bei einer gröberen Panne oder einem Energieeinbruch hätten wir umsteigen können.

Hinter Longarone wird es auf der Staatsstrasse wieder recht ruhig, da hier die Autobahn nach Venedig beginnt. Ab Vittório V. kann man dann durchgehend bis Mestre auf verkehrsarmen Nebenstraßen und (ebenfalls neuen) Radwegen fahren. Der Ponte della Libertá hat dann einen eigenen Fahrstreifen für Räder.

Deine Homepage ist super gemacht und deine Radreisen absolut beeindruckend; das müssen wir uns noch einmal genauer ansehen.

Hans und Flo
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Off-topic #211927 - 02.11.05 18:42 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Hansflo]
Falk
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Da habt Ihr wirklich Pech gehabt. Gerade von Schluderbach an läuft die Ampezzanerbahn weiter weg von der Straße, auch etwas tiefer. Etwa einen Kilometer nach dem Dürrensee trennt sich das Eisenbahnplanum nach links von der Straße. am ehemaligen Überweg über die Straße nach Misurina gab es auch Wegweiser. Asfalt gab es nur viel später in der Orslage Cortina. Leider enden meine Karten am Bahnhof Cimabanche.
radsherren.de ist aber nicht meine Indernetzseite. Ich bin nur ein bischen beteiligt. Fremde Federn sind nicht mein Ding. Die Dolomitenfuhre soll noch bebildert werden. Als pdf habe ich sie schon fertig, es ist aber wegen Druckbarkeit 10MB groß. Wenn ihr es möchtet, sagt "Bescheid".
Zu wissen, dass es jezt bis ins Piavetal weitergeht, ist ein Grund, mal wieder in die Dolomiten zu fahren. Noch schöner wäre es aber, man könnte da wieder mit dem Zug...

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #211941 - 02.11.05 19:21 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Flachfahrer
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In Antwort auf: theodor

nur warum ist der gute Axel Merckx nicht sofort zum Hobbyfahrer geworden, als ihm klar wurde, daß er seinen Vater unmöglich übertreffen kann?
Vielleicht weil er nichts anderes gelernt hat?


vielleicht, weil er langsam aber sicher geschnallt hat, daß dieses ganze eltern-versus-kinder-bla-bla realitätsfremder bullshit ist und radfahren auch dann spaß macht, wenn man sich damit zufälligerweise mal nicht von dem biologischen produzenten abgrenzen kann ?
zwinker

MfG
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#211946 - 02.11.05 19:36 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Flachfahrer]
rado
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In Antwort auf: Flachfahrer

vielleicht, weil er langsam aber sicher geschnallt hat, daß dieses ganze eltern-versus-kinder-bla-bla realitätsfremder bullshit ist und radfahren auch dann spaß macht, wenn man sich damit zufälligerweise mal nicht von dem biologischen produzenten abgrenzen kann ?
MfG

Ich habe meinem Sohn als er viel jünger war ihm sein erstes Mountainbike zu Geburtstag geschenkt. Wir haben dann 2 Tagestouren gemacht. Er hat danach das Rad kaum noch angefaßt. Warum, weil ich ihn (möglicherweise) zu sehr gefordert habe, es wurde dunkel, das MTB hatte keine Lampe und da habe ich das Tempo forciert. Das Gleiche bei der zweiten Tour. Sein MTB wurde dann kaum noch benutzt. Erst Jahre später hat er wieder zum Radfahren gefunden.

Lange Rede - kurzer Sinn: auch wenn der Sohn nicht überfordert wird, sollte man als Vater vom Sohn keine sportliche Leistung abverlangen. Die muss er schon selber bringen, wenn er will. Das ist meine Erfahrung (aus Fehlern gelernt).

Gruß,
Bernd
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Off-topic #212048 - 03.11.05 11:12 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Falk]
Hansflo
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In Antwort auf: falk

...Gerade von Schluderbach an läuft die Ampezzanerbahn weiter weg von der Straße, auch etwas tiefer. Etwa einen Kilometer nach dem Dürrensee trennt sich das Eisenbahnplanum nach links von der Straße. am ehemaligen Überweg über die Straße nach Misurina gab es auch Wegweiser.


vielen Dank, das werden wir uns nächstes Jahr noch einmal vornehmen.

