In Antwort auf: AndreMQ
Für Ketten gibt es Berechnungsvorschriften, die auf Fahrrad übernommen werden können. Hier ist so ein Übersichtsblatt. Die normale Fahrradkette kann nur um 2 (4, 6, 8, ...) Glieder (Innen- + Außenlasche) gekürzt werden und dann rutscht der Abstand der Achsen immer um ca. p zusammen (bei gleicher Zähnezahl vorne und hinten genau p). p ist bei der neuen Fahrradkette immer 0,5" oder 12,7mm. Der Trickstuff-Exzentriker kann laut Datenblatt +/-3mm (und liefert auch einen Halflink mit), also 6mm von Anschlag zu Anschlag und kann somit nicht komplett ausgleichen, wenn z.B. 96 Glieder gerade zu kurz sind und 98 Glieder gerade zu lang sind. Dann muss ein Halflink eingesetzt werden, der aus der Kette 97 Glieder macht und dann passen die +/-3mm. Ob das beim ausgewählten Rad vorliegt, kann mit der dickeren Formel vorher ausgerechnet werden.
Wenn die Kette dann verschleißt, muss man den Halflink irgendwann herausnehmen, weil z.B. die ausgelutschten 96-Glieder-Kette reicht und genauso lang ist wie die neue 97-Glieder-Kette. Bzw. wenn eine neue Kette ohne Halflink gepasst hätte (z.B. 98-Glieder-Kette), muss von der ausgelutschten Kette zwei Kettenglieder herausgenommen werden und ein Halflink eingesetzt werden. Oder neue Kette. Es gibt hier Leute im Forum, die Exzenter fahren, vielleicht können die posten, was sie machen.
Unter einem gut sitzenden und schützenden Chainglider hält die Kette so lange, das ich eine solche Übung nicht machen würde. Wenn sie sich auf 100 Kettenglieder um ein halbes Kettenglied gelängt hat (also ca. 6mm), fliegt sie raus. Dann hat sie 15 - 20tkmkm drauf, was reicht (hat quasi ihr Geld verdient). Dann haben sich die Achsabstände um ca. 3mm verändert. So werden die Ritzel nie mit ausgelutschten Ketten gefahren und trotzdem kommt ordentlich Strecke drauf.
Bei einer Kette ohne Kettenspanner reicht eine Veränderung des Achsabstandes um ca. 0,2mm zwischen "stramm gespannt" zu "locker". Deshalb reicht auch wenig Verschleiß, dass eine solche Kette locker wird. Runterfallen oder sonstige Probleme macht sie trotzdem nicht, also eher Kosmetik.
Lästig dürfte der kleine Einstellbereich des Exzentrikers werden, wenn die Kette offen gefahren wird, also deutlich schneller verschleißt und man das Kettenschlackern nicht möchte (das dämpft ein Chainglider sehr gut). Dann muss häufig nachgespannt werden und ggfs. Halflink raus/rein und was auch immer. Auch komplett ausgelutschte Kette und Ritzel ohne Kettenspanner springen nie über (wenn nicht völlig locker), weil nie genügend Kette zum Nachziehen vorhanden ist, wenn die verschlissene Kette an den verschlissenen Zähnen hochwandern und überspringen will. Mit gefedertem Kettenspanner ist dagegen immer genügend Kette zum Nachziehen da. D.h die kann auch nicht beliebig lang gefahren werden. Obendrein mag ich den schmierigen Kettenspanner und seinen Widerstand nicht (ein CG läuft leichter als ein normaler, versiffter Kettenspanner).


Danke für deine ausführliche Erklärung und Einschätzung. Das spricht aus meiner Sicht deutlich für den Trickstuff Exzentriker und Chainglider. Das war ohnehin bisher auch meine Richtung.

Sofern in den nächsten Tagen nicht noch jemand Argumente dagegen liefert, werde ich das wohl so bestellen.