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#395796 - 13.12.07 19:43 Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro
amarillo
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Beiträge: 1.134
Hallo,

in 6 Tagen werde ich auf Teneriffa landen. Die erste und letzte Übernachtung ist in Flughafennähe gebucht. Den ersten Tag verbringe ich mit einer kleinen Runde über El Medano, bis meine Freundin abends aus England ebenfalls eintrifft. Dann haben wir 11 Tage zum Radfahren. cool
Wer kann noch Tipps geben zu:
    Unterkünften
    schönen Routen
    Wie in den Nationalpark hineinfahren (wir haben die Auswahl zwischen 4 Straßen und können uns nicht entscheiden)? verwirrt
    Welche Orte eignen sich als Standort, um eine Rundtour zu fahren?

Bin auf eure Tipps gespannt.

Gruß amarillo
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#395861 - 13.12.07 22:45 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Falk
Mitglied
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Beiträge: 33.903
Die schönste Strecke in den Nationalpark ist auf jeden Fall die über La Laguna und den Bosque de la Esperanza. Im Orotavatal ist viel Verkehr, wenn Du Pech hast bis zur Abzw. El Portillo. Über Vilaflor ist es auch zu ertragen, aber nicht so aussichtsreich wie über die Cumbre dorsal. Dafür gibt es oberhalb von Vilaflor eine zona de acampada.
Über Guía de Isora bin ich immer nur runtergefahren. Wahrscheinlich ist es die Strecke mit der gleichmäßigsten Steigung.
Denkt daran, auch auf den Kanaren sind die Tage jetzt relativ kurz. Bei Rundtouren wird es auch mal dunkel. Eine fällt mir ein, von Vilaflor aus hoch zur Boca de Tauce, durch das Llano de Ucanca, am Teide vorbei, in El Portillo rechts weg zum Corral del Niño, ab hier rechts auf eine Piste über die Montaña del Ronquillo, dann immer am Südrand der Cañadas entlang zurück nach Vilaflor. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, zwischendrin liegt der Barranco del Rio, das ist ein Stück Schiebe- und Tragestrecke. Deshalb ist die Strecke für Geländewagenfahrer unattraktiv, ein echter Pluspunkt.
Ganz vergessen, Gomera mitnehmen lohnt sich. Allerdings sieht jede Fahrt so aus: hoch, eben, runter. Im Inland gibt es einen Zeltplatz in El Cedro, das war es dann auch schon. So nun hoffen wir mal auf gutes Wetter.

Falk, SchwLAbt

Geändert von falk (13.12.07 22:55)
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#396114 - 14.12.07 18:44 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: Falk]
amarillo
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 1.134
Hallo Falk,

danke für deine Ausführungen. Hab seit gestern die Rad- und Wanderkarte Teneriffa und konnte so deine Vorschläge gut verfolgen.
Die Rundtour, die du vorschlägst, scheint mir für uns aber zu heftig zu sein, weil wie du schreibst, die Tage halt relativ kurz sind. Denke, wir müssen so oder so vor Ort schauen, ob die Straße im Nationalpark eisfrei ist und somit befahrbar, da ich es schon einmal im Winter auf La Palma erlebt habe,dass oberhalb 1900 m nichts mehr ging.
Hinzu kommt, dass wir diesmal nur mit leichtem Gepäck unterwegs sind und nicht zelten werden. Somit sind wir auf die Unterkunftsmöglichkeiten angewiesen.

Gruß amarillo
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#396156 - 14.12.07 21:56 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
tirb68
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 3.961
Ich bin die Strecke in Teneriffa, die Falk beschreibt, im vergangenen Jahr mit meiner Tochter (14) gefahren.
Mit Übernachtung sieht es in der Tat nicht günstig aus, wenn man es offiziell mag. Man kann aber an den "Grillplätzen" zelten. Am Fuss des Teide ist es zwar verboten zu übernachten, diverse aufgeschichtete Lavabrocken zeugen davon, dass es doch viele Durchreisende gibt, die sich nicht daran halten. Wichtig ist, dass es dort oben nirgens Wasser gibt, und dass auch die eingezeichneten Quellen in der Kompass-Karte nicht existent sind.
Wir haben für die Strecke vom Flughafen Teneriffa Nord nach Los Cristianos 3 Tage gebraucht. Sicher geht das auch schneller, aber wenn´s nicht sein muss...
Ich würde das Wochenende meiden, da es dann dort oben von einheimischen Wochenendausflüglern mit Gefährten aller Art nur so wimmelt.