Hans und Flo
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Off-topic #212049 - 03.11.05 11:17 Re: Ausdauerleistung von Kindern [Re: Falk]
Jim Knopf
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Hallo Falk!

Kenne die Strecke Toblach - Cortina nur vom Winter. Bin da schon mehrfach mit Langlaufski längs. War jedesmal von der Natur total begeistert. Unterwegs sind mir dann Radwegweiser aufgefallen. Da war mir dann klar das die Loipe sommertags als Radweg benutzt wird. Habe aber erst hier erfahren, daß man bis Venedig fahren kann. Wird möglicherweise meine nächste größere Radtour werden.
hier einige Bilder vom Winter .
Gruß,

Jürgen
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#212116 - 03.11.05 19:44 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: bikebiene]
PetraClaudia
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In Antwort auf: bikebiene

obwohl meine Töchter das also von mir überhaupt nicht kennen, ist z.B. die ältere sehr auf ihr Äußeres bedacht und fällt auch öfters mal in den Farbkasten grins


Hallo bikebiene,

in dem Fall spielt wohl die peer group, der gleichaltrige Bekanntenkreis, eine große Rolle. Und dann gibts ja auch noch Zeitschriften wie Bravo und Mädchen und wie sie alle heißen. Dort steht auch drin, was sich ein Mädchen so zulegen muss bzw. soll, um die Kosmetikindustrie anzukurbeln. Ich habe von meiner peer group zum Glück die Radtourbegeisterung bekommen. lach

Ok, Vermittlung durch die Eltern ist nicht die hinreichende Bedingung, dass Kinder gerne Radfahren, aber es ist doch die wichtigste Voraussetzung, zumindest für die Kids unter 13. Wie gesagt, kein Kind fährt mal einfach so 140km.

Achja, und ich finde ein bisschen "Förderung" durch die Eltern gar nicht so schlimm, so lange es allen Spaß macht. Mein Vater hat mir im Vorschulalter Rechnen beigebracht und ich hatte Spaß daran. Es kommt doch eigentlich für Kinder darauf an, dass die Eltern sich mit ihnen nett beschäftigen, oder??

Viele Grüße
Petra
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#212171 - 04.11.05 02:34 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
WilliEnns
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Hallo,
nach langem Zögern gebe ich nun doch meine Meinung dazu ab:

In Antwort auf: PetraClaudia

... Wie gesagt, kein Kind fährt mal einfach so 140km.
Petra


Dem und den Bedenken von Wolfrad schließe ich mich hier an.

Ich bin selbst den Ennsradweg gefahren und 120 km am Stück für einen 10-jährigen sind nach MEINER MEINUNG unangemessen.
Das natürliche Regulativ, die Pubertät, wird zeigen, ob Hans über seinen Sohn "drübergefahren" ist, oder alles gut gemacht hat.
Zu diesem frühen Zeitpunkt die Aussage zu tätigen
"... es ist schön, dass unsere Kinder das so übernommen haben und mit so viel Begeisterung dabei sind"
ist ein wenig blauäugig.
Wenn der Papa 180 km beim Marathon "macht" (also doch irgendwie "Marathonvater" ?), dann darf er es zurecht hier stolz verkünden.
Aber mit der Leistung seines 100 Prozent (emotional) "abhängigen" Kindes hier zu prahlen sollte er sich lieber 3x überlegen.
Daß er aber die Problematik wohl erkannt hat, zeigen seine seitenlangen Rechtfertigungsbeiträge.
Also doch ein guter Vater - der nur (vielleicht von seinem Vater ?) ein wenig zum Extrem hin "programmiert" wurde ?
(ich gebs zu: Behaviourismus und B.F.Skinner haben mich beeinflußt)

Willi
(5 Kinder und mind. 500 "Erziehungsfehler")
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Off-topic #212174 - 04.11.05 05:58 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
jef
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In Antwort auf: PetraClaudia

Ich habe von meiner peer group zum Glück die Radtourbegeisterung bekommen. lach

Ich war so arm, ich konnte mir nicht mal ne "peer group" leisten - ich musste die Fahrradbegeisterung von meinem Opa übernehmen grins
------ Ciao Jürgen (DKmdA) *****
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#212188 - 04.11.05 07:53 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: WilliEnns]
Martina
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In Antwort auf: WilliEnns

Aber mit der Leistung seines 100 Prozent (emotional) "abhängigen" Kindes hier zu prahlen sollte er sich lieber 3x überlegen.


