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#1534104 - 27.08.23 10:12 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Need5Speed]
errwe
Mitglied
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Beiträge: 972
Ich habe noch etwas "richtiges" Fahrrad-Kettenöl, habe aber angefangen, jetzt auch das Kettenöl von der Motorsäge zu nutzen. Im Moment erstmal mit älteren Ketten, muss gerade keine neue aufziehen. Wir haben aber auch nur Räder mit 1fach bis 8fach. Das ist also etwas rustikal und passt somit zum Fichtenmoped.
Das Motorkettenöl ist biologisch abbaubar, recht günstig und es erleichtert die Logistik, weil man weniger Produkte vorhält. (Damit kann man auch gleich größere Mengen kaufen, womit es noch günstiger wird usw.Für 5 Liter zahle ich ca. 35€)
Dass es nicht so toll sein soll, wie hochspezialisierte Kettenwachse, Fette etc. weiß ich; im Asphaltdschungel der Großstadt und auf normalen Tagestouren sind es eher andere Dinge, die die Durchschnittsgeschwindigkeit beeinflussen.
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#1534111 - 27.08.23 11:55 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: errwe]
Falk
Mitglied
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Beiträge: 33.896
Sägekettenöl ist aber extrem klebrig und zieht damit den Straßendreck so heftig an wie kaum was sonst. Das ist aus meiner Sicht als Allwetterfahrer ein absoluter Auschlussgrund.
Falk, SchwLAbt
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#1534133 - 27.08.23 16:15 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Falk]
errwe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 972
In Antwort auf: Falk
Sägekettenöl ist aber extrem klebrig <..> ein absoluter Auschlussgrund.
Ja, die Aussage kenne ich auch. Aber ich bin bei den ersten paar tausend km ganz zufrieden, trotz ein paar km Sand und Schotter (wg. Straßenbaustelle) am Tag.
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#1534163 - 27.08.23 21:16 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: errwe]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.896
Naja, dann tu es einfach.
Als Bewohner einer gerade im Winterhalbjahr regen- und matschreichen Gegend werde ich es trotzdem nicht nachmachen.
Falk, SchwLAbt
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#1534400 - 31.08.23 05:50 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Need5Speed]
VeloMatthias
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 265
Zwischenstand:

Ich hab jetzt auf der Kette #1 (Shimano 105) genau 2050km drauf und eine Längung von ca. 0,3mm.
Diese Kette bin ich nach der Erstbehandlung 1400km mit ca. 250km Intervallen mit flüssig nachwachsen gefahren, dann neu heiß nachgewachst und wieder alle ca. 200km flüssig nachgewachst.

Von den 2050km waren genau die Hälfte im Regen und ein paar hundert km auch Schotter/Sand/Gravel.

Dass die Kette 15.000km oder sowas schafft, glaub ich eher nicht.
Die 105er Ketten haben vorher zwischen 2000 und 4000km gehalten, je nach Saison.
Ich bin tatsächlich etwas enttäuscht, da ich mal denke dass die Kette jetzt auch nicht groß über 4000km halten wird (allerdings als "Schlechtwetterkette" eigentlich ziemlich gut).

Weiterhin aber super positiv (und mir den Aufwand auch bei gleicher Laufleistung wie mit Öl wert): Ketten- und Kassettenwechsel sowie Pannenbehebung ohne Handschuhe einfach ein Traum.

Geändert von VeloMatthias (31.08.23 05:51)
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#1534413 - 31.08.23 11:29 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: VeloMatthias]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.041
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Danke für Deine Rückmeldung.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1534444 - 01.09.23 15:14 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: fema]
fema
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 363
In Antwort auf: fema
Wolframdisulfid [...] Mit diesem würde ich mir gern eine Wachsmischung selbst zusammenschütten.
Ich hab jetzt gestern mal eine Wachsmischung aus Parrafinwachs und Wolframdisulfid gemacht, damit zwei Ketten gewachst und mich noch an einem Flüssignachwachsmittel versucht. schmunzel Für den Fall, dass es jemanden interessiert, schildere ich hier mal meine Erfahrungen.

Das Parrafinwachs hat bei Amazon rund 11 Euro für 900 Gramm gekostet, das Wolframdisulfid von Werth Metallpulverhandel 18,20 Euro, ebenfalls über Amazon.

[ von abload.de] [ von abload.de]

Ich habe nun einfach mal auf Verdacht 400 Gramm Wachs mit 20 Gramm Wolframdisulfid gemischt - also im Verhältnis 20:1 - da ich nirgends Infos zu einem geeigneten Mischverhältnis gefunden habe. Vermutlich hätte auch weniger ausgereicht, das Wachs ist sehr dunkel geworden.

[ von abload.de]

Das Silca Wachs, welches ebenfalls Wolframdisulfid enthält, sieht auf den Fotos, welche ich im Netz gefunden habe, jedenfalls heller aus.

