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#1531827 - 20.07.23 18:41
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: MichiV]
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Beim Thema Daseinsvorsorge nicht nur die Bahn, sondern auch care-Arbeit als Beispiel anzuführen, ist sicherlich keine Themenverfehlung, sondern Reflektion gemeinsamer, analoger Ursachen dafür – zumindest solange man nicht den Fehler macht, beide Erscheinungsformen gegeneinander auszuspielen.
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#1531857 - 21.07.23 08:00
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: MichiV]
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Die Bahn wird unter Garantie nicht verschwinden, im Gegenteil. Also stellen wir uns mal vor. Ich will von A nach B. Ich rufe mir ein selbstfahrendes Auto. 15 Min. später steht es vor der Tür. Das bringt mich - ohne Unterbrechung - zum Ziel. Es gibt fixe Routen z.B. Autobahn/(Bahntrassen) wo auch zügig vorangekommen werden kann. Warum sollte ich jetzt noch eine Bahn nutzen? - "nette" Mitfahrer? - Zwangspausen an "sauberen" Bahnhöfen? - Alternativen suchen (Anschlusszug verpasst) Spaß macht? - Gedanken machen, wie ich die 1. und letzte Meile zurücklege? Ich war Kanuwandern an der Loire. Zurück sind wir zum Ausgangspunkt mit der Bahn (hat super funktioniert es waren ca. 300km). Um 8 Uhr verließen wir den Campingplatz 2h brauchten wir die Ausrüstung zum Bahnhof zu bringen. Nach 5h erreichten wir den Zielbahnhof. Dort halbe Stunde Fußmarsch zum Auto. Auto holen einladen. D.h. 7,5h. zum Thema: Motorisierter Individual Verkehr: Jeder Peronen-Verkehr ist individuell und es geht eigentlich nur um effizienz. Die Bahn schafft es zur Zeit. Aber am Ende entscheidet der Kunde. Der wünscht sich immer mehr Bequemlichkeit. Ich sehe für die Bahn nur eine Zunkuft im Güterverker, wobei der Transport von selbstfahrenden Autos auch Güterverkehr sehe.
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#1531858 - 21.07.23 08:10
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Gerhardt]
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Was Bremer Lokalpolitik mit der DB zu tun hat, muss ich hoffentlich nicht begreifen. Wenn ich es begreifen muss, dann bin ich zu alt dafür.
Was mir auffällt und mich immer wieder ärgert ist, dass hier Fragestellungen oder Themen zerredet werden. Gruß, Gerd Dann darf man die Bahn mit Bäckerläden vergleichen, aber nicht mit der Kinderbetreuung?
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#1531859 - 21.07.23 08:27
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Felix-Ente]
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Einen Wert scheint mir das Gegenüberstellen verschiedener Inhalte nur zu haben, wenn bei der Verschiedenheit auch Gleichheit in irgendwelchen Aspekten herrscht. Wenn nichts gleich ist, ist das Nebeneinander-Betrachten wertlos und wenn es sich um identische Inhalte handelt, ebenso. Das verstehe ich unter "vergleichen". Wenn hier also bei unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern zB eine gleiche Gesinnung/Motivation/Berufsauffassung vorliegt, wäre ein Zusammenstellen verschiedener Bereiche ein Erkenntnisgewinn und kein Zerreden des Themas. Das reine assoziative Zusammentragen von "mir-gehts-auch-schlecht"-Beiträgen kann hingegen nett sein, ist aber nicht zwingend am Thema
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1532327 - 29.07.23 11:27
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: JohnyW]
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Das selbstfahrende Auto wird ein paar Probleme nicht lösen: Das Platzproblem in den Städten, die sich zunehmend auch bevölkerungsmäßig verdichten und das Problem mit dem Ressourcenverbrach. Bahnmaterial kann einfach länger halten, wenn sich das Volk einmal manierlich benehmen würde. Sofern also der öffentliche Verkehr einmal mit dem "Individualverkehr" in echter Konkurrenz steht, kann er im Grunde nur gewinnen. Dafür gibt es ein paar Bedingungen, an die wir nicht heranwollen. Deshalb wirst Du recht behalten, aber nur deshalb.
meint der Peter
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#1532351 - 29.07.23 22:21
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: JohnyW]
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Die Bahn wird unter Garantie nicht verschwinden, im Gegenteil. Also stellen wir uns mal vor. Ich will von A nach B. Ich rufe mir ein selbstfahrendes Auto. 15 Min. später steht es vor der Tür. Das bringt mich - ohne Unterbrechung - zum Ziel. Es gibt fixe Routen z.B. Autobahn/(Bahntrassen) wo auch zügig vorangekommen werden kann. Warum sollte ich jetzt noch eine Bahn nutzen? (....). Wenn du der einzige Mensch in Deutschland bist, der selbstfahrende Auto nutzt, mag das funktionieren. Aber denk doch mal ein Schritt weiter!!! Das was du dir vorstellst, kann gar nicht funktionieren.