Ich habs nicht mal so sehr als Prahlen emfunden, trotzdem halte ich das 'darüber reden in der Öffentlichkeit' für fast noch kritischer als das Fahren selber. Ich habe auch einige Bekannte mit recht sportlichen Kindern und sehe bei denen doch recht stark die Gefahr, dass sie das alles für ganz normal bzw für ein Produkt ihrer Erziehung halten und anderen Eltern gegenüber auch so auftreten. Die sind dann über ihre eigenen auch nicht untalentierten aber halt nicht genauso spitzenmäßigen Kindern enttäuscht und lassen sie das auch spüren. Und das finde ich total übel.

Meine persönliche Erkenntnis: es gibt auf allen Gebieten begabte Menschen, die deutlich mehr leisten können als der Durchschnitt, warum also nicht mit 10 Jahren 140 km radeln.

Ob ein bestimmtes Kind das kann oder nicht ist aber zu einem erheblich größeren Teil Glück bzw. Pech als viele Eltern zugeben wollen. Und niemand hat das Recht, enttäuscht zu sein, wenn das eigene Kind das nicht kann oder auch nicht will.

Martina
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#212254 - 04.11.05 13:43 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: WilliEnns]
Hansflo
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Hallo Willi,

was meinst du denn mit seitenlangen Rechtfertigungen? Wie würdest du denn auf skeptische Fragen und Vorhalte reagieren? Den Kopf in den Sand stecken? Ducken und davon laufen? Oder vielleicht doch auch mit Eingehen auf die einzelnen Aspekte der Postings und mit Erklären und Darstellen der Hintergründe.

Ich wurde hier für mein Verhalten als Vater kritisiert und ich habe dazu Stellung genommen und Hintergründe erklärt. Weder habe ich mich für die Leistung meines Sohnes gerechtfertigt noch habe ich damit geprahlt, wie du mir unterstellst. Ich habe einige Tatsachen und Hintergründe näher erläutert; nicht mehr und nicht weniger.

Zu Beginn hatte ich auf die Umfrage ganz nüchtern geantwortet wie jeder andere hier auch; dass ich mit den Leistungen meines Sohnes oder von mir „prahlen“ könnte, darauf wäre ich angesichts der vielen genannten anderen Kilometerleistungen nicht einmal im Traum gekommen.

Mir ist schon klar, für meinen elfjährigen Sohn bin ich die wichtigste Bezugsperson; wir verstehen uns ausgezeichnet, wir unternehmen viel miteinander und klarerweise ist er als Kind emotional von seinem Vater stark abhängig, aber ich verstehe nicht, warum damit automatisch seine Leistungen als erzwungene angesehen werden müssten.

Natürlich ist er von mir geprägt; natürlich fährt er viel Rad, weil seine Eltern viel Rad fahren, natürlich geht er in die Berge, weil WIR in die Berge gehen, natürlich hat er viele Freunde und Kontakte, weil er in einem intakten sozialen Umfeld aufwächst und natürlich liest er auch deswegen gerne, weil wir, seine Eltern, viel lesen.

Soll ich ihn zweimal durchs Dorf radeln lassen, obwohl er gerne mit mir auf eine größere Tour mitmöchte und er die ganze Strecke mit Freude und Begeisterung dabei ist? Soll ich ihm nach deiner Meinung den neuesten Harry Potter nicht mehr kaufen, weil er den letzten drei mal so schnell gelesen hat wie sein gleichaltriger Nachbar? Soll ich ihn dick werden, weil fast die Hälfte seiner Klassenkameraden übergewichtig ist? Das mag sich überzeichnet anhören, wäre aber die logische Folge und der nächste Schritt nach deiner Argumentation.

Du hast recht, die Pubertät wird eine Zäsur sein und vielleicht will er dann tatsächlich nicht mehr mit uns Radeln und Bergwandern und Schifahren. Aber solange es ihm Spaß macht und er mit Begeisterung dabei ist, solange erlaube ich mir, das schön zu finden, seine Talente weiter sanft zu fördern und das zu genießen und zwar SEHR zu genießen.