Die fabrikneuen 11-fach Shimano-Ketten CN-HG601 habe ich erst mit Terpentinersatz, anschließend mit Waschbenzin und abschließend mit Isopropanol durch Schütteln in einem Gurkenglas von der werksseitigen Schmierung befreit. Dann habe ich sie auf Hänger aufgefädelt, welche ich aus zwei alten Speichen zurechtgebogen hatte. Einen "slow cooker" (auf Deutsch vermutlich Schongarer oder ähnlich), welcher für das Wachsen ja gemeinhin empfohlen wird, finde ich irgendwie unnötig. Stattdessen habe ich die Wachsmischung in einem kleinen Alutopf im Wasserbad eines großen Topfs geschmolzen.

[ von abload.de] [ von abload.de]

Die Ketten hab ich dann beide zusammen dort eingelegt, rund 20 Minuten drin gelassen und dabei immer wieder mal etwas rotiert und geschwenkt. Anschließend hab ich den Topf mit dem Wachs aus dem Wasserbad genommen, 50 Gramm davon in ein Glas geschüttet (und noch ordentlich was auf den Herd zwinker ) und den Topf etwas abkühlen lassen, damit das Wachs dickflüssig wird und daher hoffentlich nicht so leicht wieder aus den Kettengliedern herausläuft, wie bei noch sehr dünnflüssigem. Das ging dann ziemlich plötzlich und es wurde arg dickflüssig, sodass es an den Topfrändern schon angefangen hat, fest zu werden.

[ von abload.de]

Nun ja, besser so als anders - rausgetropft ist jedenfalls nichts. lach

[ von abload.de]

Die 50 Gramm Wachs in dem Glas habe ich dann mit 100 Gramm (ca. 127 ml) Isopropanol aufgefüllt und das Glas in den Topf gestellt, damit sich das Wachs auflöst. Das hat noch mal einige Zeit gedauert und anfangs hat es überhaupt nicht so ausgesehen, als ob es funktionieren würde. Aber schließlich war das Wachs vollständig gelöst, lediglich das Wolframdisulfid war noch sichtbar. Das sah durchaus vielversprechend aus.

[ von abload.de]

Leider hat das so aber nicht funktioniert, denn nach dem Erkalten ist die Flüssigkeit komplett fest geworden. weinend Ich habe es dann nochmal aufgeschmolzen und mit weiteren 300 Gramm Isopropanol gestreckt, was einem Verhältnis von 1:8 entspricht. Nach dem Erkalten ist jedoch auch dieses Gemisch wieder fest geworden. Allerdings hat es sich mit einer Gabel leicht zu einer cremeartigen Konsistenz verrühren lassen, die durch die kleinen Partikel entfernt an Montagepaste erinnert.

[ von abload.de] [ von abload.de]

Davon habe ich dann nochmal 30 Gramm weggenommen und mit weiteren 30 Gramm Isopropanol erneut erhitzt. Die Klümpchen, die in der Vorgängerversion noch drin waren, sind dadurch nicht mehr aufgetreten. Gut möglich, dass es im jetzigen Verhältnis von 1:16 immer noch etwas zu dickflüssig ist, aber da die Partikel nun sehr fein sind, sollte es sich jetzt vermutlich einfach ohne erneutes Erhitzen verdünnen lassen. Die Wachsschicht ist nach der Trocknung jetzt jedenfalls relativ dünn und gleichmäßig.

[ von abload.de] [ von abload.de]

Nun habe ich mit mindestens einem Liter jedenfalls erst mal genug Flüssignachwachsmittel. zwinker Jetzt muss es nur noch funktionieren. lach Wie gut das Ganze dann tatsächlich funktioniert, werde ich in absehbarer Zeit leider nicht berichten können, da ich die Ketten erst am neuen Rad mit komplett neuem Antrieb nutzen werde und dann natürlich auch erst mal einige Zeit fahren muss, bis ich ausreichend Laufleistung für eine erste Einschätzung zusammen habe. Bezüglich des Mischverhältnisses mit dem Wolframdisulfid ist es ohne umfangreiche Vergleichstests ja ohnehin nicht möglich, eine brauchbare Aussage zu treffen.

Was ich aber schon mal sagen kann ist, dass es erheblich günstiger ist als die Fertigprodukte. Und insbesondere, wenn man auch auf Dinge wie den Schongarer oder ein Ultraschallreinigungsgerät zum Entfetten der Ketten verzichtet, spart man noch einiges mehr und hält den mehr oder weniger unnötigen Ressourcenverbrauch zumindest etwas in Grenzen. Spaß gemacht hat's jedenfalls erst mal - mal abgesehen vom Putzen des Herds. zwinker Richtig Freude wird es dann machen, wenn der Antrieb zukünftig sauber ist - und sauber bleibt. Das ist schließlich der Hauptgrund, mich auf das Wachsen einzulassen. Die Laufleistung ist für mich eher zweitrangig und der mutmaßich geringere Widerstand ist mir praktisch völlig egal. Aber als angenehme Nebeneffekte würde ich beides natürlich dennoch gern mitnehmen. schmunzel
Mark
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#1534449 - 01.09.23 18:04 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: VeloMatthias]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.017
In Antwort auf: VeloMatthias
Diese Kette bin ich nach der Erstbehandlung 1400km mit ca. 250km Intervallen mit flüssig nachwachsen gefahren, dann neu heiß nachgewachst und wieder alle ca. 200km flüssig nachgewachst.
Alle 200 km die Kette heiß wachsen...? erstaunt schockiert