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#1532353 - 30.07.23 05:12
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: MichiV]
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Das was du dir vorstellst, kann gar nicht funktionieren. Die Vorstellung, selbstfahrende Autos würden innerhalb von 15 Minuten zu jedem beliebigen Startpunkt kommen und dann schnurstracks zum jeweiligen gewünschten Zielpunkt fahren, mag ja durchaus irgendwann technisch möglich sein. Aber wäre das dann auch ein Beitrag zur Verminderung des MIV? Es bestünde doch eher das Risiko einer weiteren Zunahme dieses vielfach nicht besonders geschätzten MIV. Statt wie bisher vor Start einer persönlichen Fahrt mit irgendeinem Auto zunächst zum Parkplatz des eigenen Autos oder zu einem Verleiher zu gehen, würde höchstwahrscheinlich zusätzlicher Verkehr durch Anfahrt der selbstfahrenden Autos von irgendwo zum jeweiligen Startpunkt generiert. Wäre das wirklich für die bereits heute vom ausufernden MIV gebeutelten Städte erstrebenswert? Ich habe da so einige Zweifel. Aber es ist selbstverständlich ein schöner Traum von einer Zukunft mit immer mehr Technik in allen Lebensbereichen.
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#1532356 - 30.07.23 06:41
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Peter Lpz]
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Das selbstfahrende Auto wird ein paar Probleme nicht lösen: […], wenn sich das Volk einmal manierlich benehmen würde. Sofern also der öffentliche Verkehr einmal mit dem "Individualverkehr" in echter Konkurrenz steht, kann er im Grunde nur gewinnen. Dafür gibt es ein paar Bedingungen, an die wir nicht heranwollen. Deshalb wirst Du recht behalten, aber nur deshalb.
meint der Peter Die stets immanente Unterstellung der Befürworter selbstfahrender Autos ist ja auch das sich selbst reinigende Auto. Realistischer wäre da sicherlich, sich eher das Hygieneniveau öffentlicher Toiletten o.dgl. vorzustellen.
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#1532357 - 30.07.23 06:49
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Muskatreibe]
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Die stets immanente Unterstellung der Befürworter selbstfahrender Autos ist ja auch das sich selbst reinigende Auto. Realistischer wäre da sicherlich, sich eher das Hygieneniveau öffentlicher Toiletten o.dgl. vorzustellen. Auf Frankreichs Autobahnparkplätzen funktioniert das einwandfrei. Da sind die Toiletten picobello. Selbst das WLAN funzt. Kaum bist Du in D stellst Du dich besser an den Maschendrahtzaun.
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#1532363 - 30.07.23 07:52
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Juergen]
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Auf Frankreichs Autobahnparkplätzen funktioniert das einwandfrei. Warst du dort schon mal auf einem mautfreien Abschnitt aufm Klo?
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#1532367 - 30.07.23 08:24
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Juergen]
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Schade, ich dachte schon, ich könnte deine Beobachtung als Beleg dafür nehmen, dass Privatisierung nicht immer nur Schei..e produziert.
