s geht darum, dass so getan wird, als würden entweder die Bedürfnisse selbst oder zumindest der Frust darüber, sie nicht befriedigen zu können verschwindet, wenn man sie nur lange genug ignoriert. Beides ist zumindest bei mir nicht der Fall und ich gehe davon aus, dass ich nicht die einzige bin. Deshalb ist die Aussage 'es ist möglich' m.E. verkürzt. Sie muss heißen, 'es ist möglich, unter Umständen aber um den Preis, für den Rest seines Lebens sowohl seine Bedürfnisse als auch den Frust ignorieren zu müssen'.
Ich glaube ich verstehe, was du meinst. Ich selbst bin bekennender Zuckerjunkie. Ich habe das zwar sehr gut im Griff aber die Lust auf Quarkstrudel, Apfelstrudel, Zimtschnecke usw. ist schon teilweise schmerzhaft. Das wird um so schmerzhafter, je öfter ich dem nachgebe. Ich habe zwar das Glück, davon auch nicht zuzunehmen aber besser fühle ich mich auch nicht dabei. Man sagt, wenn du 30 (besser 40) Tage lang etwas täglich tust, dann will der Körper das. Kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen. über ein Monat völlig Zuckerfrei sind zwar sehr anstrengend für mich, dann macht es mir aber kaum noch was aus. 40 Tage jeden Tag um 5:30 raus und eine 3/4 Stunde laufen, dann läuft das, wie das Zähneputzen in der Frühe. Kommt man mit guten oder schlechten Gewohnheiten über eine gewisse Zeitschwelle, ist es meist möglich, sich umzuerziehen. Disziplin ist zwar hart aber ich merke, mit zunehmenden Alter, ohne ist es noch härter.