Das wäre mir echt zu aufwändig. Sorry, aber dann ranze ich die Kette lieber komplett runter und tausche anschließend den ganzen Antrieb. Das ist weniger zeitaufwändig. omm

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1534450 - 01.09.23 18:06 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: fema]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.017
Danke für den interessanten Bericht. schmunzel

Aus meiner Sicht hättest du ruhig deutlich mehr Wolframsulfid als nur 20:1 nehmen können. Das Zeug an sich ist ja das Schmiermittel, Wachs ist m.E. nur drin, damit man es überhaupt auftragen kann.

In Antwort auf: fema
Die Ketten hab ich dann beide zusammen dort eingelegt, rund 20 Minuten drin gelassen und dabei immer wieder mal etwas rotiert und geschwenkt. Anschließend hab ich den Topf mit dem Wachs aus dem Wasserbad genommen, 50 Gramm davon in ein Glas geschüttet (und noch ordentlich was auf den Herd zwinker ) und den Topf etwas abkühlen lassen, damit das Wachs dickflüssig wird und daher hoffentlich nicht so leicht wieder aus den Kettengliedern herausläuft, wie bei noch sehr dünnflüssigem. Das ging dann ziemlich plötzlich und es wurde arg dickflüssig, sodass es an den Topfrändern schon angefangen hat, fest zu werden.
Wäre es hier nicht besser, die Kette aus dem heißen Wachs rauszunehmen, bevor es abkühlt? Und dann sofort unter den Wasserhahn?

So schnell läuft das Wachs auch nicht aus den Kettengliedern wieder aus. Unter dem Wasserstrahl kühlt es ab, und lösen tut sich das Wachs im Wasser auch nicht.

...

Der Versuch, das Wachs mit dem Isopropanol flüssig zu machen...

Das ist nicht das geeignete Lösungsmittel. Paraffin ist in Isopropanol nur sehr schlecht löslich, deshalb brauchst du so viel Isopropanol. Besser wäre hier vermutlich Terpentinersatz, oder Benzin oder sowas ähnliches.

In Antwort auf: fema
Was ich aber schon mal sagen kann ist, dass es erheblich günstiger ist als die Fertigprodukte. Und insbesondere, wenn man auch auf Dinge wie den Schongarer oder ein Ultraschallreinigungsgerät zum Entfetten der Ketten verzichtet, spart man noch einiges mehr und hält den mehr oder weniger unnötigen Ressourcenverbrauch zumindest etwas in Grenzen.
Nichts für ungut... aus der Sicht des Umweltschutzes ist deine Methode eher dreckiger als ein Fertigprodukt. Das Ultraschallgerät produziert keinen Abfall von Lösungsmitteln. Und wenn ich mal sehe, wieviel Lösungsmittel du verbraucht hast, dann fällt die Umweltbilanz eher schlecht aus.

Rechne mal aus, wieviel Isopropanol pro Wolframsulfid jetzt in deiner Mischung ist. Beim Auftragen verdampft das alles und geht in die Umwelt.

Ein professioneller Hersteller ist da in punkto Entsorgung und Chemikalienverbrauch ganz sicher besser aufgestellt. Und ein klassisches Kettenöl (ohne Lösungsmittel) sicherlich auch.

Trotzdem - wer nicht versucht, wird nicht klüger. Ich warte sehr gern auf deine Langzeiterfahrungsberichte. lach

Gruß
Thoralf

PS: Warum man jetzt ausgerechnet Wolframdisulfid benutzt anstelle des seit Jahrzehnten für solche Anwendungen bewährten Molybdändisulfides, wird mir vermutlich immer ein Rätsel bleiben.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1534454 - 01.09.23 19:46 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Toxxi]
fema
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 363
In Antwort auf: Toxxi
Aus meiner Sicht hättest du ruhig deutlich mehr Wolframsulfid als nur 20:1 nehmen können. Das Zeug an sich ist ja das Schmiermittel, Wachs ist m.E. nur drin, damit man es überhaupt auftragen kann.
[...]
PS: Warum man jetzt ausgerechnet Wolframdisulfid benutzt anstelle des seit Jahrzehnten für solche Anwendungen bewährten Molybdändisulfides, wird mir vermutlich immer ein Rätsel bleiben.
Nun, ich werde mal schauen, ob es gut läuft und wie lange es dauert, bis die Kette zu quietschen anfängt. Gegebenenfalls werde ich dann nochmal etwas dazugeben. Das Wolframdisulfid habe ich dem Molybdändisulfid vorgezogen, da das aktuell recht angesagte Fertigprodukt von Silca eben dieses enthält und es hieß, die Schmierwirkung sei damit noch besser. Allerdings habe ich überhaupt nicht recherchiert, ob die angeblich bessere Schmierwirkung tatsächlich Fakt ist und falls ja, ob es überhaupt einen signifikanten Unterschied macht. Vielleicht bin ich da einem Hype aufgesessen. peinlich

Zitat
Wäre es hier nicht besser, die Kette aus dem heißen Wachs rauszunehmen, bevor es abkühlt? Und dann sofort unter den Wasserhahn?