Wie soll ich dir seine Begeisterung für Sport und Bewegung erklären, ohne dass du es als seitenlange Rechtfertigung verstehst?

Er nimmt selber öfters einmal Landkarten und Radführer in die Hand um Routen zu überlegen. Bei mehrtägigen Radtouren lässt er es sich nicht nehmen, von Beginn weg an der Planung dabei zu sein, Routen zu diskutieren und Tagesetappen festzulegen. Während unserer Touren führt er das Reisetagebuch, er hält die Strecken fest und wo wir geschlafen und ob wir gut gegessen haben.

Gerade vor wenigen Tagen hat er das Thema Schifahren wieder zur Sprache gebracht und dass er sich sehr darauf freut; speziell auf ein paar besondere Pisten und ob wir nicht auch einmal nach Tirol fahren könnten. Im letzten Frühjahr hat er begonnen sich für Schitouren zu interessieren und möchte unbedingt jetzt im kommenden Winter die eine oder andere Tour mit uns gehen.

Mir ist bewusst, dass das alles für einen Elfjährigen eher ungewöhnlich ist, aber es ist so; glaub es oder glaub es nicht.

Achja, du wolltest ja noch etwas zu meinem Vater wissen: nein, er ist nie mit mir Rad gefahren und hatte auch sonst keinerlei Hang zu Extremen; ich bin somit nicht erblich vorbelastet. Alles klar?

Hans
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#212272 - 04.11.05 14:28 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Hansflo]
PetraClaudia
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In Antwort auf: Hansflo

Soll ich ihn zweimal durchs Dorf radeln lassen, obwohl er gerne mit mir auf eine größere Tour mitmöchte und er die ganze Strecke mit Freude und Begeisterung dabei ist? Soll ich ihm nach deiner Meinung den neuesten Harry Potter nicht mehr kaufen, weil er den letzten drei mal so schnell gelesen hat wie sein gleichaltriger Nachbar? Soll ich ihn dick werden, weil fast die Hälfte seiner Klassenkameraden übergewichtig ist?


Hallo Hans,

wie ich schon sagte, ich finde es ganz ok, wenn Kinder "gefördert" oder auch mal ein bisschen gefordert werden. Die einen lernen Rechnen, die anderen Radfahren, das hängt von der Neigung der Eltern ab, die ausschlaggebend für die Aktivität sind.

Wenn ich aber so an meine Kindheit zurückdenke, dann fällt mir ein, dass mein Vater so enorm stolz auf seine kluge Tochter, die gut rechnen konnte, war, dass er es gern erzählte. Meine Kusine erinnert sich bis heute daran! (Sie tat sich mit Mathe schwer.) So bekam unser an sich unbefangenes Verhältnis eine Zeitlang einen Knacks.

Da gebe ich Martina recht. Man muss vorsichtig sein mit dem Elternstolz. Andererseits - wieso sollte man das Licht des Kindes unter den Scheffel stellen? - Doch nochmal andererseits: Das Kind (anderen Kindern) als gutes Beispiel hinzustellen, kann dumme Folgen haben. Auch wenn es vielleicht die Eltern der anderen Kinder sind, die diesen Part übernehmen. Ist eine komplizierte Sache das.

Petra
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#212281 - 04.11.05 15:29 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: WilliEnns]
bromo
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Ich denke es ist schwierig die Situation zu verallgemeinern.
es kommt auf die Lust, Laune und Erfahrung der Kinder an.

Also mein "Großer" ist jetzt 3einhalb und im Mai sind wir doch sage und schreibe 6 km über Feldwege und Trampelpfade gefahren.

Ich auf meinem Rad und Er auf seinem Lika-A-Bike-Laufrad. Er war begeistert und hat mit mir ein Rennen geliefert. Am Schluss - soll heissen die ca. letzten 500 m war er doch ein wenig müde und es braucht 3-4 Aufforderungen und die Aussicht auf ein Stück Schokolade.

Fazit:
Ich denke meist wissen Eltern doch sehr gut was Ihre Kinder so schaffen. Und selbstverständlich gibt es auch welche die Ihre Kleenen überfordern - als ich jedoch hier die ganzen Artikel durchgelesen habe, kann ich nur zum Fazit kommen, dass der angesprochene Fall wohl keine Kindsfolter oder ähnliches aufzeigt sondern es den Beiden spaß gemacht hat.