Danach sind wir nach El Hierro weiter. Der Campingplatz in El Pinar war dummerweise einige Wochen zuvor bei eine Waldbrand abgefackelt. Inzwischen ist es sicher wieder in Betrieb. Der CP ist sicher ein gutes Basiscamp, für diese kleine Insel. Wenn nicht ist El Caracol in El Pinar sicher eine gute Adresse.


Brit
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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#396185 - 15.12.07 00:55 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.903
Vilaflor ist wenigstens für ein paar Tage eion ganz günstiges Standquartier, es gibt da ein paar Pensionen, die sogar aus meiner Sicht bezahlbar waren. Und um die Runde über den Barranco del Río sicher zu schaffen, könnt Ihr mit dem Bus bis zum Finger Gottes fahren. Die 342 (oder ist es von Los Cristianos die 348?) fährt aber nur einmal am Tag, sie ist so gegen zehn in Vilaflor. Zweite Möglichkeit: Entscheiden an der Montaña blanca, das ist der höchste Punkt der Strecke am Einstieg zum Teide und dann nochmal am Corral del Niño (von El Portillo bis zum Kindergehege sind es nochmal 200m Anstieg). Zurück geht es nämlich größtenteils elektrisch. Nochwas, die Pisten im Nationalpark sind auch zum Radfahren gesperrt und die Nationalparkwächter passen auf wie die Schießhunde. Für spanische Nationalparks typisch.
Bei gutem Wetter unbedingt den Teide besteigen! Mit Übernachtung im Refigio de Altavista besonders gut, diese spart gleichzitig den Weg nach Santa Cruz zum Umweltamt.
Wie geht es euerem castellano? Außerhalb der Küstenurlaubsorte funktioniert gerne mal keine andere Sprache.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#396187 - 15.12.07 01:38 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Frank DD
Mitglied
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Beiträge: 776
Hallo Gelb, zwinker

also wenn Du von der Insel nicht nur die Touristenorte mit Strand sehen möchtest, dann verlasse sobald als möglich den Süden (einschl. El Medano) - dort überwiegen reine Hotel-und Apartmentsiedlungen, Gewerbegebiete und eine eintönige Landschaft. Kleinere Hotels gibt es über die ganze Insel verteilt. Der zentralste Ort ist die Weltkulturerbe-Stadt La Laguna. Mit seinen ca. 500m ü.NN ist es dort zwar relativ kühl, bietet sich aber für die abwechslungsreichsten Touren in alle Himmelsrichtungen an. Ausserdem ist dort die Anbindung an die öffentlich Verkehrsmittel perfekt. (die großen Überlandbusse nehmen kostenlos Räder im Kofferraum mit, auch die Straßenbahn nach Sta. Cruz).
Ab 17.30 Uhr ist es zur Zeit wegen einsetzender Dämmerung und wegen den nicht auf Radler eingestellten Autofahrer nicht empfehlenswert zu radeln. Eis gibt es auf der Straße durch den Nationalpark noch nicht. Mit der Kompasskarte hast Du zwar die genaueste handelsübliche Karte, doch gibt es
bei kleinen Wegen und Wanderwegen einige Fehler. Apropos Wanderwege, ich würde auf jeden Fall ein paar Tage Wandern einlegen - das wird sicher eindrucksvoller sein! Also richtiges Schuhwerk und den Dumont aktiv- Wanderführer nicht vergessen!

Die zuverlässigste Wettervorhersage, auf Spanisch, findest Du hier:
Wetter. Ob auf der Cumbre und in den Cañadas gerade die Sonne scheint, erfährst Du hier: Webcam Teide und wenn Du noch mehr Einzelheiten oder Hilfe brauchst, kontaktiere mich per PN - ich wohne auf der Insel.
Grüsse
Frank
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#396281 - 15.12.07 14:01 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: Falk]
amarillo
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Hallo Falk,

no te asustes! Habla un poco espagnol.
Dein Tipp, von Vilaflor aus auch mal eine Runde zu starten finde ich nicht schlecht (unter Einbeziehung der Busverbindung).
Wir sind aber zu dritt und ob 3 Räder in den Kofferaum eines Busses passen, weiß ich nicht. Ansonsten diese Piste südöstlich des Nationalparks zu fahren ...- keine schlechte Idee.
Teide ist gestrichen, da wir wirklich nur mit Minimalgepäck und ohne Wanderstiefel unterwegs sein werden.
Momentan überlegen wir auch für 2-4 Tage nach El Hierro zu fahren, da wir hoffen, dort dem Massentourismus zu entkommen und hoffentlich ruhigere Straßen vorfinden werden.