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#1532391 - 30.07.23 16:41
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Muskatreibe]
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Die stets immanente Unterstellung der Befürworter selbstfahrender Autos ist ja auch das sich selbst reinigende Auto. Realistischer wäre da sicherlich, sich eher das Hygieneniveau öffentlicher Toiletten o.dgl. vorzustellen. Das dürfte zu den leichter zu lösenden Problemen beim selbstfahrenden Auto gehören. Natürlich unterhalten wir uns hier über ungelegte Eier. Das tun wir beim E-Auto bislang auch mit großer Begeisterung, aber immerhin fahren schon welche herum und retten das Klima. Da es die Bahn nicht richten wird, ist ein bissel spekulieren, menetwegen auch spinnen, aber erlaubt. meint der Peter
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#1532431 - 31.07.23 07:42
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: hopi]
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Aber wäre das dann auch ein Beitrag zur Verminderung des MIV? Nein, aber Bedenken sollte man dass man auch erstmal zur Bahn kommen muss. Ohne Park&Ride Parkplätze wäre die Nachfrage geringer. Verkehr wird immer mehr zunehmen, weil sich die Gesellschaft ändert. Unerheblich vom Verkehrsmittel: Eine Bestellung im Internet, Essenslieferdienste, Freunde besuchen, Ausgehen, Restaurant Besuche, Reisen (kurz/lang), berufliche Fahrten, Einkaufen, etc. alles führt zu mehr Verkehr. Mal ein Beispiel: Ich muss nach Frankfurt: Fahrzeit MIV (PKW) einfach 25 Min. Fahre ich mit der Bahn: 5 Min zu P&R Parkplatz. 1 h Fahrzeit zum Ziel + 1 h Rückfahrt (im Schnitt 30 Min warten bis meine Bahn kommt. D.h. 50 Min Reisezeit MIV vs. 150Min ÖPNV + 10 Min MIV. Wie vorher schon geschrieben ist jeder Verkehr MIV. Um MIV einzuschränken gibt es nur eine Lösung: Gesellschaftliche Veränderung. Da man dazu - ich lehne mich mal aus Fenster - nicht bereit ist - ist die Herausforderung den MIV Ressourcen- und Energiearm zu gestalten. Auf Kurzstrecke scheint ja gerade das Fahrrad hipp zu sein Ich z.B. habe in Europa während einer Radreise (außer An- und Abreise) nicht nie andere Verkehrsmittel genutzt (habe ja ein Fahrrad) - mir käme es gar nicht in den Sinn 30 km mit der Bahn abzukürzen
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#1532455 - 31.07.23 12:18
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: JohnyW]
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Also stellen wir uns mal vor. Ich will von A nach B. Ich rufe mir ein selbstfahrendes Auto. 15 Min. später steht es vor der Tür. Das bringt mich - ohne Unterbrechung - zum Ziel. Es gibt fixe Routen z.B. Autobahn/(Bahntrassen) wo auch zügig vorangekommen werden kann. Das hatten wir doch schon mehrmals. Dienstags gegen elf könnte sowas durchaus funktionieren. Denkst Du aber wirklich, dass das auch morgens viertel sieben klappt? Der oder die Betreiber solcher Flotten werden vermutlich nie die Berufsverkehrsspitzen abdecken können. Vielmehr werden sie es nicht wollen, denn die Kisten stehen dann den ganzen Tag in der Ecke und verdienen kein Geld. Dass eine Kommune ihren ÖPNV auf solche Kisten verlegt (und damit den Betrieb subventioniert), ist schon aus Platzgründen praktisch nicht vorstellbar. Wäre Dein Traum möglicherweise, dass Du Deine Hütte nur noch mit so einem selbstfahrenden Energievernichter verlassen kannst? Das wäre die wahrscheinliche Konsequenz. Übrigens: Die »Bahn« ist der Fahrweg.
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#1532458 - 31.07.23 12:38
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Falk]
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Der oder die Betreiber solcher Flotten werden vermutlich nie die Berufsverkehrsspitzen abdecken können. Ist das jetzt im öffentlichen Nahverkehr anders? Wenn ich mir morgens die vollen Schul- und Linienbusse anschaue und die mit dem Verkehrsaufkommen am Abend vergleiche, ist das ein Problem aller Verkehrsträger. Die geparkten Busse sieht man nicht. Vielmehr werden sie es nicht wollen, denn die Kisten stehen dann den ganzen Tag in der Ecke und verdienen kein Geld. Dass eine Kommune ihren ÖPNV auf solche Kisten verlegt (und damit den Betrieb subventioniert), ist schon aus Platzgründen praktisch nicht vorstellbar. Das wäre eine Rechenaufgabe: Die Subventionen, die jetzt hier die Busbetriebe bekommen, gegen die Kosten einer Flotte von energieneutralen, selbsfahrenden E-Automobile zu verrechnen. Und die kleinen Flitzer kann man in den Pausenzeiten dicht auf dicht auf den dann nicht mehr genutzten Bus-Betriebshöfen parken. Damit wären dann zumindest die Straßen in der Stadt nicht mehr so zugeparkt und mehr Platz für fließenden Verkehr - auch für Fahrräder. Wäre Dein Traum möglicherweise, dass Du Deine Hütte nur noch mit so einem selbstfahrenden Energievernichter verlassen kannst? Das wäre die wahrscheinliche Konsequenz. Der Weg zur Bushaltestelle fällt weg. Als kostengünstige Alternative zum selbstfahrenden Auto bleiben u.a. noch Schusters Rappen und das Fahrrad.