P.S.: Übrigens als mein Kurzer zu Anfangs mit dem Laufrad los sollte wollte er auch nicht und mit Geduld wurde er zum begeisteten Laufradheizer. Jetzt steht der Umstieg auf das 16'' Fahrrad an, wobei er sich noch weigert und lieber Kettcar fahren will.
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#212291 - 04.11.05 15:57 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: WilliEnns]
Flachfahrer
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In Antwort auf: WilliEnns

Also doch ein guter Vater - der nur (vielleicht von seinem Vater ?) ein wenig zum Extrem hin "programmiert" wurde ?
(ich gebs zu: Behaviourismus und B.F.Skinner haben mich beeinflußt)


B.F. Spinner mit seinen doch etwas zu arg vereinfachten erklärungsmodellen ist aus meiner sicht eine ganz böse falle. der hätte lieber einfach nur tauben züchten sollen.
(sagt der von A. Miller beeinflußte Flachfahrer zwinker )


zum thema: ich wurde damals in der DDR, wie so viele, in der ersten klasse in den sport gesteckt. damals war ich noch klein und beweglich und wurde ins geräteturnen gesteckt. in der zweiten klasse bekam ich dann einen kleinen wachstumsschub und wurde dadurch auch nicht unbedingt beweglicher. da bin ich dann irgendwann ausgestiegen - aber nicht nur deswegen.
wir hatten ein wunderbares trainerehepaar, die uns maßvoll forderten und bei denen es spaß gemacht hat. die sind aber in richtung westen verschwunden. danach bekamen wir einen neuen trainer und der war so ein richtiger "schleifer". bei dem hatte ich schlagartig keine motivation mehr. also dieses kenne ich im vergleich aus meiner damaligen kindersicht.
was wir mit sieben jahren konnten war definitiv nicht statistisch normal. aber es war auch kein ding der unmöglichkeit und auch keines der überforderung - und besser als vor der glotze hängen allemal. grins

MfG
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#212305 - 04.11.05 17:19 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: ]
Hansflo
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Liebe letzte Vorredner,

vielen Dank für eure differenzierten Statements. Die Gefahr des Zuviel ist mir bewusst und ich weiß, dass wir auch schon das eine oder andere Mal in Situationen waren, die an der Grenze zum Zuviel waren. Aber das geht uns ja nicht nur beim Sport so und welche Eltern würden das nicht kennen und gelegentlich das Gefühl haben, den Kindern im Moment zu viel zuzumuten? Sei es bei irgendwelchen sportlichen Aktivitäten, beim Fernsehen, bei den Hausübungen, beim Klavierüben, bei Süßigkeiten usw.

Ich werde mich in Zukunft ganz besonders hüten, die Aktivitäten meines Sohnes als Beispiel für andere hinzustellen; hier ist die Grenzlinie zwischen berechtigtem und übertriebenem Stolz sicher nicht immer ganz einfach zu finden und klarerweise kommt das ja auch nicht bei allen gleich an.

Weder wollte ich hier im Forum prahlen noch irgend etwas als Vorbild für andere hinstellen. Das war gewiss nicht meine Absicht und schön langsam wird es mir mehr als nur ein bisschen unangenehm, dass sich die Diskussion hier in diesem Umfang entwickelt. Ich hatte diesen Thread nicht initiiert, sondern lediglich durch eine ganz kurze Angabe in einer harmlosen Umfrage ausgelöst.

Damit möchte ich diese Diskussion hier auch für mich beenden und aus diesem Thread aussteigen.

Für die vielen sehr qualifizierten Inputs zum Thema sage ich Danke.

Hans (und vertretungsweise auch für Flo)
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#212342 - 05.11.05 06:33 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Hansflo]
pedrito
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Guten Morgen...

ich lese seit ein paar Tagen in diesem Thread mit (weil selbst zwei kleine Söhne) und finde es unglaublich, wie Hans da an den Pranger gestellt wird. Man überlege nur kurz: er hatte irgendwann einmal in einem anderen Thread die Angabe gemacht, dass er mit seinem zehnjährigen Sohn 140 km geradelt ist, dort war von Prahlerei keine Spur. Und daraus entwickelt sich so etwas....es fehlt ja fast nur noch, dass jemand zur Polizei geht und ihn wegen Kindesmissbrauch anzeigt!!!