Gruß amarillo
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#396295 - 15.12.07 15:04 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Falk
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Beiträge: 33.903
Mit dem bus ab Vilaflor sollten auch drei fahrräder machbar sein. Vermeidet auf jeden Fall Sonntage, da dürfte der Laderaum schon von unten her mit Fahrrädern krachend voll sein. Auf der Strecke von Puerto de la Cruz war es jedenfalls auch immer so. In der Woche sollte es gehen.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#399991 - 01.01.08 15:00 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
amarillo
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Hallo,

bin gestern von meiner Radreise auf Teneriffa zurückgekehrt. Den kleinen Nachbarinseln habe ich doch keinen Besuch abgestattet. Statt dessen aber einige kleine Wanderungen und Spaziergänge und Ruhetage eingestreut. Bilder könnt ihr euch hier anschauen.

Gruß amarillo

P.S. Herzlichen Dank an Frank, der mit seinen Tipps und Vorschlägen mir bei der Planung und Durchführung sehr geholfen hat.
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#400092 - 01.01.08 20:46 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Falk
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Beiträge: 33.903
Klasse, schöne Bilder bei gutem Wetter. »typical canarian food« habe ich nicht fotografiert, da hätte man auch gleich »Touristenfalle« dranschreiben können. Wird es noch einen Reisebericht geben?
(»Maspalomas« wird übrigens zusammengeschrieben.)

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#400308 - 02.01.08 21:20 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: Falk]
amarillo
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Hallo Falk,

das "typical canarian food" zu fotografieren ist doch keine Sünde. Ist doch gut, genauso wie die bebilderten Speisekarten. Dann weiß man nämlich, wo man nicht einzukehren braucht.
Maspalomas hab ich nicht mehr auf der Karte verifiziert, hab wohl an den provenzialischen Ausdruck mas für Landhaus/Bauernhof gedacht und es deshalb auseinander geschrieben.

Hab eigentlich diesmal kein Tagebuch geschrieben, da ich auch mit meiner englischen Freundin Pat unterwegs war und da gab es lange Diskussionsabende, wenn man sich nur noch einmal im Jahr sieht.

Hier trotzdem eine Kurzfassung der Tour:

1. Tag:
Ankunft Teneriffa Süd gegen Mittag, Rad montieren und ab auf den Standstreifen der Autobahn bis zur ersten Abfahrt in San Isidro. Ausweichen auf die Piste neben der Autobahn wegen Baustelle. Vor San Isidro werde ich von einem älteren Autofahrer angefahren. Die Nerven liegen zunächst blank und ich will an diesemTag nicht mehr aufs Rad, somal der Verkehr in San Isidro Wahnsinn ist. Beziehen unser vorgebuchtes Hotel Monica Sur (3-Bettzimmer 52 € inkl. Frühstück). Nachmittags essen wir im Hotel (ebenfalls sehr empfehlenswert ein typ. kan. Menü für 7,50 €). Danach erkunden wir den boomenden Ort per pedes. Am Abend fahren wir mit dem Bus zum Flughafen, um unsere engl. Freundin abzuholen.

2. Tag:
Da die Hauptstraße in San Isidro ständig verstopft ist, geht es durch Nebenstraßen aufwärts auf die TF 636 bis Chimiche. Der Verkehr ist erfreulich gering. Dann nach NO auf der TF 28. Es geht ständig leicht bergauf und bergab. Der Verkehr ist äußerst gering. Wir queren zahlreiche Barrancos, machen eine längere Pause in Arico (barocke Kirche, Drachenbaum, Pat skizziert, beobachten Schüler beim Sportunterricht. In Fasnia kehren wir für einen cafe con leche ein. Vom Mirador de Don Martin haben wir eine atemberaubende Sicht auf die Küste und den bewölkten Norden Teneriffas. Nun folgt eine rasante Abfahrt entlang einer Gebirgswand bis nach Güimar. Übernachtung in einem stilvollen alten kanarischen Herrenhaus ideal gelegen im Zentrum der Stadt (3-Bettzimmer 105 € inkl. Frühstück). Wir erkunden die Stadt und essen Tapas in einer Bar, wo wir Franz treffen, der seit 15 Jahren auf Teneriffa lebt und den es wieder nach München in die alte Heimat zieht. Jedenfalls interessant mit einem deutschen Residente zu sprechen und zu diskutieren.