So schnell läuft das Wachs auch nicht aus den Kettengliedern wieder aus. Unter dem Wasserstrahl kühlt es ab, und lösen tut sich das Wachs im Wasser auch nicht.
Du hast recht, das ist auch eine gute Idee! schmunzel

Zitat
Paraffin ist in Isopropanol nur sehr schlecht löslich, deshalb brauchst du so viel Isopropanol. Besser wäre hier vermutlich Terpentinersatz, oder Benzin oder sowas ähnliches.
[...]
Nichts für ungut... aus der Sicht des Umweltschutzes ist deine Methode eher dreckiger als ein Fertigprodukt. Das Ultraschallgerät produziert keinen Abfall von Lösungsmitteln. Und wenn ich mal sehe, wieviel Lösungsmittel du verbraucht hast, dann fällt die Umweltbilanz eher schlecht aus.
Die verwendeten Lösungsmittel habe ich aufbewahrt, um sie zur Vorbereitung weiterer Ketten wiederzuverwenden. Es dürften ca. 300 ml pro Substanz sein. Isopropanol verwende ich immer wieder mal auch hier im Haushalt und für die meisten Anwendungen tut es das übriggebliebene bestimmt noch; das ist ja aus dem dritten Spülgang. Ich konnte damit jedenfalls schon mal die Sauerei auf dem Herd wegputzen, die ich selbst fabriziert hatte. zwinker Das Benzin würde ich im Kocher verwenden, dafür ist es bestimmt auch noch okay. Und den Terpentinersatz kann ich zum Reinigen von Pinseln vermutlich auch noch gut verwenden, abgesehen vom Bodensatz. Streichen steht hier demnächst leider wieder an, dann kann ich mal schauen, ob es noch taugt. Bezüglich der Ultraschallreinigungsgeräte ging ich davon aus, dass auch dort Lösungsmittel oder Entfetter (wo ja dann auch evtl. Tenside enthalten sind) verwendet werden müssen, um dieses schon fast harzähnliche Fett, was von Werk aus auf der Kette ist, wegzubekommen.

Zitat
Rechne mal aus, wieviel Isopropanol pro Wolframsulfid jetzt in deiner Mischung ist. Beim Auftragen verdampft das alles und geht in die Umwelt.
Das war mir überhaupt nicht bewusst, dass das evtl. schädlich sein könnte. Ich habe leider recht wenig Ahnung von Chemie und ging davon aus, da es ein Alkohol ist, wird es wohl unproblematisch sein. Auch da habe ich mich mal wieder überhaupt nicht vorher informiert. peinlich Deswegen hatte ich übrigens auch das Flüssignachwachsmittel mit Isopropanol angemischt, um nicht das vermeintlich schädlichere Benzin nehmen zu müssen. Was ist denn das Problematische an Propanol? Wirkt das ähnlich wie Methan auf die Atmosphäre?

Zitat
Trotzdem - wer nicht versucht, wird nicht klüger. Ich warte sehr gern auf deine Langzeiterfahrungsberichte. lach
Na, da werd ich mich dann ranhalten müssen und ordentlich fahren, damit ich tatsächlich in absehbarer Zeit berichten kann. Oder aber mein Versuch funktioniert so schlecht, dass es gar nicht allzu lange dauert, bis die erste Kette verschlissen ist. zwinker lach
Mark
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#1534457 - 01.09.23 20:07 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: fema]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.017
Ich habe mal recherchiert. Der Reibungskoeffizient ist bei Wolframdsulfid wohl etwas geringer:

https://ws2coating.com/a-comparison-of-tungsten-disulfide-and-molybdenum-disulfide/

Zweiter Vorteil - Molybdänsulfid schmiert bis 350°C, Wolframsulfid bis 650°C. Das dürfte für deine Anwendung aber irrelevnt sein. grins

Wirklich schädlich ist Isopropanol jetzt auch nicht. Es ging mir um den reinen Verbrauch.

Wie gesagt - ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1534459 - 01.09.23 20:26 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Toxxi]
fema
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 363
In Antwort auf: Toxxi
Wie gesagt - ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Ich auch! schmunzel Es wird jetzt erst mal noch knapp zwei Monate dauern, bis ich das neue Rad kaufen und die Kette dort aufziehen werde. Aber ich werd mich dann mit dem Fahren ranhalten und hier berichten. Danke für deine Infos, Thoralf!
Mark
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#1534528 - 03.09.23 08:28 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Need5Speed]
cephalotus
Mitglied
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Beiträge: 125
Ich fette/öle die Gelenke, putze die Ketten halbwegs trocken und wachse die dann außen.