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#1532459 - 31.07.23 12:53
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: sugu]
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Eben nicht, weil sämtliche Flächen außerhalb der Gebäude als Fahrbereich für die selbstfahrenden Wunderenergieträgervernichter benötigt wird und diese Flächen dann aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden dürfen. Fahrrad fahren in der Stadt? Das wäre dann, siehe oben, zu vergessen. Energieneutral, vermutlich dito Selbst beim prinzipiell nicht effizienten Busbetrieb ist die Packungsdichte deutlich höher, als mit Individualverkehrsmitteln physisch machbar. Den Traum mit dem »Fahren auf elektrische Sicht« gibt es bei vielen Verkehrsträgern, doch praktisch immer wird übersehen, dass zusätzlicher Platz und auch ein Zeitkanal für das Halten, Ein- und Aussteigen und wieder Anfahren benötigt wird. Schon stockt die gesamte Kolonne. Der entscheidende Fehler ist immer wieder, individuelle Transportgefäße für jede Bewegung zu wollen. Dass das nicht klappt, sehen wir doch schon seit Gottlieb Daimler.
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#1532465 - 31.07.23 14:03
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: sugu]
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Selbstfahrended Kfz gibt's noch nicht, zumindest nicht im großen Stil. ÖPNV hat neben dem Kostenproblem auch ein Zeitproblem, aber vor allem ein Arbeitskräfte-Problem. Hier ist regelmäßig zu lesen, dass Züge nicht fahren, weil Stellwerke nicht besetzt werden können. Da fahren dann eben Busse (oder nix) mit längerer Fahrzeit.
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#1532467 - 31.07.23 14:16
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Falk]
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Der entscheidende Fehler ist immer wieder, individuelle Transportgefäße für jede Bewegung zu wollen. Dass das nicht klappt, sehen wir doch schon seit Gottlieb Daimler. Lass mal nur 10% der individuell-motorisiert Reisenden in die Öffentlichen umsteigen, und du wirst sehen, dass das auch nicht mit Bahn&Bus klappt, denn nur dafür müsste man bereits deren heutige Kapazität verdoppeln. Das Hauptproblem ist nicht, wie wir unterwegs sind, sondern das wir zu viel unterwegs sind.
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#1532473 - 31.07.23 14:42
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: sugu]
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Damit rennst Du bei mir aber offene Türen ein. Beim öffentlichen Verkehr wird seit Jahrzehnten gespart und wir haben auch Strecken verloren, die gut ausgelastet waren. Hast Du jemals erlebt, dass eine Straße aufgegeben wird, weil sie zu wenig genutzt wird? Dass die Nutzer des »motorisierten Individalverkehrs« die wahren Helden wären, glauben sie wohl selber nicht. Sie tun gerne so, das war es aber auch schon.
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#1532504 - 31.07.23 19:22
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Falk]
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Wird denn wirklich "gespart"? Oder reichen die Mittel aus anderen Gründen nicht? Die da wären: Vandalismus, demotiviertes bzw. krankes bzw. überlastetes Personal, ein Haufen Verkehrsverbünde mit eigenen Begehrlichkeiten und Kosten... Wenn Du betrachtest, was etwas kostet, dann gehört in die Betrachtung zwingend dazu, was es einspielt und man darf sich auch nicht dazu herablassen, nur in die Kassen zu gucken, die es gerade bezahlen sollen. Nein, man muss auch dorthin gucken, wo es hinfließt. Das ist beinahe unmöglich und deshalb ist Statistik hier auch nicht glaubwürdig.