3. Tag:
Nach dem Frühstück entschließen wir uns, die Fahrt in den Nationalpark anzugehen. Bis Arafo steil bergauf und starker Verkehr. Danach auf der TF 528 wenig Verkehr. Es geht nun gemäßigt in unzähligen Serpentinen ständig bergauf. Bewölkung zieht auf. Wir machen mehrere kürzere Pausen. Es gibt einige Aussichtspunkte. Die Vegetation ändert sich und wir kommen in die Kiefernwaldzone (Bosque de Esperanza). Auf der stärker befahrenen TF 24 geht es rechts nun 8 km bergab Richtung La Esperanza bis zur Ranch von Las Lagunetas. Im dichten Nebel queren Pferde den Erdweg. Alles wirkt sehr gespenstisch. Wir haben keine 10 m Sicht und sind froh als wir die Gebäude der Casa rural Don Leandro erblicken, wo wir für 110€ im 3-Bettzimmer inklusive Frühstück übernachten. Hier gibt es übrigens auch einen Campingplatz. Viel konnten wir im dichten Nebel jedoch nicht erkennen.

Fortsetzung folgt!

Gruß amarillo
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#400321 - 02.01.08 22:03 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
Falk
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Ja, bitte weiter! Geht nämlich gut los. Die alte carretera nacionál über Árico und Güimar bin ich noch nicht gefahren, habe aber schon öfters gutes gehört. Dass man bei Las Laguñetas zelten kann, habe ich schon gehört, schön, dass es mal bestätigt wird. Die Ecke (ist das in der Nähe von dem irgendwie deutsch wirkendem Gartenverein bei der Montaña del Dornajo?) ist aber gelegentlich ziemlich nasskalt, vergleichbar mit der Laguna de Barlovento oder dem Refugio del Pilar auf La Palma.
Bei »Mas Palomas« dachte ich an »mehr Tauben«.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#400425 - 03.01.08 11:10 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: Falk]
amarillo
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Hallo Falk,

Der Campingplatz bei Las Lagunetas (liegt 1500m hoch, auf den Karten eingetragen) war an der Straße ausgeschildert. Wie erwähnt, konnten wir wegen des dichten Nebels nichts erkennen.

4. Tag:
Gegen Morgen beginnt es heftig zu regnen. Wir stehen deshalb schon mal später auf als geplant. Eigentlich wollten wir heute durch den Nationalpark bis nach Vilaflor, wo wir am Vorabend in einer Pension reserviert haben. Zunächst genießen wir das gute Frühstück mit der auf dem Bauernhof selbst hergestellten Butter - ein ganz neues Geschmackserlebnis! Diese Naturbutter, hergestellt aus Rohmilch hat geschmacklich einfach nichts mehr gemein mit der industriell hergestellten Butter.
Nun gehen die Diskussionen los: im Regen die geplante Strecke fahren? Oder vielleicht nach La Laguna ausweichen? Es kommen Aufhellungen, der Regen hört jedoch nicht auf. Gegen 11 Uhr entschließen wir uns zu starten und an der Hauptstraße angekommen entscheiden wir uns spontan wie geplant hoch in den Nationalpark zu fahren - also rechts!
Während der Fahrt auf der TF24 muntern uns die Autofahrer mit Hupsignalen und erhobenem Daumen an. Von der Landschaft können wir nichts sehen, so dicht ist der Nebel, zudem regnet es unaufhörlich. Die wenigen Hm-Angaben am Straßenrand sind eine grobe Orientierung und wir bemerken, dass das Radfahren ungefähr ab einer Höhe von 2000 m merklich anstrengender wird. Wir erreichen den Puerto de Izana und fotografieren uns am Passschild mit der Höhenangabe 2330 m.
Nun geht es durch den eisigen Regen bergab auf 1980 m zum Gasthaus El Portillo. Hier kehren wir ein und trocknen unsere nassen Klamotten. Stärken uns mit papas arrugadas con mojo, Ruth wechselt ihre nassen Socken und schützt sich wie ich mit Nylontüten an den Füßen nun gegen die Nässe. Von El Portillo geht es wieder bergauf. Nur langsam lässt der Regen nach, der Nebel lichtet sich und macht nach und nach der Sonne Platz. Wir sind überwältigt von dieser riesigen Mondlandschaft, den verschiedenen Lavaformationen und den unterschiedlichen Farben, bekommen große Lust in dem Gebiet hier oben eine Wanderung zu machen, doch die Zeit drängt, wenn wir noch vor der abendlichen Dunkelheit Vilaflor erreichen wollen. Am Parador entschließen wir uns zu fragen, ob vielleicht doch ein Zimmer frei ist. Glück gehabt - wir können uns ein 3-Bettzimmer für 160 € teilen - eine stolze Summe. In diesem Augenblick ist es uns dies aber wert. Wir sagen unserer Pension in Vilaflor ab und genießen noch die Sonne am Aufstieg zum Guajara. Ein heißes Bad im Hotel und ein leichtes Abendessen lassen uns zufrieden den Tag ausklingen.