Wie kann man sich erlauben aus einem dreizeiligen Beitrag ein Urteil über Hans Erziehungsmethode zu fällen?? Ich finde das schlichtweg krass.

Und noch was anderes: es wird immer davon ausgegangen, dass Kinder, deren Eltern sie zum Sport "gezwungen" haben, nacher todunglücklich sind und mit dem Leben nicht klarkommen. Ist das wirklich so, oder kennen wir nur die "negativen Beispiele"? Sind solche Kinder im Durchschnitt wirklich unglücklicher?

Na ja, wollte nur sagen, dass wenn ich Hans wäre, schon viel früher aus diesem Thread ausgestiegen wäre!!

Viele Grüsse

Peter
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#212350 - 05.11.05 08:26 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: pedrito]
Holger
Moderator
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In Antwort auf: pedrito
[...]Wie kann man sich erlauben aus einem dreizeiligen Beitrag ein Urteil über Hans Erziehungsmethode zu fällen??[...]


In dem diese drei Zeilen mit dem eigenen Erfahrungs- und Erwartungshorizont interpretiert werden und möglicherweise dabei übersehen wird, dass das nicht immer so einfach möglich ist, erst recht nicht bei einem so komplizierten Thema, dass meiner Meinung nach Urteile erst erlaubt, wenn man die Personen kennt.
Es wird immer problematisch, wenn Aussagen interpretiert werden. Natürlich ist das ganz natürlich, dass man nicht einfach nur die Worte liest, sondern diese auch interpretiert. Es ist jedoch viel gewonnen, wenn man sich dessen bewusst ist und im Hinterkopf hat, dass möglicherweise auch andere Interpretationen zulässig sind.

Gruß
Holger
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#212352 - 05.11.05 08:34 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Holger]
dogfish
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Also wieder so eine Geschichte mit "Sender" und "Empfänger"... gell, Holger. grins

Jaja, die sind nicht immer so leicht zu interpretieren.

Kann da auch ein Lied drüber singen. zwinker


Gruß Mario
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#212439 - 05.11.05 18:32 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: pedrito]
Blackspain
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Guten Abend Peter,

In Antwort auf: pedrito

Guten Morgen...

ich lese seit ein paar Tagen in diesem Thread mit (weil selbst zwei kleine Söhne) und finde es unglaublich, wie Hans da an den Pranger gestellt wird. Man überlege nur kurz: er hatte irgendwann einmal in einem anderen Thread die Angabe gemacht, dass er mit seinem zehnjährigen Sohn 140 km geradelt ist, dort war von Prahlerei keine Spur. Und daraus entwickelt sich so etwas....es fehlt ja fast nur noch, dass jemand zur Polizei geht und ihn wegen Kindesmissbrauch anzeigt!!!

Wie kann man sich erlauben aus einem dreizeiligen Beitrag ein Urteil über Hans Erziehungsmethode zu fällen?? Ich finde das schlichtweg krass.

Und noch was anderes: es wird immer davon ausgegangen, dass Kinder, deren Eltern sie zum Sport "gezwungen" haben, nacher todunglücklich sind und mit dem Leben nicht klarkommen. Ist das wirklich so, oder kennen wir nur die "negativen Beispiele"? Sind solche Kinder im Durchschnitt wirklich unglücklicher?

Na ja, wollte nur sagen, dass wenn ich Hans wäre, schon viel früher aus diesem Thread ausgestiegen wäre!!

Viele Grüsse

Peter


also von "an den Pranger stellen" kann meiner Meinung nach keine Rede sein. Wolfrad hat lediglich ein Thema initiiert und als Aufhänger und Ausgangspunkt den Thread von HansFlo verwendet. Nicht mehr und nicht weniger.

Und die Diskussion selbst fand ich eigentlich ziemlich ergiebig und vielfältig in den darin vertretenen Standpunkten. Nachdem ich selbst einen Sohn in Flos Alter habe, der mit mir auch schon einige Radkilometer (keine 140 am Tag, sondern maximal 60) zurückgelegt hat, bin ich am Thema grundsätzlich interessiert und bin froh, dass es aufgegriffen wurde.
Bobby :laugh:
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#212442 - 05.11.05 18:48 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: dogfish]
Holger
Moderator
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In Antwort auf: dogfish

Also wieder so eine Geschichte mit "Sender" und "Empfänger"... gell, Holger. grins

Jaja, die sind nicht immer so leicht zu interpretieren.