Für mich funktioniert die Kombi aus Fett/Öl an den beweglichen Teilen und wachs außen bisher am besten.
Der zeitliche Zusatzaufwand ist minimal, am meisten Aufwand macht es, das Öl auf jedes einzelne Gelenk zu tröpfeln. (ca. 3 Minuten?)
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#1534539 - 03.09.23 10:27 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: cephalotus]
thomas-b
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.840
In Antwort auf: cephalotus
...wachse die dann außen.
...
Was ist dann der Zweck des Wachses?
Schritt 1 ist bei mir ähnlich wie von dir beschrieben?

Gruß
Thomas
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#1534544 - 03.09.23 13:47 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: thomas-b]
EmilEmil
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 316
Bei einer (äußeren) Versiegelung einer Kette mit Wachs haften die Partikel der Umgebung kaum. Ich mache das so seit ca. 8 Jahren und benutze ein geerbtes Gebinde von 250 [ml] für die Autopflege (Auto-Hartwachs), das ich mit dem Pinsel auftrage. Das passiert alle 2000 [km], wenn die Kette mit Waschbenzin (geschüttelt, nicht gerührt) in einer Besteckbox gereinigt wurde. Dabei liegt die Kette in Schleifen und bedeckt gerade den Boden. Wenn ich den Rest des Wachses (~ 50 [ml]) verbraucht habe, werde ich irgendein eine vergleichbare Auto-Versiegelung benutzen. Ich bin damit ganz zufrieden. Und die Kosten halten sich in Grenzen (1000 [ml] = 16 €).

Das ist übrigens ein altes Rennradfahrer Rezept, das ich schon länger kannte. Aber erst mit stärkerer Benutzung meiner Räder (Ruhestand, Fitness-Fahrten) habe ich mich auch um den Kettenverschleiß gekümmert. Geschmiert wird nach wie vor mit Öl (Nur Öl hat soviel Kriechfäfigkeit, daß ein einmal durchbrochener Schmierfilm wieder geschlossen werden kann).
Öl bildet aber mit dem unvermeidlichen Abrieb-Partikeln eine wunderbare Schleifpaste. Deahalb spüle ich diese Partikel bei ca. 2000-[km]-Intervallen aus der Kette. Dieser innere Abrieb wird bei aller Diskussion um die Kettenpflege häufig vergessen.

Und allen Wachsern sage ich, gewachst ist besser als gar keine Kettenpflege. Meinen Segen haben sie. Und sollte tatsächlich Wachs übrig bleiben, bald ist ja Weihnachten: Genug Technologie zur Kerzen-Herstellung dürfte dann vorhanden sein, Kerzenschein hat bestimmt eine stimmungsvolle Seite. (Passend zur Jahreszeit).

MfG EmilEmil
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#1534672 - 05.09.23 20:09 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: thomas-b]
cephalotus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 125
In Antwort auf: thomas-b
In Antwort auf: cephalotus
...wachse die dann außen.
...
Was ist dann der Zweck des Wachses?
Schritt 1 ist bei mir ähnlich wie von dir beschrieben?

Bei mir bleibt die Kette außen so ziemlich trocken und sauber. Ich trage meine Räder öfters mal über Treppen und greife da ums Oberrohr rum an die Kettenstrebe rechts beim Antriebsstrang und berühre deshalb auch öfter mal die Kette. Da kann ich keinen Dreck und kein Geschmiere brauchen und da ich bei jedem Wetter fahre (außer Orkan) ist das keine Selbstverständlichkeit.

Ich hab in meinem Leben so 6-7 gebrauchte Fahrräder gekauft. Mit einer Ausnahme waren bei allen Rädern die Ketten von Öl oder Fett triefend schmierig, dreckig und versifft.

Ich muss meine Ketten auch niemals mit irgendwelchen Mitteln reinigen. Nur nach Fahrten durch Salzlake im Winter versuche ich die mit stinknormalem Wasser von Salz zu zu befreien. Ich fahre aber auch nicht bewusst durch Schlamm so wie MTB Fahrer. da mag das alles anders sein.

10.000km hält so ne Kette geschätzt, ich fahre überall 9-fach. Vor ein paar Jahren kosteten die "XT" HG-93 Ketten 11 Euro das Stück, da hab ich ca. 10 Stück im Vorrat. bei den Preisen muss Aufwand und Nutzen auch irgendwo in Relation bleiben.
Dinge lange zu benutzen ist idR umweltfreundlich, aber Waschbenzin + Öl + Dreck Mischungen sind dann auch wieder mühsam zu entsorgen. Ich gehe mal davon aus, dass das Zeug nicht in der Toilette landet.