Es hat mich nicht davon abgehalten, mir meine eigene Statistik zu basteln. Ich belüg mich nicht selber und so halt ich meine für glaubwürdig. Aufgrund meiner allgemeinen Haltung zu Statistik, verkneif ich mir die Offenheit darüber allerdings. Im kleinen Kreis können wir gern mal offen drüber reden. Ich finds ausgesprochen aufschlussreich. Es hat seinen Grund, dass wir ne Nation von Autofahrern sind und der liegt nicht darin, dass es die Kommunen soviel Geld kostet, sondern darin, dass es soviel einspielt. Als jemand, der es bezahlt und als jemand, der sich dabei im Vorfeld verschätzt hat, stinkt mir das. Aber ich steh zu meinen Fehlern.
Gruß Peter
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#1532508 - 31.07.23 19:46
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: JohnyW]
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Übrigens: 'Automobil' heißt ja auf deutsch etwa "selbst fahrend". 'Selbstfahrende Autos' sind also "selbstfahrende Selbstfahrende".
Das Freiheitsversprechen der automobilen Ära referenzierte auf das Erfordernis, nicht chauffiert zu werden, sondern eben selbst subsistent fürs eigene Fortkommen verantwortlich zu sein. (Mit zunehmender Marktmacht ließ sich so einerseits die Eliminierung öffentlichen Verkehrs begründen, aber andererseits immer weitere Wegelängen etablieren, sodass ein immer ineffizienteres Verkehrssystem entstand, dass nicht mehr als Konzept für Mobilität betrachtet werden kann, sondern lediglich noch als Absatzmarkt für Blechdosen und Landschaftszerstörung durch Zersiedlung fungierte.) Die 'selbstfahrenden Selbstfahrenden' referenzieren dagegen wiederum das 'chauffiert-werden', was verkehrspolitisch de facto in etwa bedeutet: Man fährt halt immer Taxi (und versucht die immanenten Personalkosten per akkumuliertem Kapital wegzudefinieren).
Die dem Gedanken der "selbstfahrenden Autos" immanente Erkenntnis, dass Mobilität besser nicht als individualisiertes Problem behandelt werden sollte, führt letzten Endes allerdings zu nichts anderem als einem den Mobilitätsbedürfnissen gerecht werden ÖPNV. Auf dem Pfad dahin sollten Holz- und Umwege vermieden werden. Langer Rede, kurzer Sinn: Sammel- und Ruftaxis als Element des ÖPNV sind ok, aber ansonsten: Laßt den Quatsch.
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#1532510 - 31.07.23 20:06
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Peter Lpz]
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Das, was Du aufzählst, betrifft Fahrzeuge und Reiseverkehrseinrichtungen, aber eben nicht das Streckennetz. Guck Dir mal an, wieviel gerade in unserer Region seit Mitte der Neunziger stillgelegt wurde. Denk an die zahlreichen Verbindungen zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Thüringen. Richtig weh tat Eilenburg–Pratau und ausschlaggebend war, dass der Bürgermeister von Bad Düben Aufsichtsratsvorsitzender von SaxBus und sein Schwager Vorstandsvorsitzender war. Hast Du mal versucht, in den letzten zehn Jahren in das Vogtland und weiter nach Hof oder Eger zu fahren? Versprochen war seinerzeit in beiden Fällen eine Fahrzeit von knapp unter zwei Stunden.
2026 soll die S5X alle zwei Stunden bis Plauen verlängert werden. Das ist etwas dünn, aber deutlich besser als derzeit. Gleichzeitig sollen die beiden S5 bis Halle-Trotha durchgebunden werden. Nur, guck Dir mal die Voraussetzungen an. Die deutlich zu knapp gebaute Infrastruktur gibt das so nicht her. Das wusste man vorher, doch man hat es beispielsweise beim Bau des Kreuzungsbauwerkes in Halle eben nicht wenigstens vorbereitet. Dieses müsste dafür für zwei Gleise ausgelegt sein. Guck Dir dann den Stuss mit der eingleisigen Elbbrücke von Torgau an. Dass das ein Nadelöhr werden würde, wusste man ebenfalls vorher. Alle diese Geizhalsigkeiten wären in Bundesbahnien nicht passiert. Hast Du mal bemerkt, dass zwischen Sellerhausen und Röderau seit Dezember 2022 nur noch mit 160 km/h gefahren werden kann? Die linienförmige Zugbeeinflussung L72 wurde vom Hersteller abgekündigt und sie wird im Lauf dieses Jahre auf CIR-ELKE hochgerüstet. Eigentlich sollte seit Jahren ETCS in Betrieb sein. Wo bleibt die Fahrleitung Richtung Gera und wieso endet das zweite Gleis auf der Strecke Leipzig–Probstzella noch immer in Zangenberg vor Zeitz? Wieso ist Gleiswechselbetrieb noch immer nicht flächendeckend eingeführt? Warum gibt es bei Regionalverkehrsfahrzeugen weder LZB- noch ETCS-Fahrzeuggeräte, obwohl wir mehrere Strecken mit entsprechender Streckenausrüstung und Teilblockmodus haben? Das alles ließe sich noch eine ganze Weile fortsetzen.