5. Tag:
Morgens leisten wir uns ein opulentes Frühstück für 13 € und danach geht es zunächst bei herrlichem Sonnenschein auf eine Wanderung in das Gebiet der Los Roques. Die Weite der Ucancaebene beeindruckt mich sehr. Danach entschließen wir uns heute noch ins Tenogebirge zu fahren. In Masca reservieren wir ein Häuschen für uns drei.
Am frühen Nachmittag geht es dann mit den Rädern abwärts durch die Ucancaebene zur Bocca del Tauce. Hier biegen wir rechts auf die TF36 ab, die zunächst schnurgerade durch schwarze Lava führt. Auf breiter, relativ gering befahrener Straße geht es in langgezogenen Serpentinen bergab. Wir erreichen wieder die Kieferwaldzone und sehen das Ausmaß der riesigen Brände vom August 2007. Ein erster Reiseradler mit schwarzen Packtaschen kommt uns entgegen. Wir fahren bis Tamaimo und entledigen uns hier unserer langen Hosen und warmen Klamotten. In der Sonne sitzend essen wir vor einer Bar einen leckeren Salat. Danach geht es aufwärts nach Santiago del Teide. Der Verkehr ist nun wieder stärker. In Santiago bewundern wie die Krippe mit den lebenden Hühnern in der Kirche. Nun geht es links auf die TF 436 ins Tenogebirge. Die Straße ist eng und in den Kurven äußerst steil. Zudem herrscht viel Verkehr, so dass wir sehr konzentriert fahren müssen. Es geht auf über 1000 m hoch. Am Pass ein überwältigender Blick in die Schluchten des Tenogebirges und im Gegenlicht auf die Westküste. 400 m tiefer liegt der Ort Masca auf mehrere Gebirgsrücken verteilt. Steil,eng und kurvig geht es in die Tiefe. Die Straße ist ein Meisterwerk der Straßenbaukunst. Unser Häuschen (Casa Morron Catana für 80 €) ist ein Juwel. Spontan entscheiden wir 2 Nächte zu bleiben. Wir teilen uns 2 Zimmer, Küche und Bad. Alles ist neu, sehr sauber und gemütlich. Vor dem Haus gibt es eine riesige Terrasse mit Liegen, Tisch und Stühlen und Bänken und einer formidablen Aussicht. Mit Oliven, Käse und einem großen Bier lassen wir den schönen Tag in einer Bar ausklingen.
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#400680 - 04.01.08 07:10 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
amarillo
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6. Tag:
Heute bleiben unsere Räder nach dem Frühstück auf der Terrasse stehen und wir widmen uns untershiedlichen Tätigkeiten:
Wanderung in den Barranco de Masca
Räder säubern
Einkaufen
durch die unterschiedlichen Ortsteile schlendern und Bustouristen beobachten
Sonnen und lesen auf der Terrasse
Den Abend beschließen wir mit einem einfachen Essen. Es gibt gekochten Yams mit Mojo. Auch die Gegend um Masca wurde im Sommer durch die Brände stark geschädigt. Die Palmen schlagen wieder neu aus aber viele Häuser wurden zerstört und man riecht noch immer den Brandgeruch.

7. Tag:
Über die TF436 setzen wir heute die fahrt durchs Tenogebirge fort. Zunächst geht es bis zum Cruz de Hilda bergauf, dann kurz bergab, um dann wiederum in Serpentinen bis zu einem sehr windigen Aussichtspunkt am Tabaibapass (917 m) anzusteigen. Nun genieße ich die Abfahrt bis nach Buenavista del Norte. Wir fahren in den Ort hinein und treffen zum erten Mal auf unserer Reise auf Bananenplantagen. Sachade, dass der Ortskern mitten in Sanierungsarbeiten steckt, was die Atmosphäre zur Zeit beeinträchtigt. Wir trinken einen cafe con leche und fahren nun gegen den scharfen Ostwind auf der TF42 zunächst nach Los Silos. Die Straße ist flach, breit und wir haben am Weihnachtsfeiertag auch wenig Verkehr. Rechts und links der Straße gibts auch hier riesige Bananenplantagen.
In Los Silos schauen wir uns das Zentrum an. Die Kirche im Ortszentrum ist sehr auffallend unkanarisch, ganz in weiß und einem eigenartigen neogotischen Stil. Auch dieser Ort hat eine schöne Plaza mit einem zum Café umgestalten Pavillon. Weiter geht es nach Garachico. Vor der Stadt befindet sich das Denkmal für die nach einem Vulkanausbruch nach Südamerika emigrierenden Auswanderer. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt mit dem Castello und den Meerwasserschwimmbecken. Wir übernachten im Stadtzentrum in der Pension EL Jardin im 3-Bettzimmer (30 €). Es ist ein ein großes altes kanrisches Haus mit Innenhof und einer angenehmen Atmosphäre. Den Nachmittag und Abend verbringen wir in Garachico mit einem Stadtrundgang und einem späten Paellaessen. Bemerkenswert ist, dass das Konvent der Franziskanerinnen über eine mehr als 400 jahre alte sogenannte Babyklappe verfügt. Schon im 16. Jh nahmen sich die Franziskanerinnen des Problems der ausgesetzten Kinder aktiv an.
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#400984 - 04.01.08 20:27 Re: Teneriffa, Gomera, eventuell El Hierro [Re: amarillo]
amarillo
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8. Tag:
Heute frühstücken wir in einer Bar an der Uferstraße, dann geht es auf der TF42 wieder ein Stück zurück nach Westen, bevor wir links auf die TF421 abbiegen. In langgezogenen Haarnadelkurven überwinden wir die Gebirgswand bis wir wieder links auf die TF82 abbiegen und am Aussichtspunkt dann Garachico aus der Vogelperspektive bewundern können. Auf der Weiterfahrt verlieren wir fast alle erarbeiteten Höhenmeter wieder. Der Verkehr ist sehr stark und wir müssen auf der kurvenreichen Straße konzentriert fahren.
Unser nächstes Ziel ist Icod de los Vinos mit seinem alten Drachenbaum - angeblich dem ältesten der Welt. Doch eine Altersbestimmung ist gar nicht möglich, da der Drachenbaum botanisch ein Liliengewächs oder eine Agave sein soll und somit keine Altersringe entwickelt.
Wir fahren durch die Innenstadt Icods und dann weiter bergab bis zum Abzweig rechts auf die TF342. Nun geht es wieder bergauf und der Verkehr ist auch wieder geringer. Die Besiedlung und Intensität der Landwirtschaft nimmt in diesem Teil Teneriffas zu. Kurz vor La Guancha kehren wir für unseren obligatorischen cafe con leche ein. Auf der Weiterfahrt queren wir einige tiefe Barrancos. Bis Icod el Alto steigt die Straße weiter an. Danach geht es bis Los Realejos wieder stark bergab. Gleich am Ortseingang biegen wir nach Cruz Santa ab. Über La Perdoma erreichen wir mit einigen Auf und Abs bei wieder zunehmendem Verkehr La Orotava. Hier ist die Pension El Silene unser Ziel. (EZ 22 €, DZ 40 € inkl. Frühstück) Wir haben eine schöne große Dachterrasse bei den Zimmern, aber ansonsten fühlen wir uns in dem Haus nicht wohl. Es ist kühl und feucht und verbreitet den Charme eines uralten Krankenhauses. Auch von La Orotava sind wir ein wenig enttäuscht. Mit dazu trägt der auch abends nicht endende Verkehr und Stau in den Straßen bei. Die Luft ist abgasgeschwängert und uns vergeht die Lust diese Stadt, die als Weltkulturerbe deklariert wurde, zu erkunden.
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