Also Kettenöl nehm' ich übrigens irgendwas biologisch Abbaubares, auch da hält bei mir eine kleine Flasche viele Jahre, ich gab ja pro Bolzen nur 2 kleine Tropfen drauf.
Gerade die Anfangspackung an Fett mit der die Kette kommt ist die beste Schmierung in den Gelenken überhaupt und die hält auch sehr lange, wenn man sie nur in Ruhe lässt. Ich würde den Teufel tun und die bewusst raus spülen. Warum???
Außen hingegen putze ich das Fett gleich vor der Erstmontage weg (und ersetze es durch Wachs) , da stört es mich und zieht nur den Dreck an.

Geändert von cephalotus (05.09.23 20:10)
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#1534679 - 06.09.23 05:31 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Need5Speed]
VeloMatthias
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 265
Ein interessantes Konzept mit dem innen ölen, außen wachsen.
Evtl. probier ich das beim neuen Rad mit 12-fach Ketten mal aus.
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#1534684 - 06.09.23 07:32 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: cephalotus]
cephalotus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 125
In Antwort auf: cephalotus
10.000km hält so ne Kette geschätzt, ich fahre überall 9-fach...

Nach etwas nachdenken muss ich die Schätzung revidieren. Ich hab 8 Rädern und mit vielen davon fahr ich im Schnitt keine 500km im Jahr. Das meistgenutzte kommt so auf 2500km im Jahr.

Wenn ich die Anzahl der neu verbauten Ketten betrachte in Realation zu meiner geschätzten Gesamtfahrleistung, dann sind es im Schnitt eher 4000-5000 km/Kette.

Wobei ich eine Weile auch vorfristig taischte und noch verwertbare Ketten dann für die Winterräder sammelte. In einem salzreichen Winter sterben die Ketten nämlich sehr schnell und wenn ich in der Salzzeit zwei Räder nutze sind nach dem Winter auch zwei Ketten tot.

Allerdings waren die letzten Jahre sehr salzarm, so dass ich jetzt einige noch gute Ketten herum liegen habe, für die aber schon Neuware als Ersatz kam.

Dazu dann noch die selten genutzten Räder, die zwar alle in den vergangenen Jahren erstmal eine neue Kette bekommen haben (wie geschrieben sind die Ketten an meinen Gebrauchtkäufen tot geschmiert, die einzige die ich drauf behalten hatte ist mir dann ein paar 100km später gerissen, hatte ich auch nur das eine Mal bisher) , aber noch viel Laufzeit vor sich.

Wie dem auch sei, die 10.000km/Kette sind vermutlich nicht richtig.
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#1534695 - 06.09.23 13:18 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: cephalotus]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.896
Zitat
Mit einer Ausnahme waren bei allen Rädern die Ketten von Öl oder Fett triefend schmierig, dreckig und versifft.
Daran ist aber Lieschen und Fritzchen Müllers Dämlichkeit schuld. Richtig drastisch habe ich das 2003, also vor ziemlich genau zwanzig Jarhen auf Teneriffa erlebt. Zwei Wanderfreuinbde, die zeitgleich mit mir auf den Pico de Teide waren und ebenfalls mit ihren Fahrrädern zum Ausgangspunktv auf der Mointaña blanca gefahren waren, benötigten vor der Talfahrt Kettenschmierstoff. Ich gab ihnen meine Kettenfettflasche und der Inhalt landete großzügig in Längsrichtung innen und außen auf der Kette. Danach war die Hälfte des Inhaltes verbraucht. Etwa so erlebe ich das immer wieder. dabei reicht ein Trofen auf jedem Gelenk und das sinnvollerweise quer zur Laufrichtung. Es dauert nur etwas länger. Außerdem sollte man die Kette ein paar Kilometer weiter (oder am Abend nach der Ankunft) wieder abwischen. Auch das machen die Experten nicht.

Seinen Hirnkasten muss schon jeder selber bemühen. An der Kettenstrebe trage ich aber Fahrräder nie. Das ist doch schon aus anatomischen Gründen nicht sinnvoll.
Außerdem reicht es vollkommen, sich dann einzusauen, wenn man es wenigstens bezahlt bekommt.
Falk, SchwLAbt
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#1534711 - 06.09.23 16:21 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Falk]
cephalotus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 125
In Antwort auf: Falk
Seinen Hirnkasten muss schon jeder selber bemühen. An der Kettenstrebe trage ich aber Fahrräder nie. Das ist doch schon aus anatomischen Gründen nicht sinnvoll.

Die meisten meiner Räder sind hecklastig und da ich die meist mit nur einer Hand dieTreppen im Treppenhaus hoch und runter trage (entsprechend muss das Rad beim Tragen mal hoch, mal runter geneigt sein) ist das tatsächlich der beste Haltepunkt. Außerdem besser den Dreck an der Hand (bei einer außen gewachsten Kette ist ja üblicherweise kaum Dreck oder Schmiere außen dran) als an der Kleidung :-)

Was man meiner Ansicht nach eher nicht tun sollte ist nur Wachs zu verwenden. Als Antihaftmittel und Antirostmittel und Antischleifmittel außen ist es fein, als Schmiermittel zwischen den Gelenken hingegen sind Fett und Öl wesentlich besser. Fett ist original dran, ohne großen Aufwand inkl. Ketten abmontieren, heizen, baden, usw... bekommt man sinnvoll nur Öl beim Nachschmieren wieder schnell rein und wie Du schon schreibst genügen minimale Mengen davon.
Öl und Fett an allen anderen Stellen der Kette hingegen erzeugt (zumindest bei mir) nur pappige Schmiere und die zieht Dreck wie ein Magnet an.

