Aus Mittel- und Nordeuropa bin ich es gewohnt, tagsüber bei Stadtbesichtigungen das Gepäck am Fahrrad zu lassen und nur die Wertsachen mitzunehmen. Es wäre für mich schwer bis gar nicht vorstellbar, das Übernachtungsgepäck zu Fuß durch die Stadt zu tragen. Wie sieht es in den genannten Regionen Norditaliens, insbesondere am Gardasee und in Verona, mit dem Diebstahlrisiko aus? Ist es deutlich gefährlicher als in Mitteleuropa?
Jetzt ist mir nicht ganz klar, was Du vorhast. Gepäck am Fahrrad stört doch bei einer langsamen Besichtigungsfahrt nicht weiter, zumindest dann nicht, wenn die anzuguckende Stadt nicht gerade an einem steilen Hang hängt. Oder willst Du Deine Mühle abstellen und dann einen auf Infanterie machen? Die einzigen Städte, die längere Besichtigungen hergeben, sind doch Bozen und Trient, vielleicht noch Meran. Da würde ich gar keine Brühe machen. Fahren schlägt Laufen um Längen und wenn Du Deinen Haushalt mal schieben musst, dann ist das noch immer viel besser als tragen.
Ich habe aber schon öfter bis regelmäßig erlebt, dass Wirte und Mitarbeiter von Unterkunftsbetrieben mein Fahrrad sofort einschließen möchten. Sie gehen davon aus, dass mich plötzlich die Lust am Zuckeltrab packt. Diese Annahme ist in meinem Fall jedoch immer falsch.
Auf Venedog würde ich nicht verzichten. Die oft beschworenen Touristenmassen belagern, wenn sie wirklich da sind, die Achse Bahnhof–Rialtobrücke–San Marco. Dem kann man doch entgehen. Jeweils an der übernächsten Straßenecke ist man praktisch alleine. Horrorgeschichten erleben Pauschal- und Gruppenreisende, weil sie den Schwarm nicht verlassen können oder wollen.