Was für ein Kettlermärchen meinst du denn?
Hallo Tom,
es war einmal ein Gartenmöbel-Hersteller, der machte neben allerlei possierlichen Leichtmetall-Stühlchen und -Tischchen eines Tages auch diese neumodischen Fahrradrahmen, vergass aber in seiner Freude an den noch etwas verquollenen
neuen Artikeln die dynamischen Lasten und die vorzeitige Ermüdung seines Lieblingsmaterials, bei den faulen Gesellen "Sonnenliege" und "Armlehnstuhl" war so etwas Schlimmes jahraus, jahrein niemals vorgekommen. Bald ging im ganzen Lande die Kunde um, man brauche nur eine Rahmennummer an irgendeinem Bahnhofsrad abzuschreiben und dem Hersteller zu schicken, um flugs einen neuen Rahmen zugesandt zu bekommen, den man nun ebenfalls wieder...
Um es kurz zu machen: Korrosion, Falschdimensionierung und mangelnde Erfahrung bei der Verarbeitung haben bei den ersten Generationen zu reichlich Rahmenbrüchen geführt. Die angebliche "Rostfreiheit" wurde als Verkaufsargument gegen die Konkurrenz der Stahlrahmen eingesetzt. In den letzten 15 Jahren hat die Alurahmen-Herstellung gewaltige Entwicklungen gemacht, im Gegensatz zu Stahlrahmen (die waren immer schon gut!

)
Korrosion an Aluteilen ist wesentlich schwerer zu entdecken als die rostigbraunen Streifen, die an Stahlkonstruktionen öfter zu sehen sind.
Die Metallurgen nennen das bei Alu "Korngrenzkorrosion", ein Effekt der durch Rauhheit der (ungeschützten) Oberfläche extrem verstärkt oder gar erst ermöglicht wird.
Genug der Theorie, Geduld und Seelenfriede bei der Endmontage wünscht
Axel