Geändert von cephalotus (06.09.23 16:23)
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#1534726 - 06.09.23 20:15 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: cephalotus]
EmilEmil
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 316
Der innere Abrieb der Kette (also von Gelenkbolzen, Lagerkragen und Röllchen) kommt mir hier zu kurz (Wie fast in allen Diskussionen über Kettenverschleiß der Radler, die Fixierung liegt immer auf dem Dreck (verständlich) aber nicht auf der Haltbarkeit der Kette oder etwa auf dem Wirkungsgrad. Den inneren Abrieb kann kein Wachs, kein Schmiermittel (Fett oder Öl) und auch nicht eine Kapselung der Kette durch einen Chainglider (oder diese schrecklichen Moleskin-Dinger der Hollandräder) verhindern.

Da hilft nur ein regelmäßiges Ausspülen der Kette in einem Reinigungsbad. Wie oft man das macht (optimaler Weise machen muß ? Keine Ahnung). Ich als bekennender Reinigungs-Muffel mache das alle 2000 [km]. Also 2-mal im Jahr (Das ertrage ich grade noch so eben). Ich halte das für sinnvoller als alle Wachs-Kochereien.

Nebenbei: Kürzlich habe ich gelesen, daß synthetisches Motoröl als Kettenschmiere wenig (gar keine ?) Partikel anziehen soll. Das kann ich kaum glauben ! Weiß da jemand besser Bescheid oder hat Erfahrungen ?

MfG EmilEmil
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#1534727 - 06.09.23 20:29 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
iassu
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In Antwort auf: EmilEmil
Den inneren Abrieb kann kein Wachs, kein Schmiermittel (Fett oder Öl) .....verhindern......
Da hilft nur ein regelmäßiges Ausspülen der Kette in einem Reinigungsbad.
Ich finde das kurios. Weil die Schmiermittel den inneren Verschleiß nicht verhindern können spülst du sie regelmäßig ganz aus? wirr
...in diesem Sinne. Andreas
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#1534735 - 07.09.23 04:16 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
Falk
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Zitat
Da hilft nur ein regelmäßiges Ausspülen der Kette in einem Reinigungsbad.
Nein, das ist wirklich Unsinn. Gegen Verschleiß hilft bei einer Rollenkette nur, sie nicht zu bewegen und bezogen auf das Gesamtsystem »Fahrrad«, nicht zu fahren.

Mein alter Herr hat die Kette seines Hobels seinerzeit (also so etwa in den Siebzigern) immermal in Terpentin gebadet. Seine Ketten hielten insbesondere ab 1978 sehr lange. Nicht wegen der dann nicht mehr so intensiven Kettenpflege, sondern weil er in diesem Jahr seinen ersten Pkw bekam. Sein Fahrrad wurde danach zum Staubfänger.

Ich schließe eine Kette einmal beim Einbau. Dort bleibt sie dann, bis die Kraftübertragungsteile richtig runtergeritten sind. Wenn ich sie wieder öffne und das nichts mit einer Störung zu tun hat, dann ist sie ein Fall für die Schrottkiste.
Falk, SchwLAbt
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#1534748 - 07.09.23 09:41 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: iassu]
EmilEmil
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Mal richtig lesen. Das scheint in der verkommenen BR nicht mehr Allgemeingut zu sein.
Abrieb wird z.B. bei einer Nockenwellen-Schmierung (Bzgl. äußerer Partikel ein Reinraum !) mit frisch gefiltertem Öl ausgespült. Das geht aus naheliegenden Gründen bei einer Fahrradkette nicht. Abrieb bildet mit dem Schmiermittel eine wunderbare Schleifpaste. Nach dem Reinigen wird wieder frisch "gefettet" natürlich mit Kettenöl. Nicht mit Wachs. Aber Wachs verwende ich als Versiegelung von außen, wenn man die Kette nicht kapseln kann.
Die wegen der vielen (nicht allen) schlechten Getriebenaben geringen Zahlen von verwendeten Getriebenaben fallen in Praxi gar nicht ins Gewicht. Zumal die verbauten meist auch Schweine-teuer sind. Ich bin eigentlich ein Fan von Getriebenaben.

Mit freundlichem Gruß
EmilEmil
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#1534750 - 07.09.23 10:24 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: Falk]
EmilEmil
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Danke für den Unsinn. Gebe diesen Ball inklusive Unsinn wieder zurück.