Kann da auch ein Lied drüber singen. zwinker


Gruß Mario


grins

Aber, wenn Du mal dahinter gekommen bist, dann kannst Du das bei fast jeder Diskussion, die ein wenig ausufert, beobachten.
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#212525 - 06.11.05 11:48 Re: Ausdauerleistung nur von Sohnemännern? [Re: Hansflo]
Jost
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Hallo Hans, Flo und Rest der Familie,

meine Frau und ich verfolgen diese Diskussion mit großem Interesse. Das Eigenartige ist, dass Dir Flo nicht so recht zugetraut wird, Dich selber einzuschätzen. Statt über Kinder zu reden sollte man lieber mit Kindern reden (so wie Du Dich selbstverständlich hier auch im Forum geäußert hast).
Natürlich entläßt das die Eltern nicht aus ihrer Verantwortung, aber die kann man durchaus mit den Kindern wahrnehmen und nicht nur gegen sie. Außerdem, was wäre denn als schlimmste Konsequenz zu erwarten gewesen? -Zeltplatz suchen, absteigen, Essen machen hinlegen, lange schlafen, einen Ruhetag einlegen...
Des weiteren stand die Distanz nicht von vorne herein fest. Ihr wolltet ja ursprünglich gar nicht so lange fahren (nur Flo wollte). So hättet ihr auch verfahren, wenn er (oder Vater oder Mutter) nicht mehr gekonnt hättet.
Begreifen ist beim Lernen von Kindern wörtlich zu nehmen, daher sollte man sich ganz genau überlegen, wo man in diesem Prozess eingreifen sollte (Motivation ist immer noch der beste Antrieb).
Wir fahren mit unserem jetzt 3 jährigem Sohn auch seit seiner Geburt auf Radreisen und sind auch von vielen Menschen dafür kritisiert worden, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass das geht. (die äußeren Umstände und Meinungen stellen meist ein größeres Hindernis dar, als die eigentliche Tat). Seit diesem Jahr ließ Finn es sich nicht nehmen selbst bei Regen bis zu 40km auf dem FollowMe mitzustrampeln. Wenn er müde war konnte er im Anhändger schlafen oder wir haben Pause gemacht. Im nachhinein waren selbst unsere Eltern erstaunt über die Leistung.
-Gestern fragte er mich übrigens, wann wir wieder Radfahren und Zelten.-
Natürlich leben die Eltern einen Lebensstil vor und beeinflussen damit auch unbewußt das Kind. Das ist eine Notwendigkeit, wäre unsere Gesellschaft ziemlich arm und monoton (auch wenn ich die Lebensweise anderer nicht verstehen und nachvollziehen kann).
Die Grenze für uns ist, wenn wirkliche Gefahren für das Leben des Kindes der Eltern, deren Umfeld und die Gesellschaft drohen. Dann ist es auch die Pflicht der Erziehungsberechtigten (wehement) einzugreifen. z.B. Werde ich sicher meinem Kind verwehren, zu erfahren, wie sich der Strom aus der Steckdose anfühlt. Da muss er mit leben(!), dass er das nich selber erfahren kann. grins
Ein 2. Beispiel fällt mir vom Spielplatz ein, wo ein Vater seinem Sohn verboten hat aufe in Klettergerüst steigen, mit der Begründung, er könne es noch nicht. Psychologisch ist das verheerend. Der Sohn hat es dann trotzdem versucht und geschafft!! Wichtig ist dabei eigentlich die richtige Anleitung (dass die Kinder selbst die Grenze rechtzeitig merken und von sich aus umkehren).
In solchen Situationen sagen wir unserem Sohn, er soll es selbst probeiren, soweit, wie er sich sicher fühlt. Wir sind da, ihm notfalls zu helfen, er soll aber auch selbstständig zurückklettern. Und siehe da: Kinder sind keine waghalsigen Draufgänger, sie wissen schon, was sie können und was nicht.

Ute, Finn, Würmchen (vorraussichtlich 17.02.06) und Jost
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