Der Zirkus mit dem Personalmangel ist selbstorganisiert, auch wenn ich im Leipziger Raum der letzte gemehdornte zu sein scheine. Die Kollegen, die heute fehlen, wurden nicht geboren, weil ihre potentiellen Eltern vor dreißig Jahren keine Perspektive sahen. Man musste annehmen, dass die Kinder auch nur bei ALG II gelandet wären. Der Autowahn kam dann noch dazu.
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#1532515 - 31.07.23 20:29
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Falk]
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Ich hab das so nicht vollständig erkannt, aber es passt absolut für mich ins Bild. Die für mich relevante Frage ist, wie gehe ich, wie geht der "gemehdornte Bürger" mit der Situation um. Was mich angeht, ich bin nicht 16 Jahre ohne Auto ausgekommen, weil ich Autofahren so geil finde. Es war in Leipzig einfach entbehrlich. Dass es zu teuer war, war mir auch klar. Was mir nicht klar war, wieviel zu teuer... Ich hab mich tatsächlich relativ grob vertan.
Bei mir dauerts mitunter, aber wenn es weh tut bzw. Geld kostet, kann ich mir auch eingestehen, etwas vermurkst zu haben. Hab ich ja nicht wirklich, aber verzettelt hab ich mich. Folglich hab ich gar kein Problem damit, wenn ich für ne funktionierende Bahn Geld bezahlen soll... Verglichen mit dem Auto werde ich immer sparen. Das Problem jedes Autofahrers ist aber, dass er nicht Bahn und Auto bezahlen will. Das Auto rechne ich Dir gern vor, dabei ist es stark unterdurchschnittlich in den Kosten. Es wird halt schwierig, wenn man Gift und Galle gegen den Autofahrer spuckt und die Alternativen unzulänglich lässt und dazu noch billig macht. Es ist nur logisch, wenn sowas gegen den Baum läuft.
Was Du als "Geizhalsigkeiten" branntmakst, ist alles legitimiert. Da hat jemand den Vorschriften gemäß gehandelt. Recht hast du trotzdem. Wir können uns keine solchen Geizhalsigkeiten leisten, wenn wir die Leute vom Auto holen wollen und die Geschichte, dass wir zuviel unterwegs sind, ist auch nicht wirklich falsch... Was wir wirklich wollen, ist leider noch nicht so recht entschieden und ich tät damit anfangen..
Gruß Peter
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Geändert von Peter Lpz (31.07.23 20:31) |
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#1532518 - 01.08.23 01:43
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: sugu]
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das sehr gut funktioniert. Im realen Verkehr, in einer Großstadt. Hier im Beispiel Peking (englisch). "Massentransport" ala Bus und Bahn klappt bedingt gut bei einer hohen Besiedlungsdichte. Viele Menschen zur gleichen Zeit von A nach B. In Deutschland ist so was aber mehr oder weniger illusorisch flächendeckend zu realisieren. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Anzahl an Fahrzeugen gleich bleibt (weil weiterhin jeder wie gewohnt zur Arbeit fahren/gefahren werden möchte. Von den 8h, die das Fahrzeug jetzt herumsteht kann es was anderes machen. Im einfachsten Fall den Kollegen zur Frühschicht fahren und 30min später den Kollegen von der Nachtschicht heim fahren. Dann 4h lang Oma Frida zum Arzt und Supermarkt fahren und dann ist es wieder Zeit, den Kollegen zur Spätschicht zu befördern und anschließend den Kollegen der Frühschicht nach Hause. usw... Mit Sicherheit bekommt man keine 100% Auslastung hin aber es wäre deutlich besser als alles, was Massentransport bieten kann und würde es zu einer leichten Reduktion der Gesamtzahl der Fahrzeuge bringen. Weiterhin kann man gezielt Fahrzeuge aus dem Verkehr nehmen und die Bereitschaftsfahrzeuge gezielt positionieren.
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#1532522 - 01.08.23 05:07
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: aighes]
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Zur Erzählung, es brauche weiterhin MIV, da die Pendelwege zu Arbeitsstätten sich als Flaschenhals-Faktor darstellten, sei daran erinnert, dass zu Beginn des letzten Jahrhunderts es z.B. für Siemens bei der Verlegung seiner Berliner Werke aus der Innenstadt heraus nach Spandau selbstverständlich war, für diese Werksumsiedlung auch einen Bahnanschluss und Wohnungsbau zu erstellen. Aber das war auch noch eine Zeit, in der man Lagerhaltung nicht "just-in-time" auf öffentliches Straßenland auslagerte. Eine Zeit, in der man noch darum wußte, dass sich nicht nur durch Abgreifen lokaler Fördergelder im Standortwettbewerb, sondern auch und vor allem durch Ausbeutung werktätigen Volks Geld verdienen ließe.
Verkehrspolitik hat bereits versagt, wenn "Oma Frida zum Arzt und Supermarkt fahren" muss statt selbst mit ihrem Rollator dorthin tapern zu können, denn es ist sinnlos, sich über Auslastungsquoten von Transportsystemen Gedanken zu machen, bevor man nicht das Erfordernis der Wegelängen nachhaltig gestaltet hat.
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#1532530 - 01.08.23 06:35
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: sugu]
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Das Hauptproblem ist nicht, wie wir unterwegs sind, sondern das wir zu viel unterwegs sind. Interessante Sichtweise. Ob die so richtig zum Thema eines Radreiseforums passt?
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#1532538 - 01.08.23 07:29
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: Muskatreibe]
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Verkehrspolitik hat bereits versagt, wenn "Oma Frida zum Arzt und Supermarkt fahren" muss statt selbst mit ihrem Rollator dorthin tapern zu können, denn es ist sinnlos, sich über Auslastungsquoten von Transportsystemen Gedanken zu machen, bevor man nicht das Erfordernis der Wegelängen nachhaltig gestaltet hat. na ja, dem letzten Teilsatz könnte ich zustimmen. Aber wäre das die Problemlösung für die zitierte "Oma Frida"? Ich glaube nicht. Wollen wir zurück zu den vielen kleinen "Tante Emma Läden" oder ist es eine wirklich realistische Annahme, wir könnten flächendeckend in jeweils fußläufiger Entfernung zu jeder beliebigen Wohnung ein Netz von Fachärzten aller Art etablieren? Da erscheint mir auch ein Verweis auf lange Zeit zurück kaum weiter zu helfen. Neben dem vielleicht guten Beispiel mit dem Bahnanschluss zur Siemenssiedlung wurden vielfach beispielsweise einfach ohne Rücksicht auf gesundheitliche Aspekte Arbeiterwohnviertel direkt neben Thomaskonverter und Kokereien gebaut. Gut, der Fairness halber will ich noch darauf hinweisen, dass häufig auch die eine oder andere Dienstvilla der Bergwerksdirektoren direkt im Schatten von Kokereien etc, standen.
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#1532539 - 01.08.23 07:46
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: hopi]
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Das Hauptproblem ist nicht, wie wir unterwegs sind, sondern das wir zu viel unterwegs sind. Interessante Sichtweise. Ob die so richtig zum Thema eines Radreiseforums passt? Klar: Stell dir mal vor, die 10.000 Fahrgäste eines Kreuzfahrtschiffs fallen statt dessen als geschlossene Fahrradgruppe irgendwo ein. Am besten noch, nach Venedig.
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#1532540 - 01.08.23 07:47
Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen
[Re: hopi]
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Wollen wir zurück zu den vielen kleinen "Tante Emma Läden" oder ist es eine wirklich realistische Annahme, wir könnten flächendeckend in jeweils fußläufiger Entfernung zu jeder beliebigen Wohnung ein Netz von Fachärzten aller Art etablieren? In unserer Stadt gibt es noch drei Metzgereien. Es gab mal mehr als 20. Fachärzte gab es im Krankenhaus und in der Innenstadt. Zahnärzte überall und Orthopäden auch. Immer noch. Tannte Emma statt Edeka/REWE/Penny/DM/Rossmann und Co. würde ich sofort unterschreiben. SOFORT.
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