Es geht nicht um gar keinen Verschleiß (Fall-Beispiele aus Absurdistan helfen niemandem, der geschätzte Erzeuger (Vater) hin oder her. Denn, wer sich nur intravenös ernährt, braucht keinen Zahn-Ersatz, auch keine dritten Zähne oder Haftcreme ! ( cool grins cool).

Ich nehme zum Säubern Reinigungs-Benzin, weil das Rückstands-frei und relativ schnell verdunstet (Auch in den"Ketten-Gliedern"). Daß ich danach kein Schmiermittel verwende, habe ich nirgendwo erwähnt.

Es geht darum , den Verschleiß in Grenzen zu halten. Ich habe da eine gekapselte Kette mit 20 000 [km] bei 0.20 Längung/Gelenk an einer Getriebnabe mit Extra-Polation der Standlänge auf 25 000 [km] bei dann (0.25 Längung/Gelenk). Der Maschinenbau (Roloff/Matek) rechnet mit 2% bis 3% Längung einer Kette bis zum Austausch. Das passt dann ziemlich genaou.

Wer natürlich eine Rohloff-Nabe hat und die Kettenlängung mit einem Rohloff-Kettenkaliber mißt, hat bei 20 000 [km] die 3. (?) Kette.

Da sag ich jetzt nichts mehr, Andere werden das für mich oder gegen mich tun. Schön, sich mal wieder wie im Kindergarten zu fühlen.

Mit freundlichem Gruß
EmilEmil

Geändert von EmilEmil (07.09.23 10:27)
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#1534776 - 07.09.23 20:21 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
derSammy
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In Antwort auf: EmilEmil
Wer natürlich eine Rohloff-Nabe hat und die Kettenlängung mit einem Rohloff-Kettenkaliber mißt, hat bei 20 000 [km] die 3. (?) Kette.
Nur weil beides aus der gleichen Firma stammt, muss man das doch nicht in Kombination einsetzen. Bei den Kettenschaltungsrädern tausche ich nach Kaliber-Urteil. Der Rohloff-Antrieb braucht das nicht. Der wird auf Verschleiß gefahren, da halten Ritzel und Kette bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Wobei ich mir am Tandem übrigens den Aufwand gönne drei Kettensätze im zyklischen Durchtausch zu fahren. Auf absehbare Zeit muss ich da weder Kette, noch Ritzel erwerben.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (07.09.23 20:21)
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#1534902 - 10.09.23 11:15 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
OK_62
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In diesem Beitragh Re: Kettentest (Ausrüstung Reiserad) hatte ich meinen persönlichen Kettenpflege Vergleichstest beschrieben. Ergebnis war, dass bei komplett entfetter Kette leider ein höherer Verschleiß als beim belassen der Grundschmierung zu verzeichnen war.
LG Olaf
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#1534904 - 10.09.23 11:27 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
iassu
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Ich hatte dich schon richtig verstanden, ich fand nur deine Formulierungen etwas kurios. Zu deinem Vorgehen: Den Abrieb mit regelmäßig erneuertem sauberen Schmiermittel rauszuspülen, klingt theoretisch sinnvoll. Der Abrieb entsteht aber trotzdem, nur vielleicht weniger, wenn die "Reibpaste" manchmal entfernt wird. In der Praxis halte ich das für nicht nennenswert relevant.

Dazu kommen zwei andere Punkte: ich wehre mich zwar gegen die kolportierte Meinung, man kriege den einmal ausgewaschenen Schmierstoff nie wieder rein, aber dennoch habe ich Zweifel, ob die post-Auswasch-Schmierung so effektiv ist, wie die werkseitige. Womit das Unternehmen schon in Frage steht.

Der Wichtigste Aspekt aber: die Umweltsauerei. Das muß um des geringen Nutzens willen echt nicht sein.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1534908 - 10.09.23 14:06 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: EmilEmil]
veloc
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In Antwort auf: EmilEmil
Der innere Abrieb der Kette (also von Gelenkbolzen, Lagerkragen und Röllchen) kommt mir hier zu kurz... Den inneren Abrieb kann kein Wachs, kein Schmiermittel (Fett oder Öl) und auch nicht eine Kapselung der Kette durch einen Chainglider (oder diese schrecklichen Moleskin-Dinger der Hollandräder) verhindern....

MfG EmilEmil

Bei Vollkapselung (z.B. Hollandräderkettenkasten) halten die Ketten mehrere 10000 Kilometer. Also ist der Einfluss des "inneren Abriebs" vernachlässigbar. Und damit kann man auch die These, eine Kette müsse regelmässig grundgereinigt werden, vergessen.

Es ging hier aber auch um das Wachsen (im Gegensatz zum Fetten und Ölen).

Geändert von veloc (10.09.23 14:13)
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#1534909 - 10.09.23 14:37 Re: Kette wachsen? Bitte um eure Erfahrungen [Re: veloc]
veloc
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glaube, ich habe Dich, Emil, falsch verstanden:
Meinst Du mit Innerem Abrieb den Abrieb in den Gelenken, der durch Eindringen von Schmutzpartikeln in die Gelenkschmierung entsteht?
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