Hallo Andreas,
vieles ist bereits geschrieben worden, daher nur ergänzendes von mir.
Bei mir ging es um den zeitweisen Transport dreier Kinder mit einem Rad. Ich habe verschiedene Lösungen ausprobiert.
Ein MTB, es ist ein Fully, mit Adams Slipstream 5gang und angehängtem Winther Dolphin Zweisitzer, also genau die Kombination, die Dir eingangs vorschwebte. Mein Fazit: Ich habe mich nicht getraut, ohne Gewichts-Staffelung zu fahren. Also der Trailer mit Kind muss schwerer sein, als der Kinderanhänger. Und ich mit Zugrad nochmal schwerer als der ganze Anhängekrimskrams zusammen. Ich bin den Zug, der einen PKW in der Länge um einiges übertrifft, zuerst leer gefahren, dann mit einem Zementsack im Hänger, usw. Voll beladen ist neben dem zu erwartenden Manko der Bremsung noch anzumerken, dass das ganze Anhängegewicht nun an der Sattelstange angreift und ordentlich Unruhe ins Zugrad einleitet. Ich hatte einen Lenker von der 1100er Zephyr montiert, und der war gerade breit genug, das Gefährt auch auf Waldwegen zu kontrollieren, wenn die Große auf dem Trailer herumgeturnt ist. Man muss einen solchen Zug mal gefahren haben, um zuz wissen, ob das eine persönlich zumutbare Form der Fortbewegung ist. Mir hat sie nicht dauerhaft zugesagt. Falls das bei Dir anders ist, bitte wenigstens einen breiten Lenker und eine ultrastabile Sattelstütze auswählen.
Nächster Versuch. "Herrenrad", Hase Kettwiesel mit Anhängevorrichtung und Auflaufbremse, daran wieder der Dolphin.
Das ist schon mal um Klassen besser. Alles hängt an der Tiefdeichsel am Ausfallende, die Fuhre läuft wesentlich ruhiger, und bei durchgängiger Verwendung von Weberkupplungen (max. 80 Kilo Anhängergewicht insgesamt) kann diese Kette auch unterwegs beliebig umkonfiguriert werden. Im Prinzip ist es die Zusammenstellung, die auch HeinzH empfiehlt, nur mit einem Trets-Trike. Genau nach so etwas hatte ich damals bei Hase gefragt, das gab es da aber noch nicht. Der Unterschied ist einmal das Alter des Kindes, das Trets-Trike geht altersmäßig früher los, und die Auflaufbremse, die das Kettwiesel bietet. Meine Große hat damals mit fünf oder sechs Jahren Spaß daran gehabt, ihre beiden kleinen Geschwister alleine um den Spielplatz zu ziehen. Ein bisschen komisch zu fahren war der Zug nur, wenn das Kettwiesel unbesetzt war, aber der Kinderanhänger schon dran war. Beispielsweise, wenn ich vom Kindergarten mit bereits besetztem Hänger auf dem Weg zur Schule war, um die Große abzuholen. Aber das war woh eher eine Kopfsache. Aus der Spur geschoben hat sich nie etwas.
Die jetzige Lösung ist das Tandem mit StoKid-Satz. Zu meiner angenehmen Überraschung gibt es keine Probleme mit dem Anhänger, wenn der Soziussitz unbesetzt ist. Bisher jedenfalls nicht, und ich erwarte auch keine. Denn auch diese Fuhre habe ich, wie auch die Fuhre mit dem Kettwiesel, nach und nach mit Zementsäcken ausgetestet.
Mein Fazit für Dich wäre: Lass das mit dem Trailerbike sein. Wenn die eigenverantwortliche Fortbewegung auch zwischendurch im Vordergrund steht, dann einen beliebig konfigurierbaren Zug aus Deinem Rad, Trets Trike (Vorteil: kleinere Passagiere möglich) oder Kettwiesel (Vorteil: Auflaufbremse, längere Nutzungsdauer) und Anhänger oder, wenn es leichter sein soll, ein Tandem mit StoKid-Satz und Anhänger.
Zur Verwendung am Kettwiesel habe ich die Deichsel des Dolphin nach oben gedreht, damit sie beim Wenden über die Hinterräder kommt und nicht an den Hinterrädern schleift. Wie das bei Deinem Hänger geht, musst Du dann ausprobieren.
ich habe mit den vorgenannten "Lastzügen" bisher nur Erfahrungen im Kindergarten-Schule-Arbeitsstätten-Alltagsverkehr. Nicht auch längeren Etappen. Dafür wäre noch zu bedenken, dass Trets und Kettwiesel auch die Möglichkeit bieten, dass das Kind zwischendurch mal ein Nickerchen machen kann (bitte die Füße an den Pedalen befestigen).
In jedem Fall solltest Du richtige und zuverlässige, tandemtaugliche Bremsen montieren. Ich favorisiere GustavM mit großen Scheiben.
Ich bin in jedem Fall auf Deinen Erfahrungsbericht gespannt.
Grüße
'hans